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Doitall
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Post Mon, 08.Dec.03, 22:21      Knopf drücken und Bewusstsein abstellen Reply with quoteBack to top

hallo
ich habe seit 2 tagen nichts mehr geraucht, weder zigaretten noch joints(sonst rauche & kiffe ich täglich), heute abend hatte ich schon die ganze zeit das bedürfniss mich zu besaufen.. irgendwie brauch ich diesen zustand.. obwohl heute ein schöner tag war ohne irgendwelche misserfolge oder so, doch ich brauch dieses gefühl von "nicht mehr ich selber zu sein" zum mich entspannen.. habt ihr auch solche Sitatuationen erlebt? Und denkt ihr ist solch ein Alkoholkonsum gefährlich, also ich besaufe mich schon nicht voll, doch ein bisschen sodass ich nur angetrunken bin.. irgendwie bin ich einfach ratlos, deswegen schreibe ich, diesen beitrag. ich will nicht meine rauchersucht in eine alkoholsucht verwandeln, doch irgendetwas brauche ich.. vorallem man sagt doch immer dass eine sucht eine sehnsucht ersetzt, doch irgendwie hab ich immer noch nicht herausgefunden, welche funktion bei mir das Rauchen & Kiffen haben sollte.. (ich gehe zusätzlich noch alle 2 wochen zu einer psychologin). habt ihr herausgefunden welche funktion bei euch das rauchen oder kiffen hatte, nachdem ihr aufgehört hat?
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duracell
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Post Tue, 09.Dec.03, 21:00      Re: Knopf drücken und Bewusstsein abstellen Reply with quoteBack to top

Hallo Doitall!

Nachdem ich mit dem Kiffen nach 9 Jahren aufgehört habe (ist auch erst ein paar Tage her) wußte ich gar nichts richtig mit mir anzufangen. Einschlafen konnte ich auch nicht. Ich habe dann ein/zwei Bierchen getrunken (mehr nicht) um "runter" zu kommen, so wie viele andere "Normale" das abends auch tun.

Ich glaube, es ist ganz normal nach langem Konsum ein wenig ...ähm...
verwirrt (?) über das "neue", nüchterne Bewußtsein zu sein.
Aber da willst Du doch wieder hin, oder? (Ich will es zumindest... back to normal life)

Sich vom "Drogi" zum "Alki" zu wandeln kann und darf da bestimmt nicht der richtige Weg sein. (Für den Admin: "Vom Drogenabhängigen zum Alkoholabhängigen ...." hallo (ich finde, daß hört sich viel härter an))

Glaube mir... nach ein paar Tagen wirst Du schon viel relaxter sein, mit oder ohne Gläschen Bier oder Wein.

Mein Tipp, den ich erhalten habe und gerne weiter gebe:
Suche Dir eine Beschäftigung, mit der Du Deine "neue" Freizeit ausfüllst...
Puzzlen, Malen, Lesen, die Bude aufräumen oder was weis ich....

Welche Funktion das Kiffen bei mir hatte? Keine Ahnung, keine gute zumindest. Es hat mir mehr oder weniger 9 kostbare Jahre geraubt.


Gruß
M

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"Mein Onkel kam vom Alkohol zum Kokain
jetzt will er sich das Kokain mit Schnaps entzieh'n."
(aus "Cocain" von Hannes Wader)
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Drag
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Post Tue, 09.Dec.03, 21:13      Re: Knopf drücken und Bewusstsein abstellen Reply with quoteBack to top

Hallo =)

Also ich muss ehrlich zugeben (ja,es ist mir sehr peinlich),dass ich damals mit dem rauchen angefangen habe,als meine Essstörung sehr schlimm war und ich doch tatsählich dachte,davon wird man schlank kopf kopfwand

Ich rauchte immer,um mein Hungergefühl zu unterdrücken,aber naja mal ehrlich,geklappt hat es nicht so richtig...und nun bin ich schon süchtig würde ich sagen,also ich rauche nur noch aus Sucht,nicht wiel es irgendeine Funktion für mich hat...

