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gompert
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Post Sun, 11.Nov.07, 0:03      Beide dieselbe Störung.... Reply with quoteBack to top

Kann man sorglos eine Beziehung anfangen wenn man dieselbe Qual hat? Ist es ein Erfolgsrezept oder gar das Gegenteil?

Anfang August, drei Monate nach Ende meiner Gruppentherapie, durfte ich endlich Kontakt aufnehmen zu den anderen die noch in Therapie sind. Ich aber habe nur kurz gemailt und meine Sehnsucht krampfhaft verdrängt und gehofft, gehofft... Bis neulich genau diejenige an meiner Tür klingelte die ich in der Therapie öfter hatte festhalten müssen und die mir nicht mehr aus dem Kopf ging.

Nun sehen wir uns so zwei mal die Woche und kommen uns immer näher. Kennenlernen brauchen wir uns nicht. Wir hatten uns schon vor einem Jahr getröstet, im allertiefsten Elend wollte ich nur sie und sie nur mich. Deshalb war der Abschied so schwer und wie sich jetzt herausstellt, auch für sie.

Alle in der Gruppe haben Eltern die, durch frühe Kriegserfahrungen bindungsunfähig, in uns Kindern eine Verantwortung für ihr Wohl hervorgerufen haben. Wir konnten nie Kind sein und kommen als Erwachsene nicht zurecht. Im System der Persönlichkeitsstörungen gibt es einen Namen für diese Qual, oder ne Nummer, ich will's nicht wissen.

Ihre und meine Beschwerden und Themen waren in den verschiedenen Therapiearten gleich, das fiel allen auf. Aber auch ihr Verhaltensmuster und meins decken sich verblüffend: Aufschieberitis, planlos dahinleben voller Sorge alles falsch zu machen und trotzdem den eigenen Erfolg sabotieren und nichts zustande bringen. Wir entdecken fast jeden Tag auch kleine, erstaunliche Gemeinsamkeiten wie seltene musikalische und kulinarische Vorlieben. Aber fast schwindelig wurde mir als ich hörte wie sie ihr Töchterchen bei demselben idiotischen Kosenamen rief wie ich meine: Bubu... Wir erkennen uns in einander wieder wie Zwillinge die getrennt waren. Dreimal am Tag rufen wir uns an. Ich will wissen wie sie sich fühlt, sie will wissen was ich mache. Hebt der/die andere nicht ab, dann fängt das grübeln an, etwas später die Panik. Miβtrauen ist das nicht, es ist eine vage Besorgnis, den anderen zu verlieren, was falsch gemacht zu haben, dass ein Unfall passiert ist...

Kennt das wer, das Bedürfnis eine Beziehung mit einem Schicksalsgenossen zu führen? Weil man meint sonst überhaupt nicht verstanden zu werden?

Schönen Gruβ vom Nordseestrand,

Gompert
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Aspipitt
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Post Sun, 11.Nov.07, 0:14      Re: Beide dieselbe Störung.... Reply with quoteBack to top

Hört sich an wie der Beginn einer wunderbaren Freundschaft/Beziehung...
Aspipitt
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Tamara31
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Post Sun, 11.Nov.07, 9:00      Re: Beide dieselbe Störung.... Reply with quoteBack to top

Quote:
Kann man sorglos eine Beziehung anfangen wenn man dieselbe Qual hat? Ist es ein Erfolgsrezept oder gar das Gegenteil?


Vermutlich weder noch. Ich hab lang überlegt, ob ich hier überhaupt was schreiben soll, weil ich nun wirklich keine besonders erfolgreiche eigene Beziehungsgeschichte hinter mir hab, aber ich finds so schön, was Du hier beschrieben hast, dass ich mich nun doch kurz melde.

Garantien gibts nie. Ob man nun gleich oder gegensätzlich ist. Vermutlich werdet Ihr beide im Lauf der Zeit auch auf ganz schön viele Gegensätzlichkeiten draufkommen, die bemerkt man oft nur erst später.

