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Nita81
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Post Tue, 06.Nov.07, 21:41      Sex und gesellschaftlicher Druck Reply with quoteBack to top

Hallo ihr Lieben,

Ich hab mich eben mal ein bisschen durch das Unterforum zu Aufklärungsfragen hier geklickt und bei manchen Posts dachte ich echt: Was soll das denn??
15jährige die seit Jahren Sex haben obwohl sie quasi nicht aufgeklärt sind, Analsex wird quasi als Muss angesehen, Pornos und Sexseiten sind Standard u.s.w.

Versteht mich jetzt nicht falsch, ich bin sicher nicht total prüde oder so Wink aber irgendwie setzt die Erotikwelle in der Gesellschaft uns doch genauso unter Druck wie beispielsweise die Modeindustrie mit ihren Heidi Klums und Kolleginnen. Plötzlich wird es als unnormal angesehen mit 18 noch Jungfrau zu sein, Analverkehr abzulehnen und keine Pornos zu mögen. Also mir geht es so dass ich mittlerweile glaube mich für diese eben genannten Dinge rechtfertigen zu müssen.

Wie denkt ihr darüber?

L.G.
Nita
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Affenzahn
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Post Tue, 06.Nov.07, 22:34      Re: Sex und gesellschaftlicher Druck Reply with quoteBack to top

Ich weiss nicht, ob diese "Erotikwelle" wirklich ein "Muss" ist, oder eher ein "Darf" oder "Will". Woraus schliesst du, dass es ein "Muss" ist?

Wer diese Dinge nicht mag, muss sich doch nicht rechtfertigen! Rechtfertigen müssen sich jene, die es reizen würde, aber welchen der Mut fehlt. (Vor allem vor sich selbst fällt es einem dann schwer, sich zu rechtfertigen.) Vielleicht ist das auch bei dir der Fall? Entschuldige, ich schliesse nur von mir auf andere. Wink

Ausserdem denke ich, dass es wirklich kein Muss ist. Genau wie bei jeder anderen Mode (falls du es als Mode betrachtest).
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sm
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Post Tue, 06.Nov.07, 22:42      Re: Sex und gesellschaftlicher Druck Reply with quoteBack to top

Quote:
Wie denkt ihr darüber?

Dass ich mich weder bei der Gesellschaft für meine Sexualität rechtfertigen brauche (ich wüsste gar nicht für was *grübel*... sondern dass ich das mache, was mir/uns beliebt.

Cool
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herzchen
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Post Tue, 06.Nov.07, 22:44      Re: Sex und gesellschaftlicher Druck Reply with quoteBack to top

Also ich bin 15 und bekomme das bei meinen Freunden mit.
Das Thema Sex ist schon ein ziemlich großes Thema, allerdings muss ich sagen, dass es nicht so extrem ist, wie es oft dargestellt wird.
Meine Freunde sind zwischen 15 und 16 und viele hatten noch keinen Sex.
Klar gibt es welche, die schon mit 12 oder 13 ihr erstes Mal hatten, aber das ist eher selten.

Ich glaube aber auch, dass die Jugendlichen einfach immer früher "reifer" werden.

Naja, dass man abgebrühter ist, stimmt aber auf jedenfall.

Meiner Meinung nach ist es schon ziemlich früh, wenn man mit 13 sein erstes Mal hat. Aber als ich 12 war, war ich fest davon überzeugt, dass mit 13 Sex haben nicht all zu unnormal wäre.
hmm.. trotzdem. Es haben damals schon viele dran gedacht, aber es zu machen ist eine andere Sache.
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Post Tue, 06.Nov.07, 22:52      Re: Sex und gesellschaftlicher Druck Reply with quoteBack to top

Nita81 wrote:
Plötzlich wird es als unnormal angesehen mit 18 noch Jungfrau zu sein, Analverkehr abzulehnen und keine Pornos zu mögen. Also mir geht es so dass ich mittlerweile glaube mich für diese eben genannten Dinge rechtfertigen zu müssen.

Du musst Dich nicht rechtfertigen.
Aber du hast einfache Möglichkeiten der Erklärung:
Mit 18 noch Jungfrau: Ich will mir das Aufheben.
Analverkehr: Ich habe gesundheitliche Bedenken.
Pornos: Ich bin eine Frau.

