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Hypomoch
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Post Mon, 10.Nov.03, 17:05      Kasse zahlt Therapeutensuche - Trennung von Therapeut Reply with quoteBack to top

Hallo,

ich habe gerade mit meiner Krankenkasse (gesetzlich, Deutschland) telefoniert, und ich dachte, vielleicht interessiert euch die Auskunft, die ich dort bekommen habe. Ich wollte wissen, wie das aussieht, wenn ich bei mehreren Therapeuten ein Erstgespräch vereinbaren möchte, um sicher zu gehen, dass ich auch ja den oder die RICHTIGE augenauf finde. Ich wurde sehr freundlich behandelt und prompt an die zuständige Stelle weiterverbunden, die dann schon alles wusste, als sie das Gepräch entgegennahm, sehr freundlicher Service. Die Auskunft: Man kann erstmal fünf probatorische Sitzungen bei einem Therapeuten vereinbaren. Erst dann beantragt der Therapeut falls nötig bei der Kasse eine "richtige", längerfristige Therapie. Falls einem der Therapeut nicht als der Richtige erscheint, kann man ganz einfach noch zu weiteren gehen und jeweils wieder fünf probatorische Sitzungen vereinbaren. Theoretisch könnte man also alle Theras einer Stadt ausprobieren. Mir wäre es allerdings lieber, der erste wäre direkt der Richtige!!!

Habe dann auch direkt nach wochenlangem Zögern bei einem angerufen. Und was ist? Anrufbeantworter mit der Ansage "Bin nur am x,y,z von 12 bis Mittag erreichbar" oder so ähnlich. *ächz* hammer Zögere jetzt schon wieder. Hatte ja schon einmal in diesem Forum berichtet, dass ich unregelmäßig einen Therapeuten sehe. Das ist leider total in die Hose gegangen, bin so wütend und enttäuscht! Fühle mich im Stich gelassen und gar nicht so, als ob ich das alles noch mal durchmachen kann. Aber die letzten Wochen alleine, ganz ohne Unterstützung, waren einfach nur eine Katastrophe. Aber was ist schlimmer: Alleine die Katastrophen handlen oder sich mit der Therapie eine neue Katastrophe ans Bein nageln? ertrink

Vielleicht kann mir jemand was Aufmunterndes berichten über gute, vertrauensvolle Beziehungen zu Therapeuten? Habe wirklich die Hose voll.

Liebe Grüße,
Hypomoch
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Annemarie
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Post Mon, 10.Nov.03, 23:19      Re: Kasse zahlt Therapeutensuche - Trennung von Therapeut Reply with quoteBack to top

Hallo Hypomoch,

Hypomoch wrote:
Vielleicht kann mir jemand was Aufmunterndes berichten über gute, vertrauensvolle Beziehungen zu Therapeuten?


darüber kannst Du bereits sehr viel in den Foren "Erfahrungsberichte", "Erfahrungen mit Psychotherapie" und ich glaube sogar auch in allen anderen Foren erfahren.

Dieses Forum ist voll von positiven Erfahrungsberichten und leider auch einigen wenigen negativen. Dadurch solltest Du Dich aber nicht von Deinem Weg Dir Hilfe zu suchen, abbringen lassen.
Weil ... wenn Du beim Bäcker schlecht behandelt wirst, wirst Du ja trotzdem nicht in Zukunft auf Deine Brötchen verzichten, oder ....? Wink

Ich wünsche Dir alles Gute bei Deiner Suche und hoffe auf einen positiven Erfahrungsbericht von Dir Wink

Alles Liebe,
Annemarie

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Hypomoch
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Post Tue, 11.Nov.03, 19:37      Re: Kasse zahlt Therapeutensuche - Trennung von Therapeut Reply with quoteBack to top

Annemarie wrote:
Weil ... wenn Du beim Bäcker schlecht behandelt wirst, wirst Du ja trotzdem nicht in Zukunft auf Deine Brötchen verzichten, oder ....? Wink


Annemarie, ich denke der Vergleich zieht beide Beine hinterher! Ich kann es mir leider nicht mehr aussuchen, ob ich Hilfe brauche oder nicht. Aber ob ich Brötchen esse oder keine oder überhaupt nicht mehr zum Bäcker gehe, das liegt in meinem WILLEN. Meine Situation jetzt eben nicht mehr. Und da kann ich eben leider nur berichten, dass meine Bitte um Hilfe nicht adäquat beantwortet wurde - und ich daher eben sehr unter der mehr und mehr zur Sicherheit werdenden Befürchtung leide, dass meine Bitte bei anderen Therapeuten nicht besser aufgehoben ist. Wieso dann also die Erniedrigung, um Hilfe zu bitten? Ok, weil es alleine gar nicht mehr geht. Aber doch lieber alleine als wieder so zurückgewiesen zu werden. Naja, du siehst. Ich habe das Telefon auch nicht mehr angerührt. Nehme jetzt zum Schlafen Tranquilizer. Das nennt man dann: Do it yourself! fight
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Annemarie
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Post Wed, 12.Nov.03, 8:47      Re: Kasse zahlt Therapeutensuche - Trennung von Therapeut Reply with quoteBack to top

