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Schnuppe
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Post Fri, 22.Aug.03, 23:21      Wahrnehmungsstörung nach sexuellem Missbrauch Reply with quoteBack to top

Mhm, ich weiss nicht genau was es ist, vieleicht eine wahrnehmungsstörung?
Ich habe manchmal so Phasen wo sich das eigene Sichtfeld die Wahrnehmung meiner Umwelt in einer Art Tunnelblick katalysiert.

Wenn ich in geschlossenen räumen bin(Gefühl nicht weglaufen , mich nicht wehren zu können) und mit einem Mann meist nicht bekannt oder nur flüchtig, alleine.
Oder auch wenn, die Möglichkeit besteht das dies zB. Handwerker in der wohnung, Nachbar der bei streit in die Wohnung kommen könnte passiert.
dann habe ich angst dann denke ich nicht mehr das ist der Handwerker oder Nachbar um etwas zu reparieren oder um mit mir zu streiten sondern ich bekomme Bilder von gesichtslosen Männern die mir weh tun wollen und je mehr ich versuche dagegen anzukäpfen desto mehr scheine ich in dieser verzerten wahrnehmung festzuhängen, tiefer zu rutschen.

Anfangs habe ich es geschafft mich durch schneiden da wieder rauszubringen und es hat Stunden gedauert bis ich den Kampf im Kopf aufgab und zur Klinge griff.
Gestern hatte ich mal wieder so eine Phase(Streit mit Nachbarn, angst das er imöglicherweise in meine Wohnung kommt) diesmal ging es besser ich hab geguckt wie ich für mich diese bestimmte situation entschärfen könnte, mich also falls er wirklich klingeln sollte in die Tür stellen, oder am besten an diesem tag ins Kino gehen, aber ich kann mich doch nicht immer schneiden oder weglaufen. Embarassed

Warum hat man solche wahrnehmungsverschiebungen?, ist das bis zu einem gewissen Punkt normal?
Kann man sie verhindern?
Sollte man sie behandeln lassen?
Und wenn wie?

Fragen über fragen


Liebe Grüsse
schnuppe
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Annemarie
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Post Sun, 31.Aug.03, 8:06      Reply with quoteBack to top

Liebe Schnuppe,

ich glaube, ich kann gut nachempfinden, was Du meinst.
Eigentlich bin ich ein Mensch, der vor anderen keine physische Angst hat ... so dachte ich, bis ich Deinen Beitrag gelesen habe.
Ich mache Dinge, wo andere mich fragen: "Fürchtest Du Dich nicht?" Alleine die Frage finde ich schon komisch. So in dem Sinne ... würde ich es machen, wenn ...?

Jetzt ist mir aufgefallen, daß in solchen und ähnlichen Situationen (z.Bsp. alleine mit jemandem im Aufzug, in einem Raum, nächtliche Begegnungen auf der Straße, und noch 1000 andere Möglichkeiten) meine ganzen Sinne zusammenhelfen, dem Menschen mitzuteilen, daß er mir jaaaa von der Pelle bleiben soll.
Ist nur gut, daß dieser arme Mensch nicht Gedanken lesen kann, der wüßte nicht, wie ihm geschieht Confused

Schnuppe wrote:
Wenn ich in geschlossenen räumen bin(Gefühl nicht weglaufen , mich nicht wehren zu können) und mit einem Mann meist nicht bekannt oder nur flüchtig, alleine.


Ein so ganz oberflächlicher Rat: Könntest Du Dir vorstellen, einen Selbstverteidigungskurs zu machen? Ich habe so einen gemacht und seither wenigstens nicht mehr das Gefühl, im Ernstfall ausgeliefert zu sein.

Du fragst, ob Du das behandeln lassen solltest? Indem Du Dich sogar selbst verletzt solltest Du meiner Meinung nach nicht mehr zu lange damit warten.
Du hast geschrieben, daß Du VT und EMDR gemacht und damit Erfolg gehabt hast. Das ist schön. Aber manchmal ist die Zeit für bestimmte Leiden noch nicht reif, sie zu behandeln. Vielleicht war das in diesem Fall damals so. Jetzt ist es vielleicht anders und Du kannst daran arbeiten.

Also zu der Frage "wie" würde mir eindeutig nur einfallen, mit einer Therapie und vielleicht auch einer SHG?

Liebe Schnuppe, laß Dich nicht mehr zu lange von diesem Druck beherrschen, Du mußt nicht so leiden.

Ganz liebe Grüße,
Annemarie

_________________
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Schnuppe
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Post Tue, 02.Sep.03, 21:32      Reply with quoteBack to top

Hallo Annemarie,

Danke für Deinen Post

Annemarie wrote:
Liebe Schnuppe,
Ein so ganz oberflächlicher Rat: Könntest Du Dir vorstellen, einen Selbstverteidigungskurs zu machen? ´

Nun ich habe Drei SV-Kurse gemacht, 1 Jahr Judo, 5 Karate und hab einige Tricks von jemandem vom BGS -gelernt(wenn Du mich fragst das wirklich einzig effektive)
Den Rest vergisst man entweder wieder oder man merkt, je länger man SV macht, das es bei meiner Kostitution nicht sehr effektiv ist.
Nein, Angst mich nicht wehren zu können ist es nicht mal unbedingt, sondern die Angst davor wie ein Kaninchen vor der Schlange zu stehen mich nicht bewegen zu können, mich nicht zu wehren weil ich auf Dauer nunmal auch mit den besten Techniken nicht gegen jemanden ankommen kann der 20-...kg mehr wiegt als ich.
Und der dann richtig sauer wird.


