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Enigma2003
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Post Sun, 07.Oct.07, 15:23      Zukunftsängste Reply with quoteBack to top

Hallo...

Vielleicht kennt mich ja noch jemand oder auch nicht...naja auch egal!

Warum ich euch hier meine Geschichte oder Gedanken, Ängste und Visionen erzähle, hat den Grund dass ich nicht weiß wie alles weitergehen wird...

Hab meine Lehramtsstudien für M und Me im Oktober 2004 abgeschlossen und seither auf allen Wartelisten in den österreichischen Bundesländern gemeldet... (also seit 3 Jahren).

Diese Zeit hab ich mit zwei realtiv niederträchtigen Arbeiten überbrückt; einerseits als Lagerarbeiter, andererseits als Kontrollorgan am Flughafen in Wien.

Meine ursprünglicher Wunsch ist es immer gewesen von zu Hause auszuziehen, Selbstständigkeit zu erlernen und dadurch auch das Leben in vollen Zügen zu genießen - in der Hoffnung, dass ich bald eine Anstellung im Pflichtschuldienst erhalte.
Darum nahm ich auch als zweite Übergangslösung den Job am FH Wien an (u.a. auch, dass ich einem Frau (verheiratet) sehr nahe sein kann - war Affäre mit Liebe). Anfangs war der Wienaufenthalt sehr schön, auch wenns es von Anfang an hieß, dass in Bezug auf Affäre nichts mehr sein kann (angebl. sie müsse sich selbst wieder finden, auch wenn es ihr größter Wunsch war, dass ich nach Wien komme etc) - vielleicht etwas kompliziert beschrieben,
Also war ich jetzt 1,5 Jahre in Wien, wo ich aber erkannt habe, dass ich nach einem Studium nicht nötig habe, mich von Passagieren anschreien zu lassen, wenn ich ihnen aufgrund von Gesetzen div. Gegenstände abnehmen muss. Hab ich wirklich dafür studiert?
Ich genoss die Selbstständigkeit sehr...ich genoss das Leben in Wien sehr (eben bis auf diese "Arbeit") - jetzt würdet ihr sagen warum ich mich nicht nach einem anderen Job umgesehen habe - Gegenfrage: welche Firma nimmt eine Person auf, die in einiger Zeit vielleicht eine Anstellung in ihrem gelernten Beruf erhält?!?

Naja, dann kam meine Schwester auf die Idee, ich könnte ja in meinem Heimatbundesland noch etwas studieren, wo ich mehr Chancen auf einen Job hätte; außerdem würde ich ihre Wohnung erhalten, nachdem sie mit ihrem Lebensgefährten eine neue bezieht.
Hab den Vorschlag angenommen, lebe derzeit wieder bei meinen Eltern und studiere (das mit Whg meiner Schwester wird wahrscheinl doch nix, da die Entfernung zum Studienort mit Auto weitaus höher und somit mit höheren Kosten verbunden ist; erhalte kein Stipendium, da schon studiert; keine Kinderbeihilfe, da schon zu alt)....obwohl ich mich jetzt (nach 2 Wochen) bereits wieder frage, wozu tu ich mir das an?! Es gibt auch Leute, die mir sagten: "Schön langsam musst du wissen was du willst; deine Umwege sind extrem lang - andre in deinem Alter haben bereits Frau, Kinder und Eigenheim - was kannst du 'vorweisen'?" - Harte Worte, die mir zu denken geben...

Was hab ich wirklich erreicht? Außer ein Studium, das niemand braucht?
Unlängst hab ich erfahren, dass Personen, die heuer im Juni Lehrämter studiert haben, bereits eine Anstellung erhalten haben - nur ich steh noch immer ohne Job da...darüber kann ich nur wundern und nimmt meiner Hoffnung auf baldige Anstellung wieder ihre Kraft.

Was werd ich noch erreichen? Werd ich eine Familie gründen, werd ich ein Eigenheim besitzen? Oder verläuft mein Leben auch einfach nur so im Sand???

