| Author |
Message |
Daisy2
neu an Bord!
 1
,
|
Fri, 22.Nov.02, 14:38 ADHS und Sexualität |
  |
Ich bin seit 2 Jahren mit meinem Lebensgefährten zusammen. Dieser hat einen Sohn (13 1/2 Jahre) namens Kevin, der die ganze Woche im Internat untergebracht ist und von Freitag bis Sonntag bei uns zuhause ist.
Kevin ist hyperaktiv und Legastheniker und dementsprechend schwierig gestaltet sich für mich auch das Zusammenleben mit ihm.
Nun ist für mich noch etwas hinzugekommen, mit dem ich absolut nicht auf gleich komme. Kevin ist jetzt offenbar in der Pubertät.
Aufgrund der Arbeit meines Lebensgefährten bin ich oft mit ihm alleine. Nun, seit 3 Wochen passiert es ziemlich oft, dass Kevin sich gedankenverloren sogar wenn ich im selben Raum bin selbstbefriedigt, z.B. wenn wir gemeinsam einen Film ansehen. Ich kann damit überhaupt nicht umgehen, es ist mir total unangenehm, ich gehe aus dem Zimmer, fühle mich in meiner Wohnung nicht mehr wohl und habe schon jetzt ein Magenzusammenkrampfen, wenn ich daran denke, dass heut Freitag ist und er wieder kommt. Ich habe ihn auch nicht darauf angesprochen, weil ich nicht weiss, was ich damit anrichten kann und wie ich dieses heikle Thema formuliere. Er findet offenbar gerade seine Sexualität und da ich keine Kinder habe, weiss ich auch nicht, was ich tun soll.
Er hat auch noch andere Angewohnheiten, wie immer und überall in der Nase zu bohren und das dann auch noch zu essen. Das versuche ich seit langer Zeit mal im Guten, mal mit Schimpfen ihm abzugewöhnen. Ist leider nicht möglich!!! Auch das ist für mich ganz schlimm im Zusammenleben. Mich ekelt schon vor meiner eigenen Wohnung, weil ich ständig denken muss, dort ist er gelegen oder gesessen, dort hat er vielleicht wieder was hingeschmiert. Ich bin wirklich schon verzweifelt und habe angst, dass meine Beziehung über kurz oder lang deshalb in Brüche geht.
Ich bitte Sie um dringenden Rat an meine e-mail-adresse: Daisy2_1963@yahoo.com
|
|
|
 |
|
| Werbung |
|
r.l.fellner
Psychotherapeut
1589
 Wien
M
|
Sehr geehrte Daisy2,
ich kann Ihre Gefühle angesichts dieser Situation gut verstehen - allerdings ist diese angespannte Situation auch nichts, das dauerhaft "ertragen" werden muß oder für das es keine Änderungsmöglichkeit gibt!
Befindet sich Kevin bereits in Therapie oder besuchen Sie gemeinsam eine Familientherapie? Wenn nicht, würde ich Ihnen eine dieser Varianten (bevorzugt die letztere) dringendst ans Herz legen - begleitende Psychotherapie gilt heute als elementar für dauerhafte Erfolge bei ADS und ADHS.
U.a. ist es bei der beschriebenen Symptomatik von großer Wichtigkeit, daß Sie als Paar eine gemeinsame Linie verfolgen und Kevin genau spürt, wo die Grenzen des zu Hause erlaubten Verhaltens liegen. Die dazu erforderlichen Schritte und Strategien, speziell auf die vorliegende Familiensituation und das das jeweilige Kind abgestimmt, lassen sich im Zuge einer begleitenden Familientherapie bei einem einschlägig erfahrenen Therapeuten optimal festlegen - und der laufende Erfolg stabilisieren.
Erwarten Sie keine umgehenden Veränderungen - aufmerksamkeitsgestörte (ADS) bzw. allgemein "lebendige" und verhaltensauffällige Kinder brauchen viel Zeit und viel Liebe als Ausgangsbasis für eine Verhaltensänderung. Unter fachlicher Begleitung, und nicht zuletzt, wenn Sie auch als Paar hinter der Therapie stehen, werden Sie aber doch bereits nach wenigen Wochen oder Monaten erste Verbesserungen - und eine "Entspannung" daheim - feststellen können. Dies ist nicht nur meine regelmäßige Erfahrung in der Arbeit mit betroffenen Familien, sondern mittlerweile auch durch einschlägige Statistiken bestätigt.
Alles Gute!
Fellner
|
_________________
Website | Kontakt | Artikel-Archiv |
|
| |
|
Apollon
Forums-InsiderIn
213
M,
|
Ich denke das ist Sache Deines Lebensgefährten. Wenn er nicht mal in der Lage ist, seinem Sohn Grenzen zu setzen, solltest Du Dir überleben nach welcher Art Mann Du überhaupt gesucht hast.
|
|
|
| |
|
|
|
|
[Info]
1
Wien