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BlackLotus
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Post Wed, 26.Sep.07, 10:11      Komische Trennung Reply with quoteBack to top

Hallo,es geht um folgendes Problem:

Nach 12 Monaten Beziehung zwischen mir und meiner jetzt Ex beendete sie diese für mich sehr plötzlich mit sehr verwirrenden Begründungen.Zur Information sie ist sehr starke Kifferin und ich Nichtraucher.Dadurch entstanden Konflikte die dazu führten ,dass ich ihren Freundeskreis nicht kennenlernen wollte,weil ich irgendwie nicht ansehen konnte wie sie ihren Körper dadurch schaden zufügt.Wenn wir nur zu zweit waren und sie clean dann verstanden wir uns blind und alles war toll.Die letzten 4 Wochen jedoch behandelte sie mich wie Dreck.Ich hab immer angerufen wollte etwas mit ihr unternehmen aber von ihr kam nie Initiative.Sie war jeden Tag bei ihrer Freundin und kiffte.

Zur der Trennung selbst:Sie schrieb mir diese Trennung per Icq (ein Internetchatprogramm).Hier der Text von ihr:
soll ich weiterreden?
:
ach was solls ich wünschte es müsste nich sein und ich habs wirklich versucht aber ich glaube es hat keinen sinn mehr mit uns. jedenfalls net zum jetzigen zeitpunkt

ich mag dich wirklich sehr aber irgendwie ist es zu guten freundschaft
tut mir leid das ich das hier jetz so gefühllos dir mitteile aber wenn ich dich sehn würde würde ichs nicht fertig bringen
bin jetz schon am heuln

vll biste der beste mann der mir je untergekommen ist aber ich glaube ich bin momentan einfach nicht in der lage ne beziehung zu führen. aber das haste ja auch schon gemerkt
gestern war n schöner tag. und ich wollte ihn in guter erinnerung behalten

ich will dir nich weh tun und ich tue mir grad selbst verdammt weh aber ich will dich auch nich weiterhin so scheiße behandeln. dachte nie das ich sowas mal sagen würde aber du hast was besseres verdient!

Ein Gespräch folgte,dass sie jedoch flüchtartig verließ als ein Freund bei mir unangemeldet vorbeikam.Seit diesem Tag haben wir uns nicht mehr gesehen(Knapp 4Wochen).Ich hab sie soweit ich das beurteilen kann sehr gut behandelt.Ich hörte ihr zu,liebte sie,hab einfach alles für sie gemacht und dann kam so was....

Meine Frage primär an die Frauen gerichtet ist,was steckt dahinter?,warum machst sie dies?,hab ich was falsches gemacht?Was sind die Beweggründe?Was soll ich jetzt machen?
Dazu muss ich noch sagen ,dass sie sich auch weigerte meine Sachen zurück zu geben also mein Bild,T-Shirt und dergleichen.

Danke fürs Lesen
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kalika
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Post Wed, 26.Sep.07, 12:07      Re: Komische Trennung Reply with quoteBack to top

Hallo BlackLotus,

wie viele langfristige (starker) Kiffer oder Drogenkonsumenten kennst Du?

Es gibt bei den starken Kiffern z.B. ein ähnliches Verhaltensmuster (ich bitte die Kiffer das als realtiv zu sehen und häufig/subjektiv Personenbezogen; d.h. Erfahrungen, die ich und viele Freunde gemacht haben):
Sie verletzen gerne ihren Partner (hat sie sich nicht per icq getrennt?). Die Droge macht gleichgültig(er). Kifferjoke: Is' mir doch egal! Diese Gleichgültigkeit bewirkt, daß (starke) Kiffer sich nicht wirklich für eine Partnerschaft öffenen können. Würdest Du auch stark kiffen, dann würde das nicht sehr auffallen, da Eure Außenwahrnehmung gleich wäre. Deshalb mußt Du nicht aber gleich mit dem Kiffen anfangen. Wink

