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Silencer81
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Post Mon, 18.Aug.03, 16:32      Seroxat - Medikament gegen Schüchternheit? Reply with quoteBack to top

kann mir da jemand einen rat geben?

Ich bin total verzweifelt. Ich bin verdamt schüchtern. Dadurch habe ich kaum freunde und von einer freundin kann ich momentan nur träumen. Und das belastet mich am meisten. Ich hatte mit 22 Jahren noch nie eine freundin.
Ich bin total in einem teufelskreis gefangen und schaffe es dort einfach nicht mehr raus. Es wird von tag zu tag immer schlimmer.

Ich weis das mein problem meine schüchternheit ist. Ich bin in den letzten monaten total depressiv geworden und gehe kaum noch aus dem haus raus. Ich mache seit einem halben jahr eine therapie. Doch ich finde das sich mein zustand sogar verschlechtert hat.

Ich hab durch zufall von dem medikament seroxat gehört. Es soll gegen depressionen und extremer schüchternheit helfen. Es soll einem lockerer und glücklicher machen.

Falls das wirklich stimmt, dann wäre es die erlösung für alle meine probleme. Allein die vorstellung, ein normales leben führen zu können, klingt unglaublich. Wen es wirklich so ein medikament gibt, bin ich bereit jeden preis dafür zu zahlen.

ich wollte euch fragen ob das wirklich stimmt, ob seroxat wirklich die antwort auf den ganzen kummer ist? Hat damit jemanden schon erfahrungen gemacht? Bringt es was? Und ist es rezeptpflichtig?

danke schon mal im vorraus
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Annemarie
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Post Mon, 18.Aug.03, 16:51      Reply with quoteBack to top

Hallo Silencer81,

es stimmt, daß Seroxat gegen Depressionen angewendet wird. Es kann auch sein, daß bestimmte Ängste geringer werden, solange Du die Tabletten schluckst.
Auf Dauer gesehen ist es aber die Psychotherapie, die Dir wirklich was bringt.

Hast Du schon mal mit Deinem Therapeuten darüber gesprochen, daß Du das Gefühl hast, Dein Problem verschlimmert sich? Oder auch darüber, daß Du unterstützend ein Medikament nehmen möchtest?

Welches es sein soll, solltest Du unbedingt von einem Arzt abklären lassen. In diese Richtung eigenständig etwas zu unternehmen, ist einfach zu gefährlich.

Wünsche Dir alles Gute!

Liebe Grüße,
Annemarie

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r.l.fellner
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Post Mon, 18.Aug.03, 20:28      Reply with quoteBack to top

Hallo Silencer,

ähnlich wie Annemarie möchte ich Ihnen dringendst empfehlen, ein solches Medikament (das übrigens rezeptpflichtig ist) zumindest nicht ohne eine gleichzeitig laufende Psychotherapie einzunehmen.

Eine Rezeptpflicht besteht üblicherweise - auch hier - aus gutem Grund! (!)

Meiner ganz persönlichen Einstellung nach handelt ein Arzt oder Psychiater, der Ihnen Seroxat ohne psychotherapeutische Begleitmaßnahmen verschreibt, nahe der Fahrlässigkeit, zumal es (wie auch vergleichbare "Glücklichmacher", also Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer bzw. die "neuen Antidepressiva") darüber hinaus eine nicht zu unterschätzende Suchtwirkung besitzt. Sie könnten sich also zu all Ihren bestehenden Problemen - nach einer kurzen Phase des 'Glücks' - auch noch ein Suchtproblem einhandeln...

Ihre Eingangsfrage - "Seroxat - Medikament gegen Schüchternheit?" kann ich daher nur verneinen - solange nicht Psychotherapie als Basis für die Arbeit an den Ursachen der Schüchternheit herangezogen wird. Ein Mittel wie Seroxat sollte dabei höchstens kurzfristig, unterstützend herangezogen werden - aber selbst dies wäre aus obigen Gründen riskant und nur in ganz speziellen Situationen indiziert.

