Borderline?

Guest W

also laut selbsttest - besteht bei mir verdacht auf borderline. es ist jedoch weder so, dass ich mich selbst verletze noch dass ich sonderlich aggressiv bin. was ich an mir extrem beobachte - ist meine innere leere, langeweile und dass ich das "normale" leben schwer aushalte. durch alkohol fühle ich mehr - dann gehts mir besser - so wie mit 2 gläsern rotwein würde ich mich immer gerne fühlen. ich habe schon eine therapie gemacht. geheilt fühle ich mich jetzt nicht. ich habe einen job - den besten den ich je hatte - und selbst da fühle ich mich mehr "als ob ich nur spielen würde" - denn richtig identifizieren kann ich mich damit auch nicht - ich wüsste nicht welcher beruf mir "echt" freude bereiten würde - habe einiges durchprobiert. in meiner partnerschaft fühle ich mich teils gelangweilt - teils freue ich mich - und dann möchte ich wieder schluss machen - um offen für "neue" zu sein - noch irgend jemand tolleren zu finden. ich habe mich mal in jemanden verliebt - der war ziemlich eindeutig borderline - und das war spannend - abwechslungsreich - jedoch wurde ich nicht "zurückge(ver)liebt" naja, jetzt bitte ich um eine rückmeldung, bin ziemlich unruhig. Embarassed

Psychotherapeut 1589 Wien M

Sehr geehrte Klara,

wenn Sie ein derartiges Testergebnis erhielten, sagt das (wie es ja auch bei der Testauswertung angegeben wird) vor allem aus, daß vermutlich psychische Probleme und, spezifischer, auch eine gewisse Wahrscheinlichkeit vorliegt, daß Sie an Borderline leiden. Eine entsprechende Diagnose ist jedoch (auch das ist im Testergebnis ja erwähnt) nur nach persönlicher Evaluation durch einen Psychologen, Psychotherapeuten oder Psychiater möglich, da ein Selbsttest ohne persönliche Einschätzung durch einen einschlägig ausgebildeten und erfahrenen Fachmann(-frau) einfach zu wenig aussagekräftig ist.

Da Sie ja unabhängig von diesem Test auch wahrnehmen, daß sich Ihr Leben irgendwie "gebremst", in manchen Bereichen allzu leer und emotionsarm anfühlt, würde ich Ihnen empfehlen, nach dieser längeren Therapiepause wieder weiter an sich und Ihren Zielen zu arbeiten. Ob Sie das am liebsten bei Ihrer(m) früheren Psychotherapeuten(in) tun oder sich für die nächsten Schritte an jemanden anderen wenden möchten, spüren Sie sicherlich selbst am besten.

Welche Methoden sich bei Borderline bewähren, können Sie meinem einschlägigen Artikel im Artikel-Archiv meiner Website entnehmen. Die dort angeführten Methoden bewähren sich aber sicherlich auch dann, wenn Ihre Probleme nichts unmittelbar mit Borderline zu tun hätten - wichtig ist vor allem, daß Sie sich beim Therapeuten Ihrer Wahl gut aufgehoben fühlen und daß der Kontakt zwischen Ihnen "paßt".

Alles Gute!
Fellner

sporadischer Gast 8 wien-umgebung W, 27

Liebe Klara!

Ich habe keine Erfahrung mit BL oder Therapien, aber

Ein Verdacht auf irgendetwas bei einem Selbsttest, wo du nicht als ganze Person betrachtet wirst, ist auch nur ein Verdacht.
Ein Warnzeichen um etwas zu tun, ja , gut, aber Dich deswegen fertigmachen darfs Du nicht!

>>...teils gelangweilt - teils freue ich mich

Ich stelle mir da vor, dass du "glücklich" bist jemanden zu haben, andererseits denkst du, HOFFST du, das noch mehr kommt, mehr Gefühl, mehr Raum für dich, Atmosphäre, wo du aufleben kannst, irgendwas was dir fehlt ... (...there's more to life than this...)

oder definierst du "jemand tollerer" rein oberflächlich, fescher, wohlhabender, mehr Womanizer?

Würde ich zwar oberflächlich finden, aber um solche Gedanken zu haben muß man nicht krank sein! Wenn man einfach nicht ganz zu dem Partner stehen kann ...

Und Widersprüche in sich zu spüren, ist ja fast normal, sage ich mal.
Wie war das nochmals, alles kann nur im Vergleich zu seinem Gegensatz existieren...
Und ich bin ein lebendiger Widerspruch, und lebe!

FRAGE: Was wünscht du dir? Was soll sich ändern?

Das du nicht mehr im Rausch sein mußt um den Tag überstehen zu können, ist klar.
Anscheinend Abwechslung und Spannung im Leben, ja will ich auch!

