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PerfectDay11
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Post Fri, 05.Oct.07, 17:07      BL - eine heimtückische Krankheit... Reply with quoteBack to top

Hallo allerseits,

es muss etwas passieren, so gehts einfach nicht mehr weiter. Ich gebe das jetzt schriftlich von mir, so fällt es mir leichter mich auch daran zu halten. Es ist dann als hätte man einen Vertrag mit sich selbst geschlossen, man kann seine Entscheidung eben nicht mehr so einfach umstoßen.

Ich möchte endlich wieder eine Therapie beginnen, traue mich aber nicht. Wer weiß ob ich es diesmal durchziehe? Vielleicht finde ich wieder hundert Ausreden, warum ich zu den Terminen nicht kommen kann, nur um sie dann letztendlich erst wieder abzubrechen und schließlich alles umsonst war.

Bitte wie schafft man es, einen engeren Kontakt aufrecht zu erhalten?? Wie unterdrückt man das Gefühl, das sich in Kürze einstellt, "abhauen zu müssen"? Vor allem, wenn man von vornherein weiß, dass man Jahre (!!) durchhalten muss. Ich weiß doch nicht, was ich in ein paar Monaten denke...

Der Leidensdruck wird von Jahr zu Jahr, von einem Kontakt zum nächsten, von einer Partnerschaft zur anderen größer! Ich kann einfach nicht mehr!! Das Dasein an sich macht mich einfach nur mehr fertig, ich fühle mich gefangen in meiner eigenen Welt! Ich halte diesen extremen Gefühlen nicht mehr stand. Immer diese Zweifel, das lähmende Gefühl der Leere, das große Bedürfnis nach Zuneigung und Anerkennung, das zwanghafte "Wegstoßen" derjenigen, die mir dies entgegenbringen. Ich weiß nie, wem ich vertrauen kann, springe immer zwischen "mir und meinen Gefühlen" und "den anderen Menschen" hin und her. Idealisierung und Abwertung, immer muss alles perfekt oder abscheulich, gut oder böse, schwarz oder weiß, sein. Entweder alles oder nichts. Ich fälle unüberlegt Entscheidungen, handle impulsiv. Ich stoße meinem Umfeld damit immer vor den Kopf, bereue es dann, schäme mich dafür, werte mich selbst ab. Sehe ich doch nacher immer aaaaalles gaaaaanz anders Wink

Aber die Angst vor Ablehnung lässt mich flüchten und alles fängt wieder von Vorne an, beim neuen Freundeskreis, beim neuen Partner, beim neuen Therapeuten...ein Teufelskreis!

Ich will das alles nicht mehr!! Es muss ein Ende haben! Aber wie? Wie kann man sich selbst "überlisten" bzw. bei der Stange halten? Hat jemand Tipps? Oder gibt es jemanden, der BL "überwunden" hat oder zumindest einen Weg gefunden hat, damit zu leben? Ist es überhaupt möglich halbwegs "normal" mit BL zu leben? Ohne sich selbst oder anderen zu schaden? Kann man mit BL überhaupt Freundschaften bzw. Partnerschaften führen??

Mittlerweile denke ich, dass das prinzipiell nicht möglich ist...aber sich das einzugestehen ist auch nicht gerade einfach. Nicht dass ich vor hätte, in den nächsten Jahren nochmal eine nähere Beziehung zu anderen Menschen, geschweige denn eine Partnerschaft, einzugehen, aber es wäre schön, zu wissen, dass es Hoffnung gibt, das jemals zu erleben!

Nun ja, bin für allerlei Denkanstöße dankbar! Smile
PD

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marlene1976
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Post Mon, 08.Oct.07, 12:41      Re: BL - eine heimtückische Krankheit... Reply with quoteBack to top

Hallo...also wirklich sagen "was wird" kann ich nicht, ich habe meine Diagnose auch erst in diesem Jahr bekommen, und war dann 4 1/2 Monate Stationär...habe natürlich, wie jeder von uns, Jahre des Leidens, des sich wie Alienfühlens, es Alleinfühlens durch...mir fallen Beziehungen(Freundschaften, Arbeitsverhältnisse, und Partnerschaften) von Jahr zu Jahr schwerer...und warum??? Weil meine Ängste immer immer immer mehr weden!!!

"Die größte Gefahr im Leben ist, zu vorsichtig zu werden!"