Sollten Sie sich, wie Annemarie schreibt, bereits in einer Psychotherapie befinden, so wäre aus meiner Sicht Ihr(e) Therapeut(in) die erste Ansprechperson, die von Ihren diesbezüglichen Überlegungen, besonders aber von Ihrem Leiden an Ihrer Schüchternheit, erfahren sollte. Sich hier ohne offenes Ansprechen solch wichtiger Anliegen einfach Tabletten zu besorgen, wäre nicht nur eine Belastung für das gegenseitige Vertrauen, sondern vor allem auch gefährdend für Ihren Therapieverlauf (es ist Ihre Therapie - und es sind Ihre Ziele und Anliegen, um die es gehen soll!). Wenn Sie es aber ansprechen, dann könnte es eine Chance für einen ganz wichtigen Schritt in dieser Therapie sein - einer, der Sie vielleicht auf Ihrem Weg so weiterbringt, wie schon seit längerer Zeit nichts mehr...! Wink

Ich wünsche Ihnen also viel Mut - und alles Gute!
Richard L. Fellner

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Post Tue, 19.Aug.03, 7:30      Reply with quoteBack to top

lieber herr fellner,

ich muß gestehen, dass ich verwirrt bin. ich stimme ihrem beitrag grundsätzlich zu, gleichwohl scheint mit dieser absatz sehr widersprüchlich zu einem ihrer früheren beiträge zu sein:
rlf wrote:
zumal es (wie auch vergleichbare "Glücklichmacher", also Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer bzw. die "neuen Antidepressiva") darüber hinaus eine nicht zu unterschätzende Suchtwirkung besitzt. Sie könnten sich also zu all Ihren bestehenden Problemen - nach einer kurzen Phase des 'Glücks' - auch noch ein Suchtproblem einhandeln...

in jenem thread:
http://www.psychotherapiepraxis.at/forum/viewtopic.php?t=708&start=0
stellten sie jedoch jenes fest:
Quote:
ich meine, es sollte (nicht nur) bei Themen wie diesem auf genauere Begriffsverwendung geachtet werden.

Antidepressiva machen nicht abhängig im Sinne einer körperlichen Abhängigkeit. Sehr wohl aber kann nach dem Absetzen ein Gefühl entstehen, es "fehle etwas", man "falle in ein emotionales Loch" oder dergleichen. Dies ist auf die nun fehlende künstliche Stimmungsaufhellung zurückzuführen und sollte durch eine gute ärztliche Begleitung und Dosisanpassung (die man aber keinesfalls eigenmächtig, ohne Abstimmung mit dem Arzt oder Therapeuten vornehmen sollte!) gut abgefangen oder beseitigt werden können. Aber auch die Zuschreibung einer Gefahr für psychische Abhängigkeit ist nicht gerechtfertigt, oft wird leider mit dem Begriff der "Abhängigkeit" viel zu leichtfertig umgegangen.

hervorhebungen von mir

es gibt einen arzt in meiner familie, der ihre oben von mir zuerst zitierte behauptung nicht teilen kann- sehr wohl aber ihre zweitere.

ich bitte sie mich vielleicht aufzuklären, zumal ich ihre bis gestern bekannte meinung hier auch deutlich vertreten habe und somit demnach eventuell die user verwirrt habe, was nicht mein begehr wäre.

vielleicht besteht ja auch meinerseits ein denkfehler , den ich sie zu berichtigen bitte

lg
Time
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r.l.fellner
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Post Tue, 19.Aug.03, 9:00      Reply with quoteBack to top

ja, stellt man beide Beiträge nebeneinander, kann ich die Verwirrung verstehen. Ich habe keine physische Abhängigkeit gemeint (obwohl es selbst hierzu andere Meinungen gibt), sondern psychische. Was letzteres betrifft - ja, da bin ich in der Formulierung vorsichtiger geworden. Und ich habe auch angesichts der Fragestellung, bei der es darum ging, einen SSRI (Serotonin-Wiederaufnahmehemmer) zur Bekämpfung eines wohl rein psychischen Problems einsetzen zu wollen, bewußt schärfer formuliert. Psychopharmaka sind keine "Pillen für zwischendurch", da sind wir uns ja sicher einig. Wink