Es gibt keine Antwort auf Deine Fragen, das weißt Du eh selbst. Ihr könnt es nur versuchen - oder nicht. Das ist ein Wagnis, Beziehung ist Wagnis, finde ich. Der Wunsch nach Klarheit ist verständlich (ich hab ihn so stark, dass ich gar keinen Beziehungsbeginn wage, weil ja keiner mir sagen kann, wie das weiter geht und wohin das führt....), wird aber nicht erfüllt werden.

Die Frage ist für mich weniger, ob das gut gehen wird/kann, sondern ob Ihr es beide wagen möchtet, dieses Abenteuer Beziehung, mit allem, was dazu gehört..... Vertrauen, Nähe, Halt, Verständnis, Verletzbarkeit - Kränkung, Auseinandersetzung, Enttäuschung - und trotzdem und deshalb Liebe.....

Es miteinander wagen, obwohl die eingangs zitierten Fragen keiner im Vorfeld beantworten kann....

Was Du über sie und Euch schreibst, klingt schön und liebevoll - Sorglosigkeit muss kein Grundkriterium für Liebe sein - das kann es vermutlich mit zunehmender Lebenserfahrung auch gar nicht mehr sein....
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hope62
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Post Sun, 11.Nov.07, 9:50      Re: Beide dieselbe Störung.... Reply with quoteBack to top

Lieber gompert,
vielleicht hättest Du den Thread auch so nennen können: "Beide ähnliche Lebenserfahrungen". Oder halt etwas ähnliches, das nimmt etwas die Schärfe, finde ich.

Du schriebst:
Quote:
Kann man sorglos eine Beziehung anfangen wenn man dieselbe Qual hat? Ist es ein Erfolgsrezept oder gar das Gegenteil?


Ist die Qual so groß, weil Du Dich nicht verstanden fühlst? Damit meine ich, wird die Qual kleiner, wenn Du Dich mit Deiner Freundin austauschen kannst und Verständnis findest? Dann hast Du jemanden gefunden, der Dich sieht, ist doch schön, oder?

Ob Erfolgsrezept oder nicht, das weißt Du selber, kann Dir niemand sagen. Ich würde mich fragen, was möchte ich vom Leben, wie möchte ich leben. Bist Du jemand, der sich gerne im Elend "sühlt" und Deine Freundin auch, dann hab ihr Euch gefunden, um Euch noch weiter runterzuziehen? Oder möchtest Du Positives in Deinem Leben?

Ein paar leine Denkanstösse.
LG hope62
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carö
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Post Sun, 11.Nov.07, 13:07      Re: Beide dieselbe Störung.... Reply with quoteBack to top

gelöscht, finde es passt nicht so ... sorry Hallo!

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Der Kopf ist rund, damit die Gedanken die Richtung ändern können.

Last edited by carö on Sun, 11.Nov.07, 14:20; edited 3 times in total
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sm
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Post Sun, 11.Nov.07, 13:56      Re: Beide dieselbe Störung.... Reply with quoteBack to top

Quote:
Kennt das wer, das Bedürfnis eine Beziehung mit einem Schicksalsgenossen zu führen? Weil man meint sonst überhaupt nicht verstanden zu werden?

Ob's gut gehen kann? Natürlich... warum nicht? Und es freut mich für dich, dass du jemanden gefunden hast, mit der du viele Gemeinsamkeiten verspürst.

Eine "Gefahr" sehe ich jedoch, und zwar die: Wenn man sich selbst zu sehr im anderen sieht.

Denn dann gilt dieser Teil, den man ihm anderen sieht nicht unbedingt dem anderen, sondern evtl. sich selbst.

Ich wünsche euch alles Gute!
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hope62
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Post Sun, 11.Nov.07, 15:45      Re: Beide dieselbe Störung.... Reply with quoteBack to top

carö wrote:
gelöscht, finde es passt nicht so ... sorry Hallo!


