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Fragender108
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Post Sun, 15.Feb.04, 12:19      Kiffen in Partnerschaft. Geht das gut? Reply with quoteBack to top

Hallo,

ich habe seit fast drei Monaten eine Freundin (45), die seit jahrzenten (!) immer wieder kifft (sie selbst sagt, dass die mit 13 angefangen hat und nur wenige Unterbrechnungen). Ich habe nicht herausbekommen, wieviel das wirklich ist, gehe aber von mindestens einmal täglich aus. Vielleicht mit Lücken darin.

Ich habe sie auf einer Reise kennengelernt, wo sie vollständig auf 'normales' Rauchen und auch Kiffen verzichtet hat.

Nach der Reise wurde es dann schwierig... Sie hat mich mehrfach "gebeten zu gehen", was bei einer Fernbeziehung von über 450km schon nicht so leicht ist. Im etwa zweiwöchigen Wechsel distanziert sie sich fast völlig von mir, schreibt mir aber gleichzeitig, dass sie mich lieb hat. Am Telefon ist sie jedoch nur genervt und abweisend. Sie sagt, sie braucht ihre Ruhe und kann mich nicht sprechen.

Das dauert dann einige Tage (manchmal auch über eine Woche). Zweimal ging sie in die Sauna, wonach alle Probleme wie "weggebrannt" waren. Dann meldet sie sich freudestrahlend und will mich am liebsten sofort sehen. Was ich beide male auch tat, indem ich mich subito ins Auto setzte und zu ihr fuhr.

Mir machen die enormen Schwankungen zu schaffen: mal will sie mich am liebsten heiraten und immer bei mir bleiben und dann will sie nur weg von mir. Sie sagt, sie kann so viel Nähe nicht ertragen und sie kann auch nichts annehmen. Auch weil sie ihr ganzes Leben auf sich gestellt war.

Nachdem ich auch an meine Grenzen gekommen bin, und mehrfach Schluss gemacht habe oder das angedroht habe, hat sie den Vorschlag gemacht, dass wir uns ja ungefähr alle zwei Wochen an den Wochenenden sehen können, um Spass zu haben. Dann können wir ja sehen, was daraus wird. Ich habe aber andere Vorstellungen von einer Partnerschaft...

Hinuzfügen muss ich, dass ich auch meine Probleme habe, die die Partnerschaft nicht leicht machen. Ich habe wieder eine Therapie begonnen.

Meine Frage: Sind diese enormen Stimmungswechsel typisch für das Kiffen oder hat es damit erst einmal nicht so viel zu tun.

Und: für mich ist es einfach schrecklich, wenn ich z.B. im Bett keine Lust hatte und sie nach einer abfälligen Bemerkung erst einmal eine Kifft. Ich empfinde es fast als erniedrigend, wenn mich meine Freundin (die sagt, dass sie mich liebt) eigentlich nur bekifft ertragen kann, wenn es schwierig wird. Und sie kifft immer, wenn wir Probleme haben. In der konkreten Situation habe ich das Bett verlassen und nebenan geschlafen.

Zusammenfassend: ist so eine Beziehung überhaupt möglich?

Danke für jede Meinung und jeden Rat.
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Fragender108
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Post Mon, 16.Feb.04, 9:18      Re: Kiffen in Partnerschaft. Geht das gut? Reply with quoteBack to top

Liebe Forum-Mitglieder,

die Frage hat sich erledigt: es geht nicht gut. Wenigstens bei mir/uns nicht.

Ich habe versucht mir klar zu werden, ob ich damit leben kann. Ihre Gefühlsschwankungen haben mich so fertig gemacht, dass ich sie vor die Alternative stellen musste. Ich habe vorgeschlagen, dass sie vier Wochen auf das Zeug verzichtet und wir dann weiter sehen.

Die Reaktion war eigentlich vorhersehbar: sie war super sauer, hat mich wüst beschuldigt, ihr die ganze Schuld zuzuschreiben und ich würde ein Spiel spielen. Das einzige Spiel, was ich "gespielt" habe war in den letzten zwei Wochen nicht immer klar zu sein, ob ich das aushalten kann.

Mein Fazit: als jemand der niemals mit Drogen zu tun hatte (ein / zwei Glas Wein in Gesellschaft nehme ich mal aus) und auch Alkohol niemals zur Problembewältigung eingesetzt hat, werde ich einen großen Bogen um Leute machen, die ein Problem mit Alkohol oder (fast noch schlimmer, weil diejenigen sich auch noch überlegen sehen) die kiffen.

Es war eine leidvolle Erfahrung, da ich mehrere Wochen kaum arbeiten konnte, so habe ich gelitten.

Vielleicht kann jemand etwas damit anfangen.

