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-Walter-
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Post Tue, 09.Oct.07, 2:24      Das Lieben verlernt? Reply with quoteBack to top

Einen Guten Abend an alle.
Habe mich wegen dieser Frage hier angemeldet, da es mir sehr wichtig ist endlich etwas Gewißheit zu haben... oder zumindest eine genauere Antwort zu erhalten.

Es geht um meine Freundin, mit der ich seit letztem Monat zusammen bin.

Vorgeschichte:
Wir haben uns letztes Jahr übers Internet kennengelernt und wurden langsam immer besser befreundet miteinander. Gegen Jahresende merkte ich, das ich Gefühle für sie entwickelte... wollte jedoch nichts überstürzen, da ich mir nicht sicher war, ob es echte Gefühle, oder eine flüchtige "Verschossenheit" war.
Kurz darauf erfuhr ich, das sie mit einem Bekannten von mir (ebenfalls übers Internet kennengelernt) zusammengekommen ist.

Im Laufe diesen Jahres haben wir uns mehrmals getroffen, wodurch mein Empfinden für sie nicht schwächer wurde. Sie wusste übrigens Bescheid und wir hatten oft darüber gesprochen, ob es vielleicht mehr geben könnte, als Freundschaft zwischen uns ("Nein" bis "Weiß ich nicht" als Antw.).
Irgendwann habe ich von Problemen in ihrer Beziehung erfahren (ihr Freund war nicht ganz uneifersüchtig, da sie mich von anfang an netter behandelte, als ihn), was meiner Hoffnung einen erneuten Schub gab.
Kurz gesagt: Es war das schlimmste Jahr meines Lebens. Möglicherweise hat jemand etwas ähnliches gemacht und weiß, wie schmerzhaft so etwas sein kann.

Am Ende sollte man meinen, ich müsse überglücklich sein, das wir nun doch zusammen sind. Besonders wenn man so viel Zeit und Schmerzen investiert, doch da kommen wir zum eigentlichen Problem:

Sie hat ganz offensichtlich keinerlei Gefühle für mich.
Sie vermisst mich nicht; will nach der Arbeit ihre Ruhe und nicht mich um sich haben; versteht nicht, was so schlimm daran ist, wenn sie mit einem guten Freund (der eventuell zu Besuch kommt) in einem Bett schläft; sagt weder "Ich liebe dich" (verständlich), noch "ich hab dich lieb", weil das angeblich kindisch sei.
Wenn ich ihr sage, "Es ist doch egal, ob es kindisch ist. Oder ist es dir wichtiger, etwas kindisches nicht zu tun, anstatt mich glücklicher zu machen... zudem so etwas die Gefühle unterstützt.", kommt sie mit Sachen wie "Ich verstelle mich für niemanden, weil das ist Selbstbetrug" , oder noch schlimmer und schmerzhafter: "Dann musst du dir jemand anders suchen".
Feiertage verbringt sie lieber mit ihrer Familie, weil man sich da gut betrinken kann und es lustiger ist, als mit seinem Freund was zu machen...
Manchmal meint sie auch, das wäre mein Alter und sie sei nur vernünftig. (sie ist 5 einhalb Jahre älter)
Sie hat mich einfach noch nie spüren lassen, das sie mich braucht.

Nachdem ich mit ihr mehrmals darüber geredet hab (und sie es eingesehen hat, das sie ganz offensichtlich gefühlskalt ist (und auch bei ihren vorigen Partnern war)), hat sich rausgestellt, das sie bis jetzt in allen Beziehungen NUR schlechtes erlebt hat. Sie wurde geschlagen, wegen anderen verlassen und und und. Sie hatte das letzte mal in ihrer allerersten Beziehung "Ich liebe dich" gesagt und sich darüber aufgeregt, das ihr Partner bei anderen übernachtete.

Ich bin kein Psychologe oder sonstiges, aber ich weiß, das im Gehirn eine Reihe Prozesse stattfinden, aus denen sich das Liebesgefühl und alles was dazugehört, ergibt. Ich denke, wenn man nur Schlechtes erlebt, entwickelt man eine Schutzreaktion, die dies verhindert.

Meine eigentliche Frage ist: Wird sie jemals wieder lieben können? Braucht sie nur Zeit? Muss sie nur wieder lange genug jemandem vertrauen? Oder benötigt sie eine Therapie?
Diese hatte sie bereits schonmal, wegen anderen Problemen. Damals hat man sie auch mit diversen Meds, u.a. AntiDepressiva vollgestopft. Wirken sich diese nachhaltig auf das Empfinden aus?

Ich will diese Person nicht aufgeben und hoffe, jemand kann mir sagen, ob man etwas unternehmen sollte, oder ich einfach nur Geduld haben muss.

Viele Grüße,
Walter.
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anarchistin
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Post Tue, 09.Oct.07, 7:05      Re: Das Lieben verlernt? Reply with quoteBack to top

hy also ich denke mir wenn wer so schlimme erfahrungen in vorigen beziehungen gmacht hat isses sehr hart wieder zu vertrauen- sich fallenzulassen. das braucht viel zeit und vielö verständnis- aber ansch.hat sie ja da den richtigen gefunden Smile wer weiss was sie dir alles NICHT erzählt hat weil sie damit selber noch nicht fertig wurde...auch glaub ich das sich antidepressiva etc langfristig a.d.psyche auswirken (ich bin aber kein arzt- ich denke es eben nur!). kann schon sein das man da auch abstumpft...immerhin dämpfen so sachen ja auch ein wenig. ich denk auch das sie dir nicht zeigen KANN wie sehr sie dich braucht- sie hat angst das- wenn sie ihre feelings zeigt du sie ausnutzt und auf ihren gefühlen rumtrampelst sow ie die männer davor...ich mein was denkst du drüber? denkst du du hältst das durch und stehst ihr zur seite?

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Selene
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Post Tue, 09.Oct.07, 9:26      Re: Das Lieben verlernt? Reply with quoteBack to top

Hallo Walter,

ich finde Du beschreibst die Probleme Deiner Freunin sehr plausibel und nennst auch selbst die Erklärung, Dir sich mir auch aufdrängt: Sie ist sehr verletzt und hat das Vertrauen verloren, sich schützt sich, indem sie Dich so behandelt. Du bedeutest ihr weniger als sie Dir, das gibt ihr ein Gefühl von Sicherheit und Macht. Das alles ist sehr verständlich, es ist auch sehr traurig für Deine Freundin, aber es kann m. E. nicht die Basis einer Beziehung sein und es muss auch sehr schlimm für Dich sein und kann Dir, jetzt mal krass gesprochen, genau die Wunden zufügen, die sie schon hat und weshalb sie jetzt so ist. Davon hat aber auch keiner was.
Immerhin hat sie Dich aber ja zumindest teilweise ins Vertrauen gezogen, indem sie Dir ihre Vorgeschichte erzählt hat. Hattest Du denn das Gefühl, in diesem Moment wirklich an sie ranzukommen? Grundsätzlich glaube ich schon, dass man lernen kann, die Liebe wieder zuzulassen, wieder zu vertrauen. Nur weiß ich natürlich nicht, ob sie das auch wirklich will. Wenn sie es einfach nicht schafft, kann natürlich eine Therapie helfen, wenn sie es aber mit Dir gar nicht ernst meint, sondern bös gesagt mit Dir spielt und sich auf Deine Kosten Bestätigung holt, dann braucht sie keine Therapie, sondern dann musst Du Dich schützen. Es kommt natürlich auch darauf an, wie bedürftig Du bist, wie viel Liebesvorschuss Du ihr geben kannst, ohne selbst zu leiden. Aber ich finde, Du kannst auch dazu stehen, dass Du auch Liebe und Zuwendung und Bestätigung brauchst und als 18-Jähriger nicht der selbstlose "Heiler" einer älteren (aber wohl nicht reiferen) Frau sein kannst. Das wäre schön, aber wenn es nicht geht, dann ist das kein Versagen von Dir, sondern dann hat es schlichtweg nicht gepasst. Ich weiß, das klingt etwas lieblos und brutal, Du magst sie sicher sehr und natürlich hätte sie es verdient, ihre Liebesfähigkeit wiederzuerwecken. Aber das muss auch von ihr kommen, Du kannst sie nicht einfach "wachküssen" und Du solltest auch auf Dein seelischen Wohl achten dabei. Es ist das klassische Ende mit Schreck oder Schrecken ohne Ende oder vielleicht doch noch Glück? Nur ist sie eben auch so, wie sie ist, man kann ja auch nicht eine Beziehung anfangen, und den Partner gleich massiv verändern wollen/müssen, um leidlich glücklich zu sein, oder? (Es sei denn eben, sie empfindet auch sehr viel für Dich und kann es nur nicht zulassen). Ehrlich gesagt, ich wüsste auch nicht, was ich an Deiner Stelle tun würde. Ich glaube, ich würde versuchen, meine eigene rosa Brille abzunehmen uns sie und ihr Verhalten möglichst objektiv betrachten, mich nicht von meinen Hoffnungen dabei leiten lassen. Und dann würde ich mich fragen, ob diese Kälte echt ist, oder ob da manchmal nicht doch Gefühle von ihr durchscheinen und ob sie mir in emotionalen Situationen "echt" vorkommt. Ferner würde ich mich fragen, wie stark ich mich fühle und wenn ich zu sehr leiden würde, dann würde ich einen Schlussstrich ziehen, denn so lange seid ihr noch nicht zusammen. Denn wenn sich das verstetigt, dauerhaft wird, aber sie sich nicht mehr öffnet, dann ist das auch sehr schlimm, weil man dann nicht ohne aber auch nicht mit dem anderen kann und u. U. sehr leidet.
Viel Grüße
Selene

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-Walter-
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Post Tue, 09.Oct.07, 15:50      Re: Das Lieben verlernt? Reply with quoteBack to top

Vielen Dank für eure Antworten!

@anarchistin:
Ja, sie hat mal angedeutet, das sie Angst hat sich jemandem komplett zu öffnen, weil sie sich somit sozusagen selbst verrät und sich alles wiederholen könnte.
Ob ich das durchstehe... hmm.. Vor einer Weile dachte ich, eine richtige Beziehung und ein Partner, für den man da ist, würde meinem Leben mehr Sinn verleihen, doch mittlerweile weiß ich, das es alles nichts nützt, wenn man sich selbst aufgegeben hat und nicht bereit ist, das eigene Leben als solches zu betrachten, ansatt vor sich hin zu exestieren. Also versuche ich es nicht ganz so tragisch zu sehen, wenn sie mir nicht das gibt, was ich brauche.
Es gibt da wohl noch einiges, was ich mit mir selbst klären muss. Und ja, ich will ihr zur Seite stehen, vor allem, weil ich denke, das sie es verdient.

@Selene:
Dass ihr Macht und Sicherheit wichtig sind, stimmt. Sie hält z.B. sehr stark an Sachen fest wie: eigene Wohnung, schöner Wohnort, eigene Zufriedenheit. Für mich ist das niemals erstrangig, aber es sind eben die Sachen, die ihr niemand wegnehmen kann und bei denen sie sich sicher fühlt.
Dass sie mir ähnliches zufügen kann, oder noch schlimmer: dass ich selbst so werden könnte wie sie, macht mir auch zu schaffen.
Ich habe ihr ihre Vorgeschichte eher aus der Nase gezogen, da sie große Probleme hat darüber zu sprechen. Natürlich hat sie mir damit nicht alles gesagt, aber ich werde auch nicht weiter nachhaken, da man solches nicht immer wieder durchkauen muss.
Das Gefühl, an sie ran zu kommen, hatte ich nicht wirklich, da sie nicht ruhig darüber redet, sondern es, nach dem man mehrmals nachgefragt hat, in einem Ton vermittelt, der eher ein schlechtes Gewissen auslösen sollte. So nach dem Motto: "Wolltest du Das hören, ja???"
Sie hat jedoch auch gesagt, das sie versucht mir zu vertrauen und das es ihr wehtut, wenn sie von jemandem, den sie gern hat hört, das sie gefühlskalt ist.
Dass sie mit mir nur spielt, kann ich mir nicht vorstellen. Immerhin will sie mir nie wehtun, sondern merkt es einfach nicht, wenn sie etwas verletzendes sagt. Wenn ich sie darauf aufmerksam mache, tut es ihr immer leid. Streitereien diesbezüglich, versuche ich zu vermeiden, weil es nichts ändert. Ich sage mir einfach immer, dass sie sich da nicht hinein versetzen kann.
Ich denke ich bin auch nicht soo sehr Liebesbedürftig. Ich brauche auch Zeit um alleine zu sein und um einen Kontrast im Leben zu haben. Das Gefühl, gebraucht zu werden fehlt mir jedoch sehr, weil ich für die Person fast alles tun würde, doch ihr das eigene Wohlbefinden wichtiger ist...

Es ist ja nicht so, dass sie völlig gleichgültig wäre. Sie war / ist immer ein sehr guter Freund, der zuhört und dem man sich anvertrauen kann. Sie ist wirklich sehr nett und macht mir zu liebe auch einige Sachen (fährt z.B. eine Stunde S-Bahn, um mich abzuholen, damit ich die Strecke nicht alleine bezwingen muss (ich leide unter Sozialphobie)). Doch sobald es um Liebe geht und alles was sich damit verbindet (Sehnsucht, Aufopferung...), ist da einfach nichts und ich stehe alleine da mit meinen Gefühlen.

Ich hoffe wirklich, dass es nur Zeit braucht, da im Grunde jedes Lebewesen die Fähigkeit zur Selbstheilung hat und sie es wirklich verdient hätte.

Weiß jemand ansonsten vielleicht, wie eine Therapie in solch einem Fall aussehen würde?

Nochmals danke und Grüße,
Walter
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Post Tue, 09.Oct.07, 18:08      Re: Das Lieben verlernt? Reply with quoteBack to top

Lieber Walter,

mit Therapien kenne ich mich leider nicht aus, da muss jemand anders drauf antworten.

Irgendwie verstehe ich schon die Hoffnung, die Du hast und Deine Freundin ist bestimmt kein "böser" Mensch, aber ich habe trotzdem kein gutes Gefühl bei Deinen Schilderungen. (Ein ausgewogenes Urteil kann ich aber natürlich nicht fällen, klar.) Es klingt alles sehr traurig und ich finde, man sollte in einer Liebesbeziehung auch Liebe erfahren und nicht am ausgestreckten Arm verhungern, auch wenn sie es nicht anders kann.

Quote:
Doch sobald es um Liebe geht und alles was sich damit verbindet (Sehnsucht, Aufopferung...), ist da einfach nichts und ich stehe alleine da mit meinen Gefühlen.


Die Frage ist, ist da nichts oder zeigt sie nichts? Wenn sie da alles in sich abtötet, dann könnte ich die Beziehung nicht führen. Wenn sie es allerdings nur nicht auf die "gewöhnliche" Art zeigt, wenn sie bspw. nie sagt, dass ich ihr fehle, aber ich spüre, dass sie sich von innen heraus freut, wenn wir uns wiedersehen, das ginge vielleicht. Aber ich persönlich müsste da eine innere Gewissheit haben, dass sie tief innen doch tief für mich empfindet. Anders könnte ich das nicht und selbst das wäre schon grenzwertig. Aber natürlich muss man auch erst mal Vertrauen fassen, das braucht Zeit, gerade wenn es schwer ist...