Kiffer haben untereinander eine ähnliche 'Wellenlänge'. Sie kiffen, unterhalten sich dann (wenn man das als Gespräch ohne roten Faden und ohne Punkt und Komma, bezeichnen kann) und lachen dann über ihre 'Erkenntnisse'. Das schweißt zusammen.
Du warst bei diesen Ereignissen nie dabei. Ihr Freundeskreis ist ihr wichtig, da dort alle die gleiche 'Wellenlänge' und Einstellung haben. Es gibt diesen alten Spruch: Wenn Du wissen möchtest, wen Du vor Dir hast, dann schau Dir den Freundeskreis an.
Du magst ihren Freundeskreis nicht besonders. Der ist aber Teil ihres Charakters.

Ich, eine Freundin und ein Freund von mir gehen nach viele schlechten Erfahrungen so weit, daß wir nie mehr wieder etwas mit einem Kiffer anfangen wollen.

Möchtest Du mit einem Mädchen zusammen sein, zu deren Charakter es gehört, daß sie Dich ständig verletzt? Du mußt langfristig denken. Momentan seid ihr jung und habt keine Verpflichtungen. Aber wie wird es sein, wenn nach der rosarote-Brillenphase der Ernst des Lebens und der Beziehung beginnt? Ihr werdert Verpflichtungen haben.
Hat sie denn überhaupt den Antrieb, soviel Disziplin aufzubringen, daß das auf Dauer gut gehen könnte?
Könntest Du es ertragen, wenn sie sich fast jeden Abend einen Joint reinzieht?
Sie möchte das scheinbar und hat sich deshalb von Dir getrennt.

Hinterfrage, was für eine Beziehung Du möchtest? Wie soll sie aussehen? Wie soll Deine Partnerin sein? Paßt sie in dieses Bild? Wäre sie bereit, sich so weit zu verändern? Was sind ihre Vorstellungen? Was ist ihr wichtig?
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Post Wed, 26.Sep.07, 12:13      Re: Komische Trennung Reply with quoteBack to top

@ BblackLotus

Kurz gesagt: Sei ihr dankbar für ihre Ehrlichkeit und Offenheit, behalt die Zeit mit ihr in schöner Erinnerung (soferns eine schöne Zeit war), verarbeite das Geschehene und öffne dich für etwas neues.

Selbst wenn sie sich ändern würde, wäre sie nicht mehr der Mensch den du kennen und lieben gelernt hast.

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BlackLotus
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Post Wed, 26.Sep.07, 12:52      Re: Komische Trennung Reply with quoteBack to top

Vielen Dank für eure Antworten

@Kalika du hast in den meisten Punkten recht.Mich verblüfft wie du die Situation erfasst ohne,dass ich viele Informationen gegeben habe.Ich habe immer versucht tolerant gegenüber ihrer Droge zu sein aber es ging einfach nicht.Sie ist in einem Teufelskreis und kommt dort wohl nicht mehr raus.Es tut nur weh sie zu verlieren,da sie sich wohl für die Droge entschieden hat anstatt für mich.Sie war meine erste Freundin die so stark kiffte,ansich hatten wir nie Konfliktpunkte nur eben ihre Droge.>ihre Freunde.Mit meinen Freunden kam sie ja gut klar,wir trinken mal gerne einen in der Kneipe aber niemand von meinen Leuten kifft.

@Citeva Du hast vollkommen recht,ich muss jetzt positiv denken,es verarbeiten

Wie denkt ihr über den Punkt "Freundschaft" ,den sie mir ja angeboten hat?
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Citeva
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Post Wed, 26.Sep.07, 13:25      Re: Komische Trennung Reply with quoteBack to top

@ blackLotus

Somit kannst du dir denken, wie wichtig du für sie warst, wenn sie sich für die Drogen und gegen dich entschieden hat. Warum auch immer...