Aber ich versuche es mir Schritt für Schritt abzugewöhnen.Erst habe ich die Zigarette vor der Schule weggelassen,dann habe ich ein neues Zimemr bekommen und meine Eltern haben mir verboten darin zu rauchen und da ich meistens eh zu Hause rauche,hat sich mein Zigarettenkonsum von etwa 10 bis 12 Zigaretten am Tag auf nunmehr 5 verringert *stolzbin*

Wenn du wirklich aufhören möchtet,tu es nicht plötzlich,sondern langsam und bewusst!
Schreibe dir auf,wann du rauchst oder trinkst,um deine Gewohnheiten besser kennenzulernen,denn nur dann kannst du sie auch ändern zwinkernd..

Viel Erfolg dabei!
Liebe Grüße,
DrAg

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Post Wed, 10.Dec.03, 13:40      Re: Knopf drücken und Bewusstsein abstellen Reply with quoteBack to top

Drag wrote:
Hallo =)



Wenn du wirklich aufhören möchtet,tu es nicht plötzlich,sondern langsam und bewusst!
Schreibe dir auf,wann du rauchst oder trinkst,um deine Gewohnheiten besser kennenzulernen,denn nur dann kannst du sie auch ändern zwinkernd..



hm.. dass bereitet mir aber eben mühe! wenn ich langsam aufhören will, also schrittweise führt, dass bei mir meistens zum Misserfolg. Bis jetzt habe ich ein kleiner Erfolg nur damit erreicht, indem ich vom einten Tag zum anderen aufgehört habe (2 Monate lang nicht gekifft), doch so schrittweise aufhören, also z.b jeden tag eine zigarette weniger rauchen, geht bei mir nicht..
in der zwischenzeit habe ich wieder angefangen zu rauchen, da ich zuerst aufhören kiffen will, irgendwie ist es zuviel mit beidem gleichzeitig aufzuhören, doch ich passe auf, dass ich nicht zuviel rauche, also dass ich nicht versuche das kiffen durchs rauchen zu ersetzen..
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Doitall
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Post Wed, 10.Dec.03, 13:43      Re: Knopf drücken und Bewusstsein abstellen Reply with quoteBack to top

[quote="duracell"]

Ich glaube, es ist ganz normal nach langem Konsum ein wenig ...ähm...
verwirrt (?) über das "neue", nüchterne Bewußtsein zu sein.
Aber da willst Du doch wieder hin, oder? (Ich will es zumindest... back to normal life)
quote]

ja klar!! mal frei sein und nicht das gefühl zu haben abhängig von einer droge zu sein. doch bei mir ist zum teil die motivation, eine schwierigkeit, vorallem in schweren zeiten, weiss ich nicht wie ich mich selber motivieren soll um durchzuhalten.
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Post Wed, 10.Dec.03, 20:22      Re: Knopf drücken und Bewusstsein abstellen Reply with quoteBack to top

"...weiss ich nicht wie ich mich selber motivieren soll um durchzuhalten."

HAllo Doitall!

Also, ich rede jetzt mal nur vom Kiffen, da ich selber noch so etwa 1 bis 1 1/2 Schachteln Zigaretten täglich wegrauche. Ich will selber erstmal "nur" vom Kiffen loskommen und diese Aufgabe ist für den Anfang (für mich) groß genug. Ebenfalls kann ich auch "nur" von MEINEN eigenen Gedanken und Erfahrungen erzählen. In der "großen weiten Welt da draußen" habe ich niemanden, mit dem ich offen über diese Sache reden kann und ein "professioneller" Helfer bin ich auch nicht, habe halt "nur" 9 verda**te Jahre Erfahrungen mit dem Dope gemacht.