Ich halte SSRI's nach wie vor für keine "Suchtdrogen" in landläufigem Sinn, aber deren Absetzen ist erwiesenermaßen heikel und bringt bei einem erheblichen Prozentsatz der Patienten - vor allem wiederum, wenn dies in 'Eigenmedikation' durchgeführt wird - teils unangenehmste Nebenwirkungen mit sich. Auf das wollte ich mit obigem Beitrag verstärkt hinweisen.

Liebe Grüße
Fellner

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Time
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Post Tue, 19.Aug.03, 9:08      Reply with quoteBack to top

vielen dank lieber herr fellner,

wenn ich es richtig sehe haben sie meinungsmäßig folgende entwicklung durchgemacht:

1. ad's machen NICHT süchtig
2. ad's machen süchtig
3. man muß das diffenziert sehen

mit 3. kann ich mich sehr gut anfreunden- es entspricht im übrigen auch MEINER meinung. die jedoch ist nicht maßgeblich.

jedoch etwas DIFFERENZIERT zu sehen ,entspricht meiner attitüde.

danke nochmal

ihre

Time
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r.l.fellner
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Post Tue, 19.Aug.03, 9:26      Reply with quoteBack to top

Time wrote:
wenn ich es richtig sehe haben sie meinungsmäßig folgende entwicklung durchgemacht: (..)

das sehen Sie - in dieser Formulierung Laughing - ausnahmsweise nicht richtig.
Allerdings bin ich vorsichtiger geworden, das wohl. Und hoffe, das in meinen Worten auch klargemacht zu haben.
Mehr dazu, schlage ich vor, per PM, email oder in separatem Thread (unser Dialog hat mit der Frage von Silencer nur mehr peripher zu tun..)

Liebe Grüße
Fellner

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weiberbande
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Post Tue, 09.Sep.03, 17:01      Re: Seroxat - Medikament gegen Schüchternheit? Reply with quoteBack to top

Hallo,

wir haben auchs ehr mit Schüchternehit zu kämpfen und wir haben eine Schizotype Störung. Man würde uns äußerlich vom Erscheinen her nicht hochschizotypisch nennen,aber unsere Erkrankung ist dennoch wegen der Psychosenähe sehr schwerwiegend und wir haben aucxh Deporessionen. Deshalb möchte ich zu diesem Thema noch darauf hinweisen,daß Schüchternehit,sofern krankhaft und leidbringend unterschioedliche Ursachen haben kann. Und da muß ein Antidepressivum kieinesfalls die richtige Lösung sein.Zur Schizotypen Störung z.B. gehört Schüchternehit dazu und eine starke soziale Angst. Da würden Antidepressiva z.B. wenig helfen.

Daß es in einer Therapie zumindest zeitweise zu einer Verschlechterung des befindens kommen kann ist eher normal.Und das eine Medikamnet gegen ein bestimmtes Problem gibt es nicht. Somit auch kein Medikament gegen Schüchternheit. Es gilt erstmal,denke ich herauszufinden,worin diese begründet ist.Das kann recht unterschiedlich aussehen,vor allem wenns dann um die Behandlung geht.