Freundschaft jein, kommt drauf an ob du damit klarkommst mit deinen Gefühlen und ob sie dir so wichtig ist und vorallem ob das von ihrer Seite aus ernst gemeint war oder nur so ein dahergesagter Satz der gerne bei Trennungen angewendet wird um den Schmerz zu lindern.

Ich würde eher mal die ganze Trennung verdauen und dann ev. mich bei ihr wieder melden, dann siehst du auch ob sie noch interesse an Freundschaft hat. Auch Abstand halten gehört in einer Freundschaft dazu.

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Post Wed, 26.Sep.07, 13:30      Re: Komische Trennung Reply with quoteBack to top

Da Du noch sehr verliebt in sie bist, rate ich Dir, daß Du erst einmal (vielleicht 4 Wochen?) auf Abstand gehst, um Dich nicht zu sehr zu verletzen. Wenn Du wieder ohne Probleme und Liebegefühle mit ihr zusammen sein kannst, könnt ihr eine Freundschaft versuchen.

Solange sie so stark kifft, wird eine Freundschaft besser sein, da sie Dich dann nicht so stark verletzen kann. Aber nur, wenn Du wirklich keine Liebesgefühle mehr hast. Du bekommst sie von dem Zeug auch nicht los, da die Leute damit auch ihre Lebenseinstellung (die Du nicht teilst) ausdrücken. Finde Dich damit ab. Du kannst sie nicht ändern.
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BlackLotus
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Post Wed, 26.Sep.07, 15:27      Re: Komische Trennung Reply with quoteBack to top

So ist es nun mal,aber sie muss sich irgendwann ändern oder sie geht dran kaputt aber nunja ich hab alles versucht und lass bisschen Zeit vergehen um dann mit ihr neutral umzugehen.

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Post Wed, 26.Sep.07, 16:14      Re: Komische Trennung Reply with quoteBack to top

Das ist nicht Dein Job. Du bist Freund und Partner, aber kein Therapeut. Du und viele andere wissen, was gut für sie wäre. Sie sieht das aber anders. Wenn sie ihren Verstand und ihre Gefühlswelt mit dem Zeug abgedichtet hat, kommt keinerlei Logik, keine Vernunft und keine Gefühle bei ihr durch. Hätte sie von innen heraus das Bedürfnis, etwas zu ändern, dann kannst Du helfend da sein. Aber warte nicht darauf. Ich kenne schon sehr lange Leute, die sich noch immer allabendlich die Birne durchpusten. Mit der Zeit wirst Du auch bei ihr feststellen (sie ist ja noch sehr jung), wie sie sich verändert - auch in 'klaren' Momenten.

Diskutiere nicht mit ihr. Sie wird vermutlich, wie alle Kiffer aggressiv reagieren und mit den üblichen Argumenten kommen, wie: Alkohol wäre eine schlimmere und zugleich legale Droge; Kiffen wäre gut für die Gesundheit, sogar Krebskranke sollen kiffen; etc.
Daran kannst Du erkennen, daß sie diese Argumente nicht zu Ende gedacht hat und daß sie die Welt in Schwarz und Weiß, in Kiffer und Nichtkiffer unterteilt. Sie wird wohl auch noch nie mitbekommen haben, daß das Zeug ganz offiziell abhängig macht (in alter Literatur und leider auch in schlecht recherchierten Zeitungsartikeln wird das noch immer geschrieben).
Sie ist wohl bereits eine Drogenabhängige, auch wenn sie kein Heroin o.ä. konsumiert. Und genau so mußt Du Dich verhalten. Laß sie los und laß sie gehen, auch wenn es schwer fällt. Du machst Dich sonst selbst kaputt.
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tanzendes_irrlicht
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Post Wed, 26.Sep.07, 19:30      Re: Komische Trennung Reply with quoteBack to top

Hallo...

zum eigentlichen Thema mag ich gar nicht sonderlich viel schreiben - aber eins juckt mich doch sehr:

Quote:
wie alle Kiffer aggressiv reagieren (usw)


Ich halte das Kiffen NICHT für das Problem und sehe durchs Rauchen auch keine Beziehungsunfähigkeit, per se Gleichgültigkeit oder gar Aggressivität.
Auch (starke) Kiffer sind zu liebevollem Verhalten, Freundschaften, Partnerschaften, Gesprächen, Gefühlen und was hier nicht noch so alles abgesprochen wurde, in der Lage.
Man macht es sich viel zu einfach, das Problem in dieser Droge zu sehen - Grund für oben beschriebenes Verhalten liegt in Persönlichkeitsaspekten, Problemen und Interaktionen.
Manchmal kann es sein, dass diese ein Grund sind, warum man kifft - aber nicht das Rauchen ist "schuld".

Im Gegensatz zu Kalika kenne ich Leute, die seit vielen Jahren rauchen und auf mich keinen tumben oder eben veränderten Eindruck machen. Aber das mag am Konsumkreis liegen.

Ich stimme jedoch in einer Aussage völlig zu:

Quote:
Laß sie los und laß sie gehen, auch wenn es schwer fällt. Du machst Dich sonst selbst kaputt.


Irrlicht

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Toleranz ist, wenn sich die Menschheit in die Menschlichkeit verliebt. C.M.
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Post Wed, 26.Sep.07, 22:22      Re: Komische Trennung Reply with quoteBack to top

@tanzendes irrlicht
Agressiv war sie zu mir nie jeder Mensch ist anders jedoch treffen die anderen erwähnten Aspekte in meinem Fall zu 100%.Klar wir hatten auch schöne Momente zusammen aber letztendlich ist es wegen ihren sehr starken Konsum und den resultieren Verhalten zum Bruch gekommen.

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kalika
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Post Thu, 27.Sep.07, 10:46      Re: Komische Trennung Reply with quoteBack to top

Hallo!
Vielleicht habe ich mich etwas undeutlich ausgedrückt? Ich möchte nicht alle Kiffer in eine Schublade stecken, da jeder ein wenig anders auf die Droge reagiert. Ich habe, gestützt auf eigene Erlebnisse (war für kurze Zeit u.a. auch Konsumentin) und denen von vielen Freunden subjektiv (da es keine naturwissenschaftl. Studie war) einige Tendenzen, die sich relativ zum Grundcharakter bewegten, festgestellt. Diese kann man auf Internetseiten nachlesen, wo z.B. Lehrer schon vor über 10 Jahren durchaus ihre Zweifel an der, bisher noch nicht klinisch festgestellten Schattenseite der Droge, anbrachten. Ich weiß nicht, ob diese Seite noch existiert, sicherlich wurde das aber in einigen Studien bestätigt und dann auch veröffentlicht. Googelt doch mal bitte nach Wink
Beschrieben wird: Gleichgültigkeit, Konzentrationsprobleme, Antriebslosigkeit,etc. Natürlich nur relativ zum Grundcharakter. Wenn man persönlich Menschen vor und nach jahrelangem, tägl. Kiffen kennt, kann man auch ohne Studie eine tendenzielle Veränderung sehen.

Kiffer können, je nach Grundcharakter, durchaus soziale, liebende Menschen sein. Das wird ja nicht ausgeknippst. Sie prügeln sich, durch die dämpfende Wirkung der 'friedlichen Droge' nicht, wie mancher (nicht alle, da jede Droge individuell auf den Organismus wirkt) Alki.
Wenn ich von Aggressivität spreche, dann über verbale (Ablehnung?), sobald die Schattenseite der Droge angesprochen wird oder ein gewisser Stress/Druck (durch Arbeit oder in der Beziehung) aufkommt. Das nur, um evtl. Mißverständnisse zu klären (das ist auch eine subjektive Erfahrung!).

