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Sonja_S
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Post Wed, 24.Oct.07, 18:13      Mutterhass? Reply with quoteBack to top

Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll und versuche mich kurz zu halten. Es geht um meine Mutterbeziehung, die seit jeher schlecht ist, d.h. sie hat mich sehr jung bekommen (17), mich als Kind immer schon abgeschoben, ständig irgendwelche Typen mit nach Hause geschleppt, mich nächtelang alleine gelassen, bereits mit 3 Jahren, auch wenn ich krank war, etc.etc. Die Liste ist endlos. Gleichzeitg hat sie aber immer sehr viel von mir verlangt und hat sich "enttäuscht" und wütend gegeben, wenn meine schulischen Leistungen mal nicht so optinal waren. Ich war aber immer eine verlässliche und gute Schülerin, habe aus eigener Kraft ein Studium abgeschlossen, ohne dass sie mir etwas diesbezüglich ermöglicht hätte, und war ein leider Gottes überangepasstes Kind, auch in der Pubertät. Das Überangepasstsein zieht sich übrigens bis heute durch. Will einfach nicht anecken, auffallen, will überall beliebt sein und gemocht werden etc. Als Kind habe ich mir immer gewünscht, ins Heim zu ziehen, bei meinem Vater oder Verwandten zu leben etc. Dies hat sie aber immer verhindert, WEIL sie dann hätte Alimente bezahlen müssen bzw. auf die Alimente verzichten hätte müssen. Sie hat mir als junge Erwachsene, obwohl sie finanziell sehr gut versorgt war, keinen Start ins Leben ermöglicht, d.h. kein Führerschein, kein Studium etc. Im Gegenteil, sie hat sogar mein Erspartes von Vater und Oma für sich selbst veranlagt. Mir alles genommen. Der reine Wahnsinn! Ich hatte lange keinen Kontakt zu ihr, habe auch nicht darunter gelitten, mir ging es besser ohne sie. Mittlerweile bin ich aber schwanger (über 30), und anscheinend ist man da eher bemüht, mit sich und allem im Reinen und in Harmonie zu sein, was mich dazu bewegt hat, wieder Kontakt mit ihr aufzunehmen, ihr meinen Freund vorzustellen und einfach "normalen" Kontakt auszuprobieren. Und was tut sie? Erstens ist sie null daran interessiert, so "jung" und attraktiv wie sie ist, Oma zu werden, und zweitens hat sie begonnen, meinem Freund E-mails mit Bikinifotos zu schicken, in dem sie sehr interessiert an ihm tut, ihn nach SEINEN beruflichen und privaten Zukunftsplänen befragt, ohne mich auch nur mit einem Wort zu erwähnen oder zu fragen, wie es mir in der Schwangerschaft ergeht etc. Ich könnte noch endlos so weiterschreiben, und es geht mir auch nur darum, diese Frau zu verstehen. Ich schaff es aber nicht. Habe einige Male versucht, mich mit ihr auszusprechen, ihr meine Sichtweise zu vermitteln, zu erklären, wie einsam ich als Kind gewesen wäre, hätte ich keine Omas, Vater, Stiefmutter, Stiefgeschwister etc. gehabt. Wir haben es nicht geschaftt, auf einen Nenner zu kommen. Sie findet nicht, dass sie mich vernachlässigt hat. Ich frage Euch: Wer ist diese Person? Warum zeigt sie keine Einsicht? Ich verlange nicht, dass sie vor mir auf die Knie fällt und um Vergebung winselt, ABER zu sagen "Ja, deine Kindheit ist nicht optimal gelaufen. Ich habe nur auf mich geschaut, ich war zu jung und habe dir NICHTS ermöglicht. Ich würde es heute anders machen." würde mir schon reichen und vielleicht auch helfen. Warum tut sie das nicht? Was läuft hier falsch? Warum ignoriert sie mich absichtlich und e-mailt meinem Freund, dem Vater ihres zukünftigen Enkelkindes??? Kann mir das irgendeiner versuchen zu erklären? Ich bemühe mich, diese Frau nicht zu hassen, denn Hass ist eine so negative Energie, die irgendwann auf mich zurückfällt. Aber ich schaffe es nicht. Hat jemand ähnliche Mutter-Tochter-Erfahrungen? Weiß jemand, ob meine Mutter normal ist? Was sie hat? Bitte um Eure Kommentare!
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Seestern
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Post Wed, 24.Oct.07, 18:41      Re: Mutterhass? Reply with quoteBack to top

Hallo Sonja,

ich bin sehr bewegt von Deiner Geschichte.

Du sprichst sehr deutlich von den vielen Entbehrungen, die Du mit Deiner Mutter erleiden musstest. Und ich frage mich jetzt, ob es Mutterhass ist, so wie Du es in Deinem Threadtitel beschreibst, oder die

Sehnsucht nach Mutterliebe ?

Das hört sich anders an in meinen Ohren.

Was man hasst, möchte man gewöhnlich zerstören.

Was man sehnt, möchte man herbeiführen, gewinnen, erhalten.

Ich konnte Deinen Worten nicht entnehmen, dass Du Deine Mutter zerstören möchtest. Im Gegenteil, nun gerade in dem Zustand, wo Du selbst Mutter wirst, treten die ganzen Fragen in Eurer Beziehung noch einmal an Dich heran und Du wirst erneut mit der Schwachheit und Instabilität Deiner Mutter konfrontiert.

Könnte es sein, dass Du Deine Mutter (als gute, beistehende, verstehende) Mutter gerade jetzt in Deiner Schwangerschaft brauchen würdest ?

Und nun wirst Du erneut mit ihrer Unfähigkeit konfrontiert.

Ich sehe darin die Aufforderung, Deine eigenes Frau und Muttersein ganz unabhängig von ihr zu entwickeln.

Du hast die Chance, Dich nun durch Deine Schwangerschaft wirklich unabhängig von ihr zu machen. Es ist schmerzlich, dass sie in dieser entscheidenden Zeit nicht für Dich da sein kann.

Jetzt geh Du Deinen eigenen Weg, ohne sie, denn sie schadet Dir im Moment nur. Vielleicht gibt es in späteren Jahren einen Moment der Annährung.

Du brauchst Deine Kraft nun für Dich und Dein Kind.

LG
Seestern
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Sonja_S
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Post Wed, 24.Oct.07, 19:06      Re: Mutterhass? Reply with quoteBack to top

Hallo Seestern!
Danke für Deine Antwort.

Quote:
Könnte es sein, dass Du Deine Mutter (als gute, beistehende, verstehende) Mutter gerade jetzt in Deiner Schwangerschaft brauchen würdest ?


Naja, ich weiß nicht, eigentlich habe ich andere Bezugspersonen, immer gehabt, die sich um mich gekümmert haben und die auch jetzt, in der Schwangerschaft, für mich da sind und mich begleiten. Das war früher so und das ist auch jetzt so. Brauchen tu ich sie eigentlich nicht (natürlich hätte ich früher, besonders in der Kindheit, gerne diese gute, beistehende, liebevolle Mutter gehabt - ich habe sogar bei der Bonaöl-Werbung geweint, weil ich die Kinder in dieser Werbung damals so sehr um diese tolle, liebe, lachende TV-Mutter beneidet habe), ich will nur verstehen, warum sie so uneinsichtig ist und nicht einmal ein Ereignis wie dieses etwas an ihrer Einstellung und ihrer Härte ändert. Im Gegenteil: Sie scheint sich jetzt für meinen Partner zu interessieren. Manchmal denke ich, sie hasst mich, sonst würde sie so etwas nicht tun und hätte auch als Mutter mir gegenüber anders gehandelt, als ich ein abhängiges Kind und eine orientierungssuchende Heranwachsende war. Das mit den E-mails an meinen Partner ist zB etwas, das mir peinlich (ihm gegenüber) ist. Was denkt er sich über meine Mutter und folglich über mich? Und was denkt SIE sich? Sie muss davon ausgehen, dass er mir davon erzählt, d.h. ich muss mich fragen, ob sie das absichtlich macht um mich zu verletzen. Aber warum??
Ich habe mich schon lange von ihr abgenabelt, sonst hätte ich als Erwachsene viel mehr gelitten. Und jetzt mach ich wieder mal den ersten Schritt und falle prompt wieder auf die Schnauze.
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Lisa29
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Post Wed, 24.Oct.07, 23:09      Re: Mutterhass? Reply with quoteBack to top

