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Angsthaeschen
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Post Mon, 15.Sep.03, 19:00      Zittern, Angst, Depresion, oder was? Reply with quoteBack to top

Hallo,

Passiert ist es am 30. April. Ich war arbeiten, hatte Spätschicht. Auf einmal fingen meine Knie an zu zittern. Ich hatte echt Mühe, stehen zu bleiben. Das ganze hielt ich ungefähr eine Stunde aus. Danach wurde es sehr schnell viel schlimmer! Nun hatte ich wirklich Mühe, stehen zu bleiben. Ich hatte Angst, in Ohnmacht zu fallen. Ich bekam Herzklopfen, Atemnot, schwitzte, Panik! Ich schleppte mich dann zu meinem Meister, der mir erlaubt hat, mich eine halbe Stunde hinzulegen. Danach ging es mir etwas besser, aber leider nicht sehr lange. Zu allem Übel kam auch noch der Betriebsleiter und fragte mich, ob ich denn heute meine Arbeit schaffe. Ich sagte ihm "Nein!" und was mit mir heute los war.

Zum Glück war der nächste Tag ein Feiertag (1. Mai), also dachte ich, okay, da ruhe ich mich aus und arbeite dann am nächsten Tag wieder. Von wegen! Genau das gleiche. Meine Knie begannen wieder zu zittern. Da ich nun bereits wusste, was da auf mich zukommen wird (Angst, Herzklopfen, Panik), bin nach einer halben Stunde bereits zu meinem Meister gegangen und sagte ihm, dass ich zum Arzt gehen will. Der wusste zunächst nichts konkretes und tippte auf Hyperventilation. Ich wurde eine Woche krankgeschrieben.

Während dieser Woche ging es mir am Anfang noch schlecht, ich zitterte recht oft. Am Wochenende fühlte ich mich dann aber relativ gut. Als ich wieder arbeiten musste, hatte ich Nachtschicht. Aber da merkte ich schon, dass es mir wieder schlecht geht. Ich zitterte wieder! Also bin ich nach einer halben Stunde wieder gegangen, was meinem Chef natürlich nicht gefiel!

Ich wurde schrittweise immer weiter krankgeschrieben, das Zittern ging nicht weg. Außerdem wurde ich auch gründlich untersucht. Zuerst zum HNO, könnte ja was mit meinen Ohren sein, weil mir damals noch immer so schwindelig war. Nichts! Mein Arzt untersuchte auch mein Herz, den Blutdruck, meine Blutwerte, alles in Ordnung! Also überwies er mich zum Neurologen, der mich dann untersuchte, und dann in die Röhre schickte, von wegen Tumor im Kopf, aber auch da: Alles in Ordnung!

Zunächst tippte mein Arzt weiterhin auf Hyperventilation, schwenkte dann aber um auf "somatoforme Störung".

Zwischenzeitlich war ich auch bei einem Umweltmediziner, aber der fand auch nichts. Hatte ja sein können, dass die Lösungsmittel in der Firma schuld wären. Nichts!

Anfang August verschrieb mir mein Arzt Amineurin. Weil ich seit einigen Wochen ständige Kopfschmerzen hatte und auch nicht mehr richtig einschlafen konnte. Weil, sobald ich im Bett lag, meine Beine anfingen, recht heftig zu zucken. Das fühlte sich so an, wie wenn die Beine sich aufladen, um sich dann durch einen sehr heftigen Ruck zu entladen. Danach war ich immer hellwach! Also stand ich wieder auf und das solange, bis wirklich nichts mehr ging, oft war ich so 30-40 Stunden am Stück wach, bis ich endlich so müde war, dass ich vor dem Zucken der Beine einschlief!

Und dann eben immer dieses Zittern! Kaum stehe ich 5 Minuten, zitterten meine Knie. Aber auch wenn ich nur irgendwo sitze, zitterten auch oft meine Hände. Manchmal konnte ich nicht mal mehr eine Tasse Kaffee halten!

Wie gesagt, Anfang August bekam ich Amineurin. Das mit dem Zucken der Beine im Bett verschwand sofort, die Kopfschmerzen allerdings blieben. Die Nebenwirkungen von Amineurin waren am Anfang ein trockener Mund und etwas schwindel. Das schlimmste war aber diese ständige Müdigkeit, die mich nun befiel. Aber wenigstens konnte ich nun schlafen! Allerdings zu lange! Selten weniger als 12-15 Stunden! Und das mit dem Zittern war auch nicht besser.

Mein Arzt meinte, ich soll mir einen Psychotherapeuten suchen um eine Verhaltenstherapie zu machen. Das fand ich auch okay, aber ich fand keinen, alle belegt! Oder erst im November Termine! Also machte ich anfang September einen Termin bei meinem Neurologen, in der Hoffnung, der macht auch Verhaltenstherapie. Leider nicht! Er hat mir nun Citalopram verschrieben. Die nehme ich jetzt seit einer Woche.

Die Wirkung von Citalopram ist eigentlich ganz gut, meine Beine zucken nicht mehr, die Kopfschmerzen sind auch so gut wie weg, und Zittern tue ich zuhause, wenn ich Ruhe habe, auch so gut wie nicht mehr. Nur wenn ich irgendwo hin muss, zittere ich noch!

Doch die Nebenwirkungen von Citalopram haben es in sich! Am ersten Tag bekam ich einen so heftigen Schwindelanfall, dass es mich fast umgehauen hätte! Außerdem bekam ich heftig Durchfall. Und dies gleich am ersten Tag! Und heute, eine Woche später habe ich wieder Durchfall, aber nicht so schlimm wie am ersten Tag. Ich schätze mal, in ein bis zwei Wochen ist das wieder weg.

Tja, und nun sitze ich hier und weis nicht, was mit mir los ist! Mein Neurologe sagte irgendwas von wegen einer Angststörung. Aber eigentlich fühle ich mich nicht ängstlich! Eher deprimiert, aber das auch nicht so richtig!

Also, weis einer, was mit mir los ist? Oder gibt es hier jemanden, dem es genau so geht wie mir?

mfg,
Angsthäschen
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Morpheus
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Post Wed, 17.Sep.03, 12:44      Re: Zittern, Angst, Depresion, oder was? Reply with quoteBack to top

Hallo Angsthaeschen,

leider kann ich Dir nicht genau sagen was Dir fehlt (ich denke das kann hier niemand). Das kann nur ein Psychotherapeut nach einer gründlichen Anamnese!

Du schreibst ja selbst, das Du Panik hattest. Vielleicht liegt Dein Neurologe also gar nicht so falsch mit seiner Vermutung...

Auch wenn es ziemlich lange Wartezeiten für eine Therapie gibt solltest Du nicht gleich die Flinte ins Korn werfen. Ich kann Dir nur raten es weiter zu probieren evtl. schon früher einen Termin zu bekommen. Sonst musst Du wohl in den saueren Apfel beissen und die Wartezeit in Kauf nehmen. Aber kümmere Dich auf jeden Fall um einen Therapieplatz!

Ich denke, das Dir die Metikamente Deines Neurologen in der Zwischenzeit etwas helfen können. Schau dich doch einfach mal zusätzlich nach Selbsthilfegruppen (Angst & Panik) in Deiner Nähe um. Dort bekommst Du garantiert auch wertvolle Hilfe.

Und noch etwas: Panikattacken sind ganz und gar keine schöne Sache. Du musst sie ja auch nicht als angenehm empfinden. Aber lebensbedrohlich ist sie bis jetzt noch für niemanden gewesen. Geh auf alle Fälle raus aus Deiner Wohnung. Obwol Dir vielleicht nicht danach ist : gehe Einkaufen, Freunde besuchen, Spazieren etc. - unternimm was!

Glaub mir, es gibt bestimmt einen (evtl. psychischen???) Grund für Deine Panickattacken. Den findet aber nur ein Psychotherapeut heraus.

liebe Grüsse

Morpheus
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Angsthaeschen
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Post Wed, 17.Sep.03, 16:12      Re: Zittern, Angst, Depresion, oder was? Reply with quoteBack to top

Hallo,

erstmal danke, dass überhaupt jemand geantwortet hat!

@Morpheus
Aus dem Haus gehen, das sagt sich so leicht! Das Problem ist ja, wenn ich zuhause bin, habe ich so gut wie keine Probleme! Klar... Aber dies auch erst, seit ich die Medikamente nehme! Ich weis auch nicht, aber irgendwie bewirken die auf der einen Seite zwar, das ich kaum noch Symptome habe, auf der anderen Seite ist es aber so, dass ich irgendwie das Gefühl habe, keine Gefühle mehr zu haben. Ich habe irgendwie an nichts mehr so richtig Freude. Ausserdem ist mir so ziemlich alles egal. Vom Kopf her tut mir mein Vater leid, mit dem ich zusammenwohne, weil ich in fast den ganzen Tag aus dem Weg gehe. Aber ich fühle nicht, dass er mir leid tut! Schon komisch!

Wegen dem aus dem Haus gehen. Nun, ich weis, ich sollte es tun, aber... Bis wor einigen Wochen tat ich es auch noch, aber wenn ich wo bin, zittere ich nach kurzer Zeit wieder und habe Angst, umzufallen. Panik in dem Sinn habe ich gottseidank nicht, aber trotzdem einfach nur Angst!

Ausserdem will ich im Moment auch nicht aus dem Haus, weil ich Angst habe, dass ich wo bin, und aufgrund der Nebenwirkungen von diesem Citalopram auf einmal Durchfall bekomme. Und wenn dann kein Klo in der Nähe ist... Ist nicht so einfach! Ich hoffe, diese Nebenwirkungen verschwinden bald!

Psychotherapeut finden, nun ja. Ich weis, ich muss einen finden. Aber ich raffe mich irgendwie nicht so recht dazu auf. Letzten Monat habe ich einige dutzend angerufen, ohne Erfolg. Waren entweder gerade im urlaub oder es war nur ein Automat dran. Und jetzt wieder soviele Anrufe machen, na toll!

Überhaupt, momentan fällt mir vieles so schwer! Ich will etwas tun, stehe auch auf, um es zu tun, aber dann mache ich es doch nicht, weil... keine Ahnung, jedenfalls geht es mir dann zu schlecht.