Dürfte jeder Mann verstehen.

Flüchtige Spontangedanken
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Nita81
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Post Tue, 06.Nov.07, 23:16      Re: Sex und gesellschaftlicher Druck Reply with quoteBack to top

Erstmal danke für eure Kommentare.
Also in meinem Bekanntenkreis wird recht offen über Sex geredet. Und um mal auf dieses Analverkehrbeispiel zurückzukommen: Wenn ich dann sage dass von mir aus jeder machen kann was er will, nur nicht mit mir, dann schauen die mich an wie ein Auto. Das geht dann soweit dass sogar welche den guten alten Freud ausgegraben haben und mir ein Entwicklungsdefizit in der analen Phase diagnostizierten das jetzt zu einer gestörten Sexualität führt. Äh, wie bitte??
Ich meine ich hab ja kein Problem damit meinen Standpunkt zu vertreten, denn wer bis 19 überzeugte Jungfrau war hat in diesem Bereich einiges gelernt Wink. Aber ich musste eben meine Meinung schon meine gesamte Teeniezeit meiner Umwelt klarmachen und nun schon wieder, bloss mit anderen Themen?? Hört das denn nie auf? Rolling Eyes
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Black XistenZ ™
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Post Tue, 06.Nov.07, 23:19      Re: Sex und gesellschaftlicher Druck Reply with quoteBack to top

Aspipitt wrote:

Aber du hast einfache Möglichkeiten der Erklärung:
Mit 18 noch Jungfrau: Ich will mir das Aufheben.
Analverkehr: Ich habe gesundheitliche Bedenken.
Pornos: Ich bin eine Frau.

Dürfte jeder Mann verstehen.


und welche frau hätte verständnis wenn einer sagt: ich bin ein 25-jähriger jungmann, ich warte auf die richtige? entweder sie halten ihn für einen spinner oder sie glauben ihm nicht und halten ihn für einen versager...



rechtfertigen muss man sich nur vor sich selbst, aber ich finde schon, dass in den letzten jahren die bereitschaft vieler gestiegen ist, andere dafür abzuwerten mit sexualität anders umzugehen als man selbst. und der stellenwert sexuellen erfolgs bei der beurteilung des "wertes" eines menschen nach den kritierien der "allgemeinen meinung" hat doch spürbar zugenommen.

aber davon muss man sich freimachen finde ich, es ist nicht der sinn des lebens oder von sex, anderen zu gefallen.

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Gib einem Menschen Macht und du wirst sein wahres Wesen erkennen.
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Post Wed, 07.Nov.07, 4:17      Re: Sex und gesellschaftlicher Druck Reply with quoteBack to top

Nita,

Du sprichst das aus, was ich ebenfalls empfinde. Es besteht eine Art selbstverständlicher Erwartung des "sexuellen Aufgeschlossenseins", und wenn Du - um bei dem angesprochenen Beispiel Analsex zu bleiben - gewisse Praktiken wie eben diese ablehnst, "musst" Du Dich schon fragen, ob Du nun noch - (Ironiemodus an:) - auf der Höhe der Zeit bist (Ironiemodus aus).

Klar entscheidet das jeder im Endeffekt für sich selbst - keine Frage. Trotzdem ist da etwas im Gange, das genauso daneben ist wie die Prüderie vergangener Zeiten - meiner Meinung nach. Und ich bin froh, wenn ich Stellungnahmen wie Deine lese...

Gruß - Eve
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Affenzahn
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Post Wed, 07.Nov.07, 9:03      Re: Sex und gesellschaftlicher Druck Reply with quoteBack to top

Nita81 wrote:
Wie denkt ihr darüber?

Wenn ich dann sage dass von mir aus jeder machen kann was er will, nur nicht mit mir, dann schauen die mich an wie ein Auto.

Aber ich musste eben meine Meinung schon meine gesamte Teeniezeit meiner Umwelt klarmachen und nun schon wieder
Ja, das sieht schon aus wie ein Muss, ist mir persönlich aber nie so geschehen. Du scheinst in einem Umfeld zu leben, in welchem dieser Druck wirklich da ist. Nicht überall ist es so.
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Post Wed, 07.Nov.07, 9:29      Re: Sex und gesellschaftlicher Druck Reply with quoteBack to top

Hm, das ist vielleicht der Nachteil daran, dass man heutzutage so offen über Sex reden kann. Sex begegnet einem ja auch überall - in Dokus im Fernsehen, in Magazinen, ...
Finde ich ja generell gut, aber wenn daraus Stress entsteht ..