Irgendwie frag ich mich wirklich welche Prüfungen mir noch auferlegt sind...

Sorry für mein "Gesusel"...

Danke trotzdem fürs Lesen

LG
enigma2003

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anarchistin
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Post Sun, 07.Oct.07, 15:34      Re: Zukunftsängste Reply with quoteBack to top

hy- oweh ja ich denk da kommt noch viel auf dich zu...jder hat mal so ne "lebnskrise" in der man sich fragt: wo will ich hin, was will ich tun, will ich das tun was ich mir immer vorgestellt habe, muss ich denn was tun, was wird sich in meinem leben noch ändern, will ich überhaupt das sich was ändert- es is einfach zum heulen. plötzlich steht man da und weiss nimer weiter. kennst du leicht das lied der vnv nation: illusion...passt grad voll zu deiner thematik find ich..naja egal...-ich finde das das absolut normale fragen sind die sich jeder mal stellt. besonders wenn man nen job (bzw. jobs) hat/hatte die einen nerven und nicht deiner qualifikation entsprechen. NEIN-ich denk auch das du das nicht nötig hast...es gibt noch soviele möglichkeiten (zu studieren, sich weiterzubilden, ein jahr im ausland??) die du nützen kannst- nur musst du bald wissen WAS du willst...alles is möglich...! Idea

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Hiob
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Post Sun, 07.Oct.07, 16:28      Re: Zukunftsängste Reply with quoteBack to top

Quote:
Schön langsam musst du wissen was du willst; deine Umwege sind extrem lang - andre in deinem Alter haben bereits Frau, Kinder und Eigenheim - was kannst du 'vorweisen'?" - Harte Worte, die mir zu denken geben...


Hallo enigma.
Diesen Einschätzungen wirst du wahrscheinlich dein ganzes Leben lang begegnen. Die Leute geben sich gern tolerant und offen für alles neue. Alles, was über ihr „bestimmtes Maß Toleranz“ hinausgeht, lockt jedoch das alte Schema „du musst so sein, wie man es von dir verlangt“ hervor. Sie halten Anpassung für Realitätssinn. Man ist tolerant, nur bis zu einer „bestimmten Grenze“. Wenn du 64 bist, werden junge Kollegen an deinem Stuhl sägen und dir sagen, du solltest den Platz langsam mal räumen, weil sie selbst drauf wollen. Irgendwann werden deine Enkel mit dem Zeigefinger auf die Armbanduhr tippen und dir sagen, du solltest jetzt langsam sterben, denn sie wollen in dein Eigenheim ziehen.

Ich weiß nicht, wie weit du dich in diese Fragen vorwagst, aber ich halte es für notwendig, genauer zu erforschen, ob es im leben wirklich irgendetwas zu erreichen gibt...ob die Leute, die „das alles schon haben“, was du haben willst, wirklich so zufrieden sind, wie sie es nach außen hin vorgeben. Was haben sie mit all dem wirklich erreicht, was können sie vorweisen, außer Sachen, die andere viel besser können und viel größer haben....sie sind prima integriert, sie vergleichen sich ständig mit anderen und mit ihrem eigenen gestern, haben vielleicht alles, was sie haben sollen. Natürlich halten sie ihr Denken dabei für frei. Und ihren Handlungsspielraum für groß. Aber hast du das mal genauer angeschaut? Wohin hat die ganze Betriebsamkeit geführt? Zu einem marmornen Grabstein mit goldener Aufschrift: „Hier ruht mein eigenes Wesen („ICH“ lebte jedoch noch 62 Jahre weiter).“? Was ist Wesen, was ist ICH?

...hast du dich schon mal damit auseinandergesetzt, was mit einem Menschen geschieht, der „alles hat“? Oder weist du warum nach jedem erreichten Ziel immer eine Phase der Erleichterung kommt, dann aber sofort ein neues Ziel her muss? Ich würde mich auch damit beschäftigen, was sie damit meinen „was kannst du vorweisen“. Was machen die Menschen, wenn sie eine „respektierte Persönlichkeit“ designen. Und wozu dient diese schillernde Rüstung? Usw...usw.