Aber womit kannst du ganz alleine heute schon anfangen?

liebe Grüße
rica

Guest W

danke mal für die antworten! und an rica: wenn ich die antworten wüsste, wenn ich wirklich wüsste was ich will würde ich auch danach handeln. aber es zieht mich meist hin und her - hin zum partner und flucht. was wünsch ich mir - womit kann ich heute schon anfangen? genau das ist das problem - ich weiss nicht genau was ich mir wünsch. ich kann meist sagen, was ich nicht will. aber was ich will ist schwer - weg von der realität mit arbeitstrott, früh schlafen gehen - zeitig auf, alles ist langweilig - ich spüre mich nicht. eben erst - wenn ich etwas intesiv erlebe - mich frisch verliebe, sex, einkaufen, etc. danke auf jeden fall, dass ich mich aussprechen darf...

Guest W

hallo klara,
du sprichst mir aus der seele. mir geht es genauso...ich fühle mich nicht, daher verliebe ich mich oft neu, obwohl ich in einer festen beziehung lebe oder lebte ( die mache ich wohl auch durch mein nichtsfühlen kaputt).
was ist borderline??
ich habe mich bislang immer als depressiv bezeichnet.

genau, einkaufen, verliebt sein, dann fühlt man sich lebendig...daher suche ich auch ständig, auch ob es nicht noch einen besseren gibt.
ich denke,dass leigt daran, dass bei meinen eltern alles perfekt sein musste, ich vor allem. und diesen anspruch halte ich meinem partner gegenüber aufrecht.
ich fühle mich nie " wie angekommen" bin oft rastlos,ständig auf der suche. ich geniesse die wenigen momente, wenn ich mit mir selbst im einklang stehe.

LG
sunshine

Helferlein 45 Stuttgart W, 29

hey sunshine, DANKE DANKE DANKE für deinen beitrag !!

da macht es in meinem kopf ganz viel KLACK KLACK ...

JETZT, seit ich dein posting gelesen habe, WEISS ich warum ich mich all die Jahre von einer Beziehung in die andere gestürzt habe. Ich war immer VERRÜCKT nach dem Gefühl des Verliebtseins.

JETZT weiss ich warum !!!! Es ist genau so wie du schreibst !!!

HEY DANKE DIR !!!

Auch das mit deinen Eltern .... ist wie mit meinen !!!

Ach ja nochwas: Ich bin wohl BL laut meiner Thera ... nur so nebenbei.

lieben gruss
Susanne Very Happy

neu an Bord! 2 Deutschland W, 35

Bin neu hier und sehr verzweifelt. Seit 3 Monaten habe ich eine Beziehung zu einem Mann, die mich immer unglücklicher macht. Nun habe ich mich über das Krankheitsbild Borderline informiert und möchte euch um Rat fragen.

Bei meinem Freund treten folgende Verhaltensweisen auf:

Er ist ständig auf der Jagd nach Lob und Anerkennung, gibt das auch offen zu. In Gesprächsrunden ist er immer der Wortführer und Themenlenker, stellt sein (tatsächlich ausgeprägtes) Allgemeinwissen zur Schau, geht nicht auf andere ein.

Er ist wechselhaft in seinen Launen. Morgens sagt er noch, er wolle mich am Abend unbedingt treffen. Nachmittags erbittet er sich dann eine "Auszeit" von mir. Sowas passiert ständig, ich kann nichts mit ihm planen. Meine Vorfreude auf ihn wird meistens enttäuscht.

Schon ganz zu Anfang war er sich sicher, in mir die große Liebe gefunden zu haben. Verbindlichkeit kennt er aber nicht. Sein Freiheitsdrang ist extrem. Oft trifft er sich lieber mit Freunden als mit mir, versichert mir aber verbal glaubhaft und mittels intensiven Augenkontaktes, der wichtigste Mensch in seinem Leben zu sein.

Er ist krankhaft unzufrieden mit seinem Aussehen, hält sich für nicht liebenswert und hat panische Angst, Verlassen zu werden. Er meint, er könne Frauen nichts bieten und sie wenden sich immer von ihm ab, lassen ihn alleine oder finden einen besseren.

Er trinkt viel Alkohol, wird dann regelmäßig depressiv, redet von Suizid (selten) und bemitleidet sich und sein angeblich verkorkstes Dasein selbst. Er träumt und redet davon, in die Geschichte einzugehen und ebenso Großes zu leisten, wie mancher Komponist oder Schriftsteller.

Als Begründung für sein Trinken nennt er Langeweile und ist Überzeugt, auch für andere im nüchternen Zustand langweilig zu sein.