Auch beim Sex gibt es anscheinend schon eine Mode - nur, dass es sich dabei um Sexpraktiken handelt. Vielleicht ging es zuerst darum, immer noch eins draufzusetzen, zu schocken - oder einfach darum, einen noch stärkeren Kick zu erfahren. Inzwischen sind viele Sachen schon "normal" und man gilt wirklich als "unnormal", wenn man nicht alles durchturnt und dabei nicht alle Öffnungen mit einbezieht ... Rolling Eyes
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hausfreund
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Post Wed, 07.Nov.07, 9:56      Re: Sex und gesellschaftlicher Druck Reply with quoteBack to top

@Black XistenZ ™

auch ich würde sex gern für eine privatsache halten.

de facto ist er es nicht. die private praxis lässt sich halt schwer abkoppeln von den gesellschaftlichen mythen, meinungen, vorgaben, die über sex ventiliert werden.

ist aber nichts neues. die 68er haben freie liebe propagiert, als reaktion auf die prüderie der 50er. diese wiederum wurzelt in katholisch-kirchlichen bestrebungen, sexualität einzig und allein im rahmen der ehe als heterosexualität zuzulassen (und ansonsten den mantel des schweigens darüber zu breiten): um das patriarchat aufrecht zu erhalten, würden feministinnen sagen/ um ein gottgefälliges, moralisch integres leben zu führen (und natürlich kinder zu zeugen), würde die kirche vielleicht sagen.

heute stehen wieder andere vorzeichen vor dem sex: sexuellen erfolg haben als wert, sexy sein als wert: war imho immer schon teil der popkultur, heute wirds im hip-hop, im rap ins absurde überzeichnet - dicke autos und dicke t***en - im materialistischen dumpfbacken-weltbild der gettho-rapper steht das in einer linie. da gehts eigentlich wieder um patriarchale machtansprüche, glaub ich.

allerdings, @ nita:
meiner erfahrung entspricht es absolut nicht, dass "anal" "normal" ist. hängt aber wahrscheinlich davon ab, in welchem sozialen umfeld, in welche clique man sich bewegt.

eine andere theorie: die leichtere verfügbarkeit (und damit der konsum) von pornos schlägt sich schon auf die tatsächliche sexuelle praktik durch (analsex stell ich mir weder für mich als mann, noch für die frau als sehr lustvoll vor. im porno hat er den sinn, dass man mehr "sieht" - in früheren zeiten und kulturen hatte analsex den sinn, sex zu ermöglichen, ohne das jungfernhäutchen zu zerstören.)
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Nita81
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Post Wed, 07.Nov.07, 23:49      Re: Sex und gesellschaftlicher Druck Reply with quoteBack to top

@black XistenZ:

Quote:
und welche frau hätte verständnis wenn einer sagt: ich bin ein 25-jähriger jungmann, ich warte auf die richtige? entweder sie halten ihn für einen spinner oder sie glauben ihm nicht und halten ihn für einen versager...

Da ich eine Frau bin kann ich ja darauf auch antworten. Ich würde ihn für nichts von beidem, sondern für sehr naiv und blauäugig halten....somit käme er auch für mich nicht in Frage.
Aber was ist denn falsch daran mit dem Sex zu warten bis man sich wirklich bereit dazu fühlt und sich nicht dem Gruppenzwang dem nunmal jeder Jugendliche unterliegt zu unterwerfen? Ich kann ja jetzt nur von mir selbst reden, aber ich wollte sicher nicht auf die "grooooosse Liebe" warten, da ich diese Einstellung eh schwachsinnig finde. Ich wollte einfach nur warten bis ich mich auch wirklich für fähig hielt, Sex richtig geniessen zu können und auch mit eventuellen (schreienden Wink ) Konsequenzen die man zwar verhindern, aber nie 100% ausschliessen kann, leben zu können, und dazu gehört m.M.n. eben ein gewisses Mass an Persönlichkeitsentwicklung die man mit 15 einfach noch nicht hat.

