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Diotima
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Post Tue, 02.Dec.03, 14:04      Sexualität im Zwiespalt von Ekel und Verlangen Reply with quoteBack to top

Hallo alle zusammen .....

Mich plagen seit Jahren unter anderem in der Sexualität viele Dinge. Die ich zwar schon mit Therapeuten bespreche. Aber soviel Zeit ist da leider auch nicht zum Reden, bzw. kenne ich keine Menschen mit denen ich über diese Dinge reden kann. Ich brauche Menschen, die mich verstehen können. Denn Menschen, die mich nicht so richtig verstehen geben falsche Antworten und stellen falsche Fragen. Das wirft mich dann so zurück, dass ich nicht mehr weiterreden möchte.

Vielleicht habt ihr ja Erfahrungen, die ihr an mich weitergeben könnt. Oder einfach nur Erfahrungen mit mir teilt.....

Ich habe sehr früh mit zwischenmenschlichen und Sexualität angefangen. Ich war ein Kind in einem Frauenkörper. Leider habe ich schon viel zu früh über Sex und die exotischsten Sexpraktiken Bescheid gewusst.

In meinem Jugendlichen und jetzt Erwachsenenleben dreht(e) sich immer alles um Sex. Ich musste/wollte mit jedem schlafen und musste alle möglichen Praktiken ausprobieren. Mittlweile hat sich einiges geändert, Auch heute noch, dreht sich in meinem Kopf alles dauernd um Sex. Nur nicht mehr so wie früher, sondern zeitweise sehr krass.

Auf der einen Seite lebe ich gerne viel aus beim Sex und bin sofort bei sämtlichen "Spielchen" dabei. Auf der anderen Seite stosst es mich manchmal so furchtbar ab.

Derzeit bin ich wieder in dieser Abstossungsphase. Es ekelt mich an, wenn ich nur Sex im Fernsehen sehe. Ich ertrage es nicht, dass mein Partner mich anfasst. Wenn er mich küssen möchte, bekomme ich eine regelrechte Kiefersperre und ich beisse fest zusammen. Ich bekomme keine Luft und will nur weg....

Ich ertrage dann Männer nicht. Das soll jetzt nicht böse gegen die Männerwelt sein (man soll ja nicht alle in einen Topf werfen). Aber manchmal widern mich einfach alle Männer an. Sie tun widerwertige Dinge. Selbst die sensibelsten Männer tun manchmal Dinge, die absolut unsensibel sind. Das stösst mich so ab. Warum tun sie das?

Mein Partner ist ein sehr lieber einfühlsamer Mensch. Aber manchmal hat er Dinge getan. Die ihm nachher leid taten (Sex mit sogenannten "Betthaserln" (Anrufen und treffen zum Sex)). Ich finde es schon alleine für mich als Frau widerwertig, dass Frauen sich selbst so wenig wert sind, dass sie darauf einsteigen. Man kann ja nicht selbstbewusst sein und sich von einem Mann 1 mal im Jahr anrufen lassen und für Sex verabreden. Wenn das einer meiner Ex Freunde machen würde, dem würd ich alles mögliche heissen und fragen ob er blöd ist.

Ich bin punkto Sexualpraktiken sehr aufgeschlossen, aber eben nur mit meinem Partner, da ich nicht mit einem halb fremden Menschen zB Anal- oder Oralverkehr praktizieren kann. Ich brauche unbedingt das Vertrauen und die Harmonie zum Partner um mich im nähern zu können. Aber bei Männern ist das anders. Die lernen in der Disco wen kennen und lassen sich im Auto einen runterholen oder ähnliches. Das ist doch widerwertig. Das sind so intime Dinge.......

Als ich 16 oder so war, da war alles anders. Es war mir alles vollkommen egal. Und nun wird es immer schlimmer. Ich pendle immer mehr zwischen Ekel und Verlangen hin und her. In der einen Minute möchte ich, dass mein Partner mir die Kleider vom Leib reisst und wenn er sich dann mir nähert, könnte ich ihn am liebsten dorthin treten wo es am meisten weh tut.

Es ist so wirr für mich. Ich kann es nicht ordnen und objektiver betrachten. Es überflutet mich manchmal und dann dreht sich alles in einem Kreis in meinem Kopf und ich bin kurz vorm durchdrehen.

Naja, vielleicht kennt ja jemand die eine oder andere Empfindung.