Ich bin eigentlich ein super kommunikativer Mensch, der auf dem ersten Blich super selbstbewusst rüber kommt, sicher das bin ich ja auch...aber ich bin einfach auch sehr sehr sehr gern allein. Kapsel mich selbst ab, durch die Therapie gehe ich auch mal raus...suche nen Nebenjob...etc...bin auf Singleseiten und habe Dates...naja, aber wirklcihe Freunde...nee, so wie früher fühlt es sich schon lange nicht mehr an...
Hbae das Gefühl etwas wirr gerade zu schreiben...aber mir spukt einfach gerade viel im Kopf rum...habe einfach auch nur Lust mich mit dir austztauschen!!!

LG
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Post Mon, 08.Oct.07, 13:49      Re: BL - eine heimtückische Krankheit... Reply with quoteBack to top

Hattest du jemals näheren Kontakt zu Menschen? Ich mein, gabs bei dir schon mal eine richtig intime Beziehung, oder eine sehr nahe Freundschaft? ...längerfristig natürlich Wink

Das ist bei mir einfach nicht möglich! Ich habe irrsinnig viele Bekannte, aber alles halt sehr oberflächlich. Ich isolier mich von den Menschen, ich bin auch sehr gern allein. Aber ich schaff das auf Dauer nicht, dann muss ich raus, fahr viele Bekannte besuchen, hör ihnen zu, unterstütze sie, baue sie auf - kurz gesagt, hol mir Bestätigung - und dann ziehe ich mich wieder zurück. Entweder weil ich wieder Panik bekomm, dass mir jemand zu nah ist oder werden wird und ich das schon von vornherein ausschalten will. Oder weil etwas "Schlimmes" passiert ist, wie zB Zurückweisung.

Wie soll man mit jemanden eine Freundschaft führen, wenn man keine Nähe zulassen kann, wenn man nicht weiß wer oder wie man ist? Immer wenn ich neue Leute kennenlerne, halte ich sie auf einer gewissen Distanz, weil ich genau weiß, dass ich früher oder später sowieso alles zerstören würde. Alles wird zu einer "Hass-Liebe-Beziehung" und das hält auf Dauer niemand aus. Also vermeide ich das! Mittlerweile gibt es nur noch sehr, sehr wenige Menschen die ein wenig Ahnung von mir haben, die mich ein bisschen kennen. Mir ist aufgefallen, dass fast jeder Bekannte ein anderes Bild von mir hat...

Wie gehst du mit anderen Menschen um? Wie sehen deine sozialen Kontakte aus?

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Post Mon, 08.Oct.07, 18:59      Re: BL - eine heimtückische Krankheit... Reply with quoteBack to top

hy also ich habe BL- es ist verdammt schwer damit klarzukommen weil immer wieder deine gesamte welt einbricht. man weiss oft selbst nicht wieso- ausserdem hab ich sehr oft das gefühl mich nicht zu kennen! ich könnte mich gern beschreiben- könnte aber jede meiner eigenschaften sofort wiederlegen! ich bin so gegensätzlich- fast so als ob ich 2seelen in mir hätt. ich fühl mich so oft zerrissen und denke die welt wär besser dran ohne mir. im gegensatz zu dir habe ich viele freunde- nichtnur bekannte (ja das auch) aber hauptsächl. echte richtige und von mir heissgeliebte FREUNDE! auch eine beziehung halte ich seit 6 jahren fest amlaufen.und ich liebe meinen partner. ich hab das glück das er ein sehr geduldiger mensch ist der viel erträgt und mich nie verlassen oder belügen würde! so einen muss man erst mal finden. so- jetzt zu deinem therapie problem: ich mache eine thera- es fiel mir nicht leicht dahin zu gehen. hatte auch 1000ausreden nicht hinzugehen ABER: dieser enorme leidensdruck..willst du dich diesem leidensdruck wirklich noch die nächsten jahrzehnte aussetzen..ohne hilfe...ganz allein?? ich wollte das nicht! ich wollte was ändern. eine thera dauert lange (die schäche der bl ist ja bekanntlich die fehlende geduld!!)- seeeeeeeeeehr lange- aber jedes mal wenn ich aus der thera stunde geh fühl ich wie ein ganzer stein von mir fällt. es gibt wen der mich versteht und mir unter umstüänden sogar helfen kann!!!! das is ein tolles feeling! glaub mir!!! klar hab ich tiefphasen! logo..! und geheilt..ich denk nicht das man bl heilen kann! man kann es verbessern! wenn es mir mal schlecht geht versuche ich mir die positiven sachen an diesem tag genauer anzusehen: einen platz im bus bekommen, nett von einem kollegen begrüsst wordn, umarmt worden von freunden, ein liebes lächeln einer verkäuferin, ein guter witz, sonnenschein..man muss sich schwer konzentrieren um nicht wegen regenwetters, einem verpassten bus oder einem dummen kommentar wieder in ne tiefe phase zu verfallen. es gelingt mir auch nicht immer- aber mir hats auch sehr gholfn das hier im forum jede menge BL sind und ich nicht allein bin ...1000e andre haben dasselbe problem! ich weiss- man denkt oft- pfffff diesem BL scheints aber gut zu gehen...keinem andren BL gehts so scheiss wie mir...bin ich noch normal...werde ich mal in der klapse landen...aber glaub mir...viele BL haben dasselbe problem...du musst es nur angehen!!!!! Twisted Evil

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Post Mon, 08.Oct.07, 23:37      Re: BL - eine heimtückische Krankheit... Reply with quoteBack to top

Ohja, ich weiß auch selten wer ich bin! Ich könnte alles sein, aber ich habe keine Ahnung wer ich wirklich bin!! Das allein macht mir schon so sehr zu schaffen, dass ich fast täglich darüber nachdenke. Manchmal hab ich das Gefühl nicht ich zu sein, es ist als würde ich mir selbst zusehen...

Zerissen ist wohl der richtige Ausdruck, mir geht es in diesem Punkt genauso! Als wären viele Gesichter in mir und je nach Situation kommt ein anderes zum Vorschein.

Nein, ich habe keine wirklichen Freunde. Ich weiß mittlerweile nicht mehr warum, liegt es mir oder an den anderen. Ich hatte mal jemanden mit dem ich über alles reden konnte, doch trennten sich unsere Wege und seitdem bin ich wieder total am Sand. Ich habe aber auch gar nicht im Entferntesten eine Ahnung wie man eine nahe, persönliche Beziehung zu einem anderen Menschen aufrecht erhalten könnte. Bzw. eigentlich stellt sich die Frage für mich gar nicht, denn so weit komme ich selten, da ich ja keinem (mehr) die Chance gebe mich kennenzulernen.

Das passiert gar nicht mehr absichtlich, ich kann einfach nicht anders. Ich bin so dermaßen aufgekratzt wenn ich neue Leute kennenlerne, dass ich mich einfach nicht beherrschen kann. Na wie auch immer, dadurch habe ich eben keine Freundschaften. Partner habe ich mittlerweile auch nicht mehr - ist aber eine andere Geschichte. Aber ich bin froh darüber, ich weiß genau, dass es sinnlos ist, sich näher auf mich einzulassen, bevor ich nicht wieder im Stande bin mein eigenes Leben zu meistern.

Ich bewundere, dass du Freundschaft, Partnerschaft, Familie mit deiner Krankheit so gut vereinen kannst und dir das scheinbar sehr hilft! Das freut mich sehr! Auch gibt das anderen ein wenig Hoffnung!!

Nein, ich will ja auch eine Therapie beginnen. Ich kann so nicht mehr leben, ich weiß genau wo ich wieder hinsteuere. Es ist ja nach so vielen Jahren nicht mehr wirklich was neues, man weiß doch schon am Beginn einer Phase wo sie hinführen wird. Ich möchte aber nicht mehr völlig am Boden sein, ich möchte mich gleich darum kümmern, bevor es wieder zu spät ist. Ich möchte Hilfe und hoffe, dass ich die Kraft habe, eine Therapie durchzuziehen.

Doch mit jedem Tag den ich verstreichen lasse, nisten sich schon wieder vermehrt andere Gedanken in meinem Kopf ein. Ja, ich verschaffe mir schon wieder mit anderen "Mitteln" Besserung und dadurch rückt das eigentliche Problem wieder weiter weg. Ich weiß ja selbst nicht, auf was ich warte. Ich könnt jeden Tag einen Termin vereinbaren aber ich finde immer soviele Ausreden, es nicht zu tun.