Alles ist im Moment irgendwie so langwierig, alles zieht sich so hin. Ich habe im Moment einfach nicht die Kraft und die Nerven, einfachste Dinge zu tun! Sowie ich mich etwas aufrege, oder nur den geringstes Stress habe, oder einen Streit, oder jemand redet ununterbrochen auf mich ein... Dann zittere ich sofort! Manchmal kann ich nicht mal mehr eine Tasse Kaffe halten, aber ich glaube, das habe ich in meinem ersten Posting schon geschrieben. Da will ich was machen, und auf einmal, zack aus, ist die ganze Kraft raus aus dem Arm.

Das schlimmste ist ja, dass die Probleme meist so unverhofft plötzlich kommen, also oft ohne Vorwarnung! Das ist echt zum Verzweifeln! Man traut sich kaum noch, irgendwas zu machen!

Für mich persönlich ebenfalls schlimm ist, dass ich in letzter Zeit einige Kilo abgenommen habe! Das macht mir auch Angst! Kann aber auch eine Nebenwirkung der Medikamente sein, ich weiss es nicht...

Was ich ebenfalls nicht verstehe: Es geht mir nun schon seit Mai so, also wenn der September rum ist, 5 Monate! Wieso dauert das so lange! Der Hammer ist aber: Mein Neurologe sagte mit, ich müsse lernen, damit zu leben... Könnte ich vieleicht auch... Aber leider bin ich ja nicht allein auf der Welt! Stell dir mal vor, das mit dem Zittern geht nie wieder weg. Nun, damit könnte ich mich vieleicht arrangieren. Ich vermeide es dann einfach, zu stehen. Soweit, so gut. Aber, wenn ich mal wieder arbeiten gehen muss, was dann? Da ich keinen Beruf gelernt habe, glaube ich kaum, dass ein Arbeitgeber so verständnisvoll ist, dass ich mich, wenn ich zittere, hinsetze. Weil, ohne Berufsausbildung bekommt man kaum eine sitzende Arbeit! Uh, lieber nicht daran denken...

mfg,
Angsthaeschen
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majai
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Post Wed, 17.Sep.03, 16:18      Re: Zittern, Angst, Depresion, oder was? Reply with quoteBack to top

hat dich deine arbeit erfüllt? wars das, was du machen wolltest?

ich frag, weil ich es bei mir kenne, daß ich immer dann krank werd, wenn ich was mach, was ich eigentlich nicht will, und nicht zu meinem "ich will aber nicht" stehen kann. so werd ich einfach krank und kann sagen "ich kann aber nicht". dafür muß ich mich nicht rechtfertigen.

liebe grüße, majai
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Angsthaeschen
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Post Wed, 17.Sep.03, 16:30      Re: Zittern, Angst, Depresion, oder was? Reply with quoteBack to top

majai wrote:
hat dich deine arbeit erfüllt? wars das, was du machen wolltest?


Nein! Die Arbeit war zwar nicht schlecht, also nicht schwer, aber auf Dauer wollte ich das sicher nicht machen. Aber ich nehme an, meine jetzigen Probleme haben was mit dieser Firma bzw. der Arbeit dort zu tun! Als ich da vor drei Jahren anfing, war alles super! Doch seit Herbst letzten Jahres war die Stimmung insgesamt (bei den Mitarbeitern und mir) im Eimer. Denn die haben sich erweitert, und seitdem läuft's dort nur noch stressig ab...

Nun ja, die haben mich ja nun gekündigt, somit habe ich in dieser Hinsicht ja keinen Stress mehr, aber trotzdem geht es mir nicht besser!

Nun, bis zu meinem "Anfall" im April hatte ich vorher niemals Probleme! NIE! Es kam von heute auf Morgen! Einfach so! Das ist es ja gerade, was mir so zu schaffen macht! Ich meine, da war ich 34 Jahre (so alt bin ich auch) so gut wie nie krank, und nun das!

Eigentlich ist es ja zum heulen, aber da im Moment meine Gefühle irgendwie weg sind, kann ich nichtmal mehr das!

mfg,
Angsthaeschen
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majai
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Post Wed, 17.Sep.03, 17:39      Re: Zittern, Angst, Depresion, oder was? Reply with quoteBack to top

dann sitzt da wahrscheinlich der knackpunkt.

dann brauchst du keinen arzt, sondern eine aufgabe. ein ziel. etwas was du tun willst und was dich fordert, nicht zu viel aber genug um nicht auf der stelle zu treten.

weißt du, was du am liebsten machen willst?
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Angsthaeschen
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Post Thu, 18.Sep.03, 14:32      Re: Zittern, Angst, Depresion, oder was? Reply with quoteBack to top

majai wrote:
dann sitzt da wahrscheinlich der knackpunkt.

dann brauchst du keinen arzt, sondern eine aufgabe. ein ziel. etwas was du tun willst und was dich fordert, nicht zu viel aber genug um nicht auf der stelle zu treten.

weißt du, was du am liebsten machen willst?


Ja! Heute abend ins Bett gehen und morgen nicht mehr aufwachen! Hat doch eh alles keinen Sinn mehr, irgendwie!

Das schlimmste bei mir im Moment ist ja, das ich zwar kaum noch körperliche Symptome habe, abgesehen davon, dass trotz der Tabletten die Kopfschmerzen wieder kommen, aber meine Gefühle sind weg! Ich möchte weinen, kann es aber nicht! Ich möchte einen Wutausbruch bekommen, geht aber auch nicht!

Hm, irgendwie dachte ich bisher, nein, ich habe keine Depression, nein, ich habe keine Angst, nein, ich habe keine Panik. Doch wenn ich darüber nachdenke, habe ich ganz schön viel Angst! Allein schon der Gedanke, aus dem Haus zu gehen... Heute morgen sagte ich zu meinem Vater, dass ich heute mit ihm Einkaufen gehen will. Jetzt ist es halb vier und ich sitze immer noch hier! Bin auch ein wenig zittrig im Moment. Ich habe einfach Angst, dass ich im Laden stehe und anfange zu zittern, ich nicht mehr stehen kann und umfalle. Ich weis vom Kopf her zwar, dass das wohl nicht passieren wird, weil ich ja schnell aus dem Laden rauslaufen kann, aber was ist, wenn ich es doch nicht mehr schaffe? Was ist, wenn mich jemand am Ausgang aufhält, weil er meint, ich hätte was geklaut? Dann sitze ich da erstmal eine Weile fest und habe keinen Ausweg!

Oh mein Gott, allein von dem Gedanken daran ist mir jetzt schwindelig geworden!

mfg,
Angsthaeschen
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majai
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Post Thu, 18.Sep.03, 14:57      Re: Zittern, Angst, Depresion, oder was? Reply with quoteBack to top

Quote:

Ja! Heute abend ins Bett gehen und morgen nicht mehr aufwachen! Hat doch eh alles keinen Sinn mehr, irgendwie!
....
Oh mein Gott, allein von dem Gedanken daran ist mir jetzt schwindelig geworden!


in meinem leben gab es auch zeiten, wo alles ausweglos schien und ich mir nichts sehnlicher gewünscht habe, als auf der stelle tot umzufallen. hat mir jemand gesagt "tu was" "wenn du nicht versauern willst, dann steh auf und probiers aus" "wenn du schon vorher davon ausgehst, daß geht nicht, dann gehts klar nicht- weil du es nicht willst" .... hab ich gedacht "ihr deppen, ihr wißt ja gar nicht, wovon ihr redet, wenn das sooo einfach wäre!"

blablabla...

ich bin stur und sagen lassen tu ich mir nix.

ein jemand hat mir dann gesagt "meine güte, bist du blöd. du sitzt hier und leidest, verschwendest unmengen von energie um noch mehr zu finden worüber du dich beschweren kann und dich dran runterziehen läßt- nehm doch mal die ganze energie zusammen und benutz sie um dich gerade hinzustellen, nach vorne zu blicken und loszulaufen."
(der jemand hatte recht...)

was machst du den ganzen tag, wenn du zu hause bist? besuchen dich freunde?

hm... mir ist gerade aufgefallen, daß ich seit montag morgen das haus auch nicht verlassen habe.

alles liebe! majai.
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Angsthaeschen
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Post Thu, 18.Sep.03, 15:43      Re: Zittern, Angst, Depresion, oder was? Reply with quoteBack to top

majai wrote:

(der jemand hatte recht...)

was machst du den ganzen tag, wenn du zu hause bist? besuchen dich freunde?

hm... mir ist gerade aufgefallen, daß ich seit montag morgen das haus auch nicht verlassen habe.


Tja, freut mich für dich, wenn du etwas geschafft hast. Du hattest ja jemanden. Ich habe praktisch niemanden! Freunde habe ich leider nicht. Gut, wenn ich noch arbeiten würde, hätte ich Arbeitskollegen zum reden.

Ich wohne zwar immer noch mit meinem Vater in meinem Elternhaus, aber er ist schon 82 Jahre alt und braucht selbst Hilfe, die ich gerne gebe. Doch mit ihm reden ist unmöglich, leider! Immer dann, wenn ich etwas wichtiges mit ihm bereden will, hat er entweder "keine Zeit" oder "Keine Lust, bin zu müde" oder sonst eine Ausrede, um nicht mit mir reden zu müssen.

Gut, dann wäre da noch meine Schwester. Aber die ist auch keine grosse Hilfe, denn die hört sich lieber selber reden. Ich kann zwar mit ihr Anfangen zu reden, fange dann auch an zu reden, aber in kürzester Zeit labert sie dann entweder von ihren eigenen Problemen oder noch schlimmer von den Problemen wildfremder Leute, die ich gar nicht kenne. Sowas kann ziemlich weh tun!

Ich weis, seit es mir schlecht geht, lese ich auch sehr viel zu diesem Thema im Internet. Da lese ich auch oft so Sachen wie "Kopf hoch, wird schon werden" oder eben auch "Mach was!". Das sagt sich so leicht, und ist doch so schwer umzusetzen! Was nützt es mir, wenn ich "etwas mache" und raus gehe, es mir dann aber schlecht geht und aufgrund dieser schlechten Erfahrung noch schlechter? Wenn doch nur jemand da wäre, der mir helfen kann! Alleine schaffe ich das nicht! Zumindest nicht jetzt.

