Wer hat Erfahrung mit Yoga?

Forums-InsiderIn 427 Wien W, 21

Hallo Leute,

da ich im Moment bedingt durch mein Drogenproblem depressiv und antriebslos bin, möchte ich gern wissen, ob jemand Erfahrung mit Yoga hat.

Hilft Yoga bei Depressionen?

Generell, da ich nix über Yoga weiß, wäre ich froh wenn mir jemand ein bisschen was drüber erzählen könnte.

Vielleicht kann auch jemand einzelne Übungen beschreiben?

Bin für jede Anregung dankbar,

lg
sensi

Helferlein 88 Bundesland Salzburg M, 56

Hallo !

Könnte sein, dass sinnvolle Informationen und Anleitungen den Rahmen hier sprengen.

Solltest Du ernsthaft interessiert sein, schau halt in Deiner Umgebung, was Du an Büchern oder Kursen findest (VHS).
Sonst googlst halt ein bisschen.

Grüsse nach Wien, M.

sporadischer Gast 26 Deutschland W, 37

hi toosensitive,

ja. mache seit ca 2 jahren yoga und es hilft gut. gut ist auch, dass man nicht viel antrieb braucht, man macht immer nur so viel man mag und so viel wie gut tut. es hilft, zu sich zurück zu kommen. mache seit kurzem kundalini-yoga, ist etwas anstrengender, aber viel mit atmen und meditation, es lohnt sich total. ich habe keine lust mehr, mich zu zudröhnen, ob es allein am yoga liegt, bezweifel ich, aber es tut bestimmt seinen teil dazu.

liebe grüße
feenstaub

Forums-Gruftie 556 Duitsland W, 32

hi,

ich mache vinyasa-yoga. du solltest dich, denke ich, sehr genau erkundigen und verschiedene kurse ausprobieren. ich habe fast den eindruck, dass "yoga" fast eine art sammelbegriff ist, wie etwa "tanz" (wo es ja auch von ballett über paartanz bis hin zu hip-hop etc., die unterschiedlichsten richtungen gibt).

beim yoga gibt es auch so viele unterschiedliche schulen, dass fast für jeden, der sich nach bewegung, sport, entspannung oder spiritualitöt sehnt , etwas dabei ist.
viele richtungen sind sehr spirituell und meditativ. andere wieder sind dynamisch, tänzerisch, ganzkörpertrainiernd oder dehnend.

ich habe für mich gemerkt, dass ich die richtungen, die ihren focus auf meditation, spiritualität richten, nicht ertrage.

in meinem kurs werden sehr viele unterschiedliche übungen trainiert. der ansatz ist tänzerischer natur (der lehrer kommt ursprünglich auch vom ausdruckstanz). den übungen wird eine dynamische, fließende note gegeben (in anderen richtungen geht es mehr um statik, die einzelnen figuren lange zu halten und sich so zu dehnen). bei uns geht es darum, dynamische übergänge von einer figur in die andere zu finden, die sich relatinv schnell abwechseln.

gegen depressionen, denke ich, kann jede yogarichtung dir helfen, wenn sie die richtige für dich ist, sprich, dir spass macht. dann macht dir die abwechslung von bewegung und enbtspannung deines körpers spaß und es wir eine stimmungsaufellende wirkung auf dich haben.

lg
rosanne

p.s.: durch meinen yoga-kurs wird auch sehr stark die körperspannung, -haltung trainiert, ein gerader, aufrechter rücken (ähnlich wie beim ballett)-ein sehr angenemes gefühl

sporadischer Gast 27 Wien W, 24

Dazu möchte ich jetzt was zur Diskussion stellen. Kennt sich jemand mit Buddhismus und Yoga aus?

Yoga ist für echte Yogis mehr als nur körperliche Ertüchtigung. Es ist eine Lebensphilosophie. Es geht auch darum, sich selbst zu entdecken, sein eigenes ich und dieses weiter bis zur Vollkommenheit zu entwickeln und danach im weitesten Sinne aufzulösen, damit man ins Nirwana eingehen kann.

Meine Freundin ist Yogatrainerin und Buddhistin. Sie meint , wenn man Psychopharmaka einnimmt, ist es nicht mehr möglich, ernsthaft Yoga zu unterrichten, weil das der Philosophie eigentlich widerspricht. Durch die Psychopharmaka sind die Gefühle ja chemisch beeinflusst bzw. wird die Stimmung aufgehellt, obwohl das wahre Problem ja immer noch da ist. Nur spürt man es weniger. Bei Yoga sollte man sich aber auf das wahre Problem konzentrieren und auch den vollen Schmerz spüren um ihn dann bewältigen / verarbeiten zu können. Dazu muss man sich voll drauf einlassen und das funktioniert nicht mit einer chemisch veränderten Gefühlslage.
Ein Gesetz des Buddhismus sagt, dass Leben Leiden sei, damit hat das wohl zu tun.