Quote:

Du fragst, ob Du das behandeln lassen solltest? Indem Du Dich sogar selbst verletzt solltest Du meiner Meinung nach nicht mehr zu lange damit warten.

Nun ich schneide mich im Moment nicht mehr, hab es diesmal ja schon besser hinbekommen, ich dachte das diese Phasen vieleicht weniger werden und abflachen auch in Ihrer Intensität und auf Dauer dann ganz verschwinden würden wenn ich lerne mit diesen situationen umzugehen und mir hier im Forum jemand vieleicht aus eigener erfahrung das bestätigen würde?
Aber ich denke das sollte ich wohl ehr meine Thera fragen, dachte nur jemand hätte Erfahrung mit sowas.

Quote:
Du hast geschrieben, daß Du VT und EMDR gemacht und damit Erfolg gehabt hast. . Aber manchmal ist die Zeit für bestimmte Leiden noch nicht reif, sie zu behandeln. Vielleicht war das in diesem Fall damals so. Jetzt ist es vielleicht anders und Du kannst daran arbeiten.

Laughing Nun ich mache immer noch ne VT, und bin langsam Therapiemüde.
Wenn ich das Thema nicht mehr anschneiden werde, dann ist die Zeit wohl noch nicht reif, ja da könntest du recht haben. Deshalb wollte ich wohl auch so ne Bestätigung das diese Phasen von alleine aufhören wenn ich mich nur damit auseinandersetze, um es halt in meiner Therapie nicht anschneiden zu müssen Embarassed

Quote:

Also zu der Frage "wie" würde mir eindeutig nur einfallen, mit einer Therapie ?

Ja, danke, werds nächste Woche doch noch mal ansprechen wenn ich ne Stunde hab, iss wohl doch besser.

Mal sehen was meine Thera. dazu meint,.
Hatte solche Phasen jetzt schon 4 mal , hatte Ihr aber nichts davon erzählt da die ersten 3 mal relativ(und sehr heftig mit Suizidgedanken und schneiden) am Anfang der Therapie waren und es mir sehr schlecht ging, kam gerade aus der Geschlossenen(Suizidversuch , Hatten gedroht wenn ich nicht reingehe werden die mich Zwangseinweisen) und da dachte ich wenn ich Ihr DAS erzähle, dann schickt die mich gleich wieder dorthin zurück. ARRG
Zumal Sie mich kurz vorher schon in irgendeine psychosomatische Klinik schicken wollte weil ich sehr labil war, dagegen hab ich mich aber gewehrt und zwingen konnte Sie mich schlecht. Wenn ci Ihr dann erzählt hätte das ich diese wahrnehmungsverschiebungen hatte, nee-blos nich, nicht noch mal hinter Gittern gegen meinen Willen, das hätt ich nicht ertragen, lieber tot.
Aber das war vor 1,5-2 Jahren und seitdem war nichts mehr bis vor ein paar wochen halt.

Na ja, jetzt bin ich jedenfalls stabil und sie kann mich nicht gegen meinen Willen in ne Psychiatrie zwingen, wenn ich nicht will, da kann ich`s ja wagen Ihr zu erzählen, denk ich Rolling Eyes

Oder? Theras. dürfen doch ohne Zustimmung eines artztes nicht einweisen und dem muss ich doch vorgestellt werden?
Und da brauch ich ja einfach nicht hingehen, falls die doch solche Anwandlungen bekommt?


Liebe Grüsse
Schnuppe
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Annemarie
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Post Tue, 02.Sep.03, 22:12      Reply with quoteBack to top

Liebe Schnuppe,

mit SVV habe ich zum Glück keine Erfahrung, da kann ich Dir leider nicht helfen.
Was ich mir aber vorstellen kann, ist es nicht wie bei jeder destruktiver Handlung, daß eine gezielte Therapie dabei helfen kann? Ich glaube nicht, daß sich sowas von alleine ganz verflüchtigt.
Du solltest Dich wirklich Deiner Therapeutin anvertrauen.

Deine Ängste wegen Einweisung kann ich einerseits verstehen, andererseits, ist es nicht wesentlich wichtiger, daß Du in absehbarer Zeit wieder ohne diesen Druck leben kannst?
Ich könnte mir vorstellen, daß ich das, wenn es mir gerade besser geht, mal zum Thema machen würde. Sie soll wissen, welche Ängste Du mit Dir trägst und daß Du unter diesen Umständen Dir schwer tust, Dich ihr vollends anzuvertrauen. Dann kann sie Dir auch diese Ängste nehmen und Du brauchst Dich mit so Schwerwiegendem nicht alleine rumschlagen.

Ich drück Dir die Daumen, daß Du da über Deinen Schatten springen kannst. Deinen Leidensdruck kann man bis hierher spüren.

Alles Liebe und den Mut, es wirklich anzusprechen wünscht Dir
Annemarie

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Post Tue, 02.Sep.03, 22:51      Reply with quoteBack to top

Annemarie wrote:

Ich könnte mir vorstellen, daß ich das, wenn es mir gerade besser geht, mal zum Thema machen würde. Sie soll wissen, welche Ängste Du mit Dir trägst und daß Du unter diesen Umständen Dir schwer tust, Dich ihr vollends anzuvertrauen.

Stimmt, zumindest Ihr sagen warum ich mich traue ihr erst nach 2 Jahren davon zu erzählen,

Ja, du hast recht, werd ich, vielen dank und sei lieb gegrüsst
Schnuppe
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