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dickbaer1
sporadischer Gast
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W, 35


Post Wed, 20.Aug.03, 21:16      über mich: dickbaer1 Reply with quoteBack to top

Hallo,
ich bin 35 Jahre alt, männlich und lebe in Deutschland.
Ich möchte mich einfach vorstellen und etwas über mein Leben schreiben, in Stichworten, sonst wird es zu lang.

- Aufgewachsen mit 6 Jahre älterem Bruder
- in der Grundschule (erste 4 Jahre) Klassensprecher, sehr aufgeweckt, Knutschereien mit Mädels
- ab 5 Klasse Gymnasium (11 Jahre) Beginn psychischer Probleme - Angst vor anderen Leuten, plötzlich Höhenangst, die ich zuvor nicht hatte
- ab 13 Jahre Beginn von starkem Stottern, begleitet von Rotwerden
- ab 15 Jahre wenig Kontakt nach aussen (keine Freunde), nur Schule als Verbindung zur Aussenwelt und mein Bruder
- Meine Eltern lebten in einer zerrütteten Beziehung, meine Mutter beginnt psychisch zu kränkeln, mein Vater beginnt zu trinken. Mein Vater schlägt meine Mutter öfter krankenhausreif. Wenig Kontakt nach aussen, sehr wenig Besuch durch Verwandte. Mein Bruder ist mein bester und einziger Freund.
- Neben dem Stottern und Rotwerden bekomme ich extreme Akne. Die Schule wird so langsam zur Hölle
- Mit 16 Jahren gehe ich mit mittlerer Reife auf eine vorbereitende Schule, da ich sehe, dass ich unbedingt von zuhause weg muss
- Mit 17 Jahren beginne ich eine kaufmännische Ausbildung. Durch das Stottern und Rotwerden habe ich so meine Mühe ernstgenommen zu werden.
- Mit knapp 19 Jahren knapp vor Abschluss der Lehre ziehe ich aus und nehme mir eine 1 Zimmer Wohnung.
- Mit 19 Jahren ertrage ich mein Leben recht schwer und suche mir eine Therapiegruppe und werde fündig. Eine 7 jährige Gruppentherapie beginnt.
- Nach der Lehre arbeite ich 1 Jahr in der Firma und beginne dann meinen Zivildienst im Pflegebereich
- Ich geniesse meine Zivildienstzeit, die mir auch zeitliche Freiheiten lässt
- Stottern und Rotwerden bessern sich etwas
- Ich tue mich mit 21 Jahren immer noch mit Frauen schwer - keinen Sex bisher
- Nach Abschluss des Zivildienstes nehme ich eine Stelle als kaufmännischer Angestellter an. Die Anstellung dauert 2,5 Jahre. Mit dem Chef habe ich so meine Mühe (nicht nur ich) - war ausgesprochener Choleriker
- Stottern und Rotwerden bessern sich wieder etwas
- Ich habe mich mittlerweile im Snowboardsport trainiert und trete in ein internationales Rennteam ein, für die ich gegen Entlohnung Rennen fahre
- Deshalb und weil ich meinen Job nicht mehr ertrage, wechsle ich in eine andere kaufmännische Stelle (Teilzeit), um mehr Zeit fürs Snowboarden zu haben
- Durch mein Stottern und Rotwerden habe ich so meine Mühe im Snowboardteam - Stottern und Rotwerden sind halt nicht gerade cool
- Mein Bruder wird durch einen Unfall arbeitsunfähig und erhält Frührente. Bei ihm wird Schiszophrenie festegellt. Er hat mehrere Jahre Psychiatrie und Medikamententerror vor sich.
- Ich habe ein paar "Tächtelmächtel" mit einigen Frauen, Knutschereien, Fummeleien, aber körperlich bin ich mit 23 immer noch Jungfrau.
- Mit 25 höre ich mit dem Snowboard-Rennsport auf. Das Team hat sich aufgelöst. Einer aus dem Team wird immerhin Weltmeister im Parallelslalom. Ich selber habe es "nur" zu einigen nationalen guten Plazierungen geschafft.