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Post Tue, 09.Oct.07, 7:10      Re: BL - eine heimtückische Krankheit... Reply with quoteBack to top

ja das kenn ich- die verzögerungstaktik- aber echt jetzt- wenn du nen thera gefunden hast- und das erste mal hingehst magst du gar nimer drauf verzichten weil sich alles auf einmal löst- sag hast du schon mal versucht zu malen? einfach alles aufzumalen? ich hab hier zb ein bild von mir reingstellt...nur so als anregung..oder schreib alles auf wenn es dir mies geht...! das hilft...aber ne thera kanns nicht ersetzen- ich weiss wie man innerlich schreit vor zerrissenheit weil man teilw. vor sich selbst angst hat....das is alles nicht nötig...dafür gibts thera! vertrau mir ich bin auch so ein "verzögerungsfisch" wie du ... Laughing

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John Gotti
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Post Tue, 09.Oct.07, 16:18      Re: BL - eine heimtückische Krankheit... Reply with quoteBack to top

Ich war letzte woche bei meinem Therapheuten, hab mit ihm über den verdacht einer BL Erkrankung gesprochen, da ich hier schon den Test gemacht habe und auch noch einen zweiten im i-net und jedesmal mir als Ergebnis ein Verdacht auf die Erkrankung geschrieben wurde.
Er hat mir gesagt das bei mir eingie Sympthome vorliegen und das die Verhaltenstörung die meiner am nächsten kommt eine Bl ist.
Allerdings wollte er mir die Krankeheit nicht diagnostizieren und als ich ihn direkt darauf ansprach dass ich das Gefühl habe er möchte das nicht sagte er mir, er sehe mich lieber gesünder als kränker.
Naja morgen bin ich wieder bei ihm schauen wir mal was er dann sagt.
Wollt noch sagen dass ich dieses Gefühl nicht zu wissen wer man ist sehr gut kenne. Ich habe auch oft das Gefühl als würde ich nur irgendeine sehr detaillierte Rolle spielen und wäre aber in wahrheit ein anderer Mensch.... aber welcher weiß ich auch nicht!
Nun ja....

lG
John

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Post Tue, 09.Oct.07, 19:24      Re: BL - eine heimtückische Krankheit... Reply with quoteBack to top

hy john- sag...kannst du mir sagen wer das auf dem foto ist? das brennt mir schon lange unter den nägeln...kommt mir ur bekannt vor aber ich komm nicht drauf...

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Post Tue, 09.Oct.07, 20:08      Re: BL - eine heimtückische Krankheit... Reply with quoteBack to top

Das ist ein kniffliges Rätsel das du erst noch lösen musst!........
Kleiner Spaß, es ist John Gotti....
Na, überrascht?! Laughing

lg
John

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Post Tue, 09.Oct.07, 22:45      Re: BL - eine heimtückische Krankheit... Reply with quoteBack to top

Hey John,

man sollte sich aber eh nicht an Diagnosen aufhängen!! Ich hab damit schon seeeehr schlechte Erfahrungen gemacht. Fakt ist, es geht einem schlecht, man braucht Hilfe und die bekommt man auch. Dem ganzen einen Namen geben zu können ist natürlich wichtig, aber bitte häng dich nicht an Diagnosen auf!

Ich hab noch immer niemanden kontaktiert. Mann, ich schaffs einfach nicht Sad
Mittlerweile denke ich schon wieder, dass ich es auch allein schaffen könnte - natürlich nicht! Wie kann man das auch allein bewältigen? Mit Alk? Mit Drogen? Mit Ritzen? Mann, ist das alles krank!!

Ich kann nicht malen, echt nicht! Ich sag das nicht aus "Fishing-for-compliments"-Gründen, sondern bin wirklich unbegabt. Aber ich schreibe! Das liegt mir mehr. Doch kann man sich auch nicht ständig nur zurückziehen und schreiben. Ich verliere mich da sehr schnell. Naja, als Unterstützung ganz gut, aber eben keine Dauerlösung!

Ich hasse mich selbst für alles! Rolling Eyes

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Engerl70
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Post Wed, 10.Oct.07, 1:21      Re: BL - eine heimtückische Krankheit... Reply with quoteBack to top

Hallo PerfectDay11!
Hallo Ihr!

Ja, die Diagnose ist echt eine häufige Krankheit... har har.. (toller Spruch, danke!)
Und die Frage ob nun oder ob nicht - egal. Was einem und auch dem Umfeld das Leben erschwert ist ja nicht die Diagnose sondern sind die (dafür ev. doch nicht zahlreich genug) vorhandenen Symptome. Und das eine oder andere kenn ich ja schon auch...