Viele Grüße,Weiberbande

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Riemann
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Post Tue, 28.Aug.07, 10:01      Re: Seroxat - Medikament gegen Schüchternheit? Reply with quoteBack to top

auch wenn der thread alt ist, muss ich meinen senf dazupicken: Antidepressiva machen definitiv nicht psychisch abhängig. Allerdings verursachen sie bei zu schnellem ende der einnahme sogenannte absetzerscheinungen - und das ist meiner meinung nach nur ein euphemismus für entzugserscheinungen. somit verursachen sie eine rein körperliche abhängigkeit - im gegensatz zu klassischen suchtdrogen, wo immer die psychische abhängigkeit das hauptproblem ist, und eine eventuell zusätzlich auftretende körperliche abhängigkeit nur ein zusatzproblem.

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zeitvertreib
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Post Tue, 28.Aug.07, 15:42      Re: Seroxat - Medikament gegen Schüchternheit? Reply with quoteBack to top

hallo silencer,

ich möchte auch gerne etwas dazu sagen...was ich mir denke, aus einer nicht medizinischen perspektive..... eher so aus der menschlichen sicht.

ich finde schüchternheit hat mit zurückhaltung und feinfühligkeit zu tun. das sind 2 sehr positive eigenschaften.
ein teil von dir ist sehr fein und sensibel! das ist etwas wirklich tolles bei einem menschen!

es ist mir wichtig daß du diese - deine eigenschaften auch mal von dieser wirklich sehr angenehmen und positiven seite siehst!

ein wichtiger schritt ist es daß du diese eigenschaften an dir anerkennst und vielleicht versuchst einen positiven teil davon abzugewinnen. vieles wird leider gesellschaftlich als negativ bewertet - was ich persönlich als schrecklich empfinde, denn ich würde mir wirklich mehrere solche selnsiblen menschen auf diesem planeten wünschen.

gib dir alleine schon durch das verändern deiner betrachtungsweise eine chance! die bist du dir schon schuldig! zwinkernd..

ich als frau finde es sehr schön wenn ein mann zurückhaltend ist! auch meine freundinnen finden schüchterne männer süßer als machos!

dh. nicht daß es nur diese beiden kategorien männer gibt, aber wenn wir wählen können, nehmen wir alle lieber den "schüchti" love2

und zwar warum: wir haben alle die erfahrung gemacht, daß ein schüchterner mann mit der zeit extrem viel von sich geben kann. das steigert sich so schön langsam und endet nicht. es gibt dann auch die selbstbewußten männer, die wenn es darauf ankommt, plötzlich den schwanz einziehen und gar nicht halten was sie versprechen.

sie verkaufen sich halt besser. aber das kann man(n) lernen! man darf nur nicht verzweifeln, und auch wenn es abgedroschen klingt, du bist wirklich noch jung und hast alles vor dir! bitte gib nicht gleich auf, schau, jeder hat so seine mängel! auch der selbstbewußteste mann, der sich anfangs wunderbar verkauft hat, muß dann mal in gewissen situationen klein beigeben und sich was eingestehen...........

ich denke du bist da etwas zu tief reingerutscht in einen leistungsdruck - den du dir wahrscheinlich selber machst.....

haben denn in deiner umgebung alle schon eine freundin in diesem alter?

ich bin 32, und ich habe 2 freunde die erst mit je 26 und nun auch der andere mit 28 zum ersten mal sex hatten. einer hat nun eine freundin, der andere hatte noch keine.....nur einmal sex........ und zwar mit einer prostituierten. damit er endlich diesen druck mal wegbekommt, ewig der looser zu sein und damit er endlich mitreden kann.

ehrlich, ich hab das befürwortet. jetzt geht es ihm besser und er hat mehr selbsbewußtsein. nun traut er sich auch leichter auf eine frau zuzugehen. und an dieser stelle möchte ich noch betonen, daß er ein lieber, fescher und gscheiter kerl ist, aber eben auch zurückhaltender.

ein weiterer freund, ein sehr intelligenter mensch, dopellt doktor, und auch sozial kompetent, auch er hatte erst mit 28 seine ersten beziehungserfahrungen gemacht. jetzt ist er 36, also er ist keine "alte" generation......
er hatte damals keinen streß damit, denn er wartete auf etwas besonderes, und das kam dann auch.