Schade carö, ich fands schon passend, weil hier jede eine andere Sicht reinbringt.

LG hope62
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gompert
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Post Sun, 11.Nov.07, 23:42      Re: Beide dieselbe Störung.... Reply with quoteBack to top

@tamara31, Schön wie du es auf den Punkt bringst, Tamara: es ist ein Wagnis. Mut ist nicht meine Stärke. Man fühlt sich wie zum ersten mal auf dem Sprungbrett hoch überm Wasser. Entweder du springst oder du springst nicht, komplizierter ist es leider nicht. Ob das Wasser eiskalt oder behaglich ist, muβ man dann halt erleben.

Eigentlich meinte ich immer, man sollte in einer Therapieperiode kein solches Wagnis wagen, da die Festplatte dann sowieso voll und überbelastet ist. Meine geringe Bindungsfähigkeit lokalisiert tadellos Partnerinnen mit starkem Zuwendungsbedürfnis, da sitzt bei mir der Haken. Fast immer mache ich auf dem Sprungbrett dann geräuschlos rechtsumkehrt. Diesmal aber habe ich eine die das nicht nur von mir weiβ, sondern die an dem gleichen Tick leidet. Das ist als ob man in einen Spiegel schaut, beängstigend und intrigierend.
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comus
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Post Mon, 12.Nov.07, 0:14      Re: Beide dieselbe Störung.... Reply with quoteBack to top

gompert wrote:
Man fühlt sich wie zum ersten mal auf dem Sprungbrett hoch überm Wasser. Entweder du springst oder du springst nicht, komplizierter ist es leider nicht. Ob das Wasser eiskalt oder behaglich ist, muβ man dann halt erleben.

Du hast was vergessen, den freien Fall. Der Absprung macht Angst, wenn du fliegst lebst und stirbst du für diesen kurzen Moment, der Gedanke was dich unten erwartet verschwindet.

gompert wrote:
Mut ist nicht meine Stärke.

Wer von sich selbst behauptet mutig zu sein, ist es nicht.

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Post Mon, 12.Nov.07, 0:27      Re: Beide dieselbe Störung.... Reply with quoteBack to top

Ich denke, diese Beziehung kann gut gehen, oder auch schlecht laufen.
Ihr habt denselben "Tick", dasselbe Problem.
Im positiven Fall, unterstützt ihr euch gegenseitig, da ihr ähnlich seid, erkennt ihr gut die Bedürfnisse des anderen und könnt so harmonisch zusammenleben und euch auch gegenseitig aufbauen und motivieren.
Im negativen Fall, zieht ihr euch gegenseitig wieder hinunter und verstärkt gegenseitig eure ähnlichen Probleme.
Allerdings habt ihr eure Therapie doch beide beendet, so wie ich es verstanden habe.... eigentlich sollte euch demnach nichts mehr im Weg stehen.
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Post Mon, 12.Nov.07, 0:50      Re: Beide dieselbe Störung.... Reply with quoteBack to top

Hallo gompert,

Ihr habt ja schon eine Beziehung so wie ich deinen ersten post lese und beide habt ihr das Bedürfnis dazu.

Alles Gute weiterhin und

(würde auch gern schreiben vom Strand)

Liebe Grüße

vb

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Das Gefühl des geliebt werdens ist ein Wiederhall der Liebe, die Du in DIR trägst. geronimos secret
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Toughy
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Post Mon, 12.Nov.07, 10:08      Re: Beide dieselbe Störung.... Reply with quoteBack to top

Menno carö böse, böse Das war soo ein schönes und passendes Posting! Vielleicht kannst du den/die Grundgedanken noch einmal formulieren? Büdde... bussi


@gompert:

Quote:
Meine geringe Bindungsfähigkeit lokalisiert tadellos Partnerinnen mit starkem Zuwendungsbedürfnis (...). Diesmal aber habe ich eine (...), die an dem gleichen Tick leidet.