Du wirst immer wieder auf die Schnauze fallen was Deine Mutter betrifft. Du wirst sie niemals dazu bringen können sich zu entschuldigen, denn sie weiß wahrscheinlich gar nicht wofür. Es ist gar nicht mal so selten daß Mütter ihre Töchter unterbewußt hassen und neidisch auf sie sind. Neidisch auf die Jugend der Tochter, neidisch auf ihr Leben, ihre Beziehung mit dem Partner usw.
Gerade weil Deine Mutter so früh selbst Mutter wurde und sich irgendwie um ihre Jugend betrogen fühlt. Dem Kind die Schuld zu geben ist natürlich grausam und total dämlich. Aber Deine Mutter kann wahrscheinlich nicht anders. Und jetzt machst Du sie auch noch älter indem Du sie zur Großmutter machst. Damit kommt sie nicht klar und veruscht jetzt Deinen Freund anzugraben mit Bikiniphotos um sich selbst zu beweisen daß sie noch attraktiv ist.
Es zeugt alles davon daß sie eifersüchtig ist und ein ganz schlechtes Selbstwertgefühl hat.
Sie kann Dir keine Liebe geben, so sehr Du es Dir auch wünschst.
Es wird immer wie bei Schneewittchen sein, wo die Mutter die Tochter am liebsten töten wollte weil sie jünger und schöner ist als sie selbst.

Erwarte am besten GAR NICHTS von ihr. Und Dein Freund sollte eine Grenze setzen was die Annäherungen Deiner Mutter betrifft.
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Sonja_S
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Post Thu, 25.Oct.07, 8:22      Re: Mutterhass? Reply with quoteBack to top

Hallo Lisa,

danke für deine Antwort. Wow-ich bin zwar keine Expertin, aber ich muss sagen, das klingt alles mehr als plausibel. Eigentlich total logisch. Irgendwie auch menschlich (wenn auch in der Praxis grausam). Ich hätte allerdings nie gedacht, dass es, wie du sagst, gar nicht mal so selten ist, dass so etwas vorkommt. Ich habe diesbezüglich zB gar nichts im Internet bzw. in irgendeiner Fachliteratur finden können. Habe natürlich Bücher über Mutter-Tochter-Beziehungen. Aber dieses Thema (Neid, Eifersucht etc.) kommt nie vor. Eher wird auf so lapidare Problemchen wie Berufstätigkeit von Müttern eingegangen (zu wenig Zeit, mit Geld kompensiert), Hausfrauendasein (zu viel Glucke, schlechtes Vorbild), und wie man sich als Erwachsene aussöhnt.
Über wirklich problematische Mutter-Tochter-Beziehungen (ähnlich der meinigen) habe ich noch NIE ein Buch gelesen (und ich habe wirklich überall gesucht). Daher dachte ich, ich bin die einzige, deren Mutter so gestört ist. Kennt jemand Literatur diesbezüglich, die er mir empfehlen könnte?

Wie soll man sich als Tochter verhalten? Soll man es ansprechen? Ruhen lassen? In sich hineinfressen (dazu neige ich)? Ich versuche Mitleid für sie zu empfinden, habe aber nur Wut, mit der ich selbst klarkommen muss. Als Kind hatte ich sogar Aggressionsphantasien, in der es meiner Mutter denklich schlecht ergangen ist...... (ist mir selbst etwas peinlich, denn manchmal kommen diese Phantasien heute noch). Den geringen "Selbstwert", den Lisa erwähnt hat, hat sie mir leider auch vererbt. Ich hoffe nur, das ich bei meiner Tochter (ja, es wird ein Mädchen) nicht unbewusst die gleichen Grausamkeiten begehe.

Und glaubt ihr, dass sie weiß, was in ihr vorgeht? Leidet sie darunter? Oder fühlt sie sich im Recht?

Irgendwie geht es mir besser, wenn ich mir das alles von der Seele schreibe. Ich danke euch allen fürs Lesen und bin gespannt auf eure interessanten Antworten! Ihr seid mir wirklich eine große Hilfe!
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Seestern
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Post Thu, 25.Oct.07, 9:14      Re: Mutterhass? Reply with quoteBack to top

Hallo Sonja,

Buchtip:

Schneewittchen - Der Mutter-Tochter-Konflikt. Eine tiefenpsychologische Interpretation (Gebundene Ausgabe)
von Mathias Jung (Autor)



http://www.amazon.de/Schneewittchen-Mutter-Tochter-Konflikt-Eine-tiefe npsychologische-Interpretation/dp/3891891040

Viele Grüße
Seestern
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Sonja_S
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Post Thu, 25.Oct.07, 14:09      Re: Mutterhass? Reply with quoteBack to top

Danke Seestern! Ich hab das Buch schon bestellt, zusammen mit ein paar anderen. Irgendwie überlege ich, ob ich meiner Mutter ein E-mail schreiben soll, so quasi als Abschluss, in dem ich ihr meine neuen Gedanken und Erkenntnisse näher bringen kann, zB das Schneewittchenthema. Vielleicht gibt mir das etwas Genugtuung. Vor Jahren hatte ich ihr schon mal einen Brief geschrieben, aber da habe ich quasi nur aufgelistet, was sie alles falsch gemacht hat. Ihre Reaktion darauf kann man sich denken: Unverständnis und Zorn über meine Undankbarkeit. Schließlich - und das behauptet sie heute noch - wäre ich ein absolutes Wunschkind gewesen.....
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tanzendes_irrlicht
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Post Thu, 25.Oct.07, 14:45      Re: Mutterhass? Reply with quoteBack to top

Hallo Sonja,


Gespräche mit einem Therapeuten/in könnten Dich sehr viel weiter bringen und Dir ein besseres Umgehen damit ermöglichen. Mal drüber nachgedacht?

Einen Brief schreiben find ich gut - aber absenden würde ich ihn (jetzt) nicht!
Verstehe erst, was Du damit erreichen WILLST und KANNST.

Irrlicht

_________________
Toleranz ist, wenn sich die Menschheit in die Menschlichkeit verliebt. C.M.
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Sonja_S
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Post Thu, 25.Oct.07, 16:05      Re: Mutterhass? Reply with quoteBack to top

Hallo Irrlicht,

also wenn ich etwas schreibe, dann würde ich es auch abschicken. Was ich damit erreichen will, ist eine andere Frage. Als ich ihr vor Jahren diesen Brief geschickt habe, wollte ich ihr einfach alle aufgestauten Vorwürfe vor die Füße knallen, wollte, dass sie bereut, dass es ihr leid tut und dass sie sich schämt. War aber Fehlanzeige, zumindest nach außen hin (was sie denkt, weiß ich ja nicht). D.h. das was ich erreichen wollte, habe ich de facto nicht erreicht. Der Brief sollte meine Wut kanalisieren, im Endeffekt hat er noch mehr Wut in mir aufgestaut. Demnach hat er mir nicht geholfen, aber ich war trotzdem damals froh, das Geschriebene loszuwerden und ihr entgegenzuwerfen. Soll SIE sich doch auch damit herumschlagen! Twisted Evil
Ich habe mal in einer Therapie dieses Mutterproblem behandelt, und ich muss sagen, der Therapeut war auch sehr verständnisvoll und sympathisch, aber nach einigen Sitzungen hat er gesagt, er würde mich nun auf Dauer entlassen, da 1) mein Mutterproblem mich in meinem Alltag nicht mehr belastet, weil ich es für mich gelöst hätte Question
und 2) bin ich so kopfgesteuert, dass er mir nicht mehr weiterhelfen kann.
Was sagt man dazu?
Außerdem sind Therapiestunden teuer, und das Einkommen einer werdenden Mutter ist ja weniger als sehr wenig. Grundsätzlich wäre ich aber schon sehr an einer neuen Therapie interessiert.
Was meinst du damit, dass ich mir vorher überlegen soll, was ich mit dem Geschriebenem erreichen will oder kann? Ich will nichts anderes erreichen als oben beschrieben (wahrscheinlich die falsche Motivation, oder?) und ob ich es KANN, weiß ich ja vorher nicht. Vielleicht gelingt es ja diesmal?
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Post Thu, 25.Oct.07, 19:29      Re: Mutterhass? Reply with quoteBack to top

Also, ich glaub daß es wenig bis gar nichts bringt, Deiner Mutter noch mal alles vor die Füsse zu knallen oder Verständnis "einzufordern".
Jeder Mensch hat irgendwo einen Schutzwall um solche fundamentalen Erschütterungen nicht an sich ran zu lassen. Deine Mutter denkt bestimmt sie war ne tolle Mutter bzw hat ihr bestes gegeben. Daß das in Deinen Augen nicht das Beste war, wird sie verwundern und sie wird sich rechtfertigen und Dich einfach nur undankbar finden. Sie muß sich selbst ja auch schützen so wie Du Dich auch schützt.

Meine Mutter z.B. hat nachdem ich nun schon seit Jahren in Therapie bin, angefangen nach Zeichen zu suchen daß ich als Kind schon total verrückt und gestört war und es ja kein Wunder ist daß aus mir nichts wird. Sie dreht das Ganze also um. Nicht sie und ihre Erziehung und Brutalität ist Schuld daran daß ich zusammen geklappt bin. SOndern ich bin zusammen geklappt weil ich schon als Kind komisch war. Also alles meine Schuld und sie hat einfach nur eine schlechte Partie mit mir als Kind gemacht.
Den einzigen Vorwurf den sie sich macht, ist, daß sie mich nicht als Kind zum Psychater gebracht hat, der hätte dann schon gemerkt daß ich komisch bin. Sie wäscht ihre Hände in Unschuld.

