evtl beginnendes Stalking - Therapeuten informieren?

sporadischer Gast 19 im Osten M, 29

Hallo

Ich befürchte gerade langsam aber sicher zum Stalking-Opfer zu werden und bräuchte da mal einen Rat. Beim "Täter" handelt es sich um einen zurückgewisenen Verehrer. Es fing recht harmlos an mit Emails & SMS (die es teilweise aber echt in sich hatten) und steigert sich nun zu Zetteln an der Wohnungstür, Geschenken im Briefkasten und Kontaktaufnahme zu meinem besten Freund bei dem er versucht etwas über mich herauszufinden oder mir mitteilen zu lassen wie schlecht es ihm geht. In den letzten Tagen hat es auch einige male nachts an meiner Tür geklopft und da mich ausser meinem Partner und meinem besten Freund eigentlich niemand besuchen kommt gehe ich davon aus, dass er es war.
Ich habe ihm bereits (schriftlich) mitgeteilt, dass von mir jeder Versuch der Kontaktaufnahme unerwünscht ist und ignoriere ihn seitdem komplett (weswegen er vermutlich nun versucht über meinen Freund an mich ranzukommen). Da er bei meinem besten Freund Andeutungen in Richtung "in der Liebe darf man nicht aufgeben" etc. gemacht hat gehe ich davon aus, dass das nun erst der Anfang von dem ist, was mich erwartet. Ich kenne auch zwei weitere Menschen, die bereits seine Stalkingopfer waren und mich gewarnt haben.
Die Situation sieht so aus, dass er denkt ich würde was von ihm wollen und er müsste mir nur stark genug zeigen wie sehr er mich liebe und was ich ihm bedeute, dann würde ich schon sehen was für einen tollen Kerl ich mir da entgehen lasse Rolling Eyes

. Es folgt immer erst ein Kontaktaufnahmeversuch auf den ich nicht reagiere, daraufhin erfolgen meist mehrere Emails/SMS/Briefe in denen er mich beschimpft (diese werden von mir ebenfalls ignoriert) und dann weitere in denen er sich für sein Verhalten entschuldigt und nach einem "abschließenden Gespräch" verlangt worauf ich ebenfalls nicht eingehe da ich diesen Fehler bereits am Anfang gemacht habe und bei Gesprächen mit ihm absolut nix rauskommt. Dann ist eine Zeit Ruhe und es beginnt von vorne. Ich möchte nun gerne verhindern, dass er sich da noch weiter reinsteigert und frage mich, ob es sinnvoll wäre seinen Psychologen bei dem er eine Analyse macht davon zu informieren oder ob das ganz falsch wäre?

Bin für jeden Tipp dankbar!

Forums-InsiderIn 285 Wien W, 31

Naja, korrekterweise (?) erzählt er das vielleicht seinem Klienten/Deinem Stalker - und dann kriegst Du vielleicht noch mehr Probleme mit ihm... Nur so ein Gedanke....

sporadischer Gast 19 im Osten M, 29

Hallo Tamara

Das ist genau der Gedanke, der mich davon abhält es zu tun. Noch mehr Sorge hätte ich, dass er die Analyse abbricht wenn sein Psychologe ihn darauf anspricht weil er sich dann evtl. ertappt fühlt und es ihm peinlich ist.
Dafür es ihm zu sagen spricht für mich, dass der Typ echt Hilfe braucht und sein Analytiker ihm wohl am ehesten helfen kann. Dazu müsste er halt nur wissen, wie sein "Patient" abgeht Rolling Eyes

Weiß absolut nicht, was die bessere Entscheidung wäre.

Forums-InsiderIn 285 Wien W, 31

Wenn er gut is, weiß er auch so, wie sein Klient "abgeht"... Wink

In Ö gibts übrigens ein Gesetz gegen Stalking, d.h. Du könntest ihn anzeigen (oder zumindest mal damit drohen).

[nicht mehr wegzudenken] 1896 unwesentlich W, 30

Hallo,

echt schwierige Situation... ich glaube, wenn das nicht abreißt, würde ich ihm zunächt in einem weitern Schreiben folgendes nochmals deutlich machen:

Und zwar, dass du ihn letztmals darauf aufmerksam magst, dass er von weiteren Kontakte (auch über deine Freunde) Abstand nehmen möge..., worauf du ihn ja bereits schon einmal hingewiesen hast. *) Ansonsten siehst du dich veranlasst, weitere Schritte in die Weg zu leiten.

