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Globus
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Post Mon, 03.Sep.07, 10:41      Ich fühle mich überbeschützt Reply with quoteBack to top

Hallo. Ich bin Anke, 24 Jahre alt. Ich habe drei Schwestern und eine Mutter, die aufpasst, dass alle bei ihr zusammen bleiben. "Kommt ihr mal unter meine Obhut", dann geht es auch gut. Ich muss dazu sagen, dass meine Mutter keinen mehr aus ihrer Familie hat, seitdem sie so alt ist wie ich. Sie ist Langzeitsarbeitslose angesichts der Tatsache, dass sie drei Kinder groß ziehen musste. Von der AUßenwelt distanziert sie sich, weil die ganze Welt schlecht ist. Nun hängt sie an ihre drei Kinder, die sie ja "nicht zur Welt gebracht hat, damit alle in die Welt hinausgehen". Folglich ist auch jeder Freund schlecht, den wir mit nach Hause bringen. Ich hatte drei Jahre einen Freund, über den sie täglich mehrere STunden geschimpft hat. Irgendwann hab ich es getan, auch um meine Ruhe zu haben. Seit neustem habe ich einen neuen, der wieder ein ganz toller Mensch ist und nun befindet sie sich im Wahn, dass er unsere Familie auseinander bringen möchte und gegen die Familie agiert, was er bei weitem nicht tut. Wir möchte jetzt zusammenziehen. Mutti ist nun aufgebracht, weil wir es nach ihrer Menung nicht tun sollten und weil wir nicht auf sie gehört haben. Mein Freund ist aber der MEinung, dass ich alt genug für meine eigenen Entscheidungen bin, was Mutti als einen persönlichen Angriff aus sie wertet - wir wollen sie aus allem raus halten. Dabei ziehen er und ich in meine Heimatstadt in der Nähe von ihnen, obwohl wir lieber in die Großstadt gezogen wären. Meine Mutter nennt zudem immer dne finanziellen Aspekt. Meine SChwester hat MS und beide wollen mir einen Freund suchen, der sie später finanziell unterstützt und hier für immer wohnen bleiben möchte. Ich reden mindestens 3 Stunden jeden Tag auf sie ein und will sie beruhigen, aber alles was ich sage, ist so, als hätte ich nichts gesagt. Sie macht aus einen so lieben Menschen ein "Teufel". Sie meint, wir würden ihr alles vorenthalten, obwohl wir jede KLEINIGKEit mit ihr besprechen. Ich fühle mich überbeschützt. Ich möchte mein Leben führen, ohne dass ich immer für Mutti da sein muss und nach ihrem Willen mich entscheide. Ich möchte, dass sie loslässt, damit ich mich entfalten kann und glücklich werde. Ich hab ihr das schon so gesagt habe, aber sie meint, mein Freund spricht aus mir. Ich will mich nicht zerstreiten, da ich sie lieb hab. Aber ich will, dass sie sich ändert.
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Lisa29
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Post Mon, 03.Sep.07, 10:59      Re: Ich fühle mich überbeschützt Reply with quoteBack to top

Oweia! Du hast eine sehr vernünftige Sichtweise auf das Ganze! Du hast das Recht auf ein eigenes Leben, egal ob Deine Mutter dem zustimmt oder nicht!
Es gibt ein tolles Buch zu dem Thema: "Wenn Eltern zu sehr lieben", hab leider gerade den Autor vergessen, aber das kann man auch so bei Amazon finden.
Deine Mutter benimmt sich fast so als würdest Du ihr "gehören". Dem ist aber nicht so. Sie hat Dich nicht für sich auf die Welt gebracht.
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Post Mon, 03.Sep.07, 12:07      Re: Ich fühle mich überbeschützt Reply with quoteBack to top

Globus wrote:
Meine SChwester hat MS und beide wollen mir einen Freund suchen, der sie später finanziell unterstützt und hier für immer wohnen bleiben möchte.


Also spätestens hier hört für mich echt jeder Spass auf, wo es darum geht einen reichen Mann angeln zu wollen um ihn finanziell auszunutzen...

