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Drag
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Wohnort Nähe Bielefeld
W, 17


Post Tue, 27.Jan.04, 16:51      Angst um Hilfe zu bitten :( Reply with quoteBack to top

Hallo zusammen,

ich habe ein Problem,bei dem ich im Moment nicht weiterkomme...
Ich war,wie hier schon öfters erwähnt,letztes Jahr für mehrere Wochen
in stationärer Behandlung u.a. wegen Selbstverletzung und Essstörungen.
Ich dachte es würde bergauf gehen doch irgendwie bin ich gerade
wieder an diesem Punkt wo alles von vorne anfängt.Ich merke,dass
es nicht nur so eine Phase ist...es ist mehr...es kommt zurück!

Ich erbreche wieder täglich und verletze mich fast genauso oft.
Ich weiss,dass ich Hilfe brauche,aber ich habe Angst darum zu bitten!
Meine Mutter ist damals total fertig gewesen und aus Verzweiflung total ausgerastet.Mein Vater gab mir die Schuld für die Gefühle meiner Mutter,alle Lehrer mischten sich ein wollten helfen,fragten nach Gründen,meine Freunde beobachteten mich auf Schritt und Tritt...es war echt schlimm.Alle waren so stolz,als es mir nach der Klinik besser ging!Ich mag ihnen das nicht schon wieder antun,weil ich weiss wie sie reagieren können...Und ich möchte sie nicht enttäuschen.Und ich will nicht wieder für so lange Zeit in irgendeine Klinik!Ich weiss nicht,was ich machen soll!
Ich trage es schon Wochen mit mir herum.Soll ich um Hilfe bitten?
Wenn ja wie?Wie werden sie diesmal reagieren?

LG,
DrAg

_________________
So yes I CAN smile...but is it real?
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JaneDoe
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Wohnort Wien
W, 24


Post Tue, 27.Jan.04, 19:16      Re: Angst um Hilfe zu bitten :( Reply with quoteBack to top

Es klingt hart, aber du mußt auf dich schauen. Wenn du weißt von wo du Hilfe bekommen kannst, dann nimm sie in anspruch. Mach dir in erster Linie keine Gedanken darüber, wie oder was andere über dich denken werden. Vielleicht werden sie etwas entäuscht sein, aber sie werden es verkraften, und wenn es dir besser geht, werden sie dich sicher auch verstehen und stolz darauf sein, daß du den Schritt gewagt hast, um Hilfe zu bitten.
Außenstehende wissen nicht wie sie sich verhalten sollen und da kann es schon vorkommen, daß sie deine Gefühle, Wünsche und Bedürfnisse falsch interpretieren, und darum darfst du auch nie erwarten, daß dich ein Außenstehender total versteht. Er kann zuhören, aber ich denke, keiner der diese nicht Hölle durchmacht oder durchgemacht hat kann sich nicht in diese Lage versetzten. Darum sage ich nochmals: Nimm die Hilfe an die dir geboten wird, und sei dir nicht zu stoz deswegen, denn du bist der einzige Mensch, mit dem du ein Leben lang zurechtkommen musst. Und wie soll das aussehen wenn du dich nicht magst?

Kopf hoch, du schaffst das schon.
Ganz viele liebe Grüße
JaneDoe
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Regenbogengelb
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Posts 459
Wohnort Österreich
W, 20


Post Fri, 30.Jan.04, 20:30      Re: Angst um Hilfe zu bitten :( Reply with quoteBack to top

Sonnenscheinendes Hallo Drag! flower

Hm, ich denke das Wichtigste ist vorrangig mal, dass du dir keine Gedanken darüber machst, was die anderen darüber denken bzw. wie sie darauf reagieren würden! Es sollte nur das zählen, dass es dir wieder besser geht und nachdem du spürst, dass sich etwas, das du sogar benennen kannst, anbahnt, so ist das ein deutliches Zeichen deiner Seele „Mach was! Unternimm was!“
Wichtig ist, dass du es willst und wenn du es willst, dass du nicht auf andere „eingehst“. Nur du zählst und was du spürst. Ganz nebenbei hat keiner etwas davon, wenn es dir dann wieder ganz schlecht geht, ...wo man doch jetzt etwas unternehmen, es steuern könnte.
Hast du vielleicht daran gedacht eine Therapie zu beginnen?
Ich denke, dass dies sehr wichtig ist, denn häufig werden Patienten aus der Klinik entlassen, wo Probleme ja vorrangig medikamentös behandelt werden, und landen dann wieder dort, weil das eigentliche Problem immer noch in der Seele sitzt.
Bitte schau auf dich und ich spüre, dass du weißt, was du im Augenblick brauchst! Hole dir Hilfe! Therapie, vielleicht auch eine medikamentöse Stütze falls du diese nicht hast... und nochmals "Schau auf DICH"! Mache dich nicht selbst fertig, wenn es sich „wieder anbahnt“. Alles hat seinen Grund und am Ende ist dieser stets positiv! Auch wenn du das jetzt vielleicht nicht glauben kannst...Ich gebe dir mein Ehrenwort darauf, dass es auch tatsächlich so sein wird! Mach etwas das dir Freude bereitet, schau der Sonne entgegen! Du kannst alles schaffen, solange du es nur willst! Wink

Ich schicke dir einen ganz lieben Sonnenstrahl, Very Happy
LG,
Ela

_________________
Viel Sonne im Herzen und Harmonie in der Seele!
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jackie
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Posts 10

W, 18


Post Fri, 30.Jan.04, 21:04      Re: Angst um Hilfe zu bitten :( Reply with quoteBack to top

hallo drag,

ich weiss, wie schwierig es ist, den angehörigen klarzumachen dass es ohne stationäre therapie nicht mehr geht... ich kenn die angst vor den reaktionen, die angst dass es anderen deswegen schlecht gehen könnte.

weisst du, klar belastet jemanden so etwas, wenn er erfährt dass es der tochter so schlecht geht, dass sie wieder psychiatrische hilfe in anspruch nehmen möchte.
aber... es ist doch besser, jene hilfe in anspruch zu nehmen, bevor etwas passiert (z.b. suizid)

als ich vor etwa einem jahr beschlossen hab wieder stationär zu gehen, war mir eines klar: entweder ich hole mir jetzt hilfe oder es ist zu spät... meine mutter hat einen wahnsinns-aufstand gemacht, hat mich angeschrien, ich wäre schuld, dass sie herzprobleme habe, ich wäre daran schuld, dass sie nicht schlafen könne etc.
und ich würde schuld sein, wenn sie meinetwegen als sozialfall enden würde.
ich war zu dem zeitpunkt in ambulanter therapie, und hab das mit meiner therapeutin besprochen... und es war klar, dass es sprichwörtlich fünf vor zwölf war.
ich hatte immer angst davor, dass ich jemanden womöglich verletzen könnte, hab mir eingeredet, es ginge ja noch, es sei ja noch nicht so schlimm... das ging einige zeit so, bis ich absolut nicht mehr konnte.

im endeffekt war ihr klar, dass es ein "entweder, oder" war... ich hab es ihr zwar nicht direkt gesagt, aber es ist doch besser, freiwillig, wenn man ohnehin schon merkt dass es absolut nicht mehr geht, in eine klinik zu gehen, als zu warten, bis man dann irgendwann mit diversen schläuchen und infusionen auf der intensivstation wieder zu sich kommt und anschließend rüber gesteckt wird.

tut mir leid, wenn das ein wenig hart klingt, ich hab nur versucht das so deutlich wie möglich rüber zu bringen...

pass' auf dich auf, und hol' dir hilfe!

alles liebe,
jackie

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† die vergangenheit ist nicht tot...
...sie ist nicht einmal vergangen †
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