Man kann wunderbar stundenlang mit Kiffern labern (v.a. wenn man gemeinsam 'drauf' ist). Sie geben sich liebevoll und reden über Gefühle. Man denkt: Wow, was für ein netter, toller, tiefsinniger, lieber Mensch. Dann hat man eine engere Beziehung zu der Person und stellt fest, daß man in manchen Momenten zurück gestoßen wird und daß das Geplapper keine echte Substanz hat. Eine alte Freundin, eine 68erin, die viel Erfahrung auf dem Gebiet sammeln konnte, drückte das, zwar ein wenig esotherisch, aber sehr treffend so aus: Kiffer verschließen ihr Herzchakra.
Das sind jetzt subjektive Erfahrungen, von mir und anderen, mit denen ich mich ausgetauscht habe. Wir alle sind zwischenzeitlich der Meinung, daß wir Kiffer zwar als Kumpel, aber nicht mehr als Beziehungspartner haben wollen.

Ich spreche hier übrigens nicht von 'social-kiffern', die alle paar Monate mal ihr Gehirn durchpusten, sondern von echten Kiffern.

Grüße

Kalika
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AnnaK
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Post Thu, 27.Sep.07, 14:47      Re: Komische Trennung Reply with quoteBack to top

Quote:
Es tut nur weh sie zu verlieren,da sie sich wohl für die Droge entschieden hat anstatt für mich.


Diese Grundtendenz stört mich ebenso wie das Irrlicht.
Die Droge ist ein Symptom, ein starkes Symptom, aber nicht das eigentliche Problem.

Es stimmt, kiffen macht gefühlstumb...aber wer will sich schon vor schönen Gefühlen verschließen?!

Die Grundproblematik liegt viel tiefschichtiger, deshalb machen mich solche Allgemeinplätze wie sie hier zu lesen sind auch ein bissel sauer. Sie führen nämlich mitunter zu der leidigen Diskussion: Was ist Dir wichtiger? Ich oder die Droge?
Das ist 1stens unproduktiv und zweitens wird es dem Kiffer gegenüber ungerecht! Weil er nicht im Ganzen wahrgenommen wird.
Drittens leitet der Fragesteller aus dieser Frage eine Aussage über die eigene Wertigkeit ab! Das bringt den anderen in eine sehr hässliche Predoullie da sich ihm diese Frage so gar nicht stellt. Und da hängt ein langer Rattenschwanz hässlicher Gefühle für beide Seiten dran. Dessen sind sich nur beide in dem Gespräch in diesem Ausmaß gar nicht bewusst.

Was die Abhängigkeit angeht: Ja, Kiffen ist nicht ohne! Wirklich nicht und ich möchte auch nicht dazu verleiten das Kiffen zu unterschätzen. Aber ich für meinen Teil habe nachdem ich etwas anderes sehr Schwerwiegendes für mich gelöst habe; Wieder in der Lage war mich, mein Leben und all meine Gefühle zu spüren von heute auf morgen aufgehört. Nach jahrelangem heftigem Konsum. Ohne gravierende Schlafstörungen, oder Zitteranfälle oder ähnliche grausame Nebenwirkungen. Und ohne ein einziges Mal noch mal Verlangen danach zu haben (In vier Monaten).
Das geht aber nur, wenn man mit den Gefühlen die man dann plötzlich wahrnimmt auch umgehen kann!! Und ich kann nur sagen, ich weiß warum warum ich sie verdrängt habe! Ich hätte mir von einem Jahr gar nicht vorstellen können, dass man solch eine Krise wie die in der ich gerade stecke überhaupt aushalten kann. Heute weiß ich, dass es geht. Und viel mehr noch: es geht mir trotz der ganzen Trauer und Wut viel besser als früher mit der Angst davor. Aber dieses Vertrauen, dass das Leben in seiner Gänze wirklich auszuhalten ist, ist leider buchstäblich nicht jedem in die Wiege gelegt worden.

Da liegt m. E. das Problem.

