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findelkind
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Post Tue, 04.Nov.03, 8:47      Zur Therapie nur mit "Hilfsmittel" möglich.. Reply with quoteBack to top

Hallo Leute,
habe u.a. folgendes Problem: bin schon länger in psychotherapeutischer Behandlung und immer wieder verfalle ich in ein Muster, das ich eigentlich gar nicht will, auch nicht weiß, warum ich das mache, trotzdem überkommt es mich immer wieder - ich versuche, mich vor der Stunde zu benebeln, d.h. ich trinke Alkohol und nehme dazu irgendwelche Medikamente, Tranquilizer, Schmerztabletten oder ähnliches oder auch nur verschiedene alkoholische Getränke. Confused
Ich denke, ich werde dadurch lockerer und es fällt mir leichter, zu reden - aber das denke ich nur. In Wirklichkeit werde ich nur müde, fahrig, manchmal schwindlig und STILLER! Ikann es aber auch nicht in der Stunde besprechen, ich weiß, es ist Blödsinn, mache es aber immer wieder. Bis jetzt ist es noch nicht aufgefallen, da bin auch froh darüber.
Ich wüßte nicht, wie ich das erklären sollte! traurig


>Betreffzeile aus Gründen der Übersichtlichkeit geändert (Annemarie)<

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Annemarie
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Post Tue, 04.Nov.03, 9:28      Re: Dazu gibts keinen Titel.... Reply with quoteBack to top

Liebes findelkind Smile

Du meinst, Du hast Dich dazu überwunden, für Dich etwas zu tun, um Dein Leben wieder in den Griff zu bekommen ... es wieder lebenswert gestalten zu können ... und nun kann Dir der/die TherapeutIn gar nicht wirklich helfen, weil er/sie Dich noch nichtmal wirklich kennengelernen konnte?

Kannst Du Dir vorstellen, erstmals mit Freunden und/oder Familie darüber zu reden und um Hilfe zu bitten? Vielleicht würde es Dir helfen, wenn Du vor Deinem Termin nicht alleine wärst, sondern mit Dir vertrauten Peronen umgeben, die ein wenig auf Dich acht geben ... so lange, bis es Dir selbst gelingt.
Ich glaube, das wird Dir sogar sehr schnell gelingen, weil Du schon bald die positive Erfahrung machen wirst, daß die Therapie ohne "Benebelungsmittel" viel effektiver vorangehen wird.

Was Deine/n Therapeuten/in betrifft kann ich Dir nichts raten. Ich selbst würde es auf jeden Fall ("nüchtern") ansprechen, weil ich glaube, daß sich diese Art der "Problembewältigung" ja auch destruktiv auf Dein Leben auswirkt.

Ich finde es super, daß Du darüber nachdenkst und nicht einfach so weitermachen willst. Wünsch Dir vom Herzen alles Gute dabei!

Alles Liebe,
Annemarie

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Post Tue, 04.Nov.03, 9:29      Re: Dazu gibts keinen Titel.... Reply with quoteBack to top

Hallo Findelkind,

trinkst Du denn sonst auch in anderen Situationen/bzw. versucht Dich sonst irgendwie zu betäuben, oder hat das jetzt in Zusammenhang mit der Therapie begonnen?

Kann es sein dass Du Angst hast vor den Gefühlen die in der Therapie herauskommen und versuchst sie durch das Betäuben zu "mildern"? Ich habe in meiner Therapie gelernt dass mein Alkoholmissbrauch damit zu tun hat dass ich Schwierigkeiten habe Gefühle zuzulassen, sie zu "ertragen"....

Ich weiss es ist unheimlich schwer aber ich denke Du solltest es dem Therapeuten sagen sonst könnt ihr nicht daran arbeiten....
Alles Gute
Dela
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findelkind
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Post Tue, 04.Nov.03, 10:06      Re: Zur Therapie nur mit "Hilfsmittel" Reply with quoteBack to top

Danke für Eure Antworten.
Punkt A: Habe es auch schon ohne Betäubung vor bzw. in der Stunde
versucht, aber es war nicht zufriedenstellend.
Punkt B: Ich trinke und nehme verschiedenes auch dann, wenn mir was neues bevorsteht, ich nicht weiß, was mich erwartet...
Punkt C: ich weiß nicht, mit wem ich das besprechen sollte, ich schäme mich dafür und kann es niemanden sagen.
Punkt D: Bevor ich in die Stunde gehe, bin ich bei der Arbeit (da kann ich es niemanden sagen) oder bin zu Hause - alleine, wer sollte mich also davon abhalten, es wieder zu tun?

Andererseits, wenn ich gut drauf bin und etwas trinke, werde ich total locker und lustig Laughing
nur in der Stunde wirkt es nicht so, wie ich es gerne hätte - zumindest nicht so oft. In Einzelfällen werde ich offener!
Ich habe es schon öfter versucht, mit meinem PT zu besprechen, doch ich schaffe es nicht, weder nüchtern noch benebelt!

Hat jemand ähnliche Erfahrungen? Wie schaffe ich diesen Durchbruch?

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Annemarie
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Post Tue, 04.Nov.03, 10:36      Re: Zur Therapie nur mit "Hilfsmittel" Reply with quoteBack to top

Hallo findelkind,

findelkind wrote:
Hat jemand ähnliche Erfahrungen? Wie schaffe ich diesen Durchbruch?