Im Moment scheint ihr euch gegenseitig zu spiegeln, dass ihr beide ebenfalls ein starkes Zuwendungsbedürfnis habt - und auch Zuwendung annehmen sowie geben könnt. Das ist schön smilie2

Ob es trägt oder nicht, hängt also vielleicht auch davon ab, wie ihr damit umgeht, wenn eure Bedürfnislagen sich mal nicht so sehr ähneln.

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Es ist wichtig, jemanden dort abzuholen, wo er gerade ist. Aber manchmal ist es auch wichtig, jemanden dort zu lassen, wo er gerade sein will.
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gompert
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Post Mon, 12.Nov.07, 13:13      Re: Beide dieselbe Störung.... Reply with quoteBack to top

@Hope62, ich fühle mich tatsächlich sehr viel mehr verstanden in ihrer Gegenwart, da ich ihre Verzweiflung kenne, die genau die gleiche ist wie meine. Und nee, wir wälzen uns nicht im Kummer, wir lachen uns gerne schlapp...
@comus, ich danke dir mal wieder: ich will endlich die Kontrolle im freien Fall absichtlich verlieren können, verstehe was du meinst...
@Pik Dame, nein sie hat die Therapie noch nicht beendet. Nur ich.
@Toughy, dieses Spiegeln ist ja einerseits so vertraut und zu eigen, andererseits das unbekannte und das abenteuerliche an der Sache. Bissl wie die Nymphe Echo mit Narziβ.


Unser Thera hat mal ein Schema an die Wandtafel geschrieben, das den Mechanismus in unserem Hamsterrad anschaulich macht. Jede Frau in meiner Gruppe folgt bis jetzt unabwendbar das gleiche Muster in Sachen Beziehung: sichtet sie einen depri guckenden Kerl, dann macht es klick und sie hängt. Sie muβ diesen traurigen, nach Liebe schmachtenden Einzelgänger zeigen daβ nur sie ihn retten kann. Dahinter steckt die traumatisierte, bindungsunfähige Vaterfigur die sie als Mädchen glücklich machen muβte. Kind konnte sie in diesem krankhaften System nicht sein, da die Verantwortung bei ihr lag und nicht beim Vater. Bei mir war das natürlich die Mutter, das Muster aber genau gleich. Diese optische Täuschung, indem das Gehirn ein angelerntes Verfahren einsetzt, gilt es nun zu durchbrechen. Denn ein paar wunderschön sehnende Augen genügen um diese Heimweh jederzeit zu aktivieren. Das hypothetische Ziel, endlich Kind sein zu können, wird auf dieser Spur sowieso nicht erreicht. Und ein trauriger Blick sagt ja nichts. Cocker Spaniel können ja auβer sich vor Freude sein...


Es wundert mich daβ es diese Qual in diesem Forum nicht zu geben scheint. Hier in Holland wird sie zur „zweiten-Generationsproblematik“ gerechnet. Gilt sie im deutschsprachigen Raum vielleicht als Luxus-Wehwehchen?


Last edited by gompert on Mon, 12.Nov.07, 14:47; edited 1 time in total
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Post Mon, 12.Nov.07, 14:27      Re: Beide dieselbe Störung.... Reply with quoteBack to top

Persönlich von mir kenne ich "nur" den Mechanismus:

Faszination, was Ähnlichkeiten angeht - man versteht sich fast blind - und irgendwann (später) erkennt man doch, dass die bisher wahrgenommen Unterschiede größer sind als bisher angenommen - vielleicht, weil man sich selbst ein Stück zu weit im anderen gesehen hat - hängt dann halt davon ab, wie man damit umgeht... wurde ja schon manches dazu geschrieben. Jo, und auch an dem Verstärken von Schwachstellen, ist schon auch etwas dran...

