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nannly
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Post Fri, 02.Nov.07, 10:41      Wir ziehen nicht zusammen Reply with quoteBack to top

Seid einigen Wochen waren mein Freund und ich auf der Suche nach einer gemeinsamen Wohnung. Bisher lebte er mit mir im Haus meiner Eltern unter eher schwierigen Bedingungen (beengter Raum, der uns nicht mal alleine zur Gestaltung zusteht, die Eltern, die (unbewusst/ungewollt?) großen (negativen) Einfluss auf mich ausüben,...). Gründe zum Ausziehen gab es für uns einige. Mein Freund wollte gerne in Richtung seines Heimatortes ziehen. Für ihn wäre das in der Nähe seines ARbeitsplatzes und für mich gäbe es dort eine gute Zugverbindung zu meinem Studienplatz.

Mit zwei Hunden gestaltete sich die Suche nach einer geeigneten Wohnung nicht so einfach. Als wir endlich ein passendes Angebot bekamen (4 km von der Arbeitstelle meines Freundes entfernt) machte mir nur etwas Angst, dass die Planungen mit den Hunden schwieriger werden würden. Anders als hier, müsste ich dort auch mal die Hunde ins Auto setzten um an den Stadtrand zu fahren zum spazieren gehen. Kompromisse, aber dachte ich, müssen gemacht werden und stimmte demnach für die Wohnung.
Mein Freund aber wurde am Tag der Entscheidung immer unsicherer und stellte schließlich fest, dass er sich in diesem Ort unwohl fühlen würde.

Wochen später, kam die zweite Chance auf eine schöne Wohnung, in seinem Lieblingsort. Wieder habe ich, Kompromisse in Kauf nehmend für die Wohnung gestimmt. Meinem Freund gefiel es, direkt in seinen Heimatort zu können.
Wir haben zu gesagt (nach einigen Überlegungen) und für die darauffolgende Woche einen Termin für die Vertragsunterzeichnung gemacht. Und dann bekam mein Freund zweifel wegen der Finanzierung und der finanziellen Einbußen, die wir in Kauf nehmen müssten.

Bis zur endgültigen Absage am gestrigen Tag, waren es für uns drei schreckliche Tage mit heftigen Diskussionen und für mich alleine mit vielen Tränen und Zweifeln verbunden.
Mein Freund plant jetzt, wie er sich hier im Haus mehr für uns einsezten möchte, mehr engagieren möchte. Etwas verändern will. Aber will ich das noch?
Mir kommt es mal wieder so vor, als hätte ich ihm "die Pistole an die Brust gesetzt", so wie er sich jetzt ins Zeug legt. Denn eigentlich hätte er sich mit dem Leben wie es war weiterhin zufrieden gegeben.
Ich nicht. Immer strebe ich nach Veränderung in der Hoffnung auf Verbesserung. Und jetzt stelle ich die Beziehung überhaupt in Frage. Wenn er redet kommt es mir vor, als käme nur heiße Luft aus seinem Mund. Das tut auch mir weh.

Über Eure Gedanken und damit Anregungen dazu würde ich mich sehr freuen. Danke.
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jacks
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Post Fri, 02.Nov.07, 11:43      Re: Wir ziehen nicht zusammen Reply with quoteBack to top

Hallo nannly!

Mir fällt dazu nur ein: Er hat panische Angst! Während Dein Wunsch das Elternhaus zu verlassen so groß ist, dass Du die Grudnangst die man eigentlich hat bei so einer Veränderung Ameisengroß ist, scheint seine Elefantengröße zu haben... Die Hunde sind ja wohl dabei egal, genauso wie "die Wohnung", ich glaube da geht es einfach um eine Veränderung für die er anscheinend, obwohl die Probleme da sind, noch nicht wirklich bereit ist, bzw ihm womöglich noch nicht bewusst ist wie herrlich sein Leben sich womöglich verändern würde wenn er es wagt diesen Schritt zu machen. Finanzielle Engpässe sind dabei oft Angsteinflößend (war bei mri auch so), jedoch ich glaube man muss sich selbst in so einer sitaution bewusst machen was man alles gewinnt wenn man es wagt (und man gewinnt viel... besonders wenn du schreibst dass deine Eltern so einen großen negativen Einfluß auf dich haben...)

Hast Du ihm gesagt wie wichtig Dir das ist? Nämlich aus deiner Perspektive, aus deiner Beziehung mit deinen Eltern heraus und auch mit VErständnis dafür was er fühlt.
Dass Du da raus willst & nicht mehr sein Bemühen willst, ist klar. Ich glaube jedoch dass man manchmal auch dem Partner etwas Zeit lassen muss- er scheint das nicht für sich entscheiden zu können... Entweder Zeit slebnst die Angstzu überwinden oder man nimmt ihm die Angst so dass er über seinen Schatten springen kann , nach dem Motto "versuchen wir es doch & wenn es nicht geht dann wissen wir das dann auch!" (und es wird ja gehen..warum sollte es nicht gut gehen?!?!)