Liebe Grüße
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Drag
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Post Tue, 02.Dec.03, 14:10      Re: Sexualität im Zwiespalt von Ekel und Verlangen Reply with quoteBack to top

Ich weiss leider keinen guten Rat,wollte aber trotzdem antworten und sagen,dass es mir in gewissem Maße ähnlich geht...

Ich bin im Moment in einer sehr glücklichen und neuen Beziehung (seit 1 Monat).Mit meinem jetzigen Freund hatte ich noch keinen Sex,weil ich im Moment auch eher die "Ekelphase" habe.Das liegt auf keinem Fall an ihm,mehr an mir.Es gab Zeiten,da habe ich gerne mit meinem Freund (jetziger Ex Freund) geschlafen,aber mitlerweile ist es genau das Gegenteil.Bei mir liegt es wahrscheinlich daran,dass ich missbraucht wurde...ich weiss nicht,was für dich mögliche Ursachen sein könnten,mag dir jetzt auch nicht zu nahe treten.indem ich eine Antwort verlange,aber vielleicht kannste ja mal so für dich überlegen?'

Alles Liebe,
DrAg

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Nymphe
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Post Tue, 02.Dec.03, 23:04      Re: Sexualität im Zwiespalt von Ekel und Verlangen Reply with quoteBack to top

Du bist nicht allein, wenn auch nicht unbedingt so auf die Art und Weise, wie es für Dich jetzt ist bwzw. wie es sich für Dich anfühlt, wie Du es wahrnimmst.
Es ist schön, wenn man /frau offen seine sexuellen Wünsche ausleben kann und da den oder die richtige findet.
Lass Dich nicht so sehr von diesen "anderen Dingen" runterziehen.
Glaube mir, ich denke es geht vielen so - wenn vielleicht weniger oder mehr extrem, mehr oder weniger so...
Wie sollte es auch anders sein in einer Gesellschaft, wo Sex so öffentlich ist. Aber es gibt immer "Ausnahmen" (die vielleicht gar keine sind Wink) ) nur die Presse etc. redet da nicht rüber, ist ja nicht so interessant.

Wenn ich bestimmte Dinge höre, lese - wie auch immer - denke ich auch oft " bah, wie widerwärtig und ich kriege die Krätze. Aber das geht vorbei... manchmal auch nicht, da kommen dann solche Sachen extrem hoch, aber letztendlich liegt es auch an mir, an den Glauben an mich und die Fähigkeit, eben nicht an solche "Ekel" zu geraten.
Es gibt sie - in der Tat, doch eben auch andere!

Und Du hast es ja auch angesprochen, es gibt "Bunnies", die machen das ja mit......
Also, es gehören ja wohl auch "zwei" dazu..

Hey, lass Dich nicht runterziehen!
Du bist Du und gucke Dir Dein Gegenüber een gut aus und tue nur, was Du auch wirklich willst und fühlst - stehe dazu, das ist die Hauptsache.
Mach nur das, was Du willst oder versuche es eben - wie viele und auch ich - umzusetzen.

Je mehr Du Du selbst bist, desto weniger kann es geschehen, dass andere "mit Dir machen, was Du nicht willst".

Sich über so etwas Gedanken machen ist vollkommen ok,, aber lass es Dich nicht blockieren.

Wenn der "Ekel" aber "überhand nimmt", dann solltest Du Dir mal Hilfe holen, vor allem wenn Du für Dich denkst, dass er so in der Art und Weise nicht angemessen ist.

Ansonseten ist es voll ok solche Ekelgedanken mal zu haben - ist doch kein Wunder in dieser Gesellschaft oder???

N
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Diotima
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Post Thu, 04.Dec.03, 14:28      Re: Sexualität im Zwiespalt von Ekel und Verlangen Reply with quoteBack to top

Den herkömmlichen Ekel über diverse Berichte und Sendungen kennt eh jeder. Die ganzen Sendungen und Reportagen über gewisse Mileus. Das trifft einen bis ins Innerste.

Mich stimmt eher nachdenklich, dass ein Mann zu einer Frau nicht nein sagt, wenn sie sich im anbietet. Da ist dieses Thema der sogenannten "Bunnies". Wenige Männer sagen nein (auch vergebene Männer nicht). Als wie wenn keine Skrupel vorhanden wäre in dieser Sache. Da ist es sogar manchmal egal, ob die hübsch ist oder nicht, hauptsache leicht zu haben. Sicher gehören zwei dazu. Aber warum muss man immer ja drauf sagen und Angebot annehmen. Ich habe schon viele Männer (wenn sie im nachhinein jemanden darüber erzählen) sagen hören "Nachher hat mir gegraust" oder "Ich wollte nachher nur mehr schnell weg" usw. Aber nein sagten tut "Mann" trotzdem nicht.

@Drag. Du trittst mir nicht zu nahe. Zeilen sind Geduldig und man tut sich viel leichter auch bezüglich Anonymität. Ja es gab Missbrauch und lange viel Gewalt in meiner Kindheit. Ich hab jahrelang beim Sex überhaupt nichts gespürt. Das war für mich nur ein mechanischer Vorgang ohne mehr dahinter. Ich musste erst lernen, Gefühle damit zu verbinden. Aber das ist dennoch ein Stück Arbeit was vor mir liegt. Denn manchmal ist die Gleichgültigkeit und die Distanz noch sehr stark.

@Nymphe. Ich tue auch nur das was ich wirklich will. Da kracht man mitunter voll gegen eine Mauer an. Aber mir ist das ziemlich egal. Ich mache niemals etwas jemanden zuliebe und verstelle mich auch nicht (nicht mehr zumindest, als Kind blieb mir nichts anderes übrig). Allerdings kann es schnell passieren, dass man sich den Vorwurf anhören muss, dass man Egoist sei. Und mit der Gesellschaft hast du auch recht. Ich denke, dass viele viele wichtigen Werte langsam verloren gehen. Durch meinen Beruf lerne ich viele Leute kennen und ich muss sagen, dass es furchtbar schwer ist Leute zu finden, die nicht oberflächlich sind. Menschen mit denen man wirklich reden kann und vor allem, die einem richtig Zuhören.

Es ist wahnsinnig schwer einen Mann/eine Frau zu finden, der/die in dieser Sache einfühlsam ist. Sicherlich ist es toll wenn man wirklich seine ganzen Ideen und Wünsche ausleben kann. Nur für sowas brauche ich wahnsinnig lange um das Vertrauen aufzubauen. Meistens haben die Männer schon viel früher das Handtuch geworfen, weil es ihnen zu mühsam war..... Das kränkt auch heute noch sehr.

Liebe Grüße
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Nymphe
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Post Thu, 04.Dec.03, 23:23      Re: Sexualität im Zwiespalt von Ekel und Verlangen Reply with quoteBack to top

Hey,

da wir oder spez. ich Dich nicht kennen, weil gerade so neu und weil wir alles was wir oder eben ich hier lese "auf meine Art" verarbeite und beantworte, nicht persönlich nehmen. Wink))

Männer die "es" machen mit "Bunnies" - sie werden ihren Grund haben.-l eben einfach nur ..... Wenn sie Single sind, ok - wenn nicht, dann kann für mich nur etwas in der Beziehung nicht stimmen.

Und mögen noch so viel Männer nur "Bunnies" wollen - es gibt auch andere.

Warum gibt es nur Bunnies?

Sich für ne schnelle Nummer hingeben, da muss man/frau total blöd sein oder aber eben dazu voll stehen. Denke letzteres ist oft nicht so der Fall, sondern eher "Selbstbeschiss".
Und auch eine Frau, die sich auf Sex "spezialisiert" hat, dass kann doch nicht ihr Gefühl von Menschsein sein. Auch die werden früher oder später merken, was sie damit "kompensieren".


Und selbst - nur rein theoretisch angenommen - alle MÄnner wären so, dann liegt es doch an uns Frauen, das nicht zu unterstützen.
Wir leben doch nicht im Mittelalter und können auch ganz gut ohne "Versorger", der der "one-Night-stand" ja sowieso nicht ist.

Vielleicht einmal ein paar Männer zu dem Thema!

N
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Post Fri, 05.Dec.03, 8:32      Re: Sexualität im Zwiespalt von Ekel und Verlangen Reply with quoteBack to top

Ich nehms nicht persönlich Wink)

Selbst für Singlemänner finde ich es auch sehr entwürdigend sich ab und zu mit Bunnies abzugeben. Denn wir reden hier von einem Austausch von Intimitäten und nicht dem Tauschen eines Wasserglases.