Quote:
Bitte wie schafft man es...

...Therapie...Bekanntschaften...Schnellschüsse...

Also, das Wundermittel hab ich selber auch noch nicht entdeckt, vor allem weil ich mir auch oft schwierige Freunde aussuch, die selber eine mehr oder weniger deutlich ausgeprägte Beziehungsproblematik und mehr aufweisen. Bin da auch noch voll am Üben, aber ich seh immerhin schon Fortschritte. Womit ich mir helfe ist (nachdem mir meine Therapeutin gscheiterweise lang genug meine Fragen nach der Dauer der Therapie in Wischi-Waschi-Art nicht beantwortet hat), dass ich mir sage: "Nur für heute..." oder "Nur für jetzt..." bzw. was die Therapie betrifft: "Nur den nächsten regulären Termin mach ich noch... bevor ichs dann ev. beende... " Laughing Und: Selbst den könnt ich ja jederzeit absagen (und daher auch locker ausmachen). Aber: "Nur für heute/nur für jetzt" tu ichs dann eben nicht sondern geh einfach "nur für jetzt" hin und überleg mir dann hinterher erst, ob das so richtig war. Wink

Und so jede Woche ein kleines schönes Steinchen ins werdende Mosaik legen und sich dabei noch gut fühlen, die eigene Lebensqualität und -aussichten verbessern bzw. jedesmal nach der Stunde besser drauf sein als vorher und froh und auch ein bisschen stolz sein, sich mal wieder selbst überlistet zu haben zum eigenen Besten wovon dann auch die Lieben was haben mit denens dann auch besser läuft - hat schon was. Das ist jedesmal ein Stückchen Fortschritt, ein kleiner Erfolg. Wink

Alles Liebe Euch
Engerl70

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Alles ist gut. Und es gibt auch das Gute am Schlechten - man muss es nur finden. Wink
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Post Wed, 10.Oct.07, 7:12      Re: BL - eine heimtückische Krankheit... Reply with quoteBack to top

hy perfect day-
ich kenn das feeling das man sich selbst hasst- aber es wird nciht besser wenn man nur rumsitzt- sondern BL ist leider eine krankheit die aktives be/handeln fordert. ist seeeeeeeehr schwer grad für einen bl! ich weiss!! das einzige was im leben eines borderliners konstant ist, ist das es unkonstant ist!! Confused und mit ritzen, drogen etc. tut man seinem körper nichts gutes. ich leide immer noch heftig unter den folgen meines selbstschädigenden verhaltens Sad ist also keine GUTElösung...keine dauerhafte...was hast du vor dagegen zu unternehmen? was denkst du- wirst du allein damit fertig? ich denke nicht...
@john gotti- boah bin ich blöd- ja stimmt...der mafia pate!!!!! oder? ich hatte da nen schauspieler im auge...aber- ja- john gotti...mafia...sorry die saublöde frage Laughing

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Post Wed, 10.Oct.07, 8:56      Re: BL - eine heimtückische Krankheit... Reply with quoteBack to top

Es tut mir leid wenn ich diese, vielleicht naive Frage stelle, aber was genau ist so schwer für dich einen therap. zu suchen?
Für mich ist das zum therap. zu gehen so wie wenn ich, ins fitness. oder ins solarium oder sonst wo hingehe, wo ich mich ein bissal entspann und wenn ich nachhause gehe fühle ich mich leichter.
Was sind denn deine genauen Ängste wenn du dir einen therap. suchst?!

@anarchistin
Ja das mit filmstar stimmt schon irgendwie weil der typ war ja eigentlich mehr eine Stilikone so wie James Dean oder Elvis oder so (Warhol hat ihn porträtiert und das Bild ist dann aufs Cover vom Time Magazin gekommen) also in Amerika ist der schon mehr als nur ein Mafia typ hier in Europa kennt ihn halt kaum jemand!

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Post Wed, 10.Oct.07, 9:08      Re: BL - eine heimtückische Krankheit... Reply with quoteBack to top

PS:

Quote:
Ich kann nicht malen, echt nicht!