Und es liegt da, dass jemand der sein Gefühlsleben absichtlich lahm legt mit Sicherheit nicht in der Lage oder Willens ist sich überhaupt wirklich anzuschauen, was ihn da so schmerzt. Sonst würde er es nicht betäuben!
Mir ist auch klar, dass ein dauerhafter Konsum den Konsumenten selbst auch immer weiter von sich wegbringt und es immer schwerer wird auf die eigentlichen Ursachen zurückzufinden. Diese Spirale ist nicht wegzudisktieren.
Insofern stimmt es schon, dass man solche einen Menschen nicht zwingen kann sich zu ändern, da er von sich aus alles daran setzt es nicht tun zu müssen.
Und es stimmt durchaus, dass man sich sehr gut überlegen muss, ob man mit einem Menschen der Suchtstrukturen dieser Art aufzeigt wirklich eine enge Bindung eingehen will. Man steht nämlich wirklich hilflos daneben und kann nur ertragen nichts ändern.

In der hier beschriebenen Situation muss ich sagen, ich würde mich von ihr verabschieden. Sie selbst hat erkannt, dass sie im Moment nicht in der Lage ist eine Beziehung zu führen und sich auf einen anderen Menschen einzulassen. Der Grund ist aber m. E. nicht as Kiffen, sondern ein wesentlich Gravierenderer. Wenn man nun mit einem ordentlichen Helferkomplex ausgestattet ist kann man hier noch viel Zeit und Kraft investieren. Doch die Lösung des ursprünglichen Konfliktes ist mehr als fraglich da sie sich dem selbst widersetzt. Und wenn das irgendwann möglich sein wird dann ist das m.E. nur nach Durchleben einiger wirklich heftiger Krisen zu erwarten.
Klar, daran kann man auch wachsen wie ich gerade lerne, aber das muss man sich wirklich gut überlegen, denn so abgeklärt wie im Moment sehe ich das beileibe auch nicht täglich.

Nette Grüße
AnnaK
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schwarze Olive
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Post Thu, 27.Sep.07, 16:30      Re: Komische Trennung Reply with quoteBack to top

hey,

ich stimme zu, dass das regelmäßige Kiffen die Gefühlswahrnehmung beeinflußt... ich habe mir sehr viele Gedanken darüber gemacht, sowohl im Freundeskreis als auch im Familienkreis mit regelmäßigen Kiffern zu tun. Ich selbst habe ähnliche Erfahrungen gemacht wie von blacklotus beschrieben, bin immer wieder verletzt worden, habe immer nach erklärungen gesucht, und bin der Meinung, dass das Kiffen sein Verhalten stark beeinflußt hat.. Seine Freizeitgestaltung beschränkte sich fast ausschließlich aufs gemeinsame Kiffen mit Freunden.. wenn wir verabredet waren, hielt er diese oft nicht ein, war für mich nicht erreichbar.. er meinte sogar desöfteren, dass er durch die Drogen oft nicht spürt, wieviel ich ihm bedeute, das ist dann soweit weg und es tue ihm so leid... die gefühle sind zwar da, aber weit weg... nicht so relevant..der/die Kifferin fühlt sich dann wohl in seiner/ihrer Welt und andere Dinge haben eben Zeit... Gleichgültigkeit den Dingen gegenüber und wenn die Gefühle sich in den Vordergrund drängen und gar die Oberhand gewinnen könnten, drückt man sie halt wieder weg.. "Das darfst du nicht persönlich nehmen...." auch so ein typischer Satz... Wenn er bei mir war, hatte er auch nicht das Bedürfnis zu kiffen...dann war ich ja da (seine angeblich stärkste Droge, die Gefühle in ihm auslöst, die ihm noch keine andere Droge in dem Maße gegeben hat...) Es ist eine Sucht, die die Wahrnehmung trübt. Weshalb derjenige nicht wesensverändert ist, die Dinge jedoch anders erlebt und beurteilt, einen Abstand zu den Dingen aufbaut... wie AnnaK beschrieben hat, das bewußte Lahmlegen des Gefühlslebens, weil man bestimmte Dinge nicht verarbeiten, nicht aushalten kann oder will... z.B. Bindungsängste, Verlustängstedie etc. Die Suchtgefahr liegt meines Erachtens auch darin, dass es im Grunde ne einfache Möglichkeit ist, jederzeit "aussteigen" zu können...dann braucht man sich mit "unbequemen" Dingen im Moment nicht auseinandersetzen, erstmal auf Abstand gehen...is ja bequem... Zitat von AnnaK: "Man steht nämlich wirklich hilflos daneben und kann nur ertragen nichts ändern. "
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kalika
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Post Thu, 27.Sep.07, 16:57      Re: Komische Trennung Reply with quoteBack to top