Und vom Kern her unterscheidet sich das glaube ich gar nicht mal all zuuu sehr von dem von dir beschriebenen Mechanismus... und würde (in meiner psychoanalytischen Unbedarftheit... man möge mir daher potentielle Fehldeutungen verzeihen Laughing ) sagen: Einmal nennt es sich Projektion und einmal Übertragung. Deine Therapeutin nennt es "optische Täuschung":
Quote:
Diese optische Täuschung, indem das Gehirn ein angelerntes Verfahren einsetzt, gilt es nun zu durchbrechen.

Sprich: Frau, die einem solchen Mechanismus unterliegt, muss sich zunächst mal bewusst sein, dass man vielleicht im Partner (unbewusst) zum Teil die Vaterfigur sieht.

Und ich hab mal in einen Buch von folgendem (schemahaften, verallgemeinerndem) Grundschema gelesen:

Von Frauen, die sich nicht von ihrem Vater gelöst haben, sehen manche die Männer als Käuze an, die äußerst unabhängig und empfindlich sind und sie zwar magnetisch anziehen, mit denen man aber sehr behutsam ungehen muss, damit sie nicht ganz plötzlich wieder verschwinden.

Um dieses Risiko zu vermeiden, suchen sie sich möglicherweise ein kleines Vögelchen zum Ehemann, das aus dem Nest gefallen ist. Entweder sind sie gute Mütter, und der kleine Vogel wird, sobald er wieder genesen ist, davonfliegen, um sich mit einer jüngeren Gefährtin zusammenzutun. Oder sie üben ihre mütterliche Macht aus und stutzen ihm die Flügel. Aber ein Vogel, der solcherart "kastriert" ist, wird es auch für die Ehefrau sein. Man kann nicht gleichzeitig die Frau und die Mutter des Ehemannes sein.


...und in Bezug auf den von der Therapeutin dargestellten Mechanismus gilg wohl analog: Man kann nicht gleichzeitig die Frau und die Tochter des Ehemannes sein.... wobei ich ansonsten natürlich nicht weiß, wie stimmig obiges Bild ist... fiel mir nur spontan dazu sein.

Ich würde es nun auch nicht überbewerten.... auch wenn sich schon manche Schwierigkeiten ergeben können. Aber wenn man z.B. wie ihr im Rahmen der Therapie etwas mehr Bewusstsein darüber erlangt, kann man damit vermutlich besser umgehen. So dass sich letztlich wohl eher die Frage stellt: Könnt ihr den Mut aufbringen oder nicht,

ich wünsche es euch jedenfalls!
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gompert
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Post Mon, 12.Nov.07, 15:40      Re: Beide dieselbe Störung.... Reply with quoteBack to top

@sternenmeer, im Falle der Frauen die sich nicht vom Vater gelöst haben, ist das Verhältnis doch wesentlich anders. Da ist der Vater doch wirklich eine leitende Bezugsperson gewesen die der Tochter Halt und Zuneigung gab. Vielleicht eher zuviel davon. Die Frauen in meiner Gruppe hatten/haben traumatisierte Väter ohne jegliche Empathie. Das kleine Mädchen stellte sich unbewusst zum Ziel diesen beschädigten Mann glücklich zu machen indem sie ihm jeden Wunsch erfüllte, brav aufpaβte, seinen Humor, Geschmack, Meinung übernahm usw. Es ordnete das eigene Interesse total dem Wohl des Vaters unter. Fehler durfte es da nicht machen, Kind durfte es nicht sein, es musste fortwährend Höchstleistungen liefern. Das führt dann in der Erwachsenheit zu einer spezifischen Problematik. Sie stutzen dem Partner aber nicht die Flügel, im Gegenteil, sie sind leicht manipulierbar. Und kastrieren tun sie auch nicht. Naja, du hast mich jedenfalls gewarnt...
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