Ausserdem macht mir diese vor allem in Süddeutschland übliche diskriminierung von "Singles" zu schaffen. Wenn man da mit 34 noch nicht verheiratet ist und nicht mindestens 3 Kinder hat, gilt man kaum etwas! Am meisten regt mich auf, wenn Leute zu mir sagen: "Du bist ja Single, du musst doch sehr viel Zeit haben. Du kannst ja auch gar keine Probleme haben!". Sowas regt mich masslos auf! Wenn ich dann sage, dass ich mich aber um meinen alten Vater kümmern muss, und auch den ganzen Haushalt alleine machen muss... tun diese Leute das als normale Sache ab. Dass man es alleine nicht so leicht hat, wollen die nicht verstehen.

Naja, wie dem auch sei, die letzten 5-10 Jahre, besonders die letzten 5 Jahre, habe ich relativ viel mitgemacht, da werden sich wohl viele Dinge in mir angestaut haben, die ich eben jetzt nicht verarbeiten kann. Ich denke zwar viel darüber nach, komme aber leider zu keiner Lösung. Deshalb will ich selbst ja auch eine Psychotherapie.

Jetzt im Moment würde ich am liebsten heulen, kann es aber leider nicht! Wie kann es sein, dass die Gefühle auf einmal weg sind? Keine Freude, keine Wut, kein Hass, keine Trauer, nichts! Nur diese verdammte Gleichgültigkeit! Und natürlich als einzigstes übriggebliebenes Gefühl diese verdammte Angst! Und selbst die nehme ich nicht so richtig wahr! Es ist zum verzweifeln!

Ich mein, ich weis, auf Dauer kann es so nicht weitergehen, irgendwann muss ich ja auch wieder arbeiten gehen! Bin ja erst 34! Wenn ich da an meine Zukunft denke, oh weh oh weh! Was, wenn ich wie bereits früher geschrieben, irgendetwas dauerhaftes bei mir bleibt? Wenn ich überlege, früher habe ich mir um meine Zukunft keine Gedanken gemacht, aber jetzt stürzt das ganze wie eine Gewaltige Lawine auf mich ein! Ich weis, Selbstmord ist keine Lösung, aber manchmal denke ich schon darüber nach, in letzter Zeit leider immer öfter. Aber ich weis zum Glück auch, dass ich das wohl nie tun würde, weil ich davor zu grosse Angst habe. Könnte ja schiefgehen...

So, jetzt muss ich mich erstmal wieder sammeln...

mfg,
Angsthaeschen
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majai
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Post Thu, 18.Sep.03, 16:41      Re: Zittern, Angst, Depresion, oder was? Reply with quoteBack to top

naja, von diesem jemand kenn ich nicht mal den namen, ich habe mich nur eine einzige nacht mit ihm unterhalten und ihn danach nie wieder gesehen.
bis ich verstanden habe, was er mir da gesagt hat, hat es auch noch mal ein paar monate und einen selbstmordversuch gebraucht, bis ich aus meinem "leiden" aufgewacht bin. ich hab mich versuch zu ertränken, und das eiskalte wasser hat mir in wahrsten sinne des wortes den kopf gewaschen.

lachen und weinen, freude und schmerz- das gehört ganz eng zusammen. wer nicht lachen kann, kann auch nicht weinen. wer nicht weinen kann, kann auch nicht lachen....

es geht darum diesen teufelskreis zu durchbrechen.

mir hat es geholfen meine ganzen sorgen und ängste zu bannen, nicht durch worte, worte fliegen im raum und der nächste windstoß bannte sie wieder aus meinem raum... ich hab für mich das malen gefunden. ich male meine ängst und meine sorgen, banne sie auf leinwand und so brauch ich sie nicht real auszuleben.
aber muß da jeder seinen eigenen weg finden.

ich finds klasse, daß du dich um deinen vater kümmerst. und ich glaube dir, daß das viel zeit in anspruch nimmt.
und die süddeutschen.... zu denen gehör ich auch. Wink aus welcher ecke kommst du denn? ich bin aus der ganz schwarzen ecke... Wink

du scheinst eine therapie wirklich zu wollen. hast du dich shcon auf eine warteliste setzten lassen?

zum thema lesen: gestern hab ich ein klasse buch gelesen "Der junge der im schnee schlief" von Mankell- kann ich dir sehr empfehlen.

ich glaube, du hast den ersten schritt schon gemacht, du willst was tun. das hör ich zwischen deinen zeilen, aber du zweifelst noch daran, ob du das wirklich schaffst. wenn du etwas wirklich willst, dann schaffst du es auch, egal wie unmöglich es im ersten moment scheint. (daran hat mich das buch gestern mal wieder dran erinnert)
vielleicht nicht von heute auf morgen, aber du wirst es schaffen.

alles liebe, majai.
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Angsthaeschen
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Post Thu, 18.Sep.03, 17:36      Re: Zittern, Angst, Depresion, oder was? Reply with quoteBack to top

majai wrote:
ich hab mich versuch zu ertränken, und das eiskalte wasser hat mir in wahrsten sinne des wortes den kopf gewaschen.