Hmmmm,
das sind ähnliche Erfahrungen...
Wenn ich mich anschaue und einige anderen... es gibt ja unerschiedliche Kiffer... ich habe mich z.B. nach und nach verändert, ohne daß ich es selbst gemerkt habe. Durch situationsbedingte Pausen habe ich plötzlich mein Verhalten und das der anderen anders beurteilt. Ich konnte z.B. nicht verstehen, warum mein Verhalten sich scheinbar verändert haben soll. Im Nachhinein habe ich gemerkt, daß ich Situationen auch anders bewertet habe. Ich hatte keinen echten Grund damit anzufangen. Ich habe das, wie Alkohol konsumiert - also genauso 'leichtsinnig'. Die Probleme kamen durch meine Veränderung.
Freilich gab es auch Leute, die Probleme durch Kiffen verdrängt haben. Aber für viele ist das eine Art Partydroge. Sie rutschen durch regelmäßigen Konsum rein und schaffen evtl. den Absprung nicht mehr.

In den letzten Jahren sind die Züchtungen ja um einiges gehaltvoller geworden (lt. Medienberichten). Ich denke, man kann die frühen Kiffer - auch aus den 68ern, nicht mit denen von heute vergleichen.

@schwarze Olive:
Wenn Du keine Entzugserscheinungen hattest, dann kannst Du Dich glücklich schätzen. Mein damaliger Freund kam max. 2 Tage ohne aus und bekam dann echte Entzugserscheinungen. Aber das kann am Konsumverhalten, am Material oder auch Deinen Genen liegen (manche Menschen sind genetisch für Drogenabhängigkeit veranlagt).
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schwarze Olive
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Post Thu, 27.Sep.07, 17:21      Re: Komische Trennung Reply with quoteBack to top

hey kalika,

ist vielleicht etwas falsch rübergekommen in meinem Beitrag, nicht ich selbst habe regelmäßig gekifft, sondern mein "Ex-Freund", wenn man es überhaupt so bezeichnen kann, denn ne richtige "Beziehung" war es ja nie... Habe seine wechselnden Gefühlszustände zu spüren bekommen, extreme emotionale Ausbrüche ebenso wie l.m.a.A.-Stimmung.. Er selbst hat sein verletzendes und unzuverlässiges Verhalten mir gegenüber oft mit seinem Drogenkonsum begründet, gesagt, dass er sich selbst damit nicht mehr wohl fühlt, nicht mehr nur rumhängen, sondern wieder aktiver werden will.. aber nur er selbst kann etwas an seiner Situation ändern. Mein Bruder hat jahrelang exzessiv gekifft, u.a. um mit eine schmerzliche Erfahrung zu verarbeiten, um "aushalten" zu können... mmmh.. irgendwann hat er von selbst aufgehört.
Ich selbst kiffe gelegentlich gern mal, in Gesellschaft... nicht regelmäßig, war auch noch nie so..

...bin auch der Meinung, dass es sogenannte "Suchtpersönlichkeiten" gibt, die eher dazu neigen in bestimmte Abhängigkeiten zu geraten. Ich selbst zähle mich auch dazu... immer wieder Phasen, in denen ich monate- u.jahrelang rauche (obwohl ich mal weg war davon), phasenweise jeden Tag Alkohol (wenn auch in geringen Mengen) konsumiert habe und naja... emotionale Abhängigkeit, vielleicht co-abhängigkeit... mmmmh
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