Vielleicht hilft es auch, wenn Du Deine eigenen Vorstellungen in Punkto Lieb hinterfragst.
Quote:
Das Gefühl, gebraucht zu werden fehlt mir jedoch sehr, weil ich für die Person fast alles tun würde, doch ihr das eigene Wohlbefinden wichtiger ist...

Quote:
Liebe ... und alles was sich damit verbindet (Sehnsucht, Aufopferung...)

Du scheinst Liebe schon auch sehr mit aufeinander Angewiesensein zu verbinden und fühlst Dich (korrigiere mich, wenn ich mich irre, es ist nur eine Interpretation) erst dann geliebt, wenn Du gebraucht wirst. Das ist aber auch nicht gerade eine sehr freiwillige Liebe. Man könnte ihr Verhalten ja auch mal positiv sehen: Sie ist sehr unabhängig, sie ist nicht auf Dich angewiesen --> das was sie mit Dir macht, teilt, Dir gibt tut sie nicht aus Not, aus Angst Dich zu verlieren, weil sie ohne Dich nicht leben könnte (oder das glaubt), sondern ganz und gar freiwillig.
Sie sagt: Ich will dich nicht lieben, weil ich dich dann brauche. Du sagst: Ich will gebraucht werden, dann weiß ich, dass ich geliebt werde. Schön wäre, wenn Ihr beide sagen könntet: Ich brauche dich, weil ich dich liebe, aber ich liebe dich nicht nur, weil ich das Gefühl habe, dich zu brauchen.
Sicherlich übertreibt Deine Freundin ihre Unabhängigkeit, aber sie sieht schon auch richtig, dass Liebe mehr ist als brauchen und gebraucht werden.
Quote:
Vor einer Weile dachte ich, eine richtige Beziehung und ein Partner, für den man da ist, würde meinem Leben mehr Sinn verleihen, doch mittlerweile weiß ich, das es alles nichts nützt, wenn man sich selbst aufgegeben hat und nicht bereit ist, das eigene Leben als solches zu betrachten, anstatt vor sich hin zu existieren.

Sie sagt nun: Sei nicht für mich da, ich will nicht abhängig von Dir sein. Aber führe mit mir trotzdem eine Beziehung. In gewissem Sinne ist sie der Test, ob Du diese wie ich finde richtige Einstellung, dass man seinem Leben einen eigenen Sinn verleihen muss, auch wirklich verinnerlicht hast.

Vielleicht solltest Du Dir für Dich einfach auch klar machen, was Du von einer Beziehung erwartest und wie weit sie Dir das gibt. Dann kannst Du überlegen, was von diesen Erwartungen wirklich wesentlich für Dich ist und worauf Du auch noch länger warten kannst.

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Post Tue, 09.Oct.07, 18:16      Re: Das Lieben verlernt? Reply with quoteBack to top

Wie gesagt, das sind alles nur Gedanken, aber vergiss vor lauter Aufopfern nicht Dein eigenes Wohlergehen, weil sie will sicher auch nicht, dass Du wegen ihr unglücklich wirst und Du trägst in erster Linie für Dich die Verantwortung. Und wichtig finde ich auch, dass Du ihr Rückkopplungen gibst, wenn Dich etwas verletzt.
Quote:
Also versuche ich es nicht ganz so tragisch zu sehen, wenn sie mir nicht das gibt, was ich brauche.
schreibst Du, aber ich finde, sie muss schon auch kennen lernen, was Du brauchst. Du musst sie ja nicht unter Druck setzen, aber sie muss wissen, was Dir fehlt, sonst ist das auch ihr gegenüber nicht fair.
VG
Selene

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Post Wed, 10.Oct.07, 13:51      Re: Das Lieben verlernt? Reply with quoteBack to top

Hallo Walter.
Ich hab das Gefühl, dass du sie mit deiner Art heute einfach nicht erreichst. Möglicherweise dringt deine sensiblere Art nicht zu ihr durch. Vielleicht macht sie genau diese Art misstrauisch. Was auch immer.

