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RoterBlitz1
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Post Thu, 30.Aug.07, 10:36      Probleme mit der Mutter Reply with quoteBack to top

Hallo,
ich weiß es klingt etwas schräg, weil ich ja schon 35 bin, aber trotzdem noch mit den Aussagen und Seitenhieben meiner Mutter kämpfe. Mit 30 ließ ich meine Zahnfehlstellung beheben, da sagte sie: "Bist eh schon so alt, wer schaut Dich schon an?" Jetzt hab ich mir ein permanent Make up machen lassen (sei nun dahingestellt, ob das gut oder schlecht ist), da meinte sie: "Na das hält 3 Jahre, dann ists bei Dir eh egal, wie Du aussiehst, da schaut Dich eh keiner mehr an." Letzte Woche war Geburtstagsfeier und sie hat mir ein Sackerl mit all den Geschenken, die ich ihr bisher gemacht habe, zurückgegeben, weil ich vor 3 Wochen Streit hatte, als es um die Kindererziehung ging (Ich wurde wegen schulischer Leistungen geschlagen etc. und sie findet es heute noch gerechtfertigt und meinte, ich soll mich nicht so bemitleiden, wegen der Ohrfeigen, Kochlöffel, den ich gespürt habe etc.) Tja und sie meinte dann, ich soll froh sein, daß sie mich nicht ins Kinderheim gegeben hat. Daraufhin meinte ich: "Es wäre besser gewesen, weil ich hätte mir viel erspart..." Nun ja und das war der Anlaß der Geschenkrückgabe. Ich weiß, sie ist so, aber es kränkt oder ärgert mich immer wieder. Ich geh dann wieder in die Kneipe und laß mich vollaufen, was ich eigentlich nicht will.. Vielleicht hat ja wer Rat, wie ich mit diesen psychischen Angriffen zurecht komme? Danke, Blitzi
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Post Thu, 30.Aug.07, 18:33      Re: Probleme mit der Mutter Reply with quoteBack to top

liebe blitzi, was würdest du denn gerne im bezug auf deine mutter machen damit es dir besser geht??

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RoterBlitz1
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Post Thu, 30.Aug.07, 18:57      Re: Probleme mit der Mutter Reply with quoteBack to top

Ich hab schon mal den Kontakt abgebrochen für ca. 2 Jahre, dann kam sie mal und erklärte mir, sie sei sehr krank.. naja und irgendwie dachte ich, ich hab ja auch nur ein Paar Eltern. ALso hab ich dann wieder den Kontakt gehalten. DAs schlimme ist eben auch, daß bei vielem, was in meinem Leben schief läuft, ich immer ihre Aussagen, Vorwürfe etc. im Hinterkopf habe.. also hab ich keine Beziehung bzw. geht eine auseinander dann, weil ich schuld bin. Suche ich lange einen Job dann deshalb, weil ich schuld bin, etc. und das zieht sich einfach immer so durchs Leben... Ich versuche oft, Dinge zu tun, die mir Spaß machen, aber ich kann sicher sein, sie vermiest mir meine Freude in irgendeiner Art und Weise... Und ich stehe leider auch nicht über den Dingen, daß ich sie einfach reden lasse.. weil wenn sie mir in gut gelaunten Tage ein email schreibt mit kritischen Fragen z.B. :"Ja, wie siehts mit einem Job aus?" Dann antworte ich garnicht, weil ich wieder Kritik fürchte.. dann bekomm ich wieder den Vorwurf, ich lese die Mails ja garnicht, weil ich nicht antworte... dabei hat das ja auch einen Grund...

Blitzi
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Riemann
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Post Thu, 30.Aug.07, 19:58      Re: Probleme mit der Mutter Reply with quoteBack to top

RoterBlitz1 wrote:
Vielleicht hat ja wer Rat, wie ich mit diesen psychischen Angriffen zurecht komme?

jemanden, der mir mit derartigem ausgekochtem schwachsinn kommt, den könnte ich ohnehin nicht mehr ernstnehmen...

ich bin ja schon wieder versucht, den geisteszustand deiner mutter zu kommentieren, aber wenn ich das tu', dann klopft mir wahrscheinlich wieder der admin auf die finger...

sag deiner mutter einfach klipp und klar, dass du derartigen psycho-terror nicht mehr akzeptierst, und sei bereit, notfalls die konsequenzen zu ziehen, bis hin zum kontaktabbruch, und mach ihr das auch klar! so mach ich das zumindest mit meiner mutter, wenn sie versucht, mit mir ihre kranken psycho-spielchen zu spielen...