Das ganze dient dazu daß sie Entschuldigungen dafür sucht warum ich es zu nichts bringe. Sie braucht sich dann nichts vorwerfen weil sie mir 1000 Geschichten erzählen kann (und auch macht!) wie bescheuert ich schon als Kind war.
Für mich ist das ganze ganz furchtbar, weil sie mir ständig mit ihren Geschichten wie blöd ich schon als Kind war, weh tut. Aber für sie ist es ein Weg, die Schuld nicht bei sich zu suchen.
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Post Thu, 25.Oct.07, 20:23      Re: Mutterhass? Reply with quoteBack to top

liebe sonja

ich muss echt sagen hut ab!!! ich finde es sehr bemerkenswert,wie du damit umgehst!! so wie ich das gelesen hab, bist du eine sehr starke frau! ich finde es eine sehr gute ideen ihr einen brief zu schreiben!
du kannst deine mutter nicht ändern , du musst sie im grundgenommenso annehmen wie sie ist! ich bin mir sicher,dass deine mutter genau weiß was sie falsch gemacht hat, doch sie wird es verdrängen!
du bist ihre tochter und sie kann wirklcih stolz auf dich sein,denn sie hat eine ganz tolle tochter, die ihr leben wirklcih gemeistert hat! RESPEKT!
nun wirst du selbst mutter, du kannst jetzt all das besser machen was sie falsch gemacht;)
und ich bin mir ganz sicher das du eine sehr gute mutter sein wirst!!
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bigeasy
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Post Fri, 26.Oct.07, 1:09      Re: Mutterhass? Reply with quoteBack to top

Hallo Sonja,

deine Geschichte hat mich bewegt. Ähnlich wie Lisa glaube ich aber, daß bei deiner Mutter kein Verständnis zu erwarten ist.
Das Verhalten deiner Mutter war und ist extrem egoistisch und erinnert mich an Kinder, die "antiauthoritär" erzogen wurden. Möglicherweise hat auch deine Mutter eine ähnliche Erziehung genossen?
Deine Mutter ist sich offenbar selbst am nächsten und nur auf ihren persönlichen Vorteil aus. Ich glaube nicht, dass es sich bei euch um einen klassischen Mutter-Tochter Konflikt handelt. Vielmehr deuten die von dir erwähnten wechselnden Partner deiner Mutter darauf hin, dass sie auch mit anderen Personen ähnlich umgeht wie mit dir. Sie dürfte gewohnt sein, dass sich alles um sie zu drehen hat und sie stets im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen hat. Deshalb wohl auch das anbaggern deines Freundes, du störst da nur. Diese Frau WILL HABEN, und das ohne Rücksicht auf Verluste.
Dass dich das als Tochter besonders trifft, kann ich gut verstehen. Du musst aber akzeptieren, dass du wohl keine Chance hast ihr Verhalten zu ändern und damit immer nur ein potentielles Opfer für sie bist. Löse dich von ihr, je früher und vollständiger, desto besser. Ich kann schon verstehen, dass dir das unendlich schwer fallen mag, doch ein Ende mit Schrecken ist einem Schrecken ohne Ende vorzuziehen. Du musst deinen eigenen Weg, ohne die "Hilfe" deiner Mutter, finden
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Post Fri, 26.Oct.07, 1:32      Re: Mutterhass? Reply with quoteBack to top

Ein Nachtrag vielleicht noch:
Du suchst nach wie vor die Liebe deiner Mutter und möchtest von ihr akzeptiert werden. Sie hat dir genau das seit über 30 Jahren verweigert und damit erreicht, dass du dich umso verzweifelter um ihre Liebe bemüht hast (merkst du was? SIE stand im Zentrum, nicht du).
Aus welchem Grunde sollte sie dieses, aus ihrer Sicht doch so erfolgreiche, Verhalten ändern? Solange du dich zum Opfer machen lässt, hat sie doch deine Aufmerksamkeit und Macht über dich.
Kapselst du dich dagegen von ihr ab, so kannst du deinen eigenen Weg finden und ihr später auf Augenhöhe gegenübertreten. Und früher oder später wird sie dich benötigen (sie wird älter und benötigt früher oder später Hilfe bzw. wird unter Umständen pflegebedürftig), und dann liegt es an dir, wie du dann mit ihr umgehst. Sie hat dann aber keine Macht mehr über dich.
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Sonja_S
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Post Fri, 26.Oct.07, 10:34      Re: Mutterhass? Reply with quoteBack to top