Die Beziehung würde ich jedoch deswegen nicht in Frage stellen- er ist eben auch nur ein Mensch, er hat genauso Bedenken, Ängste, usw.. und das hat aber nichts mit eurer Beziehung zu tun, das hat mit ihm zu tun... und da musst Du ihn eben dort wo er gerade steht abholen und ihm zeigen dass diese Ängste unbegründet sind und dass ihr ja gemeinsam diesen Schritt macht damit ihr ein besseres Leben habt...

so sehe ich das...

lg
jacks
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Post Mon, 05.Nov.07, 9:23      Re: Wir ziehen nicht zusammen Reply with quoteBack to top

@ nannly

Liegt doch klar auf der Hand, dass wenn ihr auszieht für eure Grundbedürfnisse selbst verantwortlich seits, was nix anderes heißt als zu Sparen. So bleibt er lieber im Haus bei euch wohnen und braucht sich nicht so sehr um Sachen kümmern die er im Eigenheim doch müsste. Wie ist das bei euch?? Kriegt ihr Essen und so von deinen Eltern oder müsst ihr was zahlen dafür? Bzw. er??

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nannly
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Post Mon, 05.Nov.07, 11:33      Re: Wir ziehen nicht zusammen Reply with quoteBack to top

Hallo jacks,

danke für Deine ausführliche Stellungnahme zu meinem Thema. Alles, was Du zunächst benannt hast, kann ich nur noch unterzeichnen und ich meine auch mir aller Themen sehr bewusst zu sein.
Mein Freund hat ganz sicher eine sehr große Angst, wenn es um die Finanzen geht. Das ist in jedem Lebensbereich sein größtes Thema. Er möchte am liebsten alles sparen und nur ein Minimum ausgeben, damit er sich sicherer fühlen kann.
Eigentlich hätte ich wissen müssen, dass er unter diesen Umständen gar nicht ausziehen "kann".
Sicher müsste ich ihm Zeit geben. Nur habe ich immer das Gefühl, dass ich nach vorne möchte und dabei einen schwerern Steinblock hinter mir her ziehe. Immer muss ich ihm die Zeit geben und immer muss ich darauf warten, dass er mal so weit ist. Na ok- es gibt auch ein Thema, da wartet er auf mich. In meinen Augen ist das die Ausnahme.

jacks wrote:

Die Beziehung würde ich jedoch deswegen nicht in Frage stellen- er ist eben auch nur ein Mensch, er hat genauso Bedenken, Ängste, usw.. und das hat aber nichts mit eurer Beziehung zu tun, das hat mit ihm zu tun... und da musst Du ihn eben dort wo er gerade steht abholen und ihm zeigen dass diese Ängste unbegründet sind und dass ihr ja gemeinsam diesen Schritt macht damit ihr ein besseres Leben habt...


Für mich hat sich herauskristalisiert, dass ich durch die letzte "Wohnungsaktion" einen großen Vertrauensbruch erlitten habe. Ich kann seinen Worten einfach keinen Glauben mehr schenken.
Erst wollte er die Wohnung (unbedingt in diesem Ort,...) und ich habe auch emotional viel Kraft in die Entscheidung für diese Wohnung gesteckt um dann fest zu stellen, dass mein Freund, doch nicht diesen Schritt wagen kann, obwohl er es mir zuvor anders sagte.
Es geht nicht nur darum, dass er nicht ausziehen möchte. Es geht mir mehr darum, dass er nicht fähig war/ist zu spüren was er möchte/nicht möchte und auch dafür ein zu stehen- es mir mit Sicherheit deutlich zu machen. Dafür gibt es tägliche Beispiele, die in der Wohnungsgeschichte gipfelten.
Momentan ist er hoch motiviert- will hier im Haus einiges für uns erkämpfen um die Wohnqualität zu verbessern. Aber ich kann zur Zeit nicht mitziehen. Ich traue seinen Worten nicht mehr. Ich vertraue nicht mehr dem, was er sagt und tut.

Für mich spricht er zu häufig mit Überzeugung von Dingen, die er nachher nicht einhalten kann. Meißt weiß ich schon vor ihm, was passieren wird. Das ist etwas, mit dem ich bereits bei "kleinen Themen" schlecht umgehen kann. Aber hier ging es um ein für mich sehr, sehr wichtiges Thema.

Ich weiß nicht, wie es weitergehen wird. Vermutlich wird die Zeit für uns arbeiten. Ich möchte ihm so gerne vertrauen können.

@citeva
Dass wir hätten sparen müssen, war uns beiden klar. Nur hat mein Freund zu spät (für mich zu spät/für ihn gerade noch rechtzeitig) bemerkt, dass es für ihn eine zu große Unsicherheit bedeuten würde, wenn die finanziellen Rücklagen ausblieben.

Wir müssten gar nichts zahlen (außer für Extras wie unsere Freizeit, ...). Mein Freund schießt dennoch Geld für Lebensmittel zu- wir hätten sonst ein ungutes Gefühl ganz auf Kosten anderer zu Leben.

VG
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