Ich bin keine Buddhistin und will auch kein Yoga unterrichten, deshalb sehe ich das für mich persönlich nicht so eng. Aber ich kann auch ihre Sichtweise verstehen. Für sie ist das ein religiöser Akt.

Mir hat Yoga geholfen, mich zu entspannen, mal runter zu kommen vom Stress. Von daher glaube ich schon, dass es sinnvoll sein kann, wenn man es mag.

Helferlein 40 Deutschland W, 37

Hallo Wicca,

ich habe Yoga gemacht und bekenne mich zum Buddhismus.
Wenn Du irgendwelche Fragen hast, dann schick' mich einfach eine pn, ich teile Dir dann meine mailadresse mit.

Forums-InsiderIn 395 München M, 22

Wiccanwitch wrote:

Yoga ist für echte Yogis mehr als nur körperliche Ertüchtigung. Es ist eine Lebensphilosophie. Es geht auch darum, sich selbst zu entdecken, sein eigenes ich und dieses weiter bis zur Vollkommenheit zu entwickeln und danach im weitesten Sinne aufzulösen, damit man ins Nirwana eingehen kann.

Durch die Psychopharmaka sind die Gefühle ja chemisch beeinflusst bzw. wird die Stimmung aufgehellt, obwohl das wahre Problem ja immer noch da ist. Nur spürt man es weniger. Bei Yoga sollte man sich aber auf das wahre Problem konzentrieren und auch den vollen Schmerz spüren um ihn dann bewältigen / verarbeiten zu können. Dazu muss man sich voll drauf einlassen

ich stimme dir im grunde zu, aus der warte eines buddhisten mag yoga ein werkzeug mit einem klaren zweck sein (hilfe bei der persönlichen weiterentwicklung hin zur erleuchtung), aber yoga und seine verschiedenen formen sind so vielfältig, dass imho jeder, der gewillt ist sich drauf einzulassen, auch was für sich passendes finden wird.

die meinung deiner freundin teile ich übrigens auch ungeachtet anderer religiöser weltanschauung nicht, denn man nimmt psychopharmaka ja nicht ohne grund.
ohne die genaue, individuelle leidensgeschichte und situation zu kennen zu verlangen, mit all dem schmerz und trübsaal fertig zu werden, dem "psychopharmaka-kandidaten" für gewöhnlich ausgesetzt sind, halte ich für unrealistisch um nicht zu sagen fahrlässig.

@threadstarterin:
was yoga vor allem leisten kann ist, dein körperliches und seelisches gleichgewicht zu verbessern und auch die verbindung zwischen beiden wieder verstärkt wahrzunehmen, etwas, das in unserer westlichen welt häufig ziemlich verkümmert und gerade bei einem drogenentzug imho durchaus eine rolle spielt; gilt es doch, sowohl die körperlichen als auch die seelischen entzugserscheinungen zu ertragen und zu verarbeiten.
ich denke schon, dass du dir in jedem fall durch yoga etwas gutes tun würdest, aber erwarte keine wunder.

btw: wenn du auf der suche nach anleitungen für yoga-übungen bist wirst du vermutlich am ehesten mit den suchbegriffen "asanas" und "hatha yoga" fündig.

Helferlein 88 Bundesland Salzburg M, 56

No, liebe Sensi, Anregungen in Hülle und Fülle !

Idea

Wenns noch immer nicht hilft und Du versprichst mir, brav zu sein Wink

, schick ich Dir leihweise ein Buch, das im Handel schon vergriffen ist. PM erbeten.

Liebe Grüsse,

M.

Helferlein 49 D-Bochum W, 48

Hallo sensi,

Yoga ist…

Wiccanwitch wrote:

ist eine Lebensphilosophie. Es geht auch darum, sich selbst zu entdecken, sein eigenes ich und dieses weiter bis zur Vollkommenheit zu entwickeln und danach im weitesten Sinne aufzulösen, damit man ins Nirwana eingehen kann.