bigeasy wrote:

deine Geschichte hat mich bewegt. Ähnlich wie Lisa glaube ich aber, daß bei deiner Mutter kein Verständnis zu erwarten ist.
Das Verhalten deiner Mutter war und ist extrem egoistisch und erinnert mich an Kinder, die "antiauthoritär" erzogen wurden. Möglicherweise hat auch deine Mutter eine ähnliche Erziehung genossen?


Nein, im Gegenteil, sie wurde eher streng und hart erzogen. Das ist auch nicht optimal, ich weiß. Zu meiner Oma mütterlicherseits habe ich allerdings ein sehr sehr gutes und liebevolles Verhältnis. Meine Oma war nämlich eine von den vielen, die mir als Ersatzmutter zur Verfügung gestanden sind. Dafür bin ich sehr dankbar. Zu mir war sie auch weder streng noch hart.

Dass meine Mutter eine ist, die (lt. Bigeasy) unbedingt HABEN und im MITTELPUNKT stehen will, ist absolut richtig. Sie ist von Geiz und Gier zerfressen und will permanent bewundert werden. Das geht so weit, dass sie Aufmerksamkeit in einem Ausmaß sucht, dass zB bei Familientreffen (mitterweile wird sie eh schon nicht mehr eingeladen) die anderen an ihrer Stelle wegen ihrer aufdringlichen Auftritte und Ansagen peinlich berührt sind. Ich nicht mehr, ich habe das GsD hinter mir. Habe mich als Kind IMMER für meine Mutter sehr geschämt und das war extrem demütigend, zB in der Schule. Als ich ausgezogen bin (nach dem Abitur) und den Kontakt nicht mehr hatte, war das erledigt.

Quote:
Du suchst nach wie vor die Liebe deiner Mutter und möchtest von ihr akzeptiert werden. Sie hat dir genau das seit über 30 Jahren verweigert und damit erreicht, dass du dich umso verzweifelter um ihre Liebe bemüht hast (merkst du was? SIE stand im Zentrum, nicht du).
Aus welchem Grunde sollte sie dieses, aus ihrer Sicht doch so erfolgreiche, Verhalten ändern? Solange du dich zum Opfer machen lässt, hat sie doch deine Aufmerksamkeit und Macht über dich.


Ihre Liebe suche ich nicht, glaube ich. Ich suche nur Antworten. Ich will wissen, was in der Psyche eines solchen Menschen vorgeht, weil ich ähnlich geartete Menschen nicht kenne (und ich kenne genügend menschen, die zB psych. Probleme haben). Woher kommt zB dieser unermessliche Geiz, sogar dem eigenen Kind gegenüber?

Dass sie natürlich jetzt wieder Macht über mich hat, weil ich mich aufgrund meiner Schwangerschaft nach langer langer Zeit Funkstille aus freien Stücken bei ihr gemeldet habe, ist richtig. Sie nimmt es wieder zum Anlass, im Mittelpkt. zu stehen, nimmt mich als Sprungbrett, meinen Freund anzubaggern und ignoriert mich dabei vollkommen. (Er hat übrigens noch immer nicht auf ihr E-mail vom September geantwortet, woraufhin sie ihm NOCH 2 Mails geschickt hat. Warum er nicht antwortet, hat sie etwas geschrieben, das ihn gestört hat etc.? ........nur peinlich)

Ich empfinde keine Liebe für sie, sondern extreme Ablehnung, die grenzwertig ist, weil sie in Hass übergeht. Und das will ich nicht, denn auch das ist Macht, die sie indirekt über mich hat. Sie macht mich zu etwas, das ich nicht sein will. Somit steht sie wieder im Zentrum, weil sie meine Gefühlswelt negativ beeinflusst und kontrolliert. Manchmal denke ich, ich will mich nur rächen, für alles, was sie mir jemals angetan hat. Ist das nicht schrecklich, unreif und niederträchtig? Embarassed
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Post Fri, 26.Oct.07, 11:04      Re: Mutterhass? Reply with quoteBack to top

Hallo Sonja,

hast Du Dich schon einmal mit der "histrionischen Persönlichkeitsstörung" beschäftigt ?

Es gibt genügend Material im Internet zum Nachlesen.

LG Seestern
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