Ein Mann mit einer anderen, meinetwegen auch rücksichtsloseren oder holzigeren Art, kann sie möglicherweise leichter erreichen oder „unvorbereiteter treffen“ und ihr dadurch den Zugang zum „sich öffnen“ ermöglichen. Es kann jeder denkbare Lebensumstand sein, der das bei ihr erreicht, nicht nur angenehme Ereignisse, nicht nur angenehme Menschen. Manchmal hörst du vielleicht davon, dass sich der oder die „in einen richtigen Blödmann verliebt“ hat. Ich halte das nicht für ungewöhnlich. Manchmal ist es die spezielle Art des anderen und auch nur in einem ganz bestimmten Moment, die es dem anderen ermöglicht, ohne das störende Selbstbild und sich ohne Voreingenommenheiten zu öffnen und sei es für 3 Monate. Man kann hier nicht sagen, dass du nur lieb genug sein musst und sie gewinnt automatisch Vertrauen und liebt dich wieder. Der Zugang ist nicht zu erzwingen.

Man kann zwar m.E. sagen, dass (deine) bedingungslose Liebe (=weißer Schimmel) generell nur heilsam für sie sein kann, ich zweifel jedoch daran, dass du auf Dauer so aufopfernd sein willst und ewig deine eigenen Bedürfnisse (nach ihrer Nähe) zurücksetzen magst, um ihr nur beizustehen. Manchmal führt das zu ewigem „getreten werden“, das halte ich nicht für sinnvoll. Wenn du merkst, sie behandelt dich schlecht und nur du gibst immer, dann würde ich mich irgendwann versuchen, damit anzufreunden, dass du sie zwar liebst, aber dass du sie nicht bekommst.

Auch wenn das unpopulär ist, ich für mich merke, dass Liebe nicht auf einen (am Ende gar noch angeheirateten) Menschen beschränkt ist. Und ich mag es lieben zu können. Wenn was zurückkommt, in welcher Form auch immer, ist das umso schöner, aber lieben können finde ich wichtiger als geliebt zu werden. Vielleicht achtest du bei dir mal genauer darauf.

Sie „zum Guten beeinflussen“, wird m.E. garnicht gehen. Warum? Weil du sie damit nicht so annimmst, wie sie ist. Ihre Scheu und ihren erlebten Kummer leugnest. Und das ist dann m.E. Liebe, die an Bedingungen geknüpft wird. Und das wäre dann ein schwarzer Schimmel. Das wär der selbe Quatsch, wie ein Pfarrer, der meint, sein Gott würde dich nur lieben, wenn du Gebote einhältst. Der Kerl versteht weder was von "seinem Gott", noch von Liebe.

Direkt verlernen kann man Liebe m.E. nicht, weil ich darin eine grundlegende Bestrebung des Menschen „hin zur Welt“ sehe. Sich dem was außen ist, zu öffnen und damit verbunden zu fühlen. Du als ihr Partner kannst darin eingeschlossen sein. Oder der Auslöser sein, dass sie „alles wieder sieht“. Aber genauso gut kann es sein, dass erst in 25 Jahren ein Lebensumstand ihr das möglich macht, die Milchglasscheibe zur Welt zu zerbröseln. . Psychotherapie ist nur eine der Möglichkeiten, da nachzuhelfen. Aber der Wunsch müsste von ihr kommen.

Übrigens. Von deiner klaren Vorstellung was denn Liebe ist, würde ich mich trennen. Die steht in meinen Augen sogar dir im Wege. Ich würde nicht auf die Beschreibungen und Definitionen der anderen hören, auch auf meine nicht......sondern versuchen eigene kleine Fußtapfen in den Schnee zu bringen.

Viele Grüße
Hiob
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