Gefühl, heulen zu müssen, kann es aber nicht!

sporadischer Gast 5 NRW W, 33

Hallo,

eigentlich läuft alles normal, ich kümmere mich um Haushalt und Kinder, gehe Teilzeit arbeiten, und denke, dass ich dies auch einigermaßen gut hinbekomme.

Trotzdem habe ich immer wieder Phasen, in denen ich einfach dasitze und das Gefühl habe, ich müsste heulen. Aber es kommen keine Tränen, die in diesem Moment vielleicht Erleichterung bringen könnten. Ich weiß dann auch keinen Grund dafür. Das Gefühl kommt einfach, bleibt eine Zeit und geht irgendwann auch wieder weg.

Zunächst kam dies nur selten vor, inzwischen häufen sich diese Phasen jedoch. Wenn ich den Grund wüßte, könnte ich vielleicht was dagegen unternehmen, aber so? Ich traue mich aber auch nicht, damit zu meinem Arzt zu gehen, weil mir das Ganze irgendwie lächerlich vorkommt. Bin ich vielleicht doch einfach nur überdreht?

Hat evtl. jemand das gleiche Problem und kann mir sagen, was ich dagegen tun kann?

Viele Grüße dadaki

Helferlein 47 Bremerhaven W, 27

Hallo dadaki!
Ich kenne dieses Gefühl auch von mir, man fühlt Trauer, kann jedoch nicht weinen, die Tränen scheinen versiegt! Hast du schon mal dran gedacht einen Psychologen aufzusuchen? Ich mag ja keine Diagnose stellen,stellen kann sie schließlich nur der Experte! Doch es sieht bei dir schon wie eine Depression aus, und daher möchte ich dir einen Psychologen ans Herz legen. Ich hoffe ich konnte dir irgendwie helfen und dich vielleicht etwas in deinem Mut bestärken, den Weg zum Psychologen zu suchen! Wink

LG Isis27

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Das Reich Gottes ist in dir, und um dich herum,
nicht in prachtvollen Gebäuden aus Holz und Stein!

Spalte ein Stück Holz und ich bin da,
hebe einen Stein auf und du wirst mich finden !!

Stigmata

Helferlein 68 D-76 M, 40

Hi Dadaki,
Du hast doch Kinder.
Wie würdest Du reagieren, wenn eines von Ihnen einfach dasitzte und DU das Gefühl hast, es müsste heulen, aber es kommen keine Tränen, die in diesem Moment vielleicht Erleichterung bringen könnten, und Du weißt auch keinen Grund dafür.
Vielleicht kannst Du Dir in ähnlicher Weise selbst ein bißchen Gesellschaft leisten? Eventuell auch mit einer vertrauten Person zusammen?
Wobei mir scheint, es kommt nich drauf an, viel zu tun oder zu reden. Sondern einfach dasein und diesem Teil in Dir Raum geben, sich zu entfalten. Du kannst ihn auch direkt ansprechen. So wie mit einem Kind, vielleicht auch einem fremden Kind, das Du nicht kennst, aber das Dich innerlich anrührt.
Schönen Gruß
Thomas

sporadischer Gast 5 NRW W, 33

Hallo Isis27,

habe auch schon mal gedacht, einen Psychologen aufzusuchen, finde aber mit 2 kleinen Kindern nicht die Zeit dafür. Ich weiß natürlich, dass man sich dafür die Zeit nehmen sollte ... vielleicht bin ich einfach noch nicht bereit dazu.

Ich unterhalte mich manchmal mit einer Freundin über dieses Thema. Ihr geht es ähnlich wie mir, nur dass sie damit ganz anders umgeht. Im Gegensatz zu mir, ist es für sie selbstverständlich Hilfe zu holen, wenn es ihr nicht gut geht. Daher war sie auch schon bei einer Heilpraktikerin sowie einer Psychologin, hat sich einen Babysitter besorgt, macht Yoga und autogenes Training. Trotzdem habe ich nicht das Gefühl, dass es ihr nun besser geht. Jetzt hat sie halt Stress, weil sie ihr selbstauferlegtes Tagespensum schaffen muss / will.

Ich weiß nicht ... vielleicht bin ich ja zu lethargisch ... aber ich war noch nie der Typ, der sich Hilfe geholt hat. Bislang habe ich immer alles allein geregelt bekommen. Daher fällt es mir auch so schwer, einen Psychologen aufzusuchen. Ich habe immer noch das Gefühl oder die Hoffnung, dass sich diese Gefühle irgendwann von alleine verflüchtigen...

Liebe Grüße dadaki

sporadischer Gast 5 NRW W, 33

Hallo Thomas,

bei Kindern habe ich diese Art von Traurigkeit noch nie erlebt. Wenn eines der Kinder weint, gibt es hierfür immer einen Grund. Ich habe auch noch kein Kind erlebt, was dann nicht hätte weinen können. Die Tränen fließen immer sehr schnell.

Aber genau das ist ja bei mir das Problem. Ich habe das Gefühl, ich müsste heulen, aber es kommen einfach keine Tränen, die mir Erleichterung bringen könnten. Wenn ich den Grund dafür kennen würde, wüßte ich wahrscheinlich, was ich gegen dieses Gefühl unternehmen könnte.

Natürlich tut es gut, wenn mich in dieser Situation einfach jemand in den Arm nimmt. Aber es wird dadurch nicht besser, weil diese innere Leere immer noch da ist und dadurch leider auch nicht weg geht.

Liebe Grüße

dadaki

Helferlein 68 D-76 M, 40

Quote:

Es kommen einfach keine Tränen, die mir Erleichterung bringen könnten. Wenn ich den Grund dafür kennen würde, wüßte ich wahrscheinlich, was ich gegen dieses Gefühl unternehmen könnte.

Vielleicht ist das das Problem? Wenn ich Dein Gefühl wäre, würde ich Dir auch keinen Grund nennen, wenn Du mich dann zum verschwinden bringen würdest.
Also: vielleicht ist es Dir bei einem fremden Kind auch möglich, mit seiner Traurigkeit umzugehen, ohne den Grund zu kennen? Vielleicht kannst Du anerkennen, dass es zu verschüchtert oder sonst irgendwas ist, um auf "Warum bist Du traurig?" zu antworten?
Wobei ich Deine Haltung jetzt nicht irgendwie kritisieren möchte. Ich kenne sie selbst sehr gut. Gerade darum weiss ich, dass sie leider nicht hilfreich ist.
Ändern tut sich nur etwas, das wir als Teil von uns anerkennen. Denn nur dann darf es leben. Und nur so kann es sich verändern.
Schönen Gruß
Thomas

Helferlein 35 NÖ W, 23

hallo

darf ich mich in die rund reindrücken ?
dadaki ich kenne deine gefühle nur zu gut.
mir gehts momentan nicht anders.
früher hatte ich das auch eher selten, aber jetzt häuft sich das schon und artet schon zu schlechter dauerlaune um

ich könn auch nur die ganze zeit heulen, weiss aber nicht warum oder wenn mich wer fragt.. was hast du? .... dann weis ich es nicht mal warum ich so traurig bin.
ich fress dann schokolade in mich rein damit ich einwenig hoch komme.
habe nur noch kopfschmerzen. und ich gesellschaft bin ich momentan gar nicht gerne.
zieh mich in SZ zurück und sehr meine lieblingssendungen oder geh zu meinen vichas.... meine 2 Hunde wissen wenns mir schlecht geht und dann kommen sie immer kuscheln... das baut mich dann auf.

also dadaki... du bist nicht alleine
geteiltes leid ist halbes leid Rolling Eyes

sporadischer Gast 24 Linz W, 18

Hallo dadaki,

ich kenne das gefühl wahnsinnig gut. Allerdings weiß ich meistens warum ich so traurig bin. Ich habe schon lange keine Träne mehr vergießen können. Manchmal hat es bei einer Fernsehserie geklappt wenn jemand der mir wichtig war (in der Serie) gestorben ist, oder selbst geweint hat. Ich weiß zwar nicht wie alt deine Kinder sind, aber wenn du wieder mal dieses Gefühl der Trauer verspürst und es ausleben möchtest dann nimm doch mal eines deiner Kinder in den Arm und entspanne dich. Atme tief und langsam und versuch dich von der Gegenwart zu lösen. Vielleicht hilft das etwas. Oder dein Mann (wenn du einen hast), bitte ihn dich in den Arm zu nehmen und dir wie wenn er ein Kind tröstet über den Kopf zu streicheln.
Wenn dir einer dieser Tipps geholfen hat würde ich mich sehr freuen wenn du dich mal meldest und mir schreibst wie es dir dabei ergangen ist.

GLG Katschi

Ps.: Lass dich auch von mir mal drücken hug

sporadischer Gast 13 berlin W, 58

hallo möchte auch mal was zu schreiben.ich kenne die traurigkeit auch.könnte dann über alles heulen.ausgelöst bei mir durch wechseljahre und nikotinentzug der alles noch verschärft.ich finde es gut wenn mein mann mich streichelt aber ofte wird es dadurch noch schlimmer so mussich dann für mich weinen.wenn ich gute phasen habe brodelt im inneren die angst ich müsste wieder weinen.andere gedanken zu finden ist schwer.und viele dinge lösen in mir angst und stress aus,es istt ein kreislauf.
und nun zum ursprung ich kann zu viel weinen-unwort des jahres 2007

sporadischer Gast 6 NRW W, 23

Hallo, auch ich kenne das Gefühl aber eine Träne kann ich dann lassen und dann kommt nichts mehr obwohl ich mir manchmal wünschen würd das ich mal richtig losheulen kann. Meistens kommt dieses gefühl im zusammenhang mit meinem im November verstobenen Vater.

sporadischer Gast 5 Land Brandenburg W, 41

hallo, ich kenn das auch. ich weiß allerdings auch woran es liegt.

als mein letzter freund sich von mir getrennt hat, den ich geliebt habe wie noch nie jemand zuvor, hatte ich monatelang nervenzusammenbrüche mit stundenlangen (5-7 std.) heulkrämpfen nach denen ich immer total erschöpft war und ständig erkältet war. wahrscheinlich weil ich so geschwächt war das ich gar keine abwehrkräfte mehr hatte. nach drei monaten hab ich mich nicht mehr getraut zu weinen. ich hatte richtig angst davor. die phase hab ich inzwischen überstanden aber ich kann immer noch nicht weinen. wenn ich das gefühl habe das ich weinen könnte und möchte dann schluchze ich zwar wie beim weinen aber es kommen keine tränen mehr. ich hab dann einen starken druck auf der brust und wünsche mir die tränen würden endlich fliessen um den druck abzubaun aber geht nicht Sad

ich weiß nicht was ich gegen diese blockade tun kann.

lg angel

neu an Bord! 4 Bodensee-D W, 30

Vielleicht ein kleiner Tipp. Ich war vor 2 Jahren bei einem Vortrag eines renommierten Psychologen mit dem Schwerpunkt "Angst". Und er sagte sinngemäß: Wenn jemand Rotz und Wasser heult, hat die Person alles außer einer "echten" Depression. Wer so eine hat, der kann gar nicht weinen, weil der Körper nicht genug Tränenflüssigkeit produziert.
Ob das auf dich zutrifft weiß ich wirklich nicht. Diese Aussage ist mir nur vom dem Vortrag hängen geblieben.

Viele Grüße von einer, die gerade auch ein Tief hat. Das einzige, was mich zwingt mich zusammenzureißen sind meine zwei kleinen Minimonster

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