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Desperate_housewife
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Post Fri, 24.Aug.07, 10:37      Depression, Ängste, Esstörung, wer kann mir helfen? Reply with quoteBack to top

Ich schreibe hier bei den Depressionen weil das eigentlich mein größtes Problem ist. Vielleicht gibt es hier mehrere Leute die ähnliche Probleme haben?

Mein Hauptproblem sind meine Gene, so komisch das klingt. In meiner Familie haben alle Frauen irgendeine Form von Depression und ich wurde leider nicht verschont, auch wenn es garnicht zu meiner Persönlichkeit passt oder wie ich mich sehe. Früher war ich immer stark, ein Leader, hatte Erfolg, war hübsch, das typische Alpha-Weibchen.

Das erste mal sind meine Depressionen mit ca. 10 Jahren aufgetreten, da hatte ich aber noch keine Ahnung was mich so wahnsinnig aus der Bahn wirft. Das nächste mal war es dann erst so extrem mit ca. 19, wo ich beim Studium einfach furchtbar versagt habe meiner Meinung nach. Seit dem quälen mich bei jeder größeren Herausforderung wahnsinnige Versagensängste! Nach 1 1/2 Jahren hatte ich es dann ungefähr bewältigt.

Jedes mal wenn ich mich schwer überfordert fühle (bin im Moment Hausfrau, habe ein 1jähriges Kind und beginne jetzt wieder zu studieren) bricht es wieder aus. Ich kann nichts mehr essen, nehme drastisch ab und übergebe mich nach jedem Bissen den ich mir runtergequält habe. Damals habe ich von 73 kg auf 54 kg abgenommen und jetzt sinds schon wieder 8 kg weniger. Ich fühle nichts mehr außer Leere, oft bin ich traurig, aber so merkwürdig es klingt fühle ich mich manchmal sogar wohler wenn ich traurig bin weil ich dann zumindest irgendetwas fühle.

Meisten mach ich dann noch etwas dämliches und verletze die Menschen die mir wichtig sind, ich hätte letztens beinahe meinen Freund betrogen. Ich werde dann auch wahnsinnig schlampig, kann den Haushalt nicht mehr erledigen und verkomme auch körperlich total weil ich mich um mich selber nicht mehr kümmere.

Mir ist mittlerweile klar dass es hauptsächlich an meiner Veranlagung liegt und bin bereit dagegen zu kämpfen, aber wie? Werde mich wohl oder übel in eine Therapie begeben, habe aber noch keine Ahnung wie ich sie mir leisten soll....
Confused

Vielen Dank fürs Zuhören
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Nachtvogel
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Post Fri, 24.Aug.07, 12:02      Re: Depression, Ängste, Esstörung, wer kann mir helfen? Reply with quoteBack to top

Ich wuerde an deiner Stelle einmal herausfinden zu versuchen, ob das WIRKLICH Veranlagung ist. Es gibt ja sogenannte endogene Depressionen, die auf einen genetisch bedingten "Fehler" beruhen: Es wird von bestimmten Botenstoffen im Gehirn einfach zu wenig hergestellt und dadurch entsteht ein Ungleichgewicht und letztendlich eine Depression. Meine ehemalige Nachbarin hatte sowas und das war mit Medikamenten gut in Griff zu bekommen.

Bei den meisten Menschen ist die Depression aber durch äussere Faktoren ausgelöst - sei es nun bestimmte gelernte Gedankengänge (besonders, wenn Familienmitglieder depressiv waren/sind - spielt z.B. bei mir mit eine Rolle), Erlebnisse aus der Kindheit, Taumas, ... Bei diesen Depressionen hilft eine Therapie, die diese Zusammenhänge aufdeckt und einem beibringt, damit klarzukommen - mal ganz simpel ausgedrueckt.

Wenn du nicht die ganze Zeit ueber depressiv bist, sondern das bei dir "nur" in Stressituationen ausbricht, klingt das eigentlich nicht nach einer endogenen Depression, sondern eher z.B. nach zu viel (selbstauferlegtem?) Leistungsdruck, mit dem du nicht klarkommst. Ein Gang zum Psychiater und Therapie sind sicherlich gut ...
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eisbaer
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Post Thu, 13.Sep.07, 11:15      Re: Depression, Ängste, Esstörung, wer kann mir helfen? Reply with quoteBack to top

Hallo Desperate Housewife,

ich wollte Dir nur mitteilen, dass es mir so ähnlich geht. Ich hatte früher schon einmal eine Therapie, als ich 18 war. Damals hatte ich den Tod meiner Mutter nicht richtig verarbeitet und hatte große Probleme mit meinem Vater.
Ich machte ein Jahr lang Therapie (wo ich leider nichts erfahren habe, was ich nicht schon wusste.... Sad ) und musste Tabletten nehmen, weil alle Angst hatten, ich könnte mir etwas antun. Von den Tabletten habe ich zugenommen und wollte nur noch schlafen. Hat also auch nicht wirklich was gebracht. Achja, schrecklich launisch war ich dadurch auch noch.

Ich habe das alles abgebrochen (ich weiß, soll man nicht), habe einen tollen Mann gefunden und geheiratet. Hab natürlich, so wie ich es immer mache, mal schnell versucht mich abzulenken.
Mit kleineren Tiefs ging das jetzt auch eine Zeit gut. Ich darf nur nicht mit mir allein sein. Die ganze Nacht müssen Hörbücher laufen (mein Mann tut mir echt leid) und tagsüber arbeite ich 12-14 Stunden um mich abzulenken.
Sobald ich nichts zu tun habe, fange ich an zu weinen, zittern und das übliche Gegrübel. In einer meiner Launen habe ich schon meinen Abschiedsbrief formuliert, um irgendwie das Problem mit meinem Mann zu lösen. Ich kann nicht einfach verschwinden. Ich habe mich schon nach meiner Unfallversicherung erkundigt und plane in solchen Momenten, wie ich ihn am besten an jemand anderen verkuppel, damit es ihm nicht schwerfällt, wenn ich weg bin.

Ich bin wirklich verzweifelt!!! Ich kenne mich selbst nicht mehr. Ich schreibe zum ersten Mal in ein Forum und weiß eigentlich auch gar nicht wie das geht, aber ich muss es einfach loswerden.

Da ich so abgenommen habe werden mir jetzt auch noch Essstörungen angedichtet.....die haben ja keine Ahnung! Ich wäre froh, wenn ich so ein "kleines" Problem wie mein Gewicht hätte!!!
Mein größter Feind sitzt in mir drin und macht mir mein Leben zur Hölle, zieht mich runter und verprügelt mich. Ich hasse mich so sehr dafür. Ich geh mir selbst so sehr auf die Nerven!

Eigentlich wollte ich ein paar nette Worte loswerden....aber vielleicht hilft es Dir zu wissen, dass es anderen ähnlich geht.
Mir ging es so, als ich Deinen Beitrag gelesen habe.


Ich würde Dir auf jeden Fall dringend raten, Dir Hilfe zu suchen. Ich bin mittlerweile an dem Punkt, an dem ich weiß, dass es ohne Hilfe nicht geht. Meine Kraftreserven sind am Ende und ich weiß nicht, was passiert, wenn ich mal wieder nicht klar denken kann und mich mein Inneres übermannt. Vor drei Wochen habe ich bei der Psychiaterin angerufen, bei der ich früher war. Es war nur der ANrufbeantworter dran. Das hat mich schon wieder so aus der Bahn geworfen, dass ich es gar nicht mehr probieren will. Dann kommt mir eh alles nur lächerlich vor.

Ich wünsch Dir auf jeden Fall alles Gute!

Eisbaer
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Birgit2.
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Post Sat, 15.Sep.07, 12:14      Re: Depression, Ängste, Esstörung, wer kann mir helfen? Reply with quoteBack to top

Hallo eisbaer,
du scheinst Dich mit dem Thema Ess-Störungen nicht gut auszukennen, deshalb hier ein paar Info's:
Menschen, die tief in einer Ess-Störung sind, geht es schon lange nicht mehr um das "kleine" Problem Gewicht. Sie wissen genau, dass sie z. B. bei Anorexie viel zu dünn sind und können nicht mehr Essen. Die ES ist vorgelagert vor ihr wirkliches Problem, das es heißt aufzuarbeiten. Die ES ist nur das Symptom. Die wirkliche Erkrankung sitzt viel tiefer.
Eine Ess-Störung ist genauso eine psychische Erkrankung wie z. B. auch die Depression.
Gruß
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eisbaer
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Post Sat, 15.Sep.07, 13:08      Re: Depression, Ängste, Esstörung, wer kann mir helfen? Reply with quoteBack to top

Hallo,

tut mir leid....ich hatte es gleich bereut, nachdem ich es geschrieben hatte.

Hatte mich da etwas reingesteigert beim Schreiben. Die Leute, die über mich sagen, ich hätte MS, haben keine Ahnung, was sie reden. Genauso wie ich, hatte mich noch nie wirklich mit dem Thema beschäftigt, bis ich diesen Stempel aufgedrückt bekam.
Ich kann mich nur an meine Freundin erinnern, die panisch versucht hat "eine MS zu kriegen" , damit man sich um sie kümmert. Ihr Wille war aber zu schwach und der Hunger zu groß und sie hat sich entschlossen, dass sie das doch nicht will.

Ich hatte zum ersten Mal in einem Forum etwas geschrieben. Eigentlich war ich überhaupt zum ersten Mal in einem Forum.....
Ich wollte niemandem zu nahe treten und es tut mir wirklich leid.