Ihr Schwestern solltet einfach von da wegziehen und anfangen Eurer Leben zu leben. Und Euch von den Terrorattacken Eurer Mutter nicht länger manipulieren lassen..

Auch mit MS wird Deine Schwester nicht verhungen, ich weiss das weil ich in einem Behindertenwohnhaus gearbeitet habe wo auch mehrere Menschen mit MS gelebt haben.
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Globus
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Post Tue, 04.Sep.07, 18:10      Re: Ich fühle mich überbeschützt Reply with quoteBack to top

Viele Dank für eure Beiträge.

Es ist schön, sich verstanden zu fühlen. Doch gut, dass ich hier eingetreten bin.

Ich werde mir das Buch unbedingt besorgen. Vielleicht finde ich da paar Antworten oder Bestätigungen. Meine Mutter hatte es schon mal wörtlich ausgedrückt, dass wir ihr gehören. Das Problem ist, dass mir oft ein schlechtes Gewissen gemacht wird, weil man von der Familie groß gezogen wurde. Daher möchte ich schon, etwas zurückgeben. Aber es scheint, dass ich fast meine eigene Wünsche für ihre zurückstelle.

Für mich zählt Liebe auch mehr als das Geld, zumal Geld allein nicht glücklich macht. Vielleicht ist es für andere, die nie wirklich verliebt waren, das anders. Aber angesichts dessen, dass meine Schwester von uns versorgt werden möchte, kann ich verstehen, dass der finanzielle Aspekt eine Rolle spielt. Ich versuche auch einen guten Abschluss zu machen. Aber der Druck lastet schon enorm auf einen.

Vielen Dank an euch zwei! Liebe Grüße
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Post Tue, 04.Sep.07, 18:31      Re: Ich fühle mich überbeschützt Reply with quoteBack to top

Globus wrote:
Aber der Druck lastet schon enorm auf einen.

Vielen Dank an euch zwei! Liebe Grüße


Das braucht es nicht. Für Deine Mutter kannst Du nicht sorgen, das kann nur sie selbst. Und wenn sie das nicht tut kann keine Masse von finanzieller und materieller Zuwendung das bodenlose Loch stopfen das sie in sich verspürt.

Und für Deine kranke Schwester musst Du auch nicht aufkommen, weil das Sozialsystem sie zumindedst mit dem zum Leben nötigen versorgt, und Euch emotional um sie zu kümmern, das hat sowieso nichts mit Geld zu tun. Und das ist es was bei MS das wichtigste ist, daß ihr für sie da seit, was mit ihr unternehmt, und sie nicht abschiebt. Das Geld, okay aber die nötigen Hilfsmittel, Elektrorollstuhl, behindertengerechtes Bett etc das kriegt ihr von der Kasse, auch eine behindertengerechte Wohnung und Pflege falls das nötig wird. Daß ihr euch emotional um sie kümmert ist das ist das wichtigste.

Ich habe auch so eine Mutter die wie ein Fass ohne Boden die Menschen um sich rum aussaugt und manipuliert damit sie tun was sie gerne möchte. Glaub mir, es hilft ihr nicht wenn Du diese Spiele mitspielst.

Liebe Grüsse,

Petra
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Post Wed, 05.Sep.07, 18:28      Re: Ich fühle mich überbeschützt Reply with quoteBack to top

Hallo Petra,

Ich wollte schon immer mal das hören, was du geschrieben hast, dass es nicht um finanzielle sondern um emotinale Zuwendung geht, denn wie soll ich später meine Familie und meine eigene Familie gleichzeitig finanziell versorgen? Das wär enorm. Ich wünschte nur, dass meine Mutter das auch verstehen könnte. Denn immer wenn ich so argumentiere, bekommt sie Angst und Bange um meine Zukunft, quasi als würde ich alles hinschmeißen. Keine Ahnung wie sie darauf kommt.
Für meine Schwester werde ich auch immer da sein. Es macht einen schon fertig, wenn man weiß, dass ihr solche ZUkunft bevorsteht und man weiß, dass sie ins offene Messer rennt. Sie schont sich kein bißchen, schläft sehr oft nur zwei Stunden am Tag und ist daher oft ein nervliches Wark. Schließlich ist ja Karriere alles.

