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Schnuckelchen
neu an Bord!
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Wohnort NRW
W, 20


Post Sun, 30.Sep.07, 10:58      Unsicherheit in der Ausbildung Reply with quoteBack to top

Hallo ihrs,

ich bin ganz neu hier und bin froh, dass es so etwas gibt.

Ich habe Bulimie, also keine wirkliche Angststörung ist diagnostiziert. Allerdings habe ich jetzt endlich ehrausgefunden, was mit mir los ist und warum mich die Ausbildung wieder so zurückfallen hat lassen.

Zur Erklärung: Ich bin schon lange in therapeutischer Behandlung und habe nun auch meinen zweiten Klinikaufenthalt hinter mir, der mir weitaus mehr als der letzte gebracht hat. Seitdem die Ausbildung im September begann, wurde der Druck, rückfällig zu werden immer größer, also die Flucht in alte Verhaltensweisen... Ich habe nicht wirklich verstanden, warum, auch wenn es banal ist: Ich bin total unsicher.

Ich mache eine Ausbildung zur Industriekauffrau und muss dort in dieser Abteilung sehr selbstständig sein - von Anfang an. Ich hatte keine Ahnung, was ich zu tun habe, wie der Ablauf dort ist usw. Es hat sich leider aber auch keiner um mich gekümmert oder mir viel erklärt.

Ich muss immer auf die Mitarbeiter zugehen und fragen, ob sie etwas für mich zu tun haben, denn von alleine kommt da selten jemand. Zudem sehe ich, wie viel die selber zu tun haben und dass sie nicht wirklich Lust haben, mir etwas zu erklären...Dann sollte man ja eigentlich auch noch interessiert sein und ganz ehrlich: Das bin ich! Nur ich kann es nicht so ganz szeigen, habe ich das Gefühl...Ich frage eigentlich immer, wenn ich etwas nicht verstehe und informiere mich im Internet über die Abteilung (ansonsten hätte ich auch jetzt nicht so einen Durchblick). Man sollte aber als Azubi auch nicht immer vor dem PC hängen und im I-net surfen (bei mir : sich informieren), aber was soll ich tun, wenn ich von jedem zu hören bekomme: "Wir haben gerade keine Arbeit!" Ich fühl mich fehl am Platze, bekomme keine fordernde Arbeit, ich kann nciht beweisen, dass ich es drauf habe und habe dahger auch Angst, uninteressiert oder blöd rüber zu kommen. Ich kriege auch kein Feedback, weder positiv noch negativ!

Tja, und um diesen Druck, diese Unsicherheit abzubauen, kommt meine Krankheit und sagt mir: Wenn du jetzt einen Essanfall hast, geht es dir besser, dann kannst du morgen dort wieder hin.." So will ich das aber nicht , ich will diese Gedanken rund um die Arbeit am liebsten loswerden...Mich selbstsicher fühlen, wissen, dass ich es kann..etc

Aber ich denke, ihr könnt mich verstehen, auch wenn ihr keine Essstörung habt.


Ich freue mich auf eure Antworten!

Lieben Gruß, Schnuckelchen
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Posts 2
Wohnort Deutschland
W, 29


Post Wed, 10.Oct.07, 15:49      Re: Unsicherheit in der Ausbildung Reply with quoteBack to top

Quote:
Ich muss immer auf die Mitarbeiter zugehen und fragen, ob sie etwas für mich zu tun haben, denn von alleine kommt da selten jemand. Zudem sehe ich, wie viel die selber zu tun haben und dass sie nicht wirklich Lust haben, mir etwas zu erklären...Dann sollte man ja eigentlich auch noch interessiert sein und ganz ehrlich: Das bin ich! Nur ich kann es nicht so ganz szeigen, habe ich das Gefühl...



Hallo Schnuckelchen!

Ob du noch da bist? Bin auch neu hier und will dir wenigstens ein bisschen Mitgefühl 'rüberschicken. Smile

Deine Situation klingt echt nicht so toll. Ich habe auch nicht das Gefühl, besonders viel dazu sagen zu können, aber mal sehen...

Denkst du denn, dass du grundsätzlich in der "richtigen" Ausbildung bist? Eine, die dir Spaß macht? Das wäre immerhin eine Grundlage, die dir in aller Unsicherheit doch etwas Kraft geben könnte.
Dann hättest du wenigstens ein Ziel, eine Hoffnung...

Diese Arbeitssituation kenne ich aus einem anderen Bereich, in dem auch sehr viel Hektik geherrscht hat. Bei mir war es damals allerdings auch nicht das Richtige für mich. Jedenfalls gab es keinen anderen Weg, als "offensiv" zu werden. Ich bin eigentlich ganz gut damit gefahren, immer wieder Interesse zu zeigen - und notfalls damit auch zu "nerven".

Ganz praktisch habe ich also auch gefragt, ob es irgendwelche "Jobs" gibt, die ich selbstständig erledigen kann, wenn ich gerade nichts mehr zu tun habe und mir niemand einen Auftrag gibt. Die hab ich dann geduldig abgearbeitet und die anderen trotz ihrer Hektik immer wieder gefragt, was ich tun kann. Mit der Zeit wurde das sogar ganz nett und humorvoll - zu manchen konnte ich dann einfach mit einem Smile gehen und sagen: "Mir ist schon wieder die Arbeit ausgegangen. Das und das... habe ich schon gemacht..." Und so wurde es mit der Zeit besser; die Leute haben mir schließlich geglaubt, dass ich interessiert bin - obwohl ich an dem Beruf eigentlich nicht interessiert war! Laughing

Ich kann dir also wirklich nur Mut machen zum ... "Nerven". Lass doch noch mal hören, wie's dir geht, wenn du magst.


Quote:
Ich bin total unsicher.


- ist ein oberscheußliches Gefühl!
Bist du denn jetzt noch ambulant in Therapie? Wäre doch bestimmt gut, deine Unsicherheit dort anzusprechen, oder?

Alles Gute!

_________________
Es gibt keinen Augenblick in unserem Leben, in dem wir nicht einen neuen Weg einschlagen könnten.

Charles de Foucauld
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