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pfote50
neu an Bord!
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Posts 4
Wohnort salzburg
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Post Sun, 15.Dec.02, 21:54      Meine Ängste Reply with quoteBack to top

Hallo

Ich muß mir jetzt meine Angst einfach von der Seele schreiben.

Vor nun schon sechzehn Jahren ist meine kleine Tochter an Krebs gestorben. Sie hatte einen Tumor (Gehirn).Sie war gerade mal zwölfeinhalb Jahre ,als sie starb. Die Zeit mit ihr war trotz ihrer schweren Krankheit eine unvergessliche,denn sie war einfach ein wunderbares Kind,ein weises Kind.
Nach ihren Tod dachte ich, ich könnte nicht mehr weiterleben, wir waren so zusammengewachsen in all den Jahren, dass ich fast körperlich das Gefühl hatte, mir fehlt ein Teil, ich glaube ich habe sie bis heute nicht abgenabelt.
1990 kam dann mein Sohn zur Welt,es war wunderbar noch einmal ein Kind zu haben, einfach wunderschön auch ein gesundes Baby aufwachsen sehen ,dürfen.
Mit zu erleben das ein so kleines Menschenkind einfach alles lernt ohne Hilfe zu brauchen.
Heute ist er auch zwölf Jahre und es geht ihm sehr gut.
Trotztdem ist da immer diese Angst in mir ,das ihm etwas passieren könnte,aber am schlimmsten ist es, wenn er wegfährt, ich lass es mir nicht anmerken ,aber es macht mich sehr verletzbar, diese Angst immer mit mir herumzutragen, bei der kleinsten Auseinandersetzung bin ich den Tränen nahe.
Morgen fährt die Klasse meines Jungen auf Schikurs, eine Woche und die Angst das ihm etwas passieren könnte, sitzt mir wieder in der Magengegend.
Ich mag auch nicht so recht mit jemanden von meinen Bekannten darüber stprechen, weil es mir irgendwie doch peinlich ist.Also habe ich mir gedacht ich laß es mal hir raus und er hat sich auch schon ein wenig gelöst dieser Knoten in meinem Magen.
Ob es anderen Eltern die ein Kind verloren haben auch so geht
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Annemarie
Moderatorin
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Posts 1682
Wohnort Oberösterreich
W, 45


Post Sun, 15.Dec.02, 22:37      Reply with quoteBack to top

Liebe pfote 50,

ich möchte Dir sagen, daß es mir sehr leid tut, was Du erleben mußtest. Obwohl mein Sohn wieder gesund ist, kann ich Deine Gefühle sehr gut nachempfinden. Er war elf einhalb, als ein Knochentumor an seinem Kopf festgestellt wurde.
Inzwischen ist es bald 5 Jahre her, aber diese Angst, daß jederzeit wieder etwas Schlimmes passieren könnte, sitzt immer noch tief. Und es kostet wie bei Dir sehr viel Mühe, die Kinder "normal" aufwachsen zu lassen.
Denn, zusätzlich zu dieser Angst, kommt noch die dazu, daß ich diese Angst auf meine Kinder übertrage.

Alles Liebe, Annemarie

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Nebel
Helferlein
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Wohnort Kiel
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Post Mon, 16.Dec.02, 11:48      Reply with quoteBack to top

Hallo!
Ich finde es eigentlich ganz normal, dass man nach Verlust eines Kindes riesige Angst hat, dass dem anderen etwas passieren könnte.
Man lebt so nicht mehr in der "heilen Welt", sondern musste einmal etwas Schreckliches hinnehmen, dem man machtlos gegenüberstand.
Da ist es doch klar, dass man fürchtet, dem anderen könnte auch etwas passieren. Würde mir glaube ich nicht anders gehen.

Ich denke, dass man lernen muss, mit dieser Angst umzugehen, sie nicht Überhand gewinnen zu lassen. Sich entscheiden: Wann empfinde ich "berechtigte" Angst, wann begibt sich mein Kind wirklich in eine Gefahrensituation, wann ist meine Angst "unberechtigt".
Ich denke, dass dies eine schwierige Aufgabe ist, die man irgendwie meistern muss, damit man auch mal "loslassen" kann und sich nicht selbst kaputtmacht.

Ich wünsche dir - pfote 50 - alles Gute!

Nebel

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Nur auf dem Pfad der Nacht erreicht man die Morgenröte
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