ich kenne noch ein paar solche geschichten, doch alle will ich nun nicht aufzählen.

also nur mut!! rede dir nicht selbst ein ein versager zu sein. ich denke du wirst ein super partner werden und deine freundin wird es gut bei dir haben.
ich finde es toll daß du so offen hier schreibst und eine therapie machst, das wird dir schon helfen! doch den mut und das absolute "ja!" zum leben und zu dir selbst kannst nur du dir geben!

sage nicht nein! sage ja!

und p.s

laß die finger von den medikamenten, das ist alles ein scheiß und wird dich nicht glücklich machen! das brauchst du gar nicht!!

alles gute weiterhin!!

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Riemann
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Post Tue, 28.Aug.07, 15:55      Re: Seroxat - Medikament gegen Schüchternheit? Reply with quoteBack to top

zeitvertreib wrote:
hallo silencer

ich bezweifle, dass er das noch lesen wird - deshalb habe ich ja auch ausdrücklich dazugeschrieben, dass ich hier einen uralt-thread ausgrabe...

zeitvertreib wrote:
ich finde schüchternheit hat mit zurückhaltung und feinfühligkeit zu tun. das sind 2 sehr positive eigenschaften.
ein teil von dir ist sehr fein und sensibel! das ist etwas wirklich tolles bei einem menschen!

und ich finde, dass übertriebene schüchternheit eine krankheit ist, unter der betroffene sehr zu leiden haben, und die man daher auf gar keinen fall schönreden sollte, sondern mit allen zur verfügung stehenden mitteln zu bekämpfen ist! siehe dazu auch den link in meiner signatur.

zeitvertreib wrote:
ich als frau finde es sehr schön wenn ein mann zurückhaltend ist! auch meine freundinnen finden schüchterne männer süßer als machos!

jaaaa, das kenne ich... dann kommt auch immer das altbekannte "let's just be friends", und gevögelt wird weiterhin mit den machos... Rolling Eyes

zeitvertreib wrote:
ich bin 32, und ich habe 2 freunde die erst mit je 26 und nun auch der andere mit 28 zum ersten mal sex hatten.

und die beide extrem unter ihrer sexlosigkeit gelitten haben, darauf kannst du wetten. nochmals: übertriebene schüchternheit ist eine krankheit - bitte nicht als "normal" schönreden, was du hier anscheinend versuchst!

zeitvertreib wrote:
also nur mut!! rede dir nicht selbst ein ein versager zu sein. ich denke du wirst ein super partner werden und deine freundin wird es gut bei dir haben.

stimmt, sich einzureden, ein versager zu sein, ist kontraproduktiv. sich einzugestehen, dass man ein problem hat, ist jedoch notwendige voraussetzung dafür, gegen dieses problem ankämpfen zu könnne!

zeitvertreib wrote:
laß die finger von den medikamenten, das ist alles ein sch*** und wird dich nicht glücklich machen! das brauchst du gar nicht!!

also meiner erfahrung nach sind antidepressiva eine sehr wertvolle ergänzung im kampf gegen krankhafte schüchternheit!

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Post Tue, 28.Aug.07, 17:18      Re: Seroxat - Medikament gegen Schüchternheit? Reply with quoteBack to top

grüß dich riemann,

stimmt, ich habe überlesen daß das ein uralter thread ist - bzw es so nicht wirklich wahrgenommen, da es doch auf seite eins ein aktueller thread ist - mein fehler.

zum eigentlichen thema:

so niederschmetternd wie du "schüchternheit" als gefährliche krankheit beschreibst, bin ich nun froh, daß silencer das hier vermutlich nicht mehr lesen wird.

so wie du menschliche eigenschaften als abnormal und negativ hinstellst, kriegt man tatsächlich angst sich schwächen einzugestehen.

du verwendest häufig das wort kämpfen, und ich denke so ist auch deine haltung zum leben.