Ich würde mich an diesem Zeitplan nicht so festbeißen. Du könntest, bis du das erreicht hast, was du wolltest, AUCH SCHON leben. So doof es sich anhört, es ist alles da. Alles, was dich davon trennt, das heute ernstzunehmen, sind die Vorstellungen, wie dein leben auszusehen hat. Du kannst wählen, ob du hinterher rennen willst und im Gleichschritt mitmarschieren, schön dekoriert mit Schwert und individuellen Schulterstückchen...oder ob du das was da ist, einfach aufnehmen und genießen willst. Das was du fühlst erleben und das was du ausdrücken und gestalten willst, angehen.

Wenn mir heute jemand sagt, „du machst es dir aber leicht“,... sag ich „ja“.
Und so langsam mag ich es, auszudrücken, zu gestalten, zu erleben, etwas dummes zu machen oder beginne, mich auf etwas einzulassen, ohne dass es sich „wirklich rechnet“. Ideen und Antrieb sind dadurch für mich wesentlich ergiebigere Quellen, als früher. Das meiste geht einfach von selbst.
Probiers doch einfach aus, was dir gut tut.

Viele Grüße
Hiob
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Selene
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Post Mon, 08.Oct.07, 10:59      Re: Zukunftsängste Reply with quoteBack to top

Hallo Enigma,

mir geht esin gewissem Sinne ähnlich wie Dir, nur von einer anderen Seite aus und vielleicht nicht so akut krisenhaft. In meinem Leben lief bisher äußerlich betrachtet alles doch recht erfolgreich, aber wie Du habe ich trotzdem die Befürchtung, dass mein Leben vielleicht einfach so im Sande verlaufen könnte (wie Du so schön sagst), wenn ich so weiter mache. Weil viele der allgemein anerkannten Ziele kommen mir hohl und leer vor und ich fühle mich kein bisschen wohler, wenn ich ihnen näher komme, eher im Gegenteil.

Daher kann ich mich Hiob nur anschließen, der Dir so schön geantwortet hat und mir ganz aus der Seele spricht gut
Ich glaube, sich an irgendwelchen Äußerlichkeiten zu orientieren ist ganz zwecklos, vielmehr muss man in sich hinein hören und den der eigenen Persönlichkeit am meisten entsprechenden Lebensentwurf wählen, egal was die anderen dazu sagen.

Sehr schwierig finde ich nur, dass zwischen Erkennen und Umsetzen (bei mir zumindest) oft so eine Kluft liegt. Es gehört schon einiger Mut dazu, seinen eigenen Weg zu gehen...

Jedenfalls solltest Du die Frage, was Du wirklich erreicht hast, nicht mit einem unnützen Studium beantworten, sondern eher danach gehen, ob Du durch das Studium, Deine Zeit in Wien, Deine Beziehung irgendwie "gereift" bist, Dir Dinge klar geworden sind, Du Dich selbst besser kennengelernt hast, Dich bzw. Deine Persönlichkeit entfalten konntest. Denn um diese Dinge geht es ja wirklich.

Und noch etwas: Wenn mich solche Gefühle packen, wie Du sie beschreibst, dann stärkt es mich immer ungemein Erich Fromm, Hermann Hesse oder Henry D. Thoreau zu lesen. Das sind wahre Augenöffner und oft merkt man, dass man vielleicht nicht den Weg des geringsten Widerstandes geht, aber vielleicht doch den eigenen und dass das seine Richtigkeit hat.

Viele liebe Grüße
Selene

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Freundinn
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Post Wed, 10.Oct.07, 14:54      Re: Zukunftsängste Reply with quoteBack to top

Hey
vl machst du dir auch viel zu viele gedanken über die zukunft und sollst erst mal anfangen zu leben?

Lg
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