*) Auf folgender Seite wird empfohlen, dass via Einschreiben zu erledigen... was ihn vielleicht zusätzlich verdeutlicht, dass du das durchaus ernst meinst: http://www.psychotipps.com/Stalking.html bzw. http://www.liebeswahn.de/rat.html

Quote:

und frage mich, ob es sinnvoll wäre seinen Psychologen bei dem er eine Analyse macht davon zu informieren oder ob das ganz falsch wäre?

In diesem Schreiben kannst du ihm ja zunächst mal empfehlen, dass er ja seinen Therapeuten auf seine Schwierigkeiten aufmerksam machen kann. Du möchtest dich hingegen von seinen Schwierigkeiten distanzieren.

Ansonsten: Reagiere auch weiter nicht auf ihn... geb' eine letzte "Warnung" und dann handle konsequent... wie es z.B. in den Links vorgeschlagen wird... wenn es daraufhin auch nicht abreißt.

sporadischer Gast 19 im Osten M, 29

Ich gehe aufgrund früherer Erzählungen meines "Stalkers" davon aus, dass er nicht besonders gut ist. Bei der Polizei war ich schon. Man sagte mir dort, dass das Problem schon ernst genommen wird aber in meinem Fall einfach noch zu wenig passiert ist um erfolgversprechend tätig werden zu können Rolling Eyes

Forums-InsiderIn 285 Wien W, 31

Wenn er nicht gut is, wird er es auf Grund Deiner Infos auch nicht werden. Also, die Therapeuten-Sache würd ich vergessen....

Das mit dem eingeschriebenen Brief find ich auch gut...

sporadischer Gast 19 im Osten M, 29

hallo sternenmeer grinsend

der brief ging damals schon per Einschreiben raus. Ich hatte ihm auch bereits geraten doch seinen Analytiker um Hilfe zu bitten, das Problem ist eben nur, dass er denkt gar kein Porblem zu haben. Für ihn stellt es sich so dar, dass ich derjenige bin, der Hilfe braucht weil ich mich ja selber so verarsche, vor meinen wahren Gefühlen weglaufe und mir nicht eingestehen möchte/kann wie sehr ich ihn will usw. Das ich keinen Kontakt zu ihm will interpretiert er nun so, dass ich nur Angst habe seinem unwiederstehlichen Charme zu verfallen wenn wir wieder miteinander reden würden Rolling Eyes

Forums-InsiderIn 285 Wien W, 31

Oh. Hm. Da bleibt wohl echt nur, weiter ignorieren und vielleicht notieren, was er wann so tut, damits vielleicht doch mal für eine Anzeige reicht (was Dir aber natürlich auch nicht zu wünschen wäre... hm...)....

[nicht mehr wegzudenken] 1896 unwesentlich W, 30

Quote:

Man sagte mir dort, dass das Problem schon ernst genommen wird aber in meinem Fall einfach noch zu wenig passiert ist um erfolgversprechend tätig werden zu können

Das ist ja eine tolle Aussage... Confused

... so dass man fast zynsich sagen müsste: Hoffe darauf, dass er sich steigert... bis dann endlich die Polizei eingreifen kann crazy

... das kann es ja nicht sein Confused

. Unter diesen Umständen würde ich auf weitere Anbahnungsversuche wohl weiter nicht mehr reagieren... und auch nichts mehr abfassen.

Ich denke, wichtig ist es dass die Vorfälle gut dokumentierst - was du vielleicht ohnehin schon machst, vgl. auch hier:
http://www.polizei-beratung.de/mediathek/merkblaetter/index/content_so cket/merkblaetter/display/91/

Vielleicht macht es wirklich Sinn, seinen Therapeuten zu kontaktieren... vielleicht auch zur Telefonsprechzeit, also telefonisch. Vielleicht kannst du dann ja mit ihm bereden, ob der Therapeut das indirekt in die Sitzung miteinfließen kann (so dass eben nicht so offensichtlich wird, dass du dich gemeldet hast... oder vielleicht weiß er eine bessere Möglichkeit)... wobei: es ist halt eine Analyse... und das sind Therapeuten eher zurückhaltender, dass sie den Patienten weniger auf bestimmte Themen stoßen. Dennoch: ich würde mir davon nicht allzu viel versprechen, denn in einer Therapie ist es so, dass der Therapeut zu seinem Klienten steht... und NUR für ihn da ist...

Hilfreicher für dich dürfte der polizeiliche Weg sein Confused

.

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