Lieber Hypomoch,

Du magst recht haben, das ist ein gaaaanz grober Vergleich ... wollte Dich nur damit etwas "aufmuntern", zu sehen, daß Menschen verschieden sind und meiner Meinung nicht nur die Chance besteht, sondern ich mir ganz sicher bin, daß unter den vielen TherapeutInnen auch der Mensch dabei ist, der für Dich richtig ist und Dir helfen kann. Tut mir leid, wenn es anders angekommen ist.

Selbst habe ich die besten Erfahrungen gemacht mit meiner damaligen Therapeutin und habe es auch schon des öfteren geschrieben. Und nicht nur ich, wie Du hier so oft lesen kannst Very Happy

Ich hoffe, Du kannst Dir aus diesem oder jenem Beitrag etwas für Dich mitnehmen, um Deinen notwendigen Schritt Dir Hilfe zu holen etwas positiver entgegenzusehen. Ich wünsche Dir dabei alles Gute.

Wenn Du trotzdem noch bestimmte Fragen oder Ängste vor einer nächsten Therapie hast ... ich werde gerne versuchen, Dir mit meinen persönlichen Erfahrungen weiterzuhelfen.

Hypomoch wrote:
Wieso dann also die Erniedrigung, um Hilfe zu bitten?


Lieber Hypomoch ... einer der Erfolge meiner Therapie ist, die Bitte um Hilfe nicht mehr als Erniedrigung zu sehen. Genau so wenig wie ich als Helfender den zu Helfenden als "niedrig" sehe. Weißt Du, was ich meine?
Wir sind als Menschen soziale Geschöpfe und dazu gehört es, zu helfen und auch Hilfe anzunehmen.

Alles Gute Dir,
Annemarie

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r.l.fellner
Psychotherapeut
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Post Wed, 12.Nov.03, 9:34      Re: Kasse zahlt Therapeutensuche - Trennung von Therape Reply with quoteBack to top

Hypomoch wrote:
Wieso dann also die Erniedrigung, um Hilfe zu bitten?

ich sehe es beinahe gegenteilig wie Sie: als Zeichen, daß man es sich wert ist.

Ihre Position drückt ein bemühtes Aufrechterhalten eines Selbstbildes aus, daß man "Herr der Lage" ist, niemanden braucht, um seine Probleme zu lösen. Selbst um den Preis des Zusammenbruchs, wenn das innere Aufbäumen nicht ausreicht, um wieder ins (meist alte, vertraute) Fahrwasser zu kommen. Bildlich drückt das - in letzter Konsequenz - einen Kampf gegen sich selbst aus: "Entweder du schaffst das jetzt - oder du versagst [wieder mal]."

Lebendige und aus dem Inneren herauskommende Wertschätzung sich selbst gegenüber heißt für mich jedoch, sich auf die aktuelle Lage einzustellen und sich nötigenfalls Weggefährten zu suchen, wenn man sich alleine merkbar schwer tut .. der für den inneren Kampf nötige Energieaufwand also unadäquat hoch ist. Letztlich im eigenen Interesse. Das können Freunde sein, aber in besonders schwierigen Lebenslagen eben auch erfahrene Helfer.

Auch beim Hilfe suchen selbst gibt es nochmal Unterschiede. Da gibt es Menschen, die wie Nomaden von Therapeut zu Therapeut ziehen, nirgendwo wirklich verweilen (ewig nach dem "richtigen" suchen, die maximale Anzahl von probatorischen Sitzungen ausnutzen etc.). Und Menschen, denen Therapie (=ihr gesundes Ich) eigentlich kein Geld wert ist. Für's Reden über Befindlichkeiten Geld zahlen? Nein. Das sind diese Befindlichkeiten nicht wert.
Und dann gibt es auch solche, die sich sagen: "Ok, damit es mir möglichst bald wieder gut geht, benötige ich Hilfe. Ich lasse mich darauf ein, wende die nötige Zeit und das nötige Geld auf, weil ich es mir wert bin .. ich lasse mich da jetzt wirklich darauf ein!".

(Nicht nur) meiner Erfahrung nach haben diese Menschen die besten Prognosen in der Therapie, während die anderen sich gewissermaßen selbst immer wieder bestätigen, daß alles hoffnungslos ist und weder ihr Inneres noch die Menschen, mit denen sie zu tun haben, wirklich "funktionieren".

Freundliche Grüße und alles Gute
Fellner

p.s.: ich hielte es zwar spannend, aber für Sie für wenig hilfreich, wenn wir obiges nun "diskutieren" würden, und schließe daher diesen Thread.

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