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RoterBlitz1
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Post Fri, 31.Aug.07, 8:29      Re: Probleme mit der Mutter Reply with quoteBack to top

Hi,
ich habe ihr schon des öfteren gesagt, ich komme mit ihren Attacken nicht klar, da meinte sie: "Sie hat 3 Kinder großgezogen und da ich die einzige bin, die mit ihrer Umgangsform Probleme hat, muß es wohl an mir liegen." ich weiß jedoch auch, daß meine andere Schwester mit ihren Aussagen zu kämpfen hat, einzig und alleine die Älteste muß die Attacken nicht fürchten, weil die ja das Leben genau so gestaltet und all das erreicht hat, wie es im Sinne meiner Mutter richtig ist. Also auch da wälzt sie alles ab und meint, wir Kinder haben auch dazu beigetragen, daß sie nervlich fertig ist und so krank und ich soll mich nicht so bemitleiden,.. Ich weiß, ab einem gewissen Punkt ist man ja selber für sich verantwortlich, aber es ist eben eine Belastung, immer zu hinterfragen, ob das, was man tut auch im Sinne der Mutter ist.. und irgendwie denk ich heute rückblickend ob mein Leben eigentlich so verlaufen wäre, wenn sie nicht mehr da wäre und ob ich nicht eigentlich nur heute so bin wie ich bin, weil ich garnicht ich selbst bin, sondern nur das Produkt ihrer Wünsche??? Ich habe studiert, sie kam nicht mal zu meiner Sponsion, weil sie dagegen war. Ich hatte ein Auslandsemester gemacht, wie ich zu Weihnachten keinen Rückflug bekomken hab sagte sie: "Ach was willst Du bei uns? Ist uns egal, mir Dir kann man eh nicht reden..." - letztendlich bekam ich doch einen Rückflug, aber es sind einfach Aussagen, die treffen...

Blitzi
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Tina131102
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Post Fri, 31.Aug.07, 9:00      Re: Probleme mit der Mutter Reply with quoteBack to top

Hi Blitzi,

über deine Zeilen bin ich sehr erschrocken.
Ich bin 57 Jahre, fühle mich aber viel viel jünger, mache Sport, geht Inliner laufen mit meinem Mann. Wir sind 40 Jahre zusammen und 36 davon verheiratet. Ich habe nur eine Tochter ungefähr in deinem Alter. Sie ist 33 und ich habe eine Enkelin von zwei Jahren. Nur mal so viel, damit du eine kleine Vorstellung von mir hast.

Ich denke, überall gibt es Probleme. Aber so wie deine Mutter ist, kann ich nicht verstehen. Man sollte froh sein, dass man Kinder hat, vielleicht braucht man sie auch einmal.

Mein Mann und ich haben alles für unsere Tochter gegeben. Sind immer mit ihr und nie allein in Urlaub gefahren. Sie hat als Kind viel Sport gemacht, war auf der KJS, Kinder- und Jugend-Sportschule in Berlin. Vor ein paar Wochen hat sie mir auch geschrieben, dass sie es gar nicht so toll fand, dort zu sein. Ich habe immer gedacht, sie macht es gerne. Sie hat sich nicht getraut zu sagen, was sie denkt. Dachte wohl sie enttäuscht uns sehr. Aber wenn sie etwas gesagt hätte, dass sie nicht wollte, wäre ich die letzte gewesen, die gesagt hätte, du musst....
Das hat mir auch sehr weh getan. Ich bin auch ein Grübler, über alles. Habe alles noch einmal Revü passieren lassen von damals und wenn man tiefer nachdenkt, kommen Sachen hoch, wo man hätte eigentlich als Mutter merken müssen, dass sie das eigentlich nicht wollte, Aber das ist nun zu spät. Ich habe ihr vorgeschlagen, über alles noch einmal unter vier Augen zu besprechen. Leider wohnt sie in München und wir in Potsdam. Aber demnächst werde ich das tun.

So, wie du deine Mutter beschreibt, versteh ich sie auch nicht und kann mich auch nicht in sie hineinversetzen. Ich denke, dass sie vielleicht auch keine schöne Kindheit hatte und sie so geprägt wurde. Aber das weiß ich nicht.

Mit dem Produkt ist das schon so, man prägt die Kinder doch nach seinen Wünschen, das muss ich eingestehn. Dass du studiert hast, finde ich total super. Vielleicht ist sie auch ein wenig neidisch, dass du mehr erreicht hast wie sie in ihrem Leben. Haben deine Geschwiste auch studiert?
Man sollte alle Kinder gleich behandeln und nicht einen vorziehen und den anderen nicht.

Ich bin auch sehr an meine Mutter gebunden. Sie ist 85. Wir wohnen in einer Straße mit Eltern und Schwiegereltern. Mein Vate ist vor zwei Jahren gestorben. Seitdem hängt meine Mutter noch mehr an mir. Das ist nicht immer leicht. Ich gehe fast jeden Tag hin und wenn ich mal nicht komme, fragt sie gleich, wo ich war.

Einen Rat geben kann man schlecht. Vielleicht solltest du doch mehr Abstand von deinen Eltern haben. Hast du einen Vater?
Ich könnte solche Attacken überhaupt nicht ertragen und würde mich zurückziehen. Aber so ist mein Charakter. Ich weiß nicht, wie du bist.

So viel erst mal für heute.

Kopf hoch!

Gruß

Tina
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vb3rzm
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Post Fri, 31.Aug.07, 9:33      Re: Probleme mit der Mutter Reply with quoteBack to top

Hallo Roter Blitz,

nun bist du aber eine erwachsene Frau. Kein kleines Kind mehr, dem man den Kochlöffel um die Ohren wixt und sich dafür auch noch erwartet, dass das Kind einsieht warum das jetzt notwendig war und der Mutter dankbar ist dafür.

Du sollst Vater und Mutter ehren, klingt sehr zynisch in deinem Zusammenhang und ist es auch. Ehre gebührt nur jenen, die sich ehrenhaft verhalten. Geschenkrückgabe weil ihr irgendetwas nicht passt ist einfach nur kindisch. Sandkastenniveau.

Tut mir leid, dass ich so hart ins Gericht gehe aber: Bin Vater von drei Kindern, hatte selbst so eine Mutter. Weiß um die Vorgänge und die Schwierigkeiten.

Stell dir einfach mal nur vor, ein wildfremder Mensch, schlägt dir inds Gesicht. Das hat eine Anzeige zur Folge.

Stell dir vor dein Mutter schlägt dir ins Gesicht (bildlich dauernde Verbale Schläge), du gehst ins Wirtshaus und besäufst dich.

Ich weiß es ist schwer sich von der Mutter zu lösen emotional, sehr lange hofft man auf die Liebe, wenn die aber gar nicht kommt, muß man es sich irgendwann eingestehen, vielleicht mit professioneller Hilfe, aber immer noch besser als sich anzusaufen, für etwas für das man nichts kann. Nämlich seine Existenz.

You were born, so you are free, so happy birthday. Laurie Anderson.

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Das Gefühl des geliebt werdens ist ein Wiederhall der Liebe, die Du in DIR trägst. geronimos secret
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gompert
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Post Fri, 31.Aug.07, 10:34      Re: Probleme mit der Mutter Reply with quoteBack to top

Roter Blitz, mir kommen die Worte in den Sinn die Comus mal an Aluna zitierte. Seine Therapeutin hatte sie ihm gesagt als er nicht weiter wusste mit seinem Vater. Für mich ist es ein Zauberspruch:

Ein Satz meiner Therapeutin hat mich damals sehr weitergebracht "Ich muss meinen Vater sterben lassen", sie meinte das im Sinne von Eigenverantwortung zurückgeben. Ich kann ihm nicht helfen, kann nichts tun und das zu lernen und zu begreifen war hart und tränenreich.
Daher kann ich dir nur den Tipp geben, achte auf deine Psychohygiene
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RoterBlitz1
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Post Fri, 31.Aug.07, 16:50      Re: Probleme mit der Mutter Reply with quoteBack to top