Das problem was die Leute mim malen ja immer haben ist das sie glauben das Bild muss schön sein, aber ein Bild muss ja etwas aussagen und eine Emotion beim Betrachter wecken, schöne Bilder sind ja eigentlich untinteressant! Darum denke ich man kann eigentlich da schon einfach rangehen, ohne viel nachzudenken und versuchen seine Gefühle zum Ausdruck zu bringen.

Aber schreiben ist natürlich auch sehr gut!

lG
John

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Post Wed, 10.Oct.07, 13:06      Re: BL - eine heimtückische Krankheit... Reply with quoteBack to top

Hey,

wirklich einer der besten und zutreffendsten Sprüche die ich bezüglich Borderliner gehört hab "das einzige was im leben eines borderliners konstant ist, ist das es unkonstant ist" Laughing Wie wahr, wie wahr!

Wenn ich näher darüber nachdenke, weiß ich natürlich, dass ich nicht allein damit fertig werde - also nicht so, wie man sich "fertig werden" vorstellt. Ich weiß genau, dass es so ablaufen würde wie immer. Ich würde alles verdrängen, mir einreden, dass ich überhaupt keine Probleme habe, die Schuld anderen zuschieben und einfach so tun als sei alles in Ordnung - bis zum nächsten totalen Crash. Dann würd ich wieder dasitzen und einsehen, dass alles nur Blödsinn war und mich selbst hassen und in der Folge bestrafen...

Nein, ich weiß, das ist keine gute, na eigentlich gar keine, Lösung. Was macht es mir so schwer einen Therapeuten aufzusuchen? Hm, ich war ja schon zwei mal in therapeutischer Behandlung, ich weiß ja was da auf mich zukommt. Es stimmt, es geht einem nachher besser, ja, aber es wühlt auch einiges auf.

Ich hab auch eine riesen Angst davor, dass mir jemand zu nahe kommt. Ich kann mich einfach nicht öffnen! Ich schaffe es einfach nicht, mich so zu zeigen, wie ich bin (sofern ich das natürlich überhaupt weiß...), ich kann nicht die Dinge ansprechen, die mir wichtig sind, ich kann keine Gefühle ausdrücken, ich versuche alles zu überspielen. Ich hab Angst, ich könnte durchschaut werden, der Therapeut könnte mich zu gut kennenlernen. Ich steuere dagegen und das wirkt sich natürlich sehr kontraproduktiv aus Confused

Naja und dann hab ich bisher die Therapie immer abgebrochen. Ich meine, für mich war das immer der Horror!! Ich hab mit aller Gewalt immer versucht alles zu vertuschen und runterzuspieln, der Therapeut hat aber dennoch gemerkt, dass vieles nicht in Ordnung ist (ja, logisch^^) und letztendlich hab ich die Therapie abgebrochen, weils mir zu viel wurde. Und das tat ich alles, obwohl ich mir so sehr wünschte, dass mir jemand zuhört, Lösungsansätze anbietet und hilft. Man könnte es so formulieren, gegen das was ich mir am meisten wünschte, habe ich am stärksten angekämpft. Rolling Eyes
Und nacher immer bereut! Naja und jetzt hab ich eben Angst, dass mir das Ganze nochmal "passiert". Die Zeit in therapeutischer Behandlung war immer sehr, sehr anstrengend für mich und diese Anstrengung bin ich nur bereit wieder auf mich zu nehmen, wenn ich es bis zum Ende durchzieh und weiß, dass es dann besser ist, dass das Leben dann lebenswert ist.
Übrigens ein guter Ansatz sich immer nur bis zum nächsten Mal durchzuraufen. Nicht immer an viele Monate oder Jahre denken, sondern von einem Termin zum anderen. So kriegt man sicher nicht so schnell Panik!

Bezüglich malen, du hast schon recht, die meisten möchten ein schönes Bild malen und wenns dann nicht klappt, sind sie frustriert und lassen es bleiben. Wird bei mir nicht viel anders sein. Ich habe Ideen, kann sie jedoch nicht zu Papier bringen. Ich bleib beim Schreiben, das ist auch ein guter Ansatz und obendrein beinhaltet er für mich das wichtige Detail, dass weniger Raum für Interpretation frei bleibt. Wink

Wie lange seid ihr denn schon in Therapie?? Und wie lange werdet ihr noch vor euch haben? Wie oft geht ihr? Welche Art Therapie macht ihr? Und wie gehts euch damit?

Liebe Grüße!
PD

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