du bist ein kämpfer. und bist du nicht willig, so brauch ich gewalt! (oder medikamente)

schon mal von positiver suggestion gehört?

schon mal davon gehört daß lebensthemen die es zu erörtern gilt, zu problemen gemacht werden, da es zu viele menschen von deiner sorte gibt, die alles als krankheit hinstellen?

wer hat nicht angst vor einer krankheit? was macht dann diese angst mit einem??

ist das wirklich deine überzeugung daß es gut ist die dinge so zu formulieren und einen stempel drauf zu geben?

muß man, um ein thema zu behandeln, zuerst als kranker beurteilt werden damit man erkennt daß man dagegen was unternehmen sollte??

ich finde, silencer hat schon bevooor er hier als "krank" abgestempelt wurde die ersten schritte gesetzt dagegen etwas zu unternehmen - ihm auf den kopf zu knallen wie krank er nicht ist - finde ich eher als destruktiv und wird sicher nicht helfen!
andersartigkeiten als krankheiten abzustempeln finde ich sogar sehr gefährlich!

sogar therapeuten, psychiater oder auch philosophen versuchen mit diagnosen und pathologischen begriffen seeehr vorsichtig umzugehen und es ist nicht usus ein problem gleich als krankheit zu deklarieren!!

etwas schön reden bedeutet nichts anderes, als sich in seiner vollkommenheit anzunehmen, es zu akzeptieren und somit auch das problem zumindest etwas zu relativieren. dh heißt nicht, das thema zu ignorieren, oder sich nicht zb therapeutisch begleiten zu lassen. dh lediglich, sich selbst anzunehmen um nicht gleich in ein tiefes loch zu fallen!

ich vermeide es jedoch, ein thema - welches bereits von jemanden sehr problematisch dargestellt wird, noch höher zu puschen, als es ohnehin schon ist.
manchmal ist so ein eskalationsszenarium vielleicht gut, doch nicht in jeder situation ist das das bekömmlichste.

oft hilft es im leben seine betrachtungsweise zu ändern, und deine negative haltung und den wunsch diverse menschliche eigenschaften am besten gleich zu amputieren oder mit medikamente runterzudrücken kommt bei mir so an, als wärst du selbst ein verbitterter mensch.

es tut mir leid daß meine ehrlichen und positiven worte an silencer so viel
aggression bei dir auslösen - das wollte ich sicher nicht damit erreichen.

im enddeffekt wird es wohl keinen sinn haben daß wir beide weiterdiskutieren, ich habe das gefühl daß wir nicht auf der selben ebene denken, bzw leben.

so hat halt jeder seine einstellung zu gewissen dingen, und wie gesagt, ich halte mich stets davon fern - ein lebensthema, oder von mir aus ein problem noch schlimmer herzustellen als es für den betroffenen ohnehin ist.
ich möchte dich bitten zu akzeptieren daß jeder seine individuelle art und weise hat auf ein thema einzugehen!

es ist erfreulich daß du hier im forum helfen willst, gestehe dies aber bitte auch anderen zu und kämpfe nicht dagegen an - zumindest bei mir wirst du daran scheitern.

danke, lg

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Post Tue, 28.Aug.07, 17:32      Re: Seroxat - Medikament gegen Schüchternheit? Reply with quoteBack to top

eines möchte ich noch loswerden.

als ich meinen partner kennenlernte, war er der uuur schüchti love1 einfach süß! es war total romantisch!

wir sind schon seit knapp 2 jahren liiert und haben vieles erlebt....

und er ist ein traum im bett! ja, ich vögle gern mit einem schüchti!

dazu stehe ich!!!

tut mir leid wenn ich deine glaubenssätze damit ins wanken bringe - nein - eigentlich tut mir das gar nicht leid - ganz im gegenteil Very Happy