Oh je, da warst du aber ganz schön mutig! Ich würde mich das nie trauen! Ich gehe ja nichtmal in ein Schwimmbad, weil ich Angst vor dem Wasser habe!

Quote:
ich finds klasse, daß du dich um deinen vater kümmerst. und ich glaube dir, daß das viel zeit in anspruch nimmt.
und die süddeutschen.... zu denen gehör ich auch. Wink aus welcher ecke kommst du denn? ich bin aus der ganz schwarzen ecke... Wink


Ohne zuviel zu veraten, aus der Nähe von Heilbronn.

Ja, es ist nicht leicht, einem 82-jährigen zu helfen. Das kostet auch viel nerven. Und da ich momentan selbst genug Probleme habe, kann ich ihm nicht so helfen, wie ich das eigentlich will, und das macht mir noch mehr Probleme, und...

Quote:
du scheinst eine therapie wirklich zu wollen. hast du dich shcon auf eine warteliste setzten lassen?


Noch nicht! Ich will aber nächste Woche versuchen, einen Therapieplatz zu bekommen! Aber ich setze mir lieber kein Datum, denn dann hätte ich nur Stress, fange an zu zittern und bin dann so aufgeregt, dass ich es dann wohl doch sein lasse. Deshalb gehe ich es lieber langsam an. Oder ich habe Glück, und meine Schwester kommt vieleicht nächste Woche zu besuch und ich kann sie überreden... Mal sehen...

Quote:
zum thema lesen: gestern hab ich ein klasse buch gelesen "Der junge der im schnee schlief" von Mankell- kann ich dir sehr empfehlen.


Um was geht's denn in diesem Buch? Gibt's das auch als Film? Weil, im Moment bin ich schon froh, einen Text, der nur einige Seiten lang ist, einigermassen lesen zu können, ohne allzu sehr abgelenkt zu sein.

Hm, ich schreibe immer nur über meine Probleme! Was hast/hattest du denn für Probleme, falls ich das fragen darf?

Ich schätze mal, bis ich eine Therapie beginnen kann, wird es wohl noch einige Wochen, wenn nicht gar Monate dauern. Hast du einen Tip, wie ich die Zeit bis dahin einigermassen gut überstehe?

Ah so ja, mein Neurologe meinte auch, ich soll eine Kur machen. Den Antrag dazu habe ich schon von der Krankenkasse geholt, muss ihn nur noch zu meinem Neurologen bringen. Das ist mir aber nicht soo eilig, denn ehrlich gesagt habe ich schon ein wenig Angst davor! Was passiert in so einer Kur? Oh, jetzt geht's schon wieder los mit der Angst! Was, wenn ich in die Klinik komme, es mir dort aber aus Angst vor der Angst GUT geht? Die also meinen, ich hätte ja gar keine Probleme. Oder was, wenn es mir dort noch schlechter geht? Weil, ich nehme an, dass man in einer Klinik auch ganz schönen Stress hat. Und Stress --> Zittern! Dann machen die deshalb vieleicht ein mords gedöns, und ich habe noch mehr Stress... Lieber nicht daran denken!

mfg,
Angsthaeschen
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Morpheus
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Post Fri, 19.Sep.03, 7:17      Re: Zittern, Angst, Depresion, oder was? Reply with quoteBack to top

Hallo Angsthaeschen,

ich weiss wohl, das es ziemlich überheblich ist, zu jemanden der gerade in einem tiefen Loch sitzt zu sagen, tu was. Aber es ist die einzige Möglichkeit die Du hast, Dir selbst zu helfen. Es ist eben wichtig diesen fatalen Kreislauf zu unterbrechen. Zuerst kommt dieses Zittern, danach die Angst davor, das das wieder passiert. In Deiner Wohnung sind diese Symptome dann weg oder zumindest erträglich. Zum Schluss gehst Du nicht einmal mehr vor die Tür.

Du hast Angst das könnte für immer so bleiben? Du kannst dich nicht dazu aufraffen etwas zu tun? Deine Gefühle verflachen sich?

Erstens tust Du ja schon was, indem Du hier schreibst und das finde ich schon einmal super. Ich denke auch das Du das Glück hast einen recht guten Neurologen zu haben (klingt zumindest so, wie Du über ihn berichtest). Das mit der Kur solltest Du Dir vielleicht wirklich ernsthaft überlegen. Du brauchst da auch überhaupt keine Bedenken haben. Es gibt gute Fachkliniken, die darauf spezialisiert sind. Die kennen Deine Probleme, nehmen dich ernst und was wohl am wichtigsten ist, können Dir helfen.

