Binge eating disorder

neu an Bord! 2 Bruchköbel W

Hallo!
"Binge eating" heisst mein Problem, dass mich seit Jahren belastet und mir das Leben schwer macht. Ich habe schon viel darüber gelesen und suche nun nach persönlicher Unterstützung durch einen Therapeuten. Leider komme ich nicht aus Österreich, sonder aus dem Frankfurter Raum. Kann mir Jemand einen Rat geben, an wen ich mich wenden kann? Es ist mir sehr wichtig, denn so kann es nicht weitergehen. Es gibt Wochen, an denen ich mehrere Fressanfälle täglich bekomme und es mir dann auch psychisch sehr schlecht geht. Ich fühle mich in meinem Körper gefangen und es scheint keinen Ausweg zu geben. Ich weiss, dass man durch richtige Ernährung viel ändern kann, doch es klappt bei mir nicht auf Dauer.

Ich würde mich sehr freuen bald von Jemandem zu hören....

Viele Grüße
Ines

Psychotherapeut 1589 Wien M

Liebe ines,

schön, daß Sie so ernsthaft beginnen möchten, das Problem in den Griff zu bekommen. Mit Psychotherapie ist das gerade bei binge eating auch sehr gut möglich. PsychotherapeutInnen, die auf Eßstörungen spezialisiert sind, können Sie über die diversen Internet-Datenbanken, die Therapeuten-Suche anbieten, finden. Links dazu finden Sie - auch für Deutschland - auf der Links-Seite meiner Website (siehe oben auf dieser Seite).

Alles Gute und herzliche Grüße
Richard L. Fellner

neu an Bord! 2 Bruchköbel W

Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort. Ich werde versuchen in Frankfurt Jemanden zu finden....

sporadischer Gast 5 Karlsruhe W, 22

Hallo!

Ich schreibe schreibe heute hier das erste Mal, weil ich im Moment echt nicht mehr weiter weiß....
Ich bin 22 Jahre alt und wiege ca. 107kg bei einer Größe von 170cm.

Im Grunde weiß ich alles über meine Krankheit und auch wie man sich gesund ernährt und lebt. Das was mir fehlt ist einfach die Stärke und das Durchhaltevermögen. Ich bin viel zu schwach und wankelmütig...

Alles fing in meiner Kindheit an. Wie sollte es auch anders sein...
Sie war furchtbar, genau wie meine Jugend. Also begann ich schon sehr früh, Essen als meinen Halt anzusehen. Wenn ich mich sonst nicht wohl fühlte, aber in den Momenten des Essens fühlte ich mich geborgen. Ich war also immer pummelig bis dick und litt somit auch extrem unter den zermürbenden Hänseleien.

Im Alter von 16 Jahren begann sich eine schwere Depression bei mir auszuprägen. Zuerst war ich 9 Monate in einer offenen Kinder- und Jugendpsychiatrie, und danach wurde ich für ein halbes Jahr in eine geschlossene eingewiesen. In dieser Zeit habe ich innerhalb weniger Wochen - aufgrund des Appetitmangels der Depression - über 25kg abgenommen. Als ich nach der Entlassung dann wieder zu Hause war, begann für mich ein neues Leben. Die Familiensituation war geklärt, und ich fühlte mich dank meines neuen Gewichts sehr wohl. Und dass ich dann ständig positive Resonanz meiner Umwelt erhielt, war für mich einmalig.

Es folgten zwei Beziehungen. In der letzten habe ich innerhalb von 2,5 Jahren wieder 30kg zugenommen.. Es war ein total schleichender Prozess, den ich erst realisierte, als es zu spät war. Jedenfalls hatte/habe ich ständig Fressanfälle. Ich gehe heimlich einkaufen und esse innerhalb kürzester Zeit das, was andere nicht mal in drei Tagen schaffen würden. Selbstverständlich fühle ich mich danach immer unglaublich mies.