Hab mir schon die Hände gebügelt Wink

Ich bin nur einfach zur Zeit relativ verzweifelt und weiß nicht was ich noch tun soll. Vor allem wenn ich mir Sachen überlege wie "hhm, hätt ich jetzt nicht meinen Hund im Auto, würde ich gegen den Baum fahren!" und höre dann, dass sich alle um mein Gewicht kümmern....
Ich habe nicht einmal eine funtionierende Waage.

Ich habe einfach keine Lust zu essen, keinen Appetit. Vielleicht unterbewusst mit der Absicht einfach zu verschwinden. Und das ist eigentlich der einzige Gedanke, der sich mir immer wieder aufzwängt.....wie kann ich gehen, ohne die Menschen, die ich mag zu verletzen. Ich überlege mir einen Unfall vorzutäuschen. Vorher muss ich meinen Mann noch mit einer liebenswerten Person zusammenbringen, mit der er nicht so viele Probleme hat. Durch meinen Unfall, hätte er sogar ein bisschen Geld übrig.
Und diese Gedanken sind immer wieder da, auch wenn ich sie nicht brauche...dann versuche ich verzweifelt im Internet etwas zu finden um mich abzulenken, bin dabei auf dieses Forum gestoßen.....und hab da dann gleich alle verärgert.
Hier habe ich einfach mal geschrieben, was ich sonst keinem sagen kann, weil ich mich dafür schäme.....

Auf jeden Fall fühle ich mich jetzt noch schlechter, weil ich so einen Käse geschrieben hab! Nochmal....es tut mir leid.
Embarassed

Ich hatte einfach meinen doch etwas seltsamen Gedanken freien Lauf gelassen....
Entschuldigung!




traurig eisbaer
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Birgit2.
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Wohnort Rhein-Main-Gebiet
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Post Sat, 15.Sep.07, 17:47      Re: Depression, Ängste, Esstörung, wer kann mir helfen? Reply with quoteBack to top

Nein, schon gut. Du brauchst Dich nicht ständig zu entschuldigen. Ich bin dir überhaupt nicht böse, geschweige denn sonst jemand hier im Forum.
Ich habe halt auch als Betroffene der ES vielleicht etwas überreagiert Smile
Aber deine momentane Verfassung hört sich ja wirklich nicht gut an. Ich glaube nicht, dass du deinem Mann einen Gefallen tust, wenn du ihn mit einer weniger problembelastetenden Frau zusammenbringen willst, denn schließlich hat er sich gerade Dich ausgesucht. Dein Mann ist bestimmt stark genug, deine Probleme auszuhalten. Du solltest dir weniger Gedanken um ihn und deine Freunde als um Dich machen. Du brauchst deine ganze Aufmerksamkeit für dein Empfinden. Warum denkst du, ist dein Leben so wertlos? Du hast die gleiche Berechtigung es dir gut gehen zu lassen wie es deine Lieben haben.
Ich hoffe, dir geht es bald besser.
Ganz lieben Gruß
Birgit
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die_geisha
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Wohnort takatukaland
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Post Tue, 25.Sep.07, 14:14      Re: Depression, Ängste, Esstörung, wer kann mir helfen? Reply with quoteBack to top

Quote:
Ich fühle nichts mehr außer Leere, oft bin ich traurig, aber so merkwürdig es klingt fühle ich mich manchmal sogar wohler wenn ich traurig bin weil ich dann zumindest irgendetwas fühle.
ich kanns so gut nachvollziehen... aber was mich seit jahren beschäftigt: was ist diese leere? woher kommt sie? wie kann man sie bewältigen? ich finde keine natwort, deshalb fresse ich die leer weg oder ich verletze mich selbst um überhaupt etwas zu spüren...

_________________
wende dein gesicht der sonne zu, dann fallen die schatten hinter dich
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Kelly1
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Post Wed, 26.Sep.07, 16:51      Re: Depression, Ängste, Esstörung, wer kann mir helfen? Reply with quoteBack to top

Huhu Desperate_housewife ,
habe gerade Deinen Bericht gelesen . Ich würde auch sagen das es besser währe wenn Du Dich in Therapie begiebst !
Warum stellst du dir die Frage mit den Kosten ?
Wird doch von der Krankenkasse bezahlt . Ich habe nachdem ich 5 Monate in Langzeittherapie war nun seid diesem jahr auch mit ambulanter psychotherapie begonnen . Und ich muß sagen das mir dieses sehr gut tut und ich froh bin das ich das gemacht habe . habe auch Glück gehabt und habe auf anhieb den richtigen gefunden . Auch wegen deinem Kind solltest du eine Therapie in Erwägung ziehen Rolling Eyes
Wünsche dir ganz viel Kraft um alles zu meistern , auch wegen deinem Studium Wink

LG kelly
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