Das ist ja das was ich so schlimm finde, diese Vergänglichkeit a´la:
Jetzt will ich Sex haben, schlepp mir eine ab oder sehe mein Telefon durch, was sich da so anbietet. Genau das ist es was viele viele vergebenen und auch single Männer tun. Mich stösst die Gleichgültigkeit ab mit einer so wichtigen Sache so blöd umzugehen.

Sicher gibts andere Frauen. Aber die müssen immer wieder erfahren, dass sich auch der eigene Partner früher ab und zu mit Bunnies vergnügt hat. Ich fühle mich untergraben, meiner Würde als Frau beraubt und stellvertretend benutzt. Ich sollte mich nicht so fühlen, das weiß ich. Aber ich empfinde es.

Und mich würden auch wirklich Männermeinungen dazu interessieren .....
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Sparkle
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Post Fri, 05.Dec.03, 16:27      Re: Sexualität im Zwiespalt von Ekel und Verlangen Reply with quoteBack to top

Na, dann schreibe ich als Mann mal was dazu grinsend

Quote:

In meinem Jugendlichen und jetzt Erwachsenenleben dreht(e) sich immer alles um Sex. Ich musste/wollte mit jedem schlafen und musste alle möglichen Praktiken ausprobieren. Mittlweile hat sich einiges geändert, Auch heute noch, dreht sich in meinem Kopf alles dauernd um Sex. Nur nicht mehr so wie früher, sondern zeitweise sehr krass.

Gleich hier muss ich mal einhaken und mich auf die andere Seite stellen: Bei mir wars beileibe nicht so. Ich kann mich gut erinnern, dass ich bis 16 überhaupt kein Interesse an Frauen hatte, das einzig wichtige war da Fußball. Dann kam so langsam das Interesse auf, aber ich würde sagen, erst mit 18 war wirklich etwas "merkliches" da. Heute hab ich zwar schon Lust, aber nichts wirklich total drängendes (sprich ein Trieb, der alles auf sein Ziel ordnet).

Quote:

Auf der einen Seite lebe ich gerne viel aus beim Sex und bin sofort bei sämtlichen "Spielchen" dabei. Auf der anderen Seite stosst es mich manchmal so furchtbar ab.

Könntest du mir erklären, warum dich der Sex zeitweise so abstößt? Meinst du, es könnte eine Reizüberflutung sein? Du beschreibst ja, du wärst sehr aktiv gewesen.

Quote:

Ich ertrage dann Männer nicht. Das soll jetzt nicht böse gegen die Männerwelt sein (man soll ja nicht alle in einen Topf werfen). Aber manchmal widern mich einfach alle Männer an. Sie tun widerwertige Dinge. Selbst die sensibelsten Männer tun manchmal Dinge, die absolut unsensibel sind. Das stösst mich so ab. Warum tun sie das?

Was tun denn alle Männer für widerwärtige Dinge?! Der Zyklus Ekel-Verlangen könnte übrigens mit deiner Regel zusammenhängen. In den USA gab es mal eine Untersuchung zu einem sehr ähnlichen Thema, bei dem festgestellt wurde, dass Frauen zu einer bestimmten Zeit ihres Menstruationszyklus absolut "geil" sind und zu bestimmten Zeiten sehr abgeneigt - um nicht zu sagen angeekelt - sind. Das ist natürlich bei verschiedenen Frauen verschieden ausgeprägt.

Warum Männer so eklige Sachen tun, kann ich dir erst sagen, wenn ich weiß, was diese ekligen Sachen denn sind. Ich kann mir bis jetzt nur ansatzweise denken, was du meinen könntest (Thema Sack kratzen, Ohr/Nase popeln, Zähne mit Finger reinigen, usw. ?), aber ich warte mal lieber ab, was du konkret ansprichst.

Quote:
Ich bin punkto Sexualpraktiken sehr aufgeschlossen, aber eben nur mit meinem Partner, da ich nicht mit einem halb fremden Menschen zB Anal- oder Oralverkehr praktizieren kann. Ich brauche unbedingt das Vertrauen und die Harmonie zum Partner um mich im nähern zu können. Aber bei Männern ist das anders. Die lernen in der Disco wen kennen und lassen sich im Auto einen runterholen oder ähnliches. Das ist doch widerwertig. Das sind so intime Dinge.......