Hin und wieder lege ich Fasten-Phasen ein, die ich aber nie länger als 1-2 Wochen durchhalte... Dass das ein ziemlich aussichtsloser und dummer Plan ist, weiß ich. Aber sobald ich irgendetwas esse (auch wenn es noch so gesund ist), denke ich: "Toll, jetzt hab ich es wieder nicht geschafft. Ich bin zu schwach. Jetzt kann ich ja dann auch wieder richtig fressen." Es gibt dann einfach kein Halten mehr für mich. Ich möchte sooooooooooo gern ein gesundes Verhältnis zum Essen haben. Schließlich kommt man um diese essentielle Sache nunmal nicht drum herum. Aber ich komme aus diesem schwarz-weiß-Schema nicht raus...

Auf jeden Fall bin ich ziemlich down, weil ich mich als unglaublich große Versagerin sehe. Ich möchte so gern wieder dünner sein und das Leben richtig genießen, aber das geht ja nicht, wenn man so dick ist....

Habe mich heute mal getraut und alle Hosen, die ich habe, anprobiert. Es passt mir nur noch eine einzige.... Sad

Ich könnte mich nehmen und gegen die Wand klatschen!

Der heutige Tag verlief essenstechnisch fürs erste nicht schlecht. Habe es geschafft, bisher nur zwei Äpfel zu essen und mich mal nicht allzu mies zu fühlen. Habe auch überlegt, ob ich mal zu "Weight Watchers" gehen soll. Im Grunde steht dem nichts im Weg, aber ich kenne ja mein Durchhaltevermögen, das ziemlich gering ist...

Ach shit.....

Nun, ich würde mich echt total über Ratschläge, PM's etc. freuen!

Liebe Grüße
creep81

Forums-InsiderIn 254 Nähe Bielefeld W, 17

Hallo,

ich persönlich denke schon,dass du eine starke Person bist!Immerhin hast du den Schritt gewagt und hast Hilfe angenommen,soweit kommen die meisten nicht einmal!
Ich würde dir empfehlen,vielleicht begleitend zu "WeightWatchers" (falls du das wirklich machen solltest),vielleicht doch nochmal ambulante Therapiehilfe zu ersuchen.Sie kann dich unterstützen und du kannst trotzdem weiter an dem Leben in der Gesellschaft teilnehmen,während man in einer stationären Klinik eher weniger Kontakt nach außen hat.
Warst du schonmal bei einer Ernährungsberaterin?Die können dir auch sehr weiterhelfen,war bei mir zumindest so (ich habe Bulimie und konnte endlich wieder ein paar Kilo zunehmen zwinkernd..

)

LG,
DrAg

sporadischer Gast 5 Karlsruhe W, 22

Hi!

Ich bin seit ca. 3 Monaten auf der Warteliste für eine ambulante Psychotherapie. Dauert noch 3-4 Monate...
Zudem bin ich in ambulanter psychiatrischer Behandlung aufgrund meines Antidepressivums, ohne das ist nicht auskäme.

Und das mit der Ernährungsberaterin ist glaube ich nix für mich... Denn theoretisch könnte ich mich ernähren wie es gesünder schon nicht mehr geht... zwinkernd..

Ich werde demnächst einfach mal zu den Weight Watchers gehen und hoffe, dass mir der Kontakt und die gewisse Kontrolle gut tut.

Auch Sport mache ich im Grunde sehr gerne! (Man mag das kaum glauben, oder...? *g*)
Ist aber echt so. Badminton, Squash, Volleyball etc... Nur ist auch hier wieder das Manko existent, dass ich mich selbst nicht so aufraffen kann...

Helferlein 44 Berlin W

creep81 wrote:

...
Zudem bin ich in ambulanter psychiatrischer Behandlung aufgrund meines Antidepressivums, ohne das ist nicht auskäme

hier mal zwei links dazu- könnte für Dich wichtig sein:
http://www.adhs.ch/add/essstoerungen.htm
http://www.adhs.ch/add/adhs&depression.htm

grüße
von birke

sporadischer Gast 5 Karlsruhe W, 22

Hallo Birke!

Ich kenne mich nicht so genau mit "ADHS" aus, aber ich kann deren Symptome (Beeinträchtigung der Konzentrations- und Daueraufmerksamkeitsfähigkeit, Störungen der Impulskontrolle.
fakultativ motorische Hyperaktivität bzw. Unruhe) bei mir völlig ausschließen...

Eher das Gegenteil ist bei mir der Fall... zwinkernd..

sporadischer Gast 9 Wien W, 23

Beitrag entfernt

Site Admin 1270 Wien M

Liebe ForumsbesucherInnen,

bitte beim Thema bleiben. Der Verweis auf AD(H)S erscheint mir doch etwas gar weit hergeholt, und die Empfehlung einer operativen Magenverkleinerung empfinde ich geradezu als fahrlässig - jedenfalls in keiner Weise als guten Ratschlag... nicht jeder "Tipp", der einem einfällt, muß ein guter sein... Confused

Freundlichen Gruß
rlf (admin)

sporadischer Gast 5 Karlsruhe W, 22

LisaI wrote:

Hast du eigentlich schon mal an eine Magenverkleinerung (nur temporär) gedacht?

*g* Sorry, aber ein physischer Eingriff kommt für mich keinesfalls in Frage. Da gibt es andere Leute, die das dringend nötiger haben als ich...
Die 107kg hören sich zwar sehr gewaltig an, aber man sieht es bei mir nicht so. Kann ich hier schwer beschreiben...

LisaI wrote:

P.S.: beim Squashen verbraucht der Körper weniger Energie (in Form von Fett) als beim Fernsehen.

Auch hier muss ich leider schmunzeln... Sorry... Aber das ist eine Aussage, die nicht logisch einhergeht.... Bei körperlicher Aktivität (egal in welcher Form) verbrennt der Körper (wesentlich) mehr Energie als beim rumsitzen. Das ist nunmal Fakt. Und wann die Fettverbrennung einsetzt, ist individuell unterschiedlich...

Liebe Grüße

Helferlein 44 Berlin W

creep81 wrote:

Hallo Birke!
Ich kenne mich nicht so genau mit "ADHS" aus, ...
fakultativ motorische Hyperaktivität bzw. Unruhe) bei mir völlig ausschließen...
Eher das Gegenteil ist bei mir der Fall... zwinkernd..

fakultativ heißt ja, es gibt auch ADS ohne Hyperaktivität, sog. "Hypoaktive", öfter weiblich, als männlich, welche allgemein weniger auffallen (ich bin auch so eine, was ich aber erst mit 40 Jahren erfahren habe, ich dachte zuvor, ich wäre beim Kampf gegen Übergewicht, Chaos, Depressionen einfach zu schlapp, zu schwach, zu wenig fleißig ....)
Jedenfalls fand ich in dem Artikel gut begründet, warum Essstörungen und ADS zusammenhängen könnten- es heißt ja nicht, dass es in jedem Fall sein muss, kann aber nicht schaden, sich zu informieren, es sind ja noch längst nicht alle Vorgänge und Zusammenhänge in dem komplexen Organismus des Menschen erforscht.

aus dem Artikel:
Zusammenfassung

 ADHS kann Essstörungen kausal bedingen, zur deren Aufrechterhaltung massgeblich beitragen oder diese als komorbide Störung begleiten.
 Bei Essstörungen bei Kindern, Jugendlichen und erwachsenen Frauen und Männern sollte infolge der hohen therapeutischen Relevanz (Stimulanzien) routinemässig ein ADHS-Screening bzw. eine Abklärung durchgeführt werden.
http://www.adhs.ch/add/essstoerungen.htm

in Deutschland ist ein Problem gelöst, wenn einer die Schuld hat

sporadischer Gast 5 Karlsruhe W, 22

Hallo Birke!

Das ist wirklich lieb gemeint von Dir, aber glaube mir: Ich kenne die Ursache meines Problems. Es ist definitiv psychischer und nicht physischer Natur. Habe ja auch schon viele Untersuchungen und etliche Therapien hinter mir...

Und ich bin nicht auf der Suche nach einem Schuldigen! Wie kommst Du denn darauf? Mit dem Thema bin ich schon längst durch. Mittlerweile bin ich erwachsen und muss dringend anfangen, auch für mich Verantwortung zu übernehmen. Und deshalb will ich das in den Griff kriegen! Ich gebe echt keinem mehr die Schuld! Ich bin für mich selbst verantwortlich und habe begonnen, allmählich meine "kranken" Eigenschaften auszubügeln...

sporadischer Gast 9 Wien W, 23

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sporadischer Gast 9 Wien W, 23

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