Liebe Grüße
Der Fragende
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marsil
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Post Wed, 18.Feb.04, 13:24      Re: Kiffen in Partnerschaft. Geht das gut? Reply with quoteBack to top

Hi Fragender 108

Quote:

die Frage hat sich erledigt: es geht nicht gut. Wenigstens bei mir/uns nicht.

Ich habe versucht mir klar zu werden, ob ich damit leben kann. Ihre Gefühlsschwankungen haben mich so fertig gemacht, dass ich sie vor die Alternative stellen musste. Ich habe vorgeschlagen, dass sie vier Wochen auf das Zeug verzichtet und wir dann weiter sehen


Jo, schöne Sch***, das tut mir leid, daß es mit Euch nicht geklappt hat.
Hier noch ein paar Anmerkungen:

Euer Hauptproblem scheinen mir Eure unterschiedlichen Auffassungen
von Partnerschaft und Ihre Gefühlsschwankungen gewesen zu sein,
und das muß mit dem Kiffen erstmal nichts zu tun haben. Nun ja, bei
langjährigem Cannabismißbrauch geht sowas womöglich Hand in Hand,
und auf Dauer richtet Drogenmißbrauch eine Beziehung zugrunde. Aber
es war sicherlich ungeschickt, die beiden Themen sofort miteinander zu
verknüpfen. Daß Deinem Kiff-Verbot eine solch heftige Reaktion folgt,
davon konntest Du ja ausgehen. Warum hast Du es also so formuliert?

Zu den Gefühlsschwankungen: Klar, daß man ab und zu Zeit für sich
braucht, und das auch mal für längere Zeit, aber das sollte in einer doch
Fernbeziehung kein Problem sein, oder? Wie kamst Du damit zurecht?
Schwerwiegender wären für mich diese kleinen Zeichen der Verachtung
bzw. der Unausgewogenheit in der Beziehung: Ist sie auch mal zu Dir
gefahren, oder warst Du derjenige, der auf Wunsch antraben, und bei
Nichtgefallen wieder heimtraben durfte? Und ja, nur "bekifft auszuhalten"
zu sein, ist schon ziemlich mies. Hast Du das damals angesprochen?

Was Beziehungen zu Drogenabhängigen angeht, geb ich Dir vollkommen
recht. Man muß sich im halt Klaren sein, daß man, solange der Partner
abhängig ist, die Nr.2 hinter der Droge ist, und das mit weitem Abstand.

Es grüßt Marsil

_________________
VIRTVTIS RADIX AMOR
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Fragender108
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Post Wed, 18.Feb.04, 17:25      Re: Kiffen in Partnerschaft. Geht das gut? Reply with quoteBack to top

Hallo Marsi,

danke für Deine Nachricht.

Quote:
Warum hast Du es also so formuliert?


Nun ja, ich habe vorgeschlagen, dass sie vier Wochen ohne auskommt und wir dann sehen, wie sich die Beziehung entwickelt. Ein Verbot war es sicher nicht. Schon der Wunsch.

Quote:
Zu den Gefühlsschwankungen: Klar, daß man ab und zu Zeit für sich braucht, und das auch mal für längere Zeit, aber das sollte in einer doch Fernbeziehung kein Problem sein, oder? Wie kamst Du damit zurecht?


Nun ja, in der Fernbeziehung sollte das gehen. Ich kam aber nicht damit klar, dass sie noch am Wochenende unsterblich verliebt erschien, aber nach ihrer Ankunft zuhause völlig fertig war und mich vor allem nicht mehr sprechen wollte. Ich habe dann dennoch angerufen, worauf sie nur sauer wurde... Damit kam ich nicht zurecht.

Sie ist zweimal in den drei Monaten bei mir gewesen und es war schon nicht so leicht, dass sie überhaupt kam.

Quote:
Und ja, nur "bekifft auszuhalten" zu sein, ist schon ziemlich mies. Hast Du das damals angesprochen?


Klar habe ich das angesprochen. Problem: sie konnte das gar nicht verstehen und hat immer betont, es hätte nichts mit mir zu tun. Aber tatsächlich hat sie immer gekifft, wenn sie ein Problem hatte und ich hätte lieber mit ihr geredet, um es zu lösen...

Quote:
Was Beziehungen zu Drogenabhängigen angeht, geb ich Dir vollkommen recht. Man muß sich im halt Klaren sein, daß man, solange der Partner abhängig ist, die Nr.2 hinter der Droge ist, und das mit weitem Abstand


Denke, das stimmt.

Ich empfinde immer noch sehr viel für sie und wünschte, ich hätte mit mehr verständnis reagiert. Nun ja... nun ist das Kind im Brunnen. Habe ihr noch eine nette Mail geschrieben und mich entschuldigt. Mal sehen, ob etwas kommt.

Liebe Grüße und Danke
der Fragende
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