Er erzählt Lügen, erfindet abenteuerliche Geschichten, die er angeblich erlebt hat, an Orten, die er nie sah. Dies gibt er dann in Momenten, in denen er ein depressives Tief hat, mir gegenüber zu und entschuldigt sich, mich belogen zu haben, um sich interessanter zu machen.

In Streitsituationen mit mir und anderen, droht er schnell mit Anzeigen und Polizei. Dies aber nur unter Alkoholeinfluss.

Sexualität reduziert er auf die Befriedigung seiner eigenen Bedürfnisse. Außerdem onaniert er mehrfach täglich, auch in meinem Beisein. Redet angetrunken sehr ordinär über Sexualität.

Seine Bezeihungen halten selten länger als 3 Monate. Unter Trennungen leidet er sehr und pflegt regelmäßigen Kontakt zu einigen Exfreundinnen. Laut eigener Aussage, versteht er sich erst nach der Trennung gut mit den meisten Frauen, die ihm dann auf freundschaftlicher Basis sehr viel bedeuten und für die er sich mit materiellen und sonstigen Gefälligkeiten versucht, unentbehrlich zu machen.

Seine Wohnung sieht aus wie ein Schweinestall. Er ist selten zuhause, bewegt sich bis nachts von einem Bistro ins nächste. Im Grunde schläft er nur zuhause, länger hält er es dort nicht aus.

Ich komme einfach nicht an ihn ran und frage mich, ob er Borderliner sein könnte. Ob diese eben beschriebenen Merkmale meinen Verdacht unterstreichen.
Gelesen hab ich von Aggressionen und Selbstverletzung als typische Anzeichen. Dies ist bei ihm allerdings nicht, höchstens unter Alkoholeinfluss, der Fall, dass er unangemessen laut und heftig reagiert oder sich die brennende Zigarette auf den Arm legt.

Diese Beziehung macht mich fertig, aber ich kann mich nicht von ihm lösen. Sobald er mich einige Zeit nicht gesehen hat, versucht er mich mit allen Mitteln wiederzubekommen. Doch meistens wird es ihm schon am nächsten Tag zu eng.

Danke fürs Lesen.

neu an Bord! 2 Deutschland W, 35

Eben kam es zu Handgreiflichkeiten.

Er war wiedermal stark angetrunken, erzählte mir erstmals, er sei sich nicht sicher, ob er mich wirklich liebe und er könne meine Erwartungen nicht erfüllen. Ihm wäre es am liebsten, eine Freundschaft aus unserem Beziehungsversuch zu machen, denn er könne nicht zu hundert Prozent für mich dasein. Andererseits könne er sich ein "Leben ohne mich" auch nicht mehr vorstellen.

Die Situation schaukelte sich hoch und er forderte(!), dass ich ihn schlage. Ich tat es (nach einigen Provokationen), gab ihm eine Ohrfeige. Er wollte, dass ich weitermache, hätte ihn "nicht richtig getroffen", solle nochmal zuschlagen. Ich bat ihn vergeblich, sich zu beruhigen aber er beleidigte mich ständig weiter, drehte sich dann kaltschnäuzig und arrogant um und wollte gehen.
Ich rannte ihm nach und schlug ihm also nochmal ins Gesicht. Er stellte mich daraufhin brutal ans Gitter, hielt meine Arme schmerzhaft fest. Ich flehte ihn an, zur Vernunft zu kommen, aber er trat mir seitlich in die Beine, so dass ich im hohen Bogen auf den Steinboden fiel. Mein Rücken und das rechte Handgelenk taten und tun mir jetzt noch weh.

Da lag ich dann und er meinte, er rufe jetzt die Polizei, weil er sich von mir bedroht fühle und ich ihn angegriffen hab.

Nachdem ich wieder aufstehen konnte, hatte er sich soweit beruhigt, dass er "mit mir reden" wollte. Ich sagte ihm nur noch, dass er mir so sehr viel bedeutet und wie er mich dann so behandeln könne? Daraufhin ging ich ins Haus und nahm nur noch vernebelt wahr, was er dazu sagte.

Oben angekommen, klingelte schon mein Handy, "ob wir nicht vernüftig darüber reden könnten?"
Ich legte auf. Er rief noch mehrfach an und klingelte an der Wohnungstür und schließlich stellte ich das Handy aus und telefonierte übers Festnetz erstmal mit einem guten Freund, der mir u.a. dazu riet, die Tür gut zu verriegeln.

Ich kann nicht mehr! Bitte redet mit mir!

sporadischer Gast 13 Deutschland W, 37

Liebes Bernsteinauge,
das tut mir richtig leid - da bist Du in eine zerstörerische Achterbahn hineingeraten! Egal was Dein Partner für ein Problem hat - Borderline oder nicht - sei sehr vorsichtig damit. Es ist immer leicht und naheliegend eine Trennung zu empfehlen, denn Du musst und wirst selbst wissen, was Du möchtest. Das, was Du schreibst, kommt mir sehr bekannt vor: meine Schwester (Borderlinerin) hat es jahrelang geschafft, die ganze Familie und ihre jeweils aktuellen Partner/Partnerinnen auf Trapp zu halten. Sie hat auch so lange provoziert und direkt zur Gewaltausübung an sich selbst aufgefordert - und letztlich haben ihre Partner/Partnerinnen zugelangt und eine schreckliche Spirale begann. Die Menschen fühlten sich danach total schlecht, hatten ein schlechtes Gewissen und waren einfach völlig verstrickt mit ihr, d.h. sie konnten sich ganz schlecht wieder von ihr lösen. Am nächsten Tag schien für meine Schwester wieder die Sonne, sie war liebenswert und charmant und abends nach ein paar Gläschen ging es wieder von vorne los: Erpressungen ("Wenn Du nicht..., dann bring ich mich um!), Gewalt, Autoaggression und absolute Gefühlseskalation. Ich habe es an ihren Partnern miterlebt, wie schwer es sein muss, sich daraus zu lösen. Mir hat vor ein paar Jahren erstmal ein Kontaktabbruch zu meiner hoffnungslos verstrickten Familie geholfen. Mir taten immer die Partner/Partnerinnen meiner Schwester leid: Die tranken nach einer Weile auch immer so viel Alkohol, sahen total leidend aus und alles drehte sich um meine Schwester - für andere Bedürfnisse blieb einfach kein Platz und keine Energie mehr. Ich musste aber auch erkennen, dass einige Menschen mit ausgeprägtem Aufopferungswillen sich letztlich ganz wohl damit fühlten und spannend war es ja immer! Die von Dir erlebte Gewalteskapade lässt doch schon ahnen, wo es hinführt: Du machst Dich letztlich erpressbar und tust Dinge, die eigentlich nicht tun möchtest.

Ich wünsche Dir wirklich alles Gute und pass gut auf Dich auf!

sporadischer Gast 20 sachsen W, 31

Hallo Bernsteinauge friend

Das was Du schilderst ähnelt sich mit den Verhaltensweisen die ich bei meinem Ex erlebt habe. Am Anfang hat er mich förmlich verschlungen, war sofort auf 500% und der Fall kam ganz schnell. Ich habe seine Ausraster als Macken abgetan, habe mich immer und immer wieder belügen lassen und habe nun auch erfahren das er mich betrogen hat. Er ist ganz sicher schwer gestört, ich habe mich in den letzten Monaten intensiv mit diesem thema beschäftigt. Solchen Menschen muß man immer und immer wieder Grenzen setzen sonst machen sie mit Dir was sie wollen, haben keinen Respekt mehr. Diese Einsicht habe ich erst jetzt gewonnen, jetzt wo es zu spät ist. Ich habe die Krankheit als solches nicht erkannt. Die Beziehung war geprägt mit Gewalttätigkeiten, Opfer-Täter Vertauschung, fehlende Empathie (Einfühlungsvermögen) ich war IMMER Schuld. Und irgendwann war ich abhängig. Die Beziehung war wie eine Droge. Und nun habe ich den kontakt abgebrochen und bin dabei mich und meinen Selbstwert wieder aufzurichten und das rate ich Dir auch... Er wird sich NIEMALS ändern, er hat Probleme und solange er die nich erkennt und Du mit ihm zusammenbleibst, wirst Du mit untergehen!!! Du wirst Co-Abhängig und irgendwann seelisch zugrunde gehen! Bitte halte Dich von ihm fern, lass nichts mehr zu. Er hat vermutlich auch eine gestörte Warnehmung und findet sein Verhalten legitim. Er kann was dafür und widerrum auch nicht--- verstehst Du?? Aber Du kannst nicht Therapeutin spielen und Dich erniedrigen lassen. Das ist keine Lebensqualität!!!! "Die Menschen die Dir das Herz schwer machen, haben einen Platz in ihm nicht verdient...." Denk an Dich, verliebe Dich wieder in Dich.. eine Therapie kann Dir dabei sehr helfen!!! ich drück dich

neu an Bord! 3 Rheine W, 25

Auf einen selbsttest darfst du dich nicht verlassen wenn man sich darauf verlässt hat man total viel.

Es gibt eine bestimmte Anzahl von Kretierien die auf einen zutreffen müssen bevor die Diagnose gestellt wird. es müssen auch nicht alle Kretieren zutreffen aber eine bestimmte anzahl.

befindest du dich den momentan in Therapie?

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