Hallo,
ich danke Euch für Eure zahlreichen Rückmeldungen. Also um vielleicht etwas weiter auszuholen, ich mache eine Therapie, die ich eigentlich wegen meiner Eßstörung begonnen hatte und irgendwie nun inhaltlich bei meiner Mutter endete.. beinahe jedesmal ertappt mich meine THerapeutin, daß ich sage: "Meine Mutter würde jetzt denken oder sagen...." Die Therapeutin meint, ich müßte mich auch lösen von ihr, ich werde nie die Aufmerksamkeit und die Liebe bekommen, die ich erwarte. Ich gehe immer hin in der Hoffnung, es kommt etwas Positives und dafür ernte ich nur Prügel... Wahrscheinlich hat sie auch Recht, aber es ist einfach schwer.. vor allem, wenn man nicht wirklich viele Freunde hat. Die wenigen Schulfreundinnen haben selbst schon Familie und andere Sorgen wohin soll ich also mit meinem Problem hingehen? Ich erzähle es meinen Eltern und ernte wieder nur Kritik. Ich kämpfe noch immer mit mir, meinem Dasein, mit der Frage nach meiner Existenz und dem Sinn im Leben, den ich noch immer nicht gefunden habe. Wie sollte ich da einen anderen Menschen teilhaben lassen an meinem Leben bzw. einem Leben zu 2.?? Ich wäre wohl nur eine Belastung. Was noch hinzugekommen ist ist die Tatsache, daß ich nun auch noch auf Jobsuche bin und viel Zeit zum Nachdenken und Grübeln habe. Ich versuche einmal in meinem Leben etwas zu finden, das mir Spaß macht und was ich genießen kann.. (war ein Tip meiner Therapeutin) aber selbst dazu bin ich offensichtlich nicht imstande oder habe es nie gelernt. Ich lernte immer nur so zu funktionieren und das zu sein, was die anderen wollten... Mein Studium war ein Versuch eines Ausbruches und auch der wurde durch das Nicht-Erscheinen "bestraft". In meiner ersten Beziehung setzte sich das gleiche Programm wie zuhause fort: ich hörte immer nur, was schlecht an mir ist: Ich war zu klein, zu dick, interessierte mich für nichts, war unsportlich... Mein Freund traf sich mit Menschen, mit denen er sich messen konnte - ich war überall zu schlecht. ABer ich ließ es zu, mich zu demütigen. Irgendwann war ich dann magersüchtig... Ich kämpfe heute noch damit, wenn irgendetwas mir nahe geht.. daher mußte ich auch den Job hinwerfen: ich war sehr stark untergewichtig (ich mag hier nicht genaue Angaben über Größe und Gewicht machen, da evt. auch Kollegen mit Eßproblemen hier meine Zeilen lesen) und wenn ich länger geblieben wäre hätte das evt. einen Spitalsaufenthalt zur Folge. Daher habe ich auch die Therapie begonnen, die ich heute noch habe .. In der nächsten Beziehung hatte ich einen Partner, der mich quasi in den Himmel hob.. ich war ihm quasi verfallen - nur: er trank... und wenn er getrunken hatte, so hatte er sich nicht mehr im Griff. Ich suchte ständig Ausreden, die Schläge zu erdulden, denn immerhin hörte ich endlich Positives über mich.. Vielleicht sind das auch die Verhaltensmuster von solchen Menschen, um jemanden irgendwie in ihre Abhängigkeit zu bekommen.. Jedenfalls hat meine Mutter irgendwie "Wind" davon bekommen, daß er mich geschlagen hatte... und was war ihre Meldung: "Na, wahrscheinlich brauchst Du die Schläge." Ich konnte es nicht fassen... Es ist schon lange her... jedenfalls kam ich so zu meinem Alkoholproblem. Denn: Um das alles zu ertragen, trank ich selber mit ihm, stellte mich dann einfach schlafend bzw. war im dämmrigen Zustand alles eher zu ertragen. Irgendwann schaffte ich es doch, mich von ihm zu lösen... Gott weiß, wie...
Ich weiß, ich bin heute für mich verantwortlich, aber irgendwie denke ich doch, ich hätte mir das alles sparen können, denn irgendwo habe ich das Gefühl, daß sich bei meinen Partnern genau das fortgesetzt hat, was ich als Kind erlebt habe... Es ist eben einmal so, daß nur ich den "Schaden" davon getragen habe, meine Schwestern nicht. Sie haben ihre Schulbildung gemacht, haben Kinder, haben einen Partner, haben jeder ein Haus, einen Job. Und ich?? Von alledem nichts und was bekome ich zu hören: Ich bin schuld...
Blitzi
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Riemann
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Post Fri, 31.Aug.07, 18:33      Re: Probleme mit der Mutter Reply with quoteBack to top

weil der admin ja in letzter zeit so gerne threads merged Rolling Eyes (ich persönlich finde das kontraproduktiv!), picke ich mich gleich hier dazu:

meine mutter hat seit meiner frühesten kindheit eine borderline-persönlichkeitsstörung, wahrscheinlich entwickelt oder zumindest verstärkt durch den frühen krebstod meines vaters/ihres mannes. meine schwester und ich haben immer extrem unter ihren tobsuchtsanfällen gelitten, ich habe in der folge mein love-shyness problem entwickelt. seit ca. einem jahr mache ich nun psychotherapie deswegen, wodurch sich meine lage langsam bessert. ach ja, das problem wird seit jeher von meiner ganzen familie verleugnet und todgeschwiegen.

heute hat meine mutter wieder einmal angefangen, mich ohne triftigen grund anzuschreien. ich bin cool geblieben und habe ihr klipp und klar erklärt, dass ich nicht mehr bereit bin, solches verhalten zu dulden, was sie noch mehr auf die palme gebracht hat. in der folge kam es zu einer heftigen auseinandersetzung, während der ich die ganze zeit relativ kühl und sachlich blieb (habe auch die stimme kaum erhoben), worauf ich sehr stolz bin, ich sehe dies als folge meines gesteigerten selbstbewusstseins. allerdings habe ich dabei auch jede menge an unangenehmen wahrheiten zur sprache gebracht (im wesentlichen das, was ich da oben geschrieben habe), die meine mutter natürlich verleugnet hat, sie hat mir unterstellt, dass ich mir das alles blos ausgedacht hab'... Rolling Eyes dabei ist sie doch diejenige, die an massiver realitätsverweigerung leidet...

der langen rede kurzer sinn, das ganze hat mit einem ziemlichen weinkrampf von seiten meiner mutter geendet, weswegen ich jetzt etwas ein schlechtes gewissen habe. mir hat es auf alle fälle geholfen, all dies einmal auszusprechen, und auch meine mutter muss all dies wohl irgendwannmal akzeptieren, um es zu verarbeiten, aber etwas schonender hätte ich natürlich zu ihr sein können. aber andererseits, hat sie mich als kind geschont? irgendwie ist mir das heute wie die geschichten aus meiner kindheit mit vertauschten rollen vorgekommen: der psychisch stärkere (damals sie, heute ich) macht den schwächeren mit (vermeindlich) unangebrachten anschuldigungen fertig - mit dem einzigen unterschied, dass meine halt nicht aus der luft gegriffen sind...

ach ja, eine gute nachricht, meine mutter hat zufälligerweise auch heute einen "psychologen" (der sich auf nachfrage als psychiater herausstellte) aufgesucht, also zumindest in ansätzen dürfte sich so langsam so etwas wie einsicht in ihre krankheit ergeben...

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Birgit2.
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Post Fri, 31.Aug.07, 20:28      Re: Probleme mit der Mutter Reply with quoteBack to top

Hallo Blitzi,
ich finde mich in vielen Deiner Zeilen wieder. Auch ich begann eine Therapie wg. (latenter) Anorexie. Mein BMI war nicht wirklich dramatisch, aber mein Eßverhalten auch alles andere als normal. Insgeheim wußte ich schon lange, dass mir die Meinung meiner Eltern noch viel zu wichtig war. Auch ich denke bei allem was ich tue "Was würde wohl meine Mutter dazu sagen. Wäre sie damit einverstanden" usw. Ich ertappe mich dabei, dass ich meine Garderobe genau überprüfe, wenn ein Besuch ansteht.
Du siehst, es gibt viele Parallelen.
Wie oft siehst Du deine Mutter? Geht die Kontaktaufnahme von Dir aus oder meldet sie sich auch mal bei Dir?
Bei mir ist es so, dass meine Eltern sich fast nie bei mir melden. Ich habe aber (leider) den inneren Drang mich nach einigen Tagen zu melden um die Lage zu checken. Meistens hole ich mir dann auch eine Abfuhr oder sie ist wieder mal beleidigt, weil ich mich zu wenig kümmere. Mein Bruder wohnt noch zu Hause (er hat es überhaupt nicht geschafft sich abzunabeln) und meine Schwester führt genau das Leben, wie es meine Eltern für "richtig" halten. Sie hat den richtigen (reichen) Mann geheiratet, den man gut vorzeigen kann. Sie besucht meine Eltern sehr häufig und ist voll integriert. Bei mir sind es eher Anstandsbesuche, weil ich mich bei ihnen absolut nicht wohl fühle.
Mich würde noch interessieren, wie ausgeprägt deine ES war oder ist? Konntest du deinen Alltag noch gut bewältigen. Du schreibst, dass du viel Sport treibst. Ist das nicht auch noch ein ES-Verhalten?
Kannst mir nähere Angaben diesbezüglich auch gerne per pm schreiben.
Ich freue mich auf Nachricht grinsend
LG Birgit
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Virago
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Post Sat, 01.Sep.07, 14:16      Re: Probleme mit der Mutter Reply with quoteBack to top