Der Yogaweg ist recht asketisch. Ich kenne diesen Weg, weil ich hin und wieder für ein oder zwei Wochen in einem Ashram bin (für Kurse); und es deswegen aushalten kann, weil ich das Leben dort als Urlaub betrachte. In diesem Ashram gibt es kein Fernsehen, keine Zeitungen, kein Radio, keine Drogen, keine Zigaretten, keinen Alkohol, keinen Kaffe, keinen schwarzen Tee, keine kohlensäurehaltigen Getränke, keinen Zucker, kein Fleisch. Nicht, dass ich das alles brauche, aber war mir nicht gefällt ist der aufrechte, moralische Zeigefinger.

Was aber nicht vermittelt wird ist Lebensfreude. (Oder zumindest nur eine sehr besondere Art von Lebensfreude). Der Yoga-Weg ist m. E. nicht geeignet, um aus einer Depression herauszufinden. Ebenso wenig wie bestimmte Entspannungsübungen oder Meditationen. Etwas anderes ist Hatha-Yoga, also die reinen Körperübungen. Allerdings ist sportliche Betätigung grundsätzlich bei Depressionen angeraten. Am besten eignen sich jedoch Sportarten, die in der Natur stattfinden. Wandern hört sich zwar langweilig an, ist aber ohne besonderen Kostenaufwand zu bewerkstelligen. Wem das zu langweilig erscheint, kann ja Trecking machen, oder Northern Walking… Wink

. Recht stimmungsaufhellend ist es, wenn man im Regen oder bei Kälte wandert, zumindest hinterher… wenn man wieder etwas geschafft hat… Smile

Es ist natürlich abhängig vom Schweregrad der Depression, ob man das schafft. Ich halte eine Mischung aus Medikamenten, Therapie und sportlicher Betätigung für geeignet.

Liebe Grüße

A.

Forums-InsiderIn 421 Deutschland W, 18

habe auch mal yoga kurzzeitig gemacht.hilft wirklich sehr gut!!

LG-Dorn

sporadischer Gast 26 Deutschland W, 37

yoga vermittelt vl nicht gerade lebensfreude. für mich ist es aber sehr tröstlich meinen körper so spüren zu können und mich bei mir zu wissen. für mich ist es ein bisschen, wie von mir selbst in den arm genommen zu werden.
l.g.

Forums-InsiderIn 421 Deutschland W, 18

hallo alle!

@feenstaub:echt schön beschrieben.*daumenhoch*

sporadischer Gast 8 Deutschland W, 32

Also:
Yoga ist nicht unbedingt mit Buddhinsmus verknüpft, ich lese das hier zum ersten Mal und wundere mich schon etwas.

Kundalini-Yoga ist z.B. mit der Sikh-Religion verknüpft, einer kleineren Religion Indiens, die keine soziale Hierarchien in Bezug auf Geschlecht und Kaste will - soweit ich weiß, kenne es nur von einer Verwandten, die macht eine Yogalehrer-Ausbilung für Kundalini-Yoga. Sehr asketisch muss sie nicht leben, Nichtraucherin ist sie eh, Alkohol trank sie sehr selten, jetzt gar keinen mehr und weißes Fleisch und Fisch sind prinzipiell erlaubt. Einer der Leitsätze ist übrigens: "Du bist auf der Welt, um glücklich zu sein!"

Yoga ist sehr unterschiedlich, da es eine Reihe verschiedener Yoga-Formen gibt.

Ich habe mal Hatha Yoga ausprobiert, da werden körperliche Übungen und Atemübungen in den Vordergrund gestellt. Nicht mein Ding, da ich dick und unsportlich bin.

Außerdem habe ich Kundalini-Yoga probiert. Dort werden körperliche Übungen, Atemübungen und Meditation miteinander verknüpft. Hinzu kommt eben diese ayuverdische Lehre von den Chakren und Leitbahnen.
Im Kundalini-Yoga gibt es Übungsreihen für die verschiedenen Chakren und zu verschiedenen Zwecken, z.B. auch welche für mehr Lebensfreude oder zum Stärken des Selbstwertgefühls. Ich habe ein paar Mal an einem Kurs teilgenommen, ich habe jedes Mal eine Wirkung gespürt. Zu dem einen Kurs kann ich leider nicht dauerhaft und zudem habe ich Schwierigkeiten, in einer Gruppe Yoga zu machen, ich fühle mich da zu verletzlich.
Als relativ gutes Buch über Kundalini-Yoga, welches die religiösen Hintergründe erstmal Beiseite lässt, ist: "Kundalini-Yoga. Harmonie für Körper und Seele durch die Chakra-Energien." von Anand K. Seitz
Dort sind für jedes Chakra Merkmale und eine Übung drin. Es macht aber durchaus Sinn, eine Gruppe zu besuchen, um die Übungen auch richtig zu machen.

Grüße,
Skogkatt

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