@Eve und Nachtvogel:
Schön dass es noch welche hier gibt die ähnlich denken.

@hausfreund:
Naja, wenn ich mich jetzt in den Hiphopper-Kreisen bewegen würde, die ja eh ein Bild vermitteln welches komplett an der Realität oder an den Tatsachen wie sie eigentlich sein sollten vorbeigeht, dann würde ich das Ganze ja noch verstehen.
Aber hier handelt es sich mehrheitlich um diese Neu-Bourgeoisie Wink
Also alles Leute mit einem ordentlichen Bildungsgrad in geregelten Verhältnissen. Aber irgendwie scheint das Wörtchen "prüde" hier zum neuen Un-Wort geworden zu sein. Da wird alles getan um bloss nicht "prüde" zu sein. Klar, für die 68er Generation war dies eben ihre Art der Rebellion gegen alte Muster. Aber wir heute? Bei diesem Verhalten kann man ja nicht von Rebellion reden, denn wogegen sollten wir schliesslich rebellieren??

Hm, ich bin immer noch der Meinung dass es sich um eine Art "Bewegung" handelt. Eine Bewegung welche eben auch wieder die Qualitäten die Menschen haben sollten definiert. In der Nachkriegszeit war dies an 1. Stelle der finanzielle Erfolg, heute auch noch aber heute gilt daneben eben auch noch die Fitnessbewegung, das allgemeingültige Schönheitsideal und eben auch diese sexuelle "Aufgeschlossenheit".

Aber was solls, ich werde nicht aussehen wie Heidi Klum, ich werde nicht so reich wie Bill Gates, ich werde nicht so fit wie jemand der jeden Tag ins Fitnessstudio geht und ich werde auch im Bett nicht zum Pornostar.

Naja, irgendwie hinkt der Vergleich, denn die 3 ersten Beispiele finde ich irgendwie noch erstrebenswert, letzteres allerdings nicht Laughing
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Post Thu, 08.Nov.07, 0:16      Re: Sex und gesellschaftlicher Druck Reply with quoteBack to top

Der Thread könnte interessant werden...

Ich vermute (schon), dass die Medien, beginnend beim jugendfreien Fernsehen, bis hin zur Pornographie, vollig den Blick verstellen, was ÜBLICH ist.
Fast alle Spielarten der Sexualität werden im Reallife seltener praktiziert, als der mediale Erkenntnisdruck es einem weismachen wollen.
Analverkehr, Urinsex, S/M oder was auch immer, alles ist im Reallife viel seltener, als uns die Medien suggerieren.
Es gibt eine Ausnahme: Oralsex.
Dieser ist häufiger und normaler/üblicher, als viele vielleicht glauben. Aber das ist auch die einzige Ausnahme sexueller Spielarten, bei denen die Wirklichkeit die vorgestellte Wirklichkeit überbietet.
Das Beispiel Analsex oder "mit 15 nicht mehr Jungfrau" ist viel seltener, als die Realität.

MfG
Aspipitt
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Nita81
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Post Thu, 08.Nov.07, 0:33      Re: Sex und gesellschaftlicher Druck Reply with quoteBack to top

@Aspipitt:

Ich denke auch dass das Ganze in den Medien übertrieben dargestellt wird, aber anscheinend ist eben diese verzerrte Realität nun das Ziel auf das wir hinarbeiten (sollten) Rolling Eyes

Zum Thema Oralsex:
Ich glaube diese Praktik kann man aus unterschiedlichen Blickrichtungen betrachten: Man kann es als Sexpraktik ansehen bei welcher es ausschliesslich um Befriedigung geht. Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht dass sich Oralsex bei vielen aus der "was man liebt das küsst man" - Einstellung Wink ergeben hat. Somit eigentlich ein natürlicher Prozess....was man von anderen Spielarten ja nicht unbedingt behaupten kann.
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Post Thu, 08.Nov.07, 6:02      Re: Sex und gesellschaftlicher Druck Reply with quoteBack to top

Nita81 wrote:
Ich würde ihn für nichts von beidem, sondern für sehr naiv und blauäugig halten....


so war das nicht unbedingt gemeint, mir ging es eher um kerle, die sich zwar sex wünschen, es aber - aus welchen gründen auch immer - in einem hohen alter (ich sag mal so 25 aufwärts) noch nicht geschafft haben diesen zu erreichen - ich denke schon, dass recht viele frauen so einen kerl als versager abstempeln würden, auch ohne ihn näher zu kennen.


