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emelie77
sporadischer Gast
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Post Fri, 27.Jul.07, 10:12      "MAGERSUCHT" nicht aussprechbar ! Reply with quoteBack to top

hallo,
am 10 juni bin ich genau 30 jahre geworden. ich bin verheiratet und habe eine nun 8 jährige tochter. vor meinem dreissigsten geburtstag wollte ich nicht mehr leben. ich wurde dringend ins smz-ost auf die psychiatrie eingeliefert. zu dem zeitpunkt wog ich 42 kilo bei einer körpergröße von 163cm. ich blieb dort für eine woche. danach erfing ich mich einwenig und wog dann 46kilo. meine psychiaterin war recht zufrieden. in der zwischenzeit hielt ich ein aufnahmegespräch bei den barmherzigen schwestern wo ich dann nur noch knapp 42 kilo wieder wog. dazwischen lagen 4 wochen in denen ich mich wieder runtergehungert habe. danach dauerte es 5 wochen bis ich stationär aufgenommen wurde. ich wog beim abwiegen am ersten tag wieder 46 kilo und war verzweifelt, denn ich dachte ich bin mit 46 kilo ja nicht krank. es verging die erste woche und ich verlor 3 kilo. ich konnte die therapie nicht auf mich wirken lassen, weil ich merkte dass ich nicht gesund werden wollte - da ich der meinung bin dass ich eigentlich nicht krank bin. das wort magersucht oder anorexie kann ich bis heute vor niemanden aussprechen - geschweige denn mit mir in verbindung bringen.
ich lese sehr viele bücher über dieses thema, aber ich bin noch immer nicht zu der einsicht gekommen dass ich auf nur irgendeine erdenkbare art krank scheine.
ich versuche so wenig wie möglich zu hause zu sein, da ich angst habe dass ich aus langeweile mit dem essen beginnen möchte.
was dass für mich am wichtigsten ist, und das trau ich mich nur hier zu schreiben - denn wenn nicht hier wo dann; ist dass ich noch weiter abnehmen möchte. ich möchte auf 38 kilo kommen.
leider treib ich keinen sport, denn damit würde es sicherlich schneller gehen, doch ich bin einfach zu faul.
klamotten passen mir nur noch kindergrößen und ich bin wirklich sehr stolz darauf 152. aber ich finde meinen hintern, bauch und arme sowie beine immer noch zu dick.
ich bin am resignieren. ich weiss nicht mehr was bzw.wer ich bin und vorallem nicht wie meine zukunft aussieht. ich bin zwar verheiratet, aber es hat sich vor 2 monaten ein neuer mann in mein leben eingeschlichen, der mich ebenfalls unterstützt. mein mann versucht mir immer tolle lebensweissheiten mitzugeben. kauf teure vitamine, aminosäuren und unterhält sich ohne meiner anwesenheit mit der apothekerin über mein angebliches essproblem.
der andere mann läßt mich relativ in ruhe mit dem thema essen, er ist zwar der meinung dass ich wenigstens 5 kilo zunehmen sollte doch bei ihm fühle ich mich nicht unterbuttert. ihm hab ich verständlich gemacht dass er sich da nicht einzumischen hat, dass das ganz allein meine sache ich und ich bestimmt den zeitpunkt merke wo ich mir klarmachen muss dass ich krank bin.
mein mann hingegen sagt ständig so dinge wie;in einigen jahren werde ich schwere organische schäden haben; er wird sicher nicht ein alleinerziehender vater; ich soll mit meinen 30 jahren nun entlich erwachsen sein; mir um die familie sorgen machen, denn ohne mir geht es einfach nicht, usw.
da mich mein arzt und meine zwei aufenthalte (wobei ich den aufenthalt bei den barmherzigen schwestern nach einem monat abgebrochen habe) im kranken stand lassen, merke ich wie unaktiv ich an meinem leben teil habe.
mir fehlt so überhaupt die einsicht mich als krank zu bezeichnen und schon garnicht mit anorexie in verbindung zu bringen. die meiste zeit bin ich in meiner eigenen welt. ich bin in ihr gefangen, aber ich fühle mich dort sicher und gut aufgehoben. ich hasse es wenn sich andere um mich sorgen oder irgendwelche kommentare abgeben.
angeblich sehen mich viele leute auf der strasse seltsam an, aber ich habe das noch nie mitbekommen und es wäre für mich dann auch nur eine bestätigung dass ich schlank bin und sie es nicht sind und aus ihnen nur der reine neid blickt.
für mich scheint es unmöglich an einer esstörung zu leiden, da überall zu lesen ist, dass dies nur in der pupertät bzw.bis 25 jahren eintritt. und ich bin schon 30,depressiv und verzweifelt.
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Kelly1
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Post Fri, 27.Jul.07, 18:10      Re: "MAGERSUCHT" nicht aussprechbar ! Reply with quoteBack to top