Ich will vom Dope loskommen, da ich endlich eingesehen habe, daß mir dadurch ein ganzes Stück Leben abhanden gekommen ist. Ich habe keinen Bock mehr, wie Ozzy Osborne durch die Wohnung zu wanken wenn ich stoned bin und viel bessere Dinge gehen an mir vorbei. Ich höre nicht auf weil mir das Zeug zu teuer ist, oder weil es illegal ist (zumindest wenn Du Autofahrer bist), oder weil es gesellschaftlich nicht so wirklich anerkannt ist. Ich will einfach ein besseres Leben haben.

Da ich diese Phase (wie Du?) alleine durchziehe weiß ich, daß die Motivation nicht leicht ist.

Das meiner Meinung nach wichtigste was ich gemacht habe: Ich habe wirklich ALLES was mit Dope zu tun hatte, weggeschmissen. Was ich nicht mehr in die Finger bekommen kann, kann mich auch nicht in Versuchung bringen. Versuchungen gibt es eh mehr als genug.

Ich helfe mir mit vielen kleinen Erfolgen, die ich täglich benenne, auch wenn der Erfolg nur "heute nicht gekifft" sein sollte. (Hey, ist das nix?)

Ich habe mir aufgeschrieben (hier im Forum) warum ich aufhören will, was mich am Kiffen stört, und welche Probleme durch das Kiffen mich stören. Diesen Brief habe ich mir dann noch ganz oft selber durchgelesen, um mein Ziel immer wieder vor Augen zu haben.

Insgesamt lese ich relativ häufig im Forum, auch wenn ich nicht immer was schreibe. Es hilft mir zu wissen, daß es anderen auch nicht leicht fällt und sie es trotzdem weiterhin versuchen und/oder schaffen.

Ich MACHE etwas in der Zeit, die ich sonst stoned verbracht hätte. (Egal was, aber wirklich was MACHEN, was man sonst nicht gemacht hätte (also nicht nur TV glotzen, OK?))

Ich schreibe Dir diesen Brief, um Dich UND mich zu motivieren!


Und so ganz nebenbei:
(egal wo Du Dich nun ...öhh?... vertippt hast, also egal ob Du nun seit zwei Tagen oder zwei Monaten nicht mehr gekifft hast)

Das ist für den Anfang doch schon ein RIESEN Erfolg! Sei stolz drauf!


Schreib zurück und berichte (wenn Du magst)


Gruß
M


************************
T S C H A K A ! ! !
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duracell
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Post Wed, 10.Dec.03, 20:31      Re: Knopf drücken und Bewusstsein abstellen Reply with quoteBack to top

@ DrAg

Du hast Deinen Zigarettenkonsum nun auf 5 Ziesen pro Tag beschränkt, erstmal Glückwunsch dafür!

Zu welchen Anlässen rauchst Du diese? Um Dich für etwas zu belohnen?
Falls ja, belohne Dich mit etwas anderem!

Wenn Du diesen Winter Dich erkälten solltest, dann schränke Dich auf Null ein. Bei Erkältung "schmecken" die Dinger sowieso nicht und die ersten Tage sollen eh die schlimmsten sein.
(Hmm... soll ich Dir jetzt eine Erkältung wünschen? EIGENTLICH nicht!?!)

Gruß
M

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Jaja, die prima Tips vom Kettenraucher Wink
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Post Wed, 10.Dec.03, 21:34      Re: Knopf drücken und Bewusstsein abstellen Reply with quoteBack to top

NUn ja zu welchen Anlässen-gute Frage.Meistens in der Schule inner Pause.Das konnte ich mir noch nicht abgewöhnen.Aber "zur Belohnung" rauch ich die auf keinen Fall *g* das wär ja unlogisch zwinkernd.. (zumindest für mich).

Also ne Erkältung hatte ich schon,habe auch währenddessen nicht geraucht,doch sobald sie weg war kam der Schmacht wieder -.- Najo wie das halt is...

Liebe Grüße,
DrAg

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Dela
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Post Thu, 11.Dec.03, 9:41      Re: Knopf drücken und Bewusstsein abstellen Reply with quoteBack to top

Hallo Doitall,

ich verstehe glaube ich ganz gut das was Du beschreibst indem Du sagst Du wolltest einfach nur nicht mehr Du selbst sein.