Hallo Blitzi!
Deine Zeilen haben mich sehr gerührt. Ich glaube, du musst WIRKLICH von Deiner Mutter weg, aber ich denke, es wird so leicht nicht sein. Es gibt viele Gratis-Beratungsstellen (sicher auch in Deiner Nähe, evtl. von Rat und Hilfe), die Dir da gut unter die Arme greifen können. Du solltest Dir unbedingt professionelle Hilfe (evtl. auch neben der Therapie) holen. Ich bin ganz sicher, Du weißt selbst sehr gut, was Du zu tun hast.
Ich halte Dir die Daumen und wünsche Dir viel Glück auf Deinem Weg.
Liebe Grüße
Virago
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Post Sat, 01.Sep.07, 19:53      Re: Probleme mit der Mutter Reply with quoteBack to top

Du bist Dein Leben lang psychisch mißhandelt worden, daß hinterlässt tiefe Narben und Deine Mutter schlägt heute noch in die Narben rein. Wichtig ist daß Du Dich emotional von ihr löst, das ist wichtiger als räumliche Trennung. Deine Mutter hat Dir ganz tief eingepflanzt dass Du nichts wert bist und das kommt immer wieder hoch. Deine Mutter hat ihre eigenen Probleme, aber was mir ziemlich deutlich erscheint, ist, dass sie eifersüchtig auf Dich ist. Wenn eine Mutter so über das Aussehen ihrer Tochter spricht steckt meistens reine Eifersucht auf die Jugend und Schönheit der Tochter dahinter. Also macht sie Dich fertig, damit Du Dir ja nichts drauf einbildest. Ich nenne das immer "Schneewittchen Syndrom". Die Tochter, die schöner ist als die Mutter muss um die Ecke gebracht werden, psychisch!

Meine Mutter hat mich auch psychisch gequält, sie war sich darüber nicht bewusst und hätte deswegen auch alles abgestritten. Sie hat mir unglaubliche Minderwertigkeits-Komplexe eingepflanzt und immer nur das schlechteste von mir gedacht. Wenn irgendwas passiert,egal was, bin ich für sie Schuld daran. Wenn mein Freund Schluss macht, wenn ich den Job verliere, wenn ich keinen neuen Job finde, dann immer weil ich ihrer Meinung nach unzulänglich und zu dick, hässlich etc. bin.
Nach 3 Jahren Therapie hab ich aber gelernt, von ihr nichts gutes zu erwarten und schon mal gar nicht Liebe und Annehmen. Ich bin fast "immun" (leider nur fast!) gegen ihre Bösartigkeiten geworden.
Wie das Leben so spielt war sie letztes Jahr sehr krank und laut eigener Aussage fast gestorben, seitdem ist sie schon um einiges verträglicher geworden.
Ich denke es liegt auch daran, daß sie im Krankenhaus 30 Kilo abgenommen hat und sich jetzt endlich blendend schön findet weil sie dünner ist als ich. Also keinen Grund mehr zur eifersucht hat.
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Post Sun, 02.Sep.07, 8:59      Re: Probleme mit der Mutter Reply with quoteBack to top

Liebe birgit2!


Danke für Deine Antwort. Nun zu Deinen Fragen:
Quote:
Wie oft siehst Du deine Mutter? Geht die Kontaktaufnahme von Dir aus oder meldet sie sich auch mal bei Dir?
Bei mir ist es so, dass meine Eltern sich fast nie bei mir melden.


Also wenn ich Nachricht bekomme, dann via email. Meist meldet sich mein Vater. Meine Mutter ab und zu, jetzt natürlich aus "Strafe" der letzten Auseinandersetzung aber überhaupt nicht. Wenn wir telefonieren dann deshalb, weil ich anrufe, weil meinen Eltern die Telefonkosten zu hoch sind.. ach das ist ja der nächste Punkt: meine Eltern passen auf die 3 Enkelkinder auf, das kostet doch bitte auch Geld, wenn sie für die Kinder Essen kaufen und sonstige div. kleine Geschenke machen.. das ist ja OK, nur für mich scheint dann der Geldtopf leer zu sein. Ich habe es dahingehend reduziert, daß ich nun auch nicht mehr anrufe, weil ich das einfach nicht einsehen will. Tja, sonst bin ich eben nun seit meiner Therapie wieder selten dort, vielleicht 1x in 2 Monaten oder so. Wie gesagt, ich hatte den Kontakt wieder vermehrt, wie ich die Kündigung ins Haus bekommen hatte, weil ich mit meiner plötzlichen Freizeit nicht wirklich umgehen konnte und Freunde hab ich kaum welche.. tja und diejenigen, die ich habe sind ja untertags arbeiten: also ein Teufelskreis eigentlich, weil ich zu den Eltern ging, wo ich eh wieder Negatives erntete.


Quote:
Mich würde noch interessieren, wie ausgeprägt deine ES war oder ist?

Nun eigentlich hab ich mir angewöhnt sehr wenig zu essen, wie gesagt, der psychische Streß in der Firma hat mich wieder abnehmen lassen und der Versuch, auch auf den Alkohol zu verzichten, hat natürlich auch Einfluß auf das Gewicht. - Details schreib ich Dir privat.
Der vermehrte Sport, ja, das sind noch quasi "Restbestände": wenn ich esse, MUSS ich Sport betreiben, sonst fühle ich mich schlecht. Ich habe seit 3 Monaten einen netten Freund, der mich immer zum Essen auffordert. Ich weiß, er hat es da auch nicht leicht und ich sag ihm auch immer, wenn ich zu mühsam bin, soll er die Beziehung bleiben lassen. Aber er hält es mit meinen Höhen und Tiefen, die natürlich auch auf ihn abfärben, durch. Mein vorheriger Freund hat gemeint, er ist nicht belastbar und dann haben wir die Beziehung nach einem 3/4 Jahr beendet. Das war auch sehr schmerzvoll für mich, aber es ist auch verständlich.


@Virago:

Danke für Deine Antwort. Ich weiß eben nicht, weißt Du, viele sagen mir, daß ich meine Mutter dafür "verantwortlich" mache, ist nur eine Ausrede, weil ich sollte mein Leben selber in die Hand nehmen, aber das ist nicht so einfach. Ich kann sie nicht einfach ignorieren... Ich meine, ja, theoretisch vielleicht schon, aber wenn ich sie dann nicht mehr habe, vielleicht mach ich mir dann Vorwürfe??

Blitzi
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Post Sun, 02.Sep.07, 9:00      Re: Probleme mit der Mutter Reply with quoteBack to top

@Lisa29:
Quote:
Deine Mutter hat ihre eigenen Probleme, aber was mir ziemlich deutlich erscheint, ist, dass sie eifersüchtig auf Dich ist.


Ja, das haben mir auch schon einige Menschen gesagt, was mir aber unverständlich ist: wie kann die eigene Mutter eifersüchtig sein, die sollte doch eher stolz sein bzw. das Kind unterstützen, wo immer es geht? Ich weiß, sie war immer unglücklich, weil sie "nur" 3 Mädchen auf die Welt gebracht hat, aber was kann ich dafür? Ich habe also gegen ihr Anraten nach der Matura noch mein Studium gemacht, um zu beweisen: Ich mache etwas aus meinem Leben.. und zwischenzeitlich glauch ich schon fast selber, sie hatte Recht, als Frau ist es sinnlos, zu studieren, weil wir doch nur "2. Wahl" in der Jobwelt sind, wegen Karenz etc... weniger Gehalt etc.. Ich weiß mittlerweile nicht, ob ich deshalb nichts beruflich geschafft habe, weil ich nun wirklich eine "Frau" bin oder weil ich immer im Hinterkopf den Gedanken hatte: "Ich kann ja nichts erreichen, weil ich eine Frau bin." Vielleicht bin ich mir nur selber im Weg gestanden? Ich meine, es gibt einige Ausnahmen, wo Frauen wirklich Karriere machten.. Wobei: Karriere zu definieren ist wohl auch schwierig.

Blitzi
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