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Post Tue, 28.Aug.07, 18:26      Re: Seroxat - Medikament gegen Schüchternheit? Reply with quoteBack to top

ich betrachte mittlerweile meine psychische erkrankung wie eine körperliche erkrankung - und wer schämt sich schon für einen schnupfen? dass dies gesellschaftlich leider immer noch anders gesehen wird, die thematik tabuisiert wird, und betroffene stigmatisiert werden, ist eine andere geschichte, aber genau dagegen gilt es anzukämpfen! meine hoffnung ist, dass wir irgendwann soweit kommen, dass man bei psychischen problemen ebenso selbstverständlich zum therapeuten geht wie man bei körperlichen gebrechen einen arzt konsultiert.

und selbstverständlich ist übertriebene schüchternheit eine psychische erkrankung (oder nenn's problem, wenn's dir dann besser geht). es erfüllt nämlich beide kriterien, die dafür notwendig sind: es ist nicht normal, und es erzeugt einen leidensdruck. und ich kann dir versichern, der leidensdruck nach 26 jahren ohne beziehung, zärtlichkeit und sex ist ziemlich groß, und für jemanden, der dies nicht erlebt hat wohl kaum nachzuvollziehen...

zeitvertreib wrote:
und er ist ein traum im bett! ja, ich vögle gern mit einem schüchti!

da bist du aber eine ausnahme, wie ich dir aus vielfacher leidvoller erfahrung versichern kann!

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Post Tue, 28.Aug.07, 19:48      Re: Seroxat - Medikament gegen Schüchternheit? Reply with quoteBack to top

lieber riemann,


ich möche dir nicht zu nahe treten, und ich kann nur von mir aus sagen, daß ich diesen speziellen leidensdruck nicht persönlich erlebt habe - worüber ich sehr froh bin!
es tut mir sehr leid für dich wenn du an diesem thema so schwer zu arbeiten hast - das meine ich - wie alles andere hier auch - ehrlich!

mein leidensdruck liegt zb darin, daß ich mich unglaublich davor fürchte vor vielen leuten einen vortrag zu halten oder bei teamsitzungen mich davor fürchte zu reden.

ansonsten gibt es keine weiteren unangenehmen erscheinungen in meinem sozialverhalten. aber diese begleiten mich schon jahrelang.

und nun drängen sich mir da ein paar fragen auf.

ist diese art von unsicherheit nun auch eine krankheit deiner meinung nach?
wenn ja, wie heißt die diagnose dazu? mein leidensdruck ist nämlich wirklich sehr groß diesbezüglich!! und ist das normal?

und des weiteren hätte ich noch ein paar fragen an dich.

worauf begründest du es, daß man übertriebene schüchternheit als krankheit betrachten muß?

wer gibt vor daß dies die einzig und alleinige "richtige" betrachtungsweise ist?

was ist "normal"?

was ist "abnormal"?

und wer definiert das?

hältst du es für sinnvoll, jemanden mit übertriebener unsicherheit klar zu machen, daß er krank ist?

oder kann man jemanden auch ohne ihn zu kategorisieren dazu bringen, daß er sich eine begleitung oder unterstützung nimmt?

du mußt mir die fragen nicht beantworten - ich möchte sie nur in den raum stellen als kleine anregung.
wie gesagt, wenn du dich dabei wohler fühlst daß das kind einen namen hat - ok!
mein namen dazu lauten: unsicherheit, zurückhaltung, feinfühligkeit

ich bin dafür daß man sich unterstüzung nimmt! und ich bin für integrität seiner persönlichen auswüchse. und ich bin für relativierung, da es den druck etwas wegnimmt. ernst nehmen ja - abstempeln nein.

das ist im großen und ganzen mein einstellung dazu.


und was männer anbelangt: ich bin nicht die einzige ausnahme - meine freundinnen sind ebenso wie ich gelagert. vor 10jahren allerdings - und das muß ich zugeben, bin ich auch eher auf die bluffer reingefallen, doch seit einigen jahren ist das zum glück anders.
ich bin froh darüber!

glg

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