Wie war es eigentlich bei deiner Mutter und wie hast du es geschafft, dich nicht in "diese Spielchen" einwickeln zu lassen???

Ganz liebe Grüße
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Post Wed, 05.Sep.07, 20:27      Re: Ich fühle mich überbeschützt Reply with quoteBack to top

Globus wrote:
denn wie soll ich später meine Familie und meine eigene Familie gleichzeitig finanziell versorgen?


Ganz einfach: Garnicht! Du sorgst finanziell für Dich, Deine evtl vorhandenen Kinder. Deine Mutter bezieht Rente, wenn die nicht langt ergänzende Sozialleistungen. Deine Schwester ebenfalls. Das ist nicht viel aber es deckt schonmal den wirklich nötigen Bedarf an Wohnung, Essen, Heizung Kleidung. Du musst die nicht finanziell versorgen.

Und wenn DANN wenn Du für Deine Familie, Kinder etc gesorgt hast und noch was übrig ist kannst Du ja Mutter und Schwester auch daran teilhaben lassen wenn Du das wünschst. Tun musst Du es nicht weil ihre Grundbedürfnisse sind abgedeckt. Es ist rein freiwillig.


Last edited by münchnerkindl on Wed, 05.Sep.07, 20:38; edited 1 time in total
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Post Wed, 05.Sep.07, 20:35      Re: Ich fühle mich überbeschützt Reply with quoteBack to top

Globus wrote:


Wie war es eigentlich bei deiner Mutter und wie hast du es geschafft, dich nicht in "diese Spielchen" einwickeln zu lassen???



Oh, ich hatte schon als ganz kleines Kind einen massiven Ekel mich manipulieren zu lassen. Was den Erfolg hatte daß ich quasi im Kriegsgebiet aufgewachsen bin weil es für mich eine Art Selbstschutz war auf diese Art von manipulativer Annäherung mit Terror zu reagieren. Meine Mutter und ich hatten jeweils einen Schützengraben und es wurde scharf geschossen um den anderen per emotionaler Verletzung zur Strecke zu bringen. Frag nicht, das hat seine Narben hinterlassen. Aber im Nachhinein stehe ich dazu mir das nicht gefallen zu lassen. Ich hab vor einigen Jahren den Kontakt abgebrochen, der Anlass war eine Lapalie, aber mir ging es damals wirklcih schlecht und das Fass war voll. Und ich muss gestehen daß mir dieser ganze Terz überhaupt nicht abgeht. Jetzt manipuliert sie fröhlich (hm, nein sie ist alles andere als fröhlich sondern verhärmt und verbittert..) ihren zweiten Mann, der leider ein liebenswertes Schaf ist und sich das gefallen lässt.

Sie tut mir im Grunde leid... Und wenn sie sagen wir mal schwer krank wäre dann würde ich auch kommen.

Liebe Grüsse,

Petra
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Post Thu, 06.Sep.07, 20:29      Re: Ich fühle mich überbeschützt Reply with quoteBack to top

Hallo Petra.
Das tut mir wirklich leid. Ich kann mir es nur annährend vorstellen, wie es für dich sein muss, da meine Mutter den Kontakt mit meinen Großeltern abgebrochen hat. Kann mir gut vorstellen, dass es "Narben" hinterlassen hat. Wie du es geschildert hast, hatte es einer Kriegsszene geähnelt. Schade, dass es manchmal so weit kommt muss, bzw. dass man im gegnerischen Team spielen muss, um sich nicht ganz aufzugeben. Da stellt man sich die Frage, warum sich deine und meine Mutter letztlich selbst unglücklich machen und einen quasi mitunglücklich machen wollen. War bestimmt ein schwerer Schritt für dich, ein Schlusstrich zu ziehen, als es nicht mehr ging. Finde es aber stark von dir, dass du für deine Mutter letztlich doch da willst, wenn es ihr schlecht geht. Ich denk, deine Mutter wird es bestimmt ähnlich ergehen, weil du ja immer ihre Tochter bleiben wirst, egal was geschieht.
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