Erfahrungen? ... natürlich, wenn Du damit meinst:

o der große Druck, die innere Panik vor der Stunde
o das Abhauen wollen bevor ich überhaupt dort war
o die Angst vorm Reden
o ......

wenn Du aber meinst, mit Drogen vor der Stunde, dann nein. Bei mir hilft die "Augen zu und durch" - Methode Wink


findelkind wrote:
Ich habe es schon öfter versucht, mit meinem PT zu besprechen, doch ich schaffe es nicht, weder nüchtern noch benebelt!


Das kann ich mir gut vorstellen, wenn es auch wahrscheinlich das beste wäre. Wie wäre es aber mit einem Brief, den Du ihn geben könntest? Ist doch so wie hier oft leichter als reden.

Liebe Grüße,
Annemarie

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findelkind
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Post Tue, 04.Nov.03, 11:08      Re: Zur Therapie nur mit "Hilfsmittel" Reply with quoteBack to top

Hallo Annemarie!
Danke, daß Du Dir Zeit nimmst, mir wieder zu antworten.

"Erfahrungen? ... natürlich, wenn Du damit meinst:
o der große Druck, die innere Panik vor der Stunde
o das Abhauen wollen bevor ich überhaupt dort war
o die Angst vorm Reden
o ...... "

...das könnte von mir geschrieben sein... beruhigend, daß es noch andere gibt, die auch so empfinden; um fortzusetzen...
o das weglaufen wollen, wenn es empfindlich wird traurig
o die Angst, rot zu werden, wenn man was peinliches erzählt, was man eigentlich gar nicht erzählen wollte.. Embarassed
o Angstattacken, Stunden bevor man hingeht... Sad
o kalte Hände und Zittern, wenn man dort wartet... Shocked
o trotzdem das ungeduldige Warten auf die Stunde Confused

das alles ist sicher auch ein Grund, warum ich was "einwerfe"... ich weiß ich sollte mich überwinden und es dort besprechen... doch natürlich habe ich auch davor Angst. frown1

Einen Brief zu schreiben, wäre sicher eine Möglichkeit, doch dann hätte ic wieder Angst, in die nächste Stunde zu gehen und darüber sprechen zu müssen.... ein Teufelskreis... ich drehe mich am Fleck... blackwhite

Danke trotzdem, vielleicht werde ich es mir überlegen... wenn nicht anders, dann mit "Hilfe"

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Post Tue, 04.Nov.03, 11:33      Re: Zur Therapie nur mit "Hilfsmittel" Reply with quoteBack to top

findelkind wrote:
Einen Brief zu schreiben, wäre sicher eine Möglichkeit, doch dann hätte ic wieder Angst, in die nächste Stunde zu gehen und darüber sprechen zu müssen....


jaaa ... dazu könnte ich wieder die "Augen zu und durch"-Methode anbieten Cool Very Happy

findelkind wrote:
Danke trotzdem, vielleicht werde ich es mir überlegen... wenn nicht anders, dann mit "Hilfe"


Ich wünsch´ es Dir von ganzem Herzen und drück´ Dir ganz fest die Daumen!

Lg. Annemarie

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Post Tue, 04.Nov.03, 12:21      Re: Zur Therapie nur mit "Hilfsmittel" Reply with quoteBack to top

Hallo Findelkind,

hast Du schon mal überlegt dass es Dir hinterher viel besser gehen könnte wenn Du es einmal schaffst es auszusprechen? Dein Therapeut wird Dich nicht dafür verurteilen, und ich denke anders kannst Du diesen Kreis nicht durchbrechen. In meiner Therapie hatte ich bisher zwei Themen, die für mich extrem schwierig und sterbenspeinlich anzusprechen waren. Als ich es endlich geschafft hatte ging es mir hinterher viel besser. Ich war zwar schweissgebadet und ausgepowert, aber auch sehr erleichtert. Vorher hätte ich das zwar auch nicht für möglich gehalten aber es ist so. Ich schiebe im Moment noch ein drittes Thema so vor mir her wie Du es tust aber ich habe mir fest vorgenommen es spätestens in der nächsten oder übernächsten Stunde anzusprechen. Und ich werde es auch schaffen. Man muss sich auch Zeit lassen, aber wichtig ist zu erkennen wenn es denn notwendig ist, denn es betrifft ja nicht nur die Therapie (die könntest Du ja zur Not abbrechen dann wäre das Problem nicht mehr da Wink ) sondern auch Deine anderen Lebensbereiche, wie Du geschrieben hast. Du willst da doch raus, oder?

Was ist denn deine grösste Befürchtung was passieren würde wenn Du es aussprichst?

Dela
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Post Tue, 04.Nov.03, 13:49      Re: Zur Therapie nur mit "Hilfsmittel" Reply with quoteBack to top

Hallo Findelkind,

was hältst Du davon, erst mal Deine Angst, etwas anzusprechen zu thematisieren? Ich meine, Angst, etwas anzusprechen, haben wohl viele, insofern ist das auch für den Th. nichts neues und er wird es bestimmt schaffen, Dir Deine Angst zu nehmen. Du kannst das ja erstmal austesten und mußt Dich ja nicht unter Druck setzen, das Thema mit dem Alkohol in derselben Stunde anzusprechen.
Ansonsten kann ich die Augen-zu-und-durch-Methode auch empfehlen.

Viele Grüße
Stöpsel
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