Was ist es?

neu an Bord! 4 W

Hi!

Ich habe mal eine Frage. Ich war in Therapie und habe meinem Therapeuten erzählt, dass ich neben meinen Essstörungen, ständiger Langeweile, keiner Motivation und einem gestörten Sexualtrieb auch oft Selbstgespräche führe, in denen ich mich mit "ihr" bzw. "euch" unterhalte. Mein Therapeut hat nur eine mittelschwere Depression festgestellt, hielt Medikamente aber nicht für nötig.

Was ich gerne wissen möchte, und zwar ganz ehrlich: Gehören die o. g. Verhaltensweisen zu einem normalen Verhalten?

Danke für eine Antwort.
Estella.

Helferlein 59 Berlin W, 36

Hallo Estella,

Estella wrote:

Mein Therapeut hat nur eine mittelschwere Depression festgestellt, hielt Medikamente aber nicht für nötig.

Hast Du den Eindruck, dass Dich Dein Therapeut nicht ernst nimmt oder falsch versteht? Da würd ich auf jeden Fall noch mal mit ihm reden!

Estella wrote:

Was ich gerne wissen möchte, und zwar ganz ehrlich: Gehören die o. g. Verhaltensweisen zu einem normalen Verhalten?

Ich tue mich total schwer mit dem Begriff "normal". Deine Verhaltensweisen gehören im Augenblick zu Dir. Punkt. Und wenn Du unter Ihnen leidest, dann kannst mit Hilfe Deines Therapeuten neue Verhaltensweisen lernen bzw erstmal schauen, warum Du es gelernt hat, Dich ausgerechnet so zu verhalten. Das hat ja alles einen Grund. Und ist zunächst o.k.

Ich finde es so aus der Ferne nicht möglich, Dir da eine genauere Rückmeldung zu geben ...

Liebe Grüße und viel Glück! Simone

neu an Bord! 4 W

Lieber Simone!

Vielen Dank für deine Antwort. Ich weiß, dass eine Ferndiagnose nicht möglich ist. Aber dass auch mein Therapeut innerhalb von einem Jahr nichts außer einer mittelschweren Depri festgestellt hat, finde ich seltsam. Teilweise hatte ich schon das Gefühl, dass er nicht ganz ernst nimmt, was ich sage. Er wollte mir Serotoninwiederaufnahmehemmer geben. Aber mit einem Antidepressiva ist mir nicht wirklich geholfen. Es wird mein Verhalten nicht ändern. Das spüre ich einfach.

Schau mal, ich lebe z. B. seit 5 Jahren in einer lesbischen Beziehung, mittlerweile sind wir verlobt. Und beim Sex bin ich in Gedanken immer bei Männern. Ich kann mich aber nicht trenne, weil ich sie liebe und nicht verlieren wil. Und ich kann auch nicht fremdgehen, weil ich Angst davor habe, einem Mann wieder nah zu kommen. Das Resultat ist, dass ich nun schon zum zweiten Mal in einen meiner schwulen Freunde verliebt bin. Und beide Mal habe ich mit ihnen gesprochen. Der eine hat mich abgewimmelt (ist mein bester Freund), der andere hat sich auf ein bißchen Knutscherei eingelassen, möchte aber wegen meiner Beziehung nicht mehr.

Solche Dinge bringen mich einfach zu der Erkenntnis, dass meine Sexualität nicht ganz normal ist. Und das ist ja längst nicht das einzige Problem, das ich habe...

Helferlein 59 Berlin W, 36

Estella wrote:

Aber dass auch mein Therapeut innerhalb von einem Jahr nichts außer einer mittelschweren Depri festgestellt hat, finde ich seltsam. Teilweise hatte ich schon das Gefühl, dass er nicht ganz ernst nimmt, was ich sage. Er wollte mir Serotoninwiederaufnahmehemmer geben. Aber mit einem Antidepressiva ist mir nicht wirklich geholfen. Es wird mein Verhalten nicht ändern. Das spüre ich einfach.

Ist doch gut, wenn Du spürst, was Dir nicht hilft!

Ich finde, wenn Du schon ein ganzes Jahr Therapie machst, müsste schon etwas mehr für Dich herausgekommen sein, als eine Diagnose. gruebel

Hast Du das Gefühl, dass die Therapie hilfreich für Dich ist? Ansonsten wäre es vielleicht an der Zeit einen neuen Therapeuten zu suchen...?

Grüsse, simone

Guest W

Estella wrote:

Hi! Gehören die o. g. Verhaltensweisen zu einem normalen Verhalten?

Danke für eine Antwort.
Estella.

warum nicht ? , bzw , was ist für dich normal ?????????

Quote:

dass meine Sexualität nicht ganz normal ist.

wer sagt das das nicht auch normal ist ?? für dich ist es doch OK ?

hm ich währe glücklich wenn es mir so gut gehen würde !!! ganz ehrlich !!

muss täglich Medikamenten nehmen , hab Hammer Depris und und und

LG Jürgen

neu an Bord! 4 W

Hallo nochmal!

Na ja, das mit dem "normal" ist halt immer so ne Sache. Was für MICH normal ist, ist es für andere noch lange nicht. Und so komme ich immer wieder in Konflikte.

Ich bin jetzt 25, und mein Therapeut meinte, ich habe mich einfach noch nicht für eine sexuelle Richtung entschieden, aber das müsste ich auch gar nicht. Er meinte, ich hätte Neurosen, aber die hätte ich gut im Griff. Okay. Wenn es so ist, ist es gut so. Aber ich weiß halt für mich selbst, dass alles nur Show ist. Mein ganzes selbstbewusstes Auftreten ist nur Fassade.

Ich könnte ständig in Tränen ausbrechen, ich könnte oft zum Messer greifen und meinen Chef umbringen, ich könnte oft ein Kind verprügeln, weil es mich mit seinem Rucksack anschubst. Ich könnte oft einfach nur weglaufen, weil mir alles zu viel ist. Mir wäre es egal, würde ich Sozialhilfe bekommen, denn ich habe nicht die geringste Motivation, zu arbeiten. Aber ich tue es trotzdem. Weil alle es erwarten. Weil es sich nicht gehört, arbeitslos zu sein. Und das finde ich furchtbar. Ich tue alles nur, weil andere es erwarten. Ich tue nie etwas, dass ICH wirklich will.

neu an Bord! 4 W

Schaut mal, was ich gerade über Telefonkritzeleien gefunden habe:

"Gittersymbole zeichnet der im Netz unbewältigter Probleme gefangene, der Angst vor seinen eigenen Gefühlen hat." Das passt absolut zu mir. Aber nach wie vor die Frage: Warum meint mein Therapeut, dass es mir relativ gut geht???

Guest W

Gittersymbole HMMM Liebe Estella

ich könnte es auch als Netz sehen das dich auffängst ? alles reine Interpretationssache könnte auch sagen du willst umbedinkt krank sein ? das dich jemand beschützt , liebt , oder auf dich aufmersam wird ???

alles reinen Interpretationssache

Quote:

Warum meint mein Therapeut

und ich glaube nicht das dein Thrapeut sagt ich meine !!!!!! das bist du die das meint !

und nochmal " Normal " ist alles oder nichts !!!! wenn es für dich OK ist ist es Normal !!

LG Jürgen

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