- Ich wechsle in eine Steuerberatungskanzlei als Angestellter und quäle mich 1,5 Jahre im Büro. Habe Konzentrationsstörungen, Buchungen am PC sind sehr fehlerhaft, ich kann mich nicht konzentrieren. Rotwerden und Stottern haben sich gebessert.
- Mittlerweile habe ich einen Freundeskreis
- Ich möchte mein Berufsleben ändern und hole abends das Fachabitur nach und mache einen 3jährigen Abendstudiengang zum Betriebswirt (nicht akademisch)
- Nach 1,5 Jahren Steuerbüro mache ich mich im PC-Bereich selbständig (Reparaturen, Vor-Ort-Service, Beratung, Verkauf)
- Mit 25 Jahren verliere ich meine Unschuld (yes! Wink ) - allerdings war der Druck den ich mir da gemacht habe im Nachhinein unnötig, naja, hinterher weiss man es besser.
- Stottern und Rotwerden sind auf ein erträgliches Mass zurückgegangen
- Bei dem Abendkurs lerne ich eine Frau kennen, wir ziehen zusammen
- Meine Eltern verlieren ihr Haus, meine Mutter wird in die Psychiatrie eingewiesen: Diagnoe: Schiszophrenie. Sie versucht sich mehrmals umzubringen. Mein Vater ist starker Alkoholiker.
- Ich schliesse meine Abendkurs erfolgreich ab
- Ich beenden nach knapp über 7 Jahren meine Therapie
- Mein Bruder bringt sich mit 35 um. Er stürzt sich vom 8 Stock seiner Mietwohnung.
- Meine Freundin und ich bekommen eine Tochter. Sie kommt viel zu früh auf die Welt und bleibt 8 Wochen im Krankenhaus.
- Ich habe keinen Kontakt mehr zu meinen Eltern, meine Mutter verbringt 40 Prozent ihrer Zeit in der Psychiatrie, mein Vater ist schwer alkoholkrank und lässt sich nicht helfen
- Meine "Schwiegereltern" lehnen mich ab, da ich 11 Jahre jünger wie meine Freundin bin (und wohl noch aus anderen Gründen)
- Die Beziehung mit meiner Freundin läuft immer schlechter, ich mehrmals aus, wir raufen uns aber immer wieder zusammen
- Unsere Tochter kommt in den Kindergarten
- Mein Freundeskreis ist "gefestigt", ich habe Leute, mit denen ich was unternehmen und reden kann
- Stottern und Rotwerden sind fast verschwunden
- Anfang dieses Jahres: die Wirtschaftslage macht mir zu schaffen, schlechte Umsätze. Frust über meine Selbständigkeit, ich würde gerne mal was "anderes" machen
- April: mein abendliches Computerspielen artet in eine Sucht aus, ich sitze stundenlag (auch tagsüber statt zu arbeiten) vor dem PC und spiele in meinem Laden. Bin total unzufrieden mit der Situation.
- August 2003. Ich bekomme Streit mit meiner Freundin und wohne jetzt seit Tagen in meinem Laden.
- Depressive Stimmung macht sich breit aber ich lasse mich nicht einfangen. Seit 2 Tage versuche ich, den "Karren" aus dem Mist zu bekommen.

So, war jetzt trotz Kurzfassung recht lang. Vieles habe ich vergessen, nur als "kleiner" Überblick.

Der Nick "dickbaer" hat keine allzutiefe Bedeutung. Vielleicht, daß ich versuche meine "dünne Haut" manchmal mit einem dicken Überzug zu schützen.
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Wohnort Wien
, 33


Post Thu, 21.Aug.03, 11:06      Reply with quoteBack to top

Hi Dickbaer!

Also ich muß sagen, dass sich deine Lebensgeschichte wirklich sehr spannend liest und für mich sehr interessant erscheint.

Aber was ist dein Problem?

Du hast Freunde, du stotterst kaum noch, hast dich im Beruf einigermaßen gefestigt, hast eine Tochter, keine Depression...

Gruß,
Pantherra.

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"...was tief in mir schlief, führt nun Feder..."
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