Das kenne ich auch, es muss nicht einmal ein "schlimmer" Tag gewesen sein, ich habe mich auch viele Jahre lang immer betäubt um mich nicht selbst zu spüren. Dieser letztere Ausdruck stammt von meinem Thera, denn bis der mir hierfür die Augen öffnete dachte ich immer ich habe "Gründe" für das Trinken: Stress, Ängste, Traurigkeit.... und manchmal ein unerträglichges Gefühl von LEERE - egal was. Da ich in der Therapie lernte genauer zu beobachten wann ich trinke und diese Auslöser zu hinterfragen (und sie nicht als GRUND zu akzeptieren) habe ich das schon viel besser in den Griff bekommen. Im Unterschied zu früher ist es jetzt z.B. oft so dass ich garnicht mehr trinken will weil ich noch etwas vorhabe z.B. ein bestimmtes Buch zu lesen und ich genau weiss wenn ich etwas trinke werde ich je nach Menge entweder zu müde oder zu schwindelig um das dann auch zu tun. Meine Prioritäten haben sich also schon etwas vom "bloss nichts spüren" zum "ich will aber noch das und das machen..." verschoben. Das Verlangen (Suchtgefühl? Suchtgewohnheit?) begleitet mich trotzdem noch fast jeden Tag, es ist wie ein Reflex dass wenn etwas am Tag nicht ideal läuft (Ärger, manchmal auch nur Langeweile) ich mich wie in einem Flash mit dem Alkohol sehe und denke "wenn es erst Abend ist kann ich was trinken...dann wird es leichter".... aber die "Vernunft" trägt inzwischen schon oft den Sieg über das Verlangen davon, nicht immer, aber immer öfter.. Smile

Also: ich denke die Funktion der Droge hast Du für Dich selbst schon ganz gut beschrieben, indem Du erkanntest Du willst Dich nicht selbst spüren. Bei mir war der Ansatz in der Therapie dass ich lernen musste bzw. immer noch muss mich selbst zu spüren und das "auszuhalten" bzw. damit sogar etwas anfangen zu können, es geniessen zu können anstatt davor wegzulaufen.

Was sagt denn deine Psychologin dazu?

Alles Gute
Dela
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Post Sun, 14.Dec.03, 10:36      Re: Knopf drücken und Bewusstsein abstellen Reply with quoteBack to top

Leider hab ich schon 2 Rückfälle gehabt (donnerstag + freitag Embarassed ) doch dafür bin ich schon viel näher an mein ziel. 5 von 7 tagen nicht gekifft...

Meine Psychologin meinte dazu, wir sollten zuerst herausfinden welche Funktion, das Kiffen bei mir hat und wie ich mich selber motivieren kann um durchzuhalten.
Sie hat mir noch dazu geraten ein neues Hobby zu entwickeln um das Kiffen sozusagen zu ersetzen. Sie will mich anfangs ein bisschen besser kennenlernen.. und das dauert halt ne weile.. sodass wir uns nicht nur intensiv mit meinem drogenproblem befassen.


Ich habe oft eine Vorstellung voll breit zu sein und diese Vorstellung hängt
bei mir irgendwie so idealistisch, so cool, doch ich weiss nicht wieso, denn ich hab auch schon tage erlebt indem es mir wirklich schlecht ging, weil ich zuviel gekifft habe, doch ich habe oft trotzdem diesen Gedanken von voll breit zu sein, sei für mich erfüllend.

Ach, noch fast vergessen: VIELEN DANK FÜR DEINEN BEITRAG DURACELL!!!!
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Emmet
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Post Mon, 15.Dec.03, 0:08      Re: Knopf drücken und Bewusstsein abstellen Reply with quoteBack to top

Hi Dotall,
ich (30) kiffe mittlerweile seit über 12 Jahren und rauche seitdem ich 14 bin. Die Gründe aufzuhören liegen für mich in aller erster Linie im Bereich der körperlichen-, seelischen- und sozialen Gesundheit.