Quote:
Aber was ist denn falsch daran mit dem Sex zu warten bis man sich wirklich bereit dazu fühlt und sich nicht dem Gruppenzwang dem nunmal jeder Jugendliche unterliegt zu unterwerfen? Ich kann ja jetzt nur von mir selbst reden, aber ich wollte sicher nicht auf die "grooooosse Liebe" warten, da ich diese Einstellung eh schwachsinnig finde. Ich wollte einfach nur warten bis ich mich auch wirklich für fähig hielt, Sex richtig geniessen zu können und auch mit eventuellen (schreienden Wink ) Konsequenzen die man zwar verhindern, aber nie 100% ausschliessen kann, leben zu können, und dazu gehört m.M.n. eben ein gewisses Mass an Persönlichkeitsentwicklung die man mit 15 einfach noch nicht hat.
kann ich nachvollziehen.... und sehe ich ganz ähnlich, ausser die sache mit einer möglichen schwangerschaft.... wenn man erst dann sex hat, wenn man sich dafür bereit fühlt dürften wohl viele männer (mich eingeschlossen) deutlich über 30 sein bei ihrem ersten mal Laughing


Aspipitt wrote:
Das Beispiel Analsex oder "mit 15 nicht mehr Jungfrau" ist viel seltener, als die Realität

ich denke es gibt sehr wohl gewisse soziale millieus, in denen die allermeisten mit 15 schon lange keine jungfrau mehr sind. das sind aber meist auch genau diejenigen jugendlichen, denen es so sehr an perspektive und identität mangelt, dass sie es nötig haben, sich über ihre sexualität zu definieren und damit in der öffentlichkeit zu prahlen - was die mediale überrepräsentation dieser gruppe erklärt.

und nochmal
nita wrote:
Naja, wenn ich mich jetzt in den Hiphopper-Kreisen bewegen würde, die ja eh ein Bild vermitteln welches komplett an der Realität oder an den Tatsachen wie sie eigentlich sein sollten vorbeigeht, dann würde ich das Ganze ja noch verstehen.
Aber hier handelt es sich mehrheitlich um diese Neu-Bourgeoisie
Also alles Leute mit einem ordentlichen Bildungsgrad in geregelten Verhältnissen.

da übersiehst du denke ich die stetig voranschreitende proletarisierung recht großer kreise der mittelschicht bzw der akademiker. ich bin jeden tag aufs neue wieder erstaunt darüber, was für unfassbare dumpfbacken und flachwichser sich an meiner uni tummeln - immerhin eine "eliteuni", dazu im teuren münchen in bayern mit seinen sehr früh eingeführten gebühren...

ist halt dieser amerikanisierungstrend, bildung als reines mittel zum zweck eines höheren einkommens - die mit bildung verbundene charakterliche und intellektuelle weiterentwicklung interessiert immer weniger; spiegelt sich auch in den neuen bachelor- und masterstudiengängen. genau diese einstellung wird auch in dem bild vermittelt, nach dem jugend, ein gutes einkommen, ein geiler body, schöne kleidung, ein dickes auto, ein tolles sexleben und der dazu passende partner die ultimative, vollständige formel für glück sind. wenn die frauen dieser "glaubensrichtung" nur nicht tatsächlich meist so schön anzuschauen wären *hmpf* Rolling Eyes Embarassed



@hausfreund: ja, im endeffekt zielen gesellschaftliche vorgaben zum sexleben doch immer darauf ab, diesen verbliebenen raum für privtasphäre zu regulieren und zu beschneiden - individuelle entfaltung gefährdet nunmal das funktionieren des einzelnen als zahnrad des großen kollektivs. oder ums mit der modernen sprache von marketingleuten auszudrücken: eine homogene zielgruppe ist einfacher handzuhaben und zu kontrollieren.


lg an alle und sry für das viele off-topic-zeugs zwinkernd..

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