Ich finde das sehr sehr schön, dass das bei dir so ist. Das hat für mich direkt "Traumfrau-Charakter" Very Happy Mir geht es da ganz genauso wie dir, ich brauche auch ein gewisses Vertrauen um mich wirklich auf eine Frau einzulassen und Harmonie ist mir auch sehr wichtig.
Die Männer, die du da ansprichst, gibt es zweifelsohne. Sie sind zwar zahlreich, aber ich würde sie nicht als Mehrheit der Männer sehen (höchstens als Mehrheit der PRÄSENTEN Männer). Sie haben kein Problem damit, weil der Trieb in ihnen stärker ist als andere Gefühle wie Ekel oder Moralvorstellungen oder Rücksicht. Meiner Erfahrung nach läuft es bei den meisten so ab, dass zwei "Schalter" existieren. Der erste wird beim ersten Kontakt geknipst, nachdem Aussehen, Geruch, Auftreten usw. der Frau den eigenen (unterbewussten) Vorstellungen entsprechen. Es wird dann das allseits bekannte Flirtverhalten eingeleitet, natürlich mit dem Ziel, die Frau "begatten" zu dürfen ("scatter genes" = das eigene Erbgut möglichst weiträumig verteilen, wie ein amerikanischer Biologe mal sagte). Der zweite wird dann umgelegt, wenn sich die Frau sexuell anbietet oder der Mann eine geeignete Gelegenheit findet. Das Resultat ergibt sich von selbst.
Von selbst ... der ganze Vorgang läuft nur halb-bewusst ab. Sehr viele von den Männern sehen wirklich nicht genau, was sie tun, v.a. auch in Verbindung mit Alkohol. Dies soll mitnichten eine Entschuldigung für all diejenigen sein, die am Morgen nach dem Gesichtscheck beim Partner schreiend das Weite suchen. Es geht mir nur darum, dir darzulegen, wieso Männer solche Situationen wollen bzw. da "hineinrutschen". Selbstverständlich gehört dazu auch eine Frau, die das mit sich machen lässt - die aber im Endeffekt auch irgendwo ein Opfer ihrer Triebe ist, wenngleich diese meistens nicht so stark auf ein kurzfristiges Ziel fixiert sind.
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Post Fri, 05.Dec.03, 16:28      Re: Sexualität im Zwiespalt von Ekel und Verlangen Reply with quoteBack to top

Quote:

Mich stimmt eher nachdenklich, dass ein Mann zu einer Frau nicht nein sagt, wenn sie sich im anbietet. Da ist dieses Thema der sogenannten "Bunnies". Wenige Männer sagen nein (auch vergebene Männer nicht). Als wie wenn keine Skrupel vorhanden wäre in dieser Sache. Da ist es sogar manchmal egal, ob die hübsch ist oder nicht, hauptsache leicht zu haben. Sicher gehören zwei dazu. Aber warum muss man immer ja drauf sagen und Angebot annehmen. Ich habe schon viele Männer (wenn sie im nachhinein jemanden darüber erzählen) sagen hören "Nachher hat mir gegraust" oder "Ich wollte nachher nur mehr schnell weg" usw. Aber nein sagten tut "Mann" trotzdem nicht.

Wie oben schon gesagt, das Programm "scatter your genes" ist im Kopf des Mannes stärker als alle anderen laufenden Programme. Nichtsdestotrotz kann ein Mann auch "Nein" sagen, total auf die biologische und trieb-bezogene Verpflichtung kann man sich da bestimmt nicht rausreden. Eigentlich (ja, eigentlich!) sollte jeder Mann die Vernunft besitzen, Herr seiner Triebe zu sein. Wie es in Realität klappt, sieht man jeden Tag aufs Neue...

Was mich ein wenig verwundert: Diejenigen, die so leicht zu haben sind, werden von diesen Männern sowieso wieder fallengelassen (andere natürlich auch, davon abgesehn). Ich denke, deren Unglück, das sie sich durch ihr Anbieten selbst bereiten, ist doch kein Grund für dich, unglücklich zu sein? Die Männer haben ihren Spaß dabei, die Frauen wahrscheinlich auch, also lass sie doch fröhlich nudeln, bis die Matratze brennt. Es gibt immer noch welche, die das nicht tun, sei es aus Überzeugung oder Mangel an Gelegenheit, die kannst du (oder andre Frauen deiner Art) immer noch als Partner auswählen.

Quote:

Es ist wahnsinnig schwer einen Mann/eine Frau zu finden, der/die in dieser Sache einfühlsam ist. Sicherlich ist es toll wenn man wirklich seine ganzen Ideen und Wünsche ausleben kann. Nur für sowas brauche ich wahnsinnig lange um das Vertrauen aufzubauen. Meistens haben die Männer schon viel früher das Handtuch geworfen, weil es ihnen zu mühsam war..... Das kränkt auch heute noch sehr.

Tja, da hast du wohl recht .... mir gehts genauso.

Quote:

Sicher gibts andere Frauen. Aber die müssen immer wieder erfahren, dass sich auch der eigene Partner früher ab und zu mit Bunnies vergnügt hat. Ich fühle mich untergraben, meiner Würde als Frau beraubt und stellvertretend benutzt. Ich sollte mich nicht so fühlen, das weiß ich. Aber ich empfinde es.

Ich kann das gut verstehen, allerdings dir in dem Punkt auch keinen Ansatz zur Lösung oder zum Fortschritt mitgeben. Außer dem schon erwähnten Fakt, dass es viele gibt, die nicht auf Karnickel-Tour sind.
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Wanderweg
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Post Fri, 05.Dec.03, 20:00      Re: Sexualität im Zwiespalt von Ekel und Verlangen Reply with quoteBack to top

also ich denke ich kann dich beruhigen:

in mehr oder weniger jkrasser form geht es doch letztlich jedem menschen so. jeder hat phasen der ungezügelten geilheit, und jeder hat dann wieder phasen der "heiligkeit". ziel des lebens ist es wohl, beide seiten zu integrieren und in den griff zu bekommen. dabei ist es wohl das wichtigste in den phasen der geilheit die grenzen zu kennen. also den punkt den man nciht überschreiten sollte, um es in der anderen phase nicht zu sehr zu bereuen.

klingt vielleicht spiessig, ist aber gar nciht so gemeint: ein guter starker galube kann sehr helfen beide phasen in den griff zu bekommen und zu einem guten ganzen zu machen!

such dir einen aufgeschlossenen wirklich gläubigen modernen netten jungen priester und geh mal wieder beichten. kein witz! gerade in solchen dingen eine wohltat!
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Nymphe
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Post Fri, 05.Dec.03, 22:16      Re: Sexualität im Zwiespalt von Ekel und Verlangen Reply with quoteBack to top

Danke Sparkle für Deinen ausführlichen Bericht!

Also D,mach Dir wegen der Bunnies und der Triebgesteuerten nicht so viele Gedanken, sondern umgebe Dich mit Menschen, die Sinnlichkeit und Verstand. Leidenschaft und Vernunft in Einklang haben.

N
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blondie
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Post Fri, 05.Dec.03, 22:21      Re: Sexualität im Zwiespalt von Ekel und Verlangen Reply with quoteBack to top

Hallo,

ich kann nur für mich sprechen und nicht für andere. Deswegen ist das was ich schreibe, eine Männermeinung, aber keine Meinung der Männer.

Ich erlebe manchesmal auch Phasen des hin und hergerissen sein. Das betrifft u.a das Thema "Sexualität in der Öffentlichkeit". Damit meine ich z.B. die Werbung. Dort werden häufiger Bilder zur Schau gestellt, die mich als Mann sehr stark ansprechen. Auf der anderen Seite ärgere/schäme ich mich, dass ich darauf reagiere. Das ist im Kleinen der gleiche Widerspruch: angezogen und abgestoßen sein. Einerseits könnte ich mir schöne ästhetische Bilder in die Wohnung hängen, dann denke ich wieder, dass ich ich völlig durchgeknallt bin.

Ich glaube, der ehrenwerte Gedanke, dass man sich unter Kontrolle haben sollte, nützt nicht viel. Selbstverständlich darf ich andere Menschen kein Leid mit meinen Wünschen und Taten antun, andererseits werde ich neurotisch, wenn ich alle Triebe unter Kontrolle halten soll. Was heißt überhaupt "unter Kontrolle halten" ? Wie weit soll ich sie unter Kontrolle haben ? Und wer hat das Recht, sie mir einzuschränken ? Wenn jemand versucht mir meine Bedürfnisse einzuschränken, ist das in meinen Augen ein ähnlicher Akt der Gewalt, wie das Ausnutzen der Gefühle anderer.

Ich bin sehr froh, dass ich Gefühle habe und ich möchte sie auch leben. Ich meine nicht die extremen Dinge wie Sex mit Kindern oder ähnliches. Ich meine einfach der Wunsch nach Nähe, Wärme, Vertrauen und eben auch Sexualität. Wenn ich mich einsam fühle und mir genau dies fehlt, ist die Gefahr groß, dass bei einer entsprechender Situation ich mich mit jemanden einlasse. Spätestens am nächsten Morgen möchte ich vielleicht einfach nur weglaufen. Wenn dann diese Frau mehr von mir erwartet, stehe ich in dem Dilemma, dass ich einerseits eigentlich hätte wissen müssen, auf was ich mich einlasse, andererseits sehr tiefe Bedürfnisse hatte.

Die Bedeutung von Sexualität nimmt im Laufe zunehmenden Alters ab. Andererseits, welcher Familienvater kennt nicht die Phasen oder sogar dauerhafte Abstinenz und die zugörigen Qualen. Die Gefahr ist hoch, einmal "schwach" zu werden. Andererseits bringt das keine wirkliche Befriedigung. Mir sagte einmal eine Frau, "du hast seit Jahren keinen Sex mehr mit Deiner Frau ? Von der Frau hätte ich mich an Deiner Stelle schon längst getrennt !". Das war ein Stich ins Herz. Und ich war hin und her gerissen. Was bringt mir eine Beziehung mit viel Vertrauen, wenn wichtige Bedürfnisse nicht befriedigt werden ? Muss ich mich unter Kontrolle haben ? Wenn ich über dieses Thema mit anderen rede, lautet die Antwort, "Du bist eben arm dran. Geh' doch fremd !" Also was nun ? Auch ohne die Bemerkungen anderer, ist es schwer, mit solch' einer Situation umzugehen.

Diese Situation ist als Jugendlicher schlimmer, da die Triebe stärker sind und gleichzeitig Erfahrungen, aus denen man lernen kann, i.d.R. nur wenig vorliegen.

Ich habe keine Ahnung, ob meine Sicht Dir, Diotima hilft, aber ich meine, es könnte so etwas wie fehlendes Vertrauen sein. Wenn Du seit früher Jugend schlechte Erfahrungen gemacht hast und Dir im Laufe Deines Lebens viele negative Eindrücke gewonnen hast (vielleicht auch nur, weil Du diese besonders im Auge hast), ist es nicht verwunderlich, dass Du Ekel entwickelst. Andererseits schreit Dein Körper (stellvertretend für Deine Seele ?) nach Liebe und Vertrauen. Stehen vielleicht Ängste vor Missbrauch hinter Deinem Ekel ? Ich schließe vielleicht zu sehr von mir auf Dich. Es gibt Augenblicke, in denen ich nach Liebe (nicht nur Sex) geradezu giere und wäre mit fast jeder zufrieden. Im nächsten Augenblick wird mir aber das Irrwitzige der Gedanken bewußt und registriere (auch mit einer Art Ekel), dass Andere nicht zurückschrecken. Und sei es nur verbal. Dafür ernten sie auch noch Anerkennung ! Ich kann Dir keinen Rat geben, da meine Gedanken auf Spekulationen beruhen. Aber vielleicht läßt es sich auf eine Grundfrage reduzieren: Welchen Menschen (Freunde w/m oder Partner) kann ich wirklich vertrauen ? Foren wie diese leben von der Anonymität. Das sie einen regen Zuspruch haben, ist für mich ein eindeutiges Zeichen (ohne diese Foren wäre es noch schwerer). Wer hat denn die Stirn, die Wahrheit zu sagen und dazu zu stehen ? Ist es die Regel, dass in längeren Partnerschaften sexuelle Bedürfnisse befriedigt werden ? Oder ist es eher anders herum ? Warum wäre denn das die beschworene "Ödnis" ? Entschuldige Diotima, wenn ich immer wieder abschweife, aber für mich gehören alle diese Aspekte irgendwie zusammen. Mir geht es seit der Zeit besser, als ich begonnen habe, stärker in mich hinein zu hören. Was brauche ich WIRKLICH. Ist es Sex ? Meist nicht, sondern es ist meist Vertrauen und Zuneigung. Für sexuelle Wünsche gibt es viele Möglichkeiten, damit fertig zu werden. Für Liebe, Vertrauen und Ehrlichkeit (auch sich selbst gegenüber) gibt es keinen Ersatz.

Alles Gute

Blondie
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