Sprech doch einfach mit Deinem Neurologen über Deine Zweifel eine Kur zu machen. Hast Du ihm denn schon gesagt, das Du dich schon mit Selbstmordgedanken auseinandersetzt? Klaro gibt es da natürlich eine Hemmschwelle. Man hängt das ja auch nicht gleich an die grosse Glocke. Aber es ist wichtig für Deinen Neurologen zu wissen, damit er sich entsprechend um einen Kurplatz für dich bemühen kann. Ausserdem sind diese Gedanken gerade Ärzten gar nicht so fremd. Ist ja schliesslich auch die Berufsgruppe mit der höchsten Selbstmordgefährdung!

Liebe Grüsse

Morpheus
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Post Fri, 19.Sep.03, 13:33      Re: Zittern, Angst, Depresion, oder was? Reply with quoteBack to top

Morpheus wrote:
Hast Du ihm denn schon gesagt, das Du dich schon mit Selbstmordgedanken auseinandersetzt? Klaro gibt es da natürlich eine Hemmschwelle. Man hängt das ja auch nicht gleich an die grosse Glocke. Aber es ist wichtig für Deinen Neurologen zu wissen, damit er sich entsprechend um einen Kurplatz für dich bemühen kann.


Nein, habe ich nicht und werde es wohl auch nicht! Weil, ich befürchte, wenn ich ihm davon erzähle, er die ganze Therapie umstellt und sich vieleicht nur noch darum kümmert, mich davon abzubringen und auf meine akuten Probleme nicht mehr ausreichend eingeht. Dadurch würde sich dann wohl alles noch länger hinziehen, und das will ich nicht. Ich habe mit Selbstmordgedanken aber (zumindest im Moment) keinerlei Probleme!

Ich meine ja, Selbstmordgedanken hat früher oder später wohl jeder. Ist also was ganz normales. Ich selbst habe ja auch schon zwei Selbstmordversuche hinter mir, einen "vorgetäuschten" und einen "richtigen". Den vorgetäuschten machte ich mit 14. Ich war da in so einer komischen Schule, in der nur Nonnen unterrichtet haben. Einmal hatten wir Werkunterricht, und hantierten mit sehr scharfen Schnitzmessern. Damals hatte ich ziemlich arge Probleme, also nahm ich ein Messer und schnitt an meinen Pulsadern, so dass es richtig schön blutete. Mann, machten die deshalb ein Gedöns!

Der zweite, richtige war dann einige Monate später. Ich wollte nimmer, und fand zuhause eine Packung Valium. Ich schluckte die ganze Schachtel. Aber es wurde von meinen Eltern bemerkt und sie brachten mich sofort ins Krankenhaus. Sollte wohl nicht sein.

Ehrlich gesagt habe ich vor dem Tod keine Angst! Ich habe keine Angst, selbst zu sterben. Aber ich habe sehr grosse Angst davor, dass andere Menschen, die ich sehr liebe, sterben könnten! Obwohl, eine paradoxe Sache gibt es dennoch: Wenn ich im Bett liege, denke ich manchmal, ich möchte jetzt sterben. Dann sage ich zu Gott, er möge mich doch bitteschön sterben lassen. Scheinbar "erfüllt" er meinen Wunsch ansatzweise und ich merke, dass mein Atem ganz langsam wird, es wird mir dann ganz schwummerig und fast auch ein wenig schwindelig und schwarz vor Augen. Und in genau diesem Moment bekomme ich dann eine mords Panik und schrecke hoch und atme erstmal tief durch. Schon komisch, das Ganze, oder? Ich meine, da könnte ich wohl sterben, und dann mache ich einen Rückzieher... Soll wohl nicht sein.

Naja, wie dem auch sei... Du hast nicht auch zufällig Tips, wie ich die Zeit bis zu meiner Therapie bzw. Kur einigermassen "gut" überstehen kann? Abgesehen von den "Tu was"-Sprüchen...

Hm, eine Frage hätte ich da aber noch: Kann es sein, dass man einen Panikanfall hat und es nicht merkt? Mir ist aufgefallen, das ich vor meinem Zusammenbruch im April/Mai schon vorher einige merkwürdige Erlebnisse hatte! Das erstemal war es im Januar, als ich in der Firma, wo ich arbeitete, zum Betriebsleiter bestellt wurde und kritisiert wurde. Es hies, man wolle mich vorerst nicht kündigen und es weiter mit mir probieren. Als ich dann aus dem Büro kam, hatte ich so ein seltsames Gefühl. Mir war etwas schwindelig, ich war auch etwas zittrig und sehr aufgeregt. Nach gut einer Stunde war es dann aber vorbei. War das eine Panikatacke?

Das nächste Mal war es dann im März. Mein Meister kam zu mir, und sagte, wenn er wieder aus dem Urlaub kommt, MÜSSEN ALLE, die Frühschicht haben, auch am Samstag arbeiten. Bevor ich zu Wort kommen konnte, zitierte er schon den Arbeitsvertrag. Ich war in dem Moment wie vor den Kopf geschlagen und hatte wieder dieses komische Gefühl. Es verging auch nach ein oder zwei Stunden wieder, aber seitdem hatte ich es jeden Tag, wenn ich in der Arbeit war! Das machte mir doch sehr zu schaffen! Ich erinnere mich auch noch, als er es mir sagte, dass mein Herz mit einem lauten klirren zersprang! Ist zwar nur Bildlich gesprochen, aber in dem Moment fühlte ich so! War das eine Panikatacke? Und habe ich seitdem taglich eine gehabt?

mfg,
Angsthaeschen
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Morpheus
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Post Tue, 23.Sep.03, 12:59      Re: Zittern, Angst, Depresion, oder was? Reply with quoteBack to top

Hallo Angsthaeschen,

hast Du denn in der Zwischenzeit einen Termin für eine Therapie bekommen können? Kannst Du dich denn gar nicht mit einer Kur oder einem Klinikaufenthalt anfreunden?