Hallo emelie77,
habe gerade Deinen Beitrag gelesen und bin echt erschrocken !
Das ist wohl das schlimme , das die Wahrnehmung streigt und das dann im schlimmsten fall zum Tode führt !
Willst Du sterben ? Wenn nicht dann versuche zu überlegen warum das so ist...du hats so viel was Dich in dieser Welt hält , du hast eine Familie und ein Kind . Mach bitte Therapie und wenn es Ambulant ist !
Keiner findet Knochen schön und dein Mann bestimmt auch nicht .
Sagt er Dir doch auch , so wie Du es beschrieben hast ,macht er sich ja berechtigt Sorgen was ? Ich kenne das ,dass man keine Hilfe in Anspruch nehmen will ,wahrscheinlich bist du auch ein Mensch der eher Gibt als Nimmt was ? Aber auch Du hast das Recht auf Hilfe ! Bitte such dir einen Therapeuten , das leben kann auch schön sein wenn man es zuläßt . hug

Lieben Gruß Kelly Blumen für dich
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münchnerkindl
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Post Fri, 27.Jul.07, 19:57      Re: "MAGERSUCHT" nicht aussprechbar ! Reply with quoteBack to top

emelie77 wrote:
...; ist dass ich noch weiter abnehmen möchte. ich möchte auf 38 kilo kommen.
leider treib ich keinen sport, denn damit würde es sicherlich schneller gehen, doch ich bin einfach zu faul.


Hallo Emelie,

Hm mal was drastisches zum Nachdenken:

Hast Du schon beim Bestattungsinstitut Deiner Wahl den Sarg ausgesucht?

Und hast Du schon testamentarisch festgelegt wo Deiner Tochter unterkommen wird/ wer das Sorgerecht bekommen wird wenn Du durch mutwilliges Verhungern gestorben bist?

Emelie, Du bist in Lebensgefahr. Ist Dir das klar? Die nächste Infektion könnte die letzte Deines Lebens sein. Aus. Feierabend.

Ist es Dir das wert daß Du Dein Leben einfach wegschmeisst?

Liebe Grüsse,

petra
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iffy
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Post Sat, 28.Jul.07, 13:16      Re: "MAGERSUCHT" nicht aussprechbar ! Reply with quoteBack to top

Hallo emelie,
ich glaube schon, dass du weißt, dass du krank bist, sonst würdest du hier nicht schreiben. Du weißt auch, dass du Magersucht hast, denn das konntest du ja in der Literatur nachlesen. Die alles entscheidende Frage ist, wozu du dich so quälst. Für was willst du dich bestrafen und warum darf es dir nicht gut gehen. Die Antworten darauf findest du ganz tief in dir drinnen. Du mußt es aus deinem Unterbewußtsein herausholen. Anorexie ist eine Art der Autoaggression.
Ich wollte dich nicht provozieren - nur zum Nachdenken anregen. Ich habe aus deinem Beitrag herausgelesen, dass du dich mit deinem Mann nicht auf einer Ebene siehst. Vielleicht solltest du da mal ansetzten. Wenn es dir gelingt dein Selbstbewußtsein zu stärken, brauchst du dir keine Anerkennung über deine Willensstärke durch Nahrungsverzicht zu holen, so nach dem Motto: Seht her, ihr alle wollt Diät halten und schafft es nicht - aber ich kann es!!!
Leider weiß ich nur zu gut wovon ich hier schreibe Confused
Dir alles Gute
Gruß iffy
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münchnerkindl
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Post Sat, 28.Jul.07, 13:42      Re: "MAGERSUCHT" nicht aussprechbar ! Reply with quoteBack to top

Hallo Emelie,

Sad Ich hoffe ich hab Dich mit meinem gestrigen Post nicht zu sehr überfallen..

Ich hab mir einfach Sorgen gemacht bei dem was ich da von Dir gelesen habe...

Ich stimme völlig mit iffy überein, die das ganze wesentlich besser ausdrücken konnte als ich.
Hast Du so eine Haltung eingetrichtert bekommen daß man ein Schwächling und Versager ist wenn man sich eingesteht eine (gar psychische!!) Krankheit zu haben? Willst Du es Dir nur deshalb nciht eingestehen weil dann der Rest von Selbstwertgefühl den Du noch hast auch flöten gehen würde? Weil Du nicht einer von "denen" , den kranken, den Versagern sein kannst und willst?
Das kann ich alles sehr gut nachvollziehen. Aber es ist so daß man weil man eine Krankheit hat überhaupt nicht als Mensch weniger wert ist Bitte glaub nicht daran was Dir früher mal von einigen Leuten eingeredet und beigebracht worden ist. Weil es stimmt nicht. Und die Leute die solche Ideen anderen Menschen aufzwingen sind es nicht wert daß man ihnen zuhört.

Bitte sorg für Dich und lass Dir helfen, ja? Du hast ein besseres Leben verdient.

Liebe Grüsse,

Petra
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