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omegaboomer
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Post Sat, 31.Jan.04, 14:57      Loyalität am Arbeitsplatz Reply with quoteBack to top

Mir ging/geht es finanziell seit einiger Zeit so sauschlecht, daß ich mich als Putze verdingt habe.Ich denke mal generell, daß Arbeit nicht schändet.
Und ich war mir nie für eine Arbeit zu gut, die andere nicht machen wollten.
Im vergangenen Juni habe ich einen Job als "geringfügig beschäftigt"angenommen (das bedeutete, daß man keine Pensions- oder Krankenversicherung hat, sondern lediglich eine Unfallversicherung), bei dem man mir in Aussicht gestellt hatte, wegen einer geplanten OP, samt Rehabilitation im vergangenen September auch etwas dazuverdienen zu können, wenn ich mich in dieser Zeit speziell um den Riesenhaushalt kümmere.
Ich habe mich rasch eingearbeitet, man hat mir begeistert gesagt, daß ich die Arbeiten doppelt so rasch und viel genauer mache, als jede bisherige Angestellte.Das hat mich unheimlich motiviert, noch besser und rascher zu arbeiten.Im Endeffekt habe ich einen Sechspersonen - Haushalt mit wöchentlich 10 Stunden inklusive Bügelwäsche sauber und ordentlich gehalten.
Zum Dank kam die Bitte, da ich so schnell sei, doch zweimal in der Woche zu kommen, damit der Haushalt zweimal wöchentlich so sauber sei.
Dann gesellte sich eine weitere Forderung hinzu, die Wäsche, die ich zum Bügeln mit nach Hause nahm, weil ich über Bügelmaschine und Dampfbügelstation verfüge, jeweils am nächsten Tag zu bringen.
Schließlich wurde es mir zu viel bei gleichbleibendem Lohn und ich begann zu rechnen (KIlometergeld, Zeitaufwand für die mehrmaligen Fahrten, meinen Strom, mein Destilliertes Wasser usw.) und kam auf einen Nettogewinn von 4 Euro pro Stunde.Die zugesagten Mehrstunden kamen nie wieder zur Sprache.Gegen Weihnachten fragte ich schüchtern an, wann denn nun die für September geplante OP stattfinden würde und erhielt die Antwort, die sei auf unbestimmte Zeit verschoben.Also versuchte ich andere Klienten zu finden, bei denen ich 10 Euro pro Stunde verdiente.Fand sie auch und machte mich im Oktober selbstständig, sprich ich zahlte brav meine Pensions- und Krankenversicherungsbeiträge,
sowie Steuern.Nun hat man mir vergangene Woche einen Fulltimejob
angeboten, der meiner Ausbildung entspricht und bei dem ich auch adäquat verdienen würde/werde.Und den ich nächste Woche antreten soll.
Ich habe noch am selben Tag gesagt, daß ich mich dann eben mit Rücksicht auf mein Weiterkommen für diesen Job entscheiden werde und erwartete Verständnis von Seiten dieses Haushaltes.Statt dessen türmte sich sofort eine Mauer von Hass auf und ich erhielt nur Vorwürfe, wie ich denn so plötzlich alles hinwerfen könne.
Da wurde mir dann aber plötzlich auch bewußt, daß man von mir bezüglich der Bügelwäsche größte Sorgfalt erwartet hatt und sie auch bekommen hatte und daß man meine Arbeit in keinster Weise geschätzt hatte, denn kaum war ich fertig, wurde rücksichtslos wieder alles aus den Schränken herausgerissen und mit schmutzigen Schuhen quer durchs Haus gewatet.Dinge bleiben am Boden liegen, solange bis ich wieder kam und sie wegräumte.Nichteinmal ein Mistkübel wurde entleert, wenn ich nicht da war.Ja sogar benützte Zahnbürsten blieben ungewaschen im Waschbecken liegen.
Kurz und gut, ich mache seit einem dreiviertel Jahr den Lodl für einen Bettel und hab nun auch noch den schwarzen Peter und man wünscht mir die Pest an den Hals.
Ich finde, ich habe mich äußerst loyal verhalten, solange es ging, aber ausgenützt hat man mich die längste Zeit.Jetzt ist selbermachen angesagt, oder eben jemanden finden, der so blöd ist, derart schwere Arbeit für 4 Euro pro Stunde zu machen.
Findet Ihr, daß ich das Recht habe jetzt einmal zuerst an mein persönliches Weiterkommen zu denken?

Liebe Grüße, omegaboomer

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will_sonnenschein
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W


Post Sat, 31.Jan.04, 23:08      Re: Loyalität am Arbeitsplatz Reply with quoteBack to top

Ja, du bist enttäuscht über so viel Undank und über die Erwartungen dieser Familie,
dass du Ihnen selbstverständlich zu Diensten stehst und deine Zukunft opferst, ohne deine exte Leistung zu würdigen und zu honorieren.

Zum Glück herrscht kein Feudalismus, und du brauchst niemandem gerecht zu werden ,
ausser Dir selbst. Du hast es richtig gemacht und dich für deine Zukunft entschieden.

Aber es verblüfft mit welch selbstverständlicher Haltung diese Leute auftreten!!!
Ich finde diese Reaktion kindisch und unreif.
Quote:
man wünscht mir die Pest an den Hals.


Das erinnert mich so an das schrecklich Kinderbuch „Struwelise“. Ich weiß nicht ob du das kennst.
Die Struweliese hat nie das getan, was ihre Mama sagte und wurde irgedwann im Keller eingesperrt, wo sie über all ihre „bösen Taten und Unartigkeiten „ nachdachte und sich schwor in Zukunft ein artiges und gehorsames Mädchen zu werden. …..lol….. Very Happy Very Happy

Zum Glück sind die Zeiten vorbei.

Werde erst Dir gerecht.
Gruß
Will_sonnenschein
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omegaboomer
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Post Sun, 01.Feb.04, 16:31      Re: Loyalität am Arbeitsplatz Reply with quoteBack to top

Nun denn:ich WÜNSCH Dir viel, viel Sonnenschein!

Danke für Deine Antwort:ganz klar, ich werde diese Schlechtwetterwolken sofort aus meinem Regenbogen - Bereich verbannen.

Viel Frieden sei in Dir und Deinen Gedanken!
omegaboomer

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grübl
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Post Fri, 06.Feb.04, 20:29      Re: Loyalität am Arbeitsplatz Reply with quoteBack to top

Hallo Omegaboomer

Vielen Dank für den Beitrag, den Du mirletzte Woche an anderer Stelle geschrieben hast. "komische" Weise habe ich Sachen Job ein ganz hnliches Problem. Es hat auch mit Loyalität zu tun, mit einem alten Job mit unfairen Rahmenbedingungen und falschen Erwartungshaltungen .
Letzten Herbst verlohr ich meine Arbeit. Ich war freier Mitarbeiter in einem Architekturbüro (Freier Mitarbeiter = so eine Art Subunternehmer, arbeitet auf eigene Rechnung, ohne Kündigungsschutz, muß seine Sozialversicherungen selber bezahlen. Eine Situation, die in der Baubranche bei Anfängern praktisch so üblich geworden ist.)
nach 3,5 Monaten und einer Bewerbungsaktion mit Multimedia-CD-Rom´s, Homepage und Bewerbungsmappe mit Arbeitsproben ( insgesamt ca. 70 Einzelbewerbungen) bekam ich den Job, in dem ich jetzt arbeite.
Mein derzeitiger neuer Chef wollte mich wieder nicht fest anstellen. OK- was tut man nicht alles, wenn man arbeitslos ist. Also wieder auf eigene Rechnung.
Mit Zeitverzögerung schlug dann meine "Werbekampagne" im Frühjahr ein. Seitdem bekomme ich fast jede Woche Angebote.
Ich hatte schon 2 -mal schlechte Erfahrung als freier Mitarbeiter gemacht: Von Heute auf Morgen weg vom Fenster, ohne Kündigungsschutz, ohne Abfindung, ohne Arbeitslosengeld - Und das, obwohl ich jeweils 1 Jahr loyal zu den Büros gehalten habe.
Jetzt bietet mir jemand eine Festanstellung an, zu guten Konditionen, mit Aussicht auf Beförderung ? und ich soll nein sagen? Aus Loyalität zu meinem neuen Chef, bei dem ich seit 2 Monaten bin? - der mich auch wieder nicht fest angestellt hat?
Ich mag zwar dieses kleine Büro, mein Chef ist eigentlich OK, die Kollegen sind offen und ehrlich (findet man selten).
ABER JETZT BIN ICH AN DER REIHE, JETZT MUSS ICH AN MICH SELBER DENKEN, und diese Chance kann ich mir nicht entgehen lassen.
Trotzdem fühlt man sich nich gut dabei, man möcht´s ja sooo gerne allen recht machen. -Und ist so schnell dabei selber ausgeschmiert.
Viele Grüße und viel Erfolg im neuen Job wünsch ich Dir.
Grübl.
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Post Sun, 15.Feb.04, 9:04      Re: Loyalität am Arbeitsplatz Reply with quoteBack to top

Liebe Omegaboomer,

4 €pro Stunde für eine Reinigungsfachkraft sind eine Frechheit. Und dann noch die Forderungern, die diese Leute stellen. Einige meiner Kollegen habe auch Putzfrauen. Und die bekommen pro Stunde 20 € (!) im Schnitt.

Mach dir keine Gedanken mehr über die und geh DEINEN Weg grinsend

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