Fakt ist nur eines: Je besser Dein Neurologe (und natürlich später auch Dein Psychotherapeut) über Deine momentane Lebenssituation und Deinen biografischen Werdegang bescheid weis, desto individueller, effektiver und schneller kann er Dir helfen.

Zu Deiner Frage ob Deine merkwürdigen Erlebnisse Panikattacken waren: Die Grenze zwischen normalem Gefühlserleben und unangemessen Übersteigertem lässt sich nicht immer haarscharf ziehen. Ich selbst wäre in so einer Situation warscheinlich auch ziemlich erregt gewesen. Aber natürlich begünstigen solche Erlebnisse, sowie Deine Lebensumstände den Ausbruch von Panikattacken. Die Ursachen kannst Du aber nur im Verlauf einer Therapie klären.

Tja, was kannst Du in der Zeit bis zur Therapie machen? Es ist die Frage in wie weit Du Eigeninitiative aufbringen kannst. Es gibt Selbsthilfegruppen in denen Du Unterstützung bekommst. Es gibt auch Kriseninterventionsstellen (bei Kirchen etc.) die man in aussichtslosen Situationen in Anspruch nehmen kann. Du könntest aber auch den Rat Deines Neurologen folgen un eine Kur in Betracht ziehen Wink) Wichtig ist nur, das Du offen über Deine gesamte Lebeslage sprichst. Das beinhalten meiner Meinung nach auch Deine mehr oder weniger Ausgeprägten Suizidgedanken.


liebe Grüsse

Morpheus
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Angsthaeschen
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Post Tue, 23.Sep.03, 19:23      Re: Zittern, Angst, Depresion, oder was? Reply with quoteBack to top

Hallo Morpheus,

das mit der Kur. Das ist so eine Sache. Vom Kopf her weis ich, dass es wohl gut wäre. Meine Schwester sagt auch, es wäre das beste. Aber ich habe so Angst davor! Hätte ich im Moment noch meine Gefühle, würde ich sogar sagen, ich habe Panische Angst davor! Ich weis ja nicht, was mich dort erwartet! Ich träume auch schon davon, was die dort mit mir für schlimme Dinge anstellen. Ich habe Angst, dort Stress zu haben, oder mit Leuten ein Zimmer teilen zu müssen, oder Spritzen zu bekommen, oder gar schwimmen zu müssen, wo ich doch solche Angst vor dem Wasser habe. Oder schlimmer noch, ich müsste dort im Dunkeln schlafen, das geht nicht, davor habe ich Angst. Wenn ich nur daran denke, möchte ich am liebsten jetzt auf der Stelle losheulen, aber nichtmal mehr dass kann ich noch! Selbst dafür bin ich zu dumm.

Vor 5 Tagen hatte ich noch geschrieben, dass ich mit meinen Selbstmordgedanken keine Probleme hätte. Nun, mittlerweile denke ich fast pausenlos darüber nach, wie ich am besten "den Bus erwischen" kann. Alles tut so weh. Alles ist so aussichtslos. Manchmal meine ich, für einige Sekunden wieder ein Gefühl zu haben, aber dann ist es leider auch schon wieder weg und meine Verzweiflung wird noch grösser. Und dann kommen diese verdammten Kopfschmerzen wieder, schlimmer noch als vorher. Ich würde dann am liebsten voll mit dem Kopf gegen eine Wand rennen. Mein Arzt hat mir zwar gesagt, ich sollte nach Möglichkeit keine Schmerzmittel nehmen, weil die schädlich sind, aber im Moment ist mir das egal. Wenn ich davon früher sterbe, ist das doch sowas von egal, falle ich doch früher niemandem mehr zur Last.

Das schlimmste im Moment habe ich schon oft hier beschrieben: Meine Gefühle sind weg. Eigentlich sollte ich mich jetzt sehr traurig fühlen, aber da ist nichts! Jetzt im Moment merke ich auch, dass in meinen Augen eine Träne ist, aber ich kann einfach nicht weinen, so sehr ich mich auch anstrenge, da kommt nichts! Es ist zum verzweifeln! Ich weis noch von früher, das weinen sehr befreiend sein kann, und jetzt kann ich nichtmal mehr dass. Was habe ich verbrochen, dass es mir jetzt so schlecht geht? Ging es mir die letzten Jahre zu gut und das ist nun die Strafe dafür?

Wie gesagt, am liebsten würde ich jetzt den Bus nehmen, aber ich weis leider noch nicht, wo die nächste Bushaltestelle ist. Ich hoffe, ich finde sie bald!

mfg,
Angsthaeschen
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