Durch die Beziehung zu meinen Eltern (und besonders zu meinem Vater) habe ich nicht richtig gelernt mit Problemen umzugehen. Zudem ging für mich das Gefühl der Geborgenheit ab meinem 10.Lebensjahr nach einem sehr heftigen Streit meiner Eltern (meine Mutter hat meinen Vater seitdem des öfteren verdächtigt er würde fremdgehen) zunehmends verloren. Aus Scham konnte ich mich niemanden anvertrauen, wohl deshalb, weil meine Mutter immer ein gewisses Misstrauen in mir anderen Leuten gegenüber erzeugt hat und ich zu der Annahme kam, dass diese mich dafür verachten würden. Wohl auch durch die ganze Sache ausgelöst habe ich ein überkompensatorisches Verhalten an den Tag gelegt, wobei dies sicherlich auch daher rührt, dass mich mein Vater oft als Versager beschimpft hat, quasie als Projektion seines eigenen Versagens. In der schule konnte ich mich nie richtig konzentrieren, sie hat mich zudem ziemlich angekotzt, was sich bis zum Ende meiner Schullaufbahn nicht geändert hat. Ich habe zwar nach einer Lehre (die mich noch mehr angewiedert hat, ich aber zu feige war sie abzubrechen und zudem mit kiffen begann) noch studiert, worüber ich mittlerweile auch recht froh bin, da mir die Arbeit mittlerweile sogar Spass macht. Trotzdem bin ich ein tod unglücklicher Mensch, da ich immer noch Solo bin obwohl ich mich nach nichts mehr sehne als nach einer Beziehung. Zugegeben, gehen damit auch einige Ängste einher, aber ich fürchte mich mittlerweile vor nichts mehr als einsam zu sterben und ein ungelebtes leben zu leben. Wenn ich diesem Zusammenhang an meinen Lebensstil denke, kommt in mir die Angst hoch, dass mir vielleicht die Zeit nicht mehr ausreicht das ganze zu ändern, da rauchen und kiffen sehr gesundsschädigend sind und ich zu einer Generation gehöre, in der sich die Kifferei erst richtig- und flächendeckend etabliert hat wodurch sich eine Aussage über die Langzeitschäden statistisch gesehen erst in den nächsten Jahren oder Jahrzehnten breitbandig machen lässt (es ist der schiere Wahnsinn, wie stark die Kifferei in meiner Stadt in den letzten Jahren zugenommen hat). Zudem habe ich sehr früh mit rauchen angefangen. Die oft zu lesende Schönrederei, dass kiffen gar nicht so Gesundheitsschädigend sei halte ich für Verdrängung der Problematik (zumindest bei relativ starken Konsumenten). Außerdem sagen die wissenschaftlichen Untersuchungen auch verheerende Konsequenzen voraus. Mit der oralen Einnahme lässt sich das zwar umgehen, aber dafür hält es auch deutlich länger an und macht mindestens genauso malle.
Für mich kann das nur bedeuten, dass ich damit aufhöre und zwar umgehend. Gekifft habe ich jetzt seit einer Woche nicht mehr (bei weitem nicht der erste Versuch), was im wesentlichen durch ein heftiges Schlüsselerlebnis ausgelöst wurde. Dabei hat sich eine äußerst schwere Depression in mir aufgetan- dadurch ausgelöst, dass ich mich seit etlichen Jahren mal wieder richtig verliebt habe und ich das Gefühl bekam, mein Leben schon in den Mülleimer befördert zu haben und dass alles zu spät sei. Dem Selbstmord war ich in diesem Moment noch nie so nahe. Zudem kommt, dass die Angebete schon vergeben ist und ich mir auch so gut wie keine Hoffnung mache, da die Beziehung zu Ihrem Freund einen recht stabilen Eindruck macht und es mir schwer fallen würde da zu intervenieren (was mir auch so schon schwer genug fallen würde). Aber es hat mir dennoch gezeigt was mir fehlt und was ich eigentlich will und was die ganze Zeit verschüttet war, nähmlich das ich mich im Grunde nur nach Geborgenheit, Nähe, Intimität, Anerkennung, nach richtigen Freunschaften, mehr Selbstwertgefühl, Gesundheit und -für mich von der Vorstellung der Erreichbarkeit leider in weite Ferne gerückt- eine Familie sehne. Zudem denke ich das ich meinem Gegenüber auch einiges geben kann, zumindest dann, wenn ich meinen Emotionen freien lauf lassen würde. Mit der kifferei habe ich diese Bedürfnisse wohl nur Verdrängt und stets im Hintergrund gehalten. Eine grössere Motivation mit den ganzen Süchten, die im Grunde nur den schleichenden Tod zur folge haben, aufzuhören, kann ich mir nicht vorstellen. Ich weiss dass ich noch viel an mir Arbeiten muss und in meinem Fall keine Ausnahmen bezüglich des Konsums machen darf, da der Rückfall sonst vorprogrammiert ist. Jetzt, wo ich meine Arbeitsbeziehung relativ gut in den Griff bekommen habe, muss dieser, für mich noch viel wichtigere Lebensbereich auch noch seinen positiven Ausgang finden, ansonsten werde ich sicherlich nie mehr ein glücklicher Mensch werden, der ich eigentlich im grossen und ganzen bis zu meinem 10. Lebensjahr war.


Viele Grüsse
Emmet
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Post Mon, 22.Dec.03, 17:27      Re: Knopf drücken und Bewusstsein abstellen Reply with quoteBack to top

ich kann nur empfehlen viel zu arbeiten, sport zu machen oder sich sonstige zeitaufwendige beschäftigungen zu suchen.
wenn man nichts zu tun hat fällt es wesentlich schwerer nicht an gras zu denken...
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Doitall
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Post Thu, 25.Dec.03, 21:11      Re: Knopf drücken und Bewusstsein abstellen Reply with quoteBack to top

UNC14551F13D wrote:
ich kann nur empfehlen viel zu arbeiten, sport zu machen oder sich sonstige zeitaufwendige beschäftigungen zu suchen.
wenn man nichts zu tun hat fällt es wesentlich schwerer nicht an gras zu denken...


ja das ist im moment bei mir das problem. ich habe viel zuviel zeit, wegen den ferien. In den letzten tagen habe ich wieder angefangen täglich zu kiffen.. ich habe immer diesen Drang nach Kiffen, wenn ich aus dem Haus gehe organisiere ich meine Freizeit so, dass ich möglichst schnell an meinen Joint komme. Gestern musste ich zum Arzt und sonst blieb ich den Rest vom Tag zu Hause, wegen Weihnachten.. Ich konnte einfach nicht den Gedanken aushalten keinen Joint zu rauchen, sodass ich nach dem Arztbesuch kiffen ging, bevor ich nachhause zurückkehrte. Zum Teil merke ich dass, das Kiffen in meinem Leben zuviel im Vordergrund geraten ist, manchmal wenn ich am Abend raus gehe, freue ich mich mehr auf den Joint, als auf die Freunde. Obwohl ich viel Sport treibe und viele Aktivitäten mit Kollegen unternehme, kann ich das Kiffen nicht unterlassen. Ich weiss einfach nicht, was machen, eigentlich will ich aufhören, doch sobald ich den nächsten morgen aufstehe, kommt mir den Gedanken auf eins zu Rauchen gehen. Ich bin in einer Zwickmühle und fühle mich so hilfslos und niemand kann mir daraus helfen ausser ich selber. Was mich nervt ist, dass ich es immer wieder aufschiebe mit aufzuhören und eigentlich nur Energien verschwende mit diesen Gedanken, obwohl ich es am Schluss doch nicht durchziehe.. Vielleicht wäre es am besten nur meinen Trieben zu folgen und soviel kiffen, bis ich mal einfach Kotzen muss vom Kiffen..
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