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Rana
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Post Sat, 06.Mar.04, 14:13      Meine Schwester ist zu faul sich zu bewerben! Reply with quoteBack to top

Hallo,
meine Schwester ist zu faul sich zu bewerben. Die ist inzwischen 24 und hat seit dem mittelmäßigen Hauptschulabschluß nichts gemacht. Sie wohnt noch bei meinen Eltern, die selber nicht viel Geld haben. Jedesmal, wenn ich meine Eltern besuche ( alle 4-6 Monate ), kann ich den anblick meiner faulen Schwester nicht ertragen. Sie schläft bis 13.30Uhr, oder gar noch länger. In den letzten Monaten konnte ich sie nur mit erheblichem Druck dazu bewegen, mal ein paar Bewerbungen zu schreiben. Klar, daß es schwierig ist, in ihrem Alter und bei ihrer schlechten qualifikation eine Ausbildungsstelle zu finden.
Der hammer ist, daß sie sich noch ihren Freund in ihr Zimmer geholt hat. Auch er hat keine Ausbildung und keine Arbeit. Beide werden von meinen Eltern finanziert. Auch meine Mutter hat keine Arbeit. Mein Vater muß also für alle drei Faulbeutel zahlen. (mitunter auch die Kippen!!!!)

Ich weiß eigentlich nicht mehr weiter und habe Angst, daß meine Schwester den sozialen absturz erfährt. Aber ich weiß, daß meine Eltern sie gutmütig dulden.

Evil or Very Mad Wie kann ich die beiden ( meine Schwester und ihr Freund) dazu bringen, endlich ihren Hintern hochzukriegen ??
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Floh
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Post Sat, 06.Mar.04, 18:38      Re: Meine Schwester ist zu faul sich zu bewerben! Reply with quoteBack to top

Gar nicht!
Deine Schwester incl. Freund sind alt genug sich ihr Leben so zu bestimmen wie es ist. Was in mir Unverständnis aufkommen lässt, ist die Tatsache, dass sich Eure Eltern dies gefallen lassen. Ich fände es besser du lebst dir dein Leben so gut wie es dir gefällt und kümmerst dich nur darum, dass du (und deinen Lieben, wenn es sie gibt oder einmal geben wird) nie in diese asoziale und inmotivierte Schiene verfällst. Ich wünsche dir alles Gute und einen immerwährenden geraden Weg. Floh flower

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Lämmchen
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Post Sat, 06.Mar.04, 20:03      Re: Meine Schwester ist zu faul sich zu bewerben! Reply with quoteBack to top

Hallo!

Du hast Angst um Deine Schwester. Ich fände es schade, wenn es Dir egal ist, ob sie es jemals schafft, sich selbst zu versorgen!

Das Problem ist ja wohl, dass sie überhaupt noch nie gearbeitet hat, also keine Arbeitslosenversicherung hat. Ich denke, sie bewirbt sich kaum mehr, weil sie - so wie die Lage jetzt ist - ohnehin keine Chance sieht, einen Ausbildungsplatz zu bekommen.

Hat sie etwas Interesse, am Computer zu arbeiten? Gewisse Grundkenntnisse sind ohnehin meistens notwendig. Es gibt auch Kurse, die nicht so teuer sind. Dann hätte sie etwas zum Vorzeigen, dass sie doch etwas gemacht hat. und zwar erst vor kurzem. Also, vielleicht zahlen die Eltern einen kleinen Kurs..was auch immer.. damit sie etwas zum Vorweisen hat.

Manche wenden einen Trick an. Lassen sich eher "pro forma" bei einem Bekannten anstellen damit sie versichert sind und später Arbeitslose beziehen können. Ab diesem Moment hat man die Möglichkeit, ein maßgeschneidertes Job coaching inkl. entsprechender Zusatzqualifikationen zu bekommen, welches wahrscheinlich privat bezahlt zu teuer ist. Selbst wenn sie keinen Bock hat, man wird sie dazu zwingen! Aber derartige mehrmonatige Motivierungsseminare/Berufsorientierungsseminare, die auf junge Menschen in ihrer Situation zugeschnitten sind, können durchaus auch Spaß machen. Ich glaube, sie braucht professionelle Hilfe, um überhaupt Perspektiven entwickeln zu können. Wenn sie dieses Angebot nicht annimmt, gibt es eben keine "Kohle"..In diesem Fall dürften sie die Eltern eben auch nicht abfedern..

Unterhalte dich doch einmal mit einem Sozialarbeiter! (Anonyme Beratung sollte bei einer sozialen Beratungsstelle möglich sein). Möglicherweise gibt es kostenlose oder erschwingliche Orientierungsseminare auch ohne Arbeitslosenversicherung! Wenn ja, dann sollte sie diese unbedingt besuchen müssen, ansonsten Taschengeld gestrichen!!

Wenn Du selbst kompetent beraten bist, kannst Du auch mit Deinen Eltern dieses Problem besser bereden.



Liebe Grüße

Lämmchen
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Rana
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Post Sun, 07.Mar.04, 22:29      Re: Meine Schwester ist zu faul sich zu bewerben! Reply with quoteBack to top

Danke für Eure Beiträge!

Ich denke, daß meine Eltern es nicht übers Herz bringen, die beiden härter zu "ermuntern". Ich mache mir riesige Sorgen um meine Schwester. Mein Bruder und ich haben studiert und geht es recht gut. Vielleicht kommt sie sich dadurch noch kleiner vor? Andererseits ist sie sehr bescheiden und eine kürzung des Taschengeldes würde sie nicht jucken. Ich finde ihre art echt "beschissen".
Ich habe Lust die dort einfach ihr Leben leben zu lassen. Andererseits kann ichs nicht. Mich drängt es zu helfen. Aber es laugt mich zum Teil auch aus.
Gibt es sowas wie ein Beratertelefon (wenns geht keine teure ) @ lämmchen

LG
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Ele
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Post Mon, 08.Mar.04, 1:11      Re: Meine Schwester ist zu faul sich zu bewerben! Reply with quoteBack to top

Lieber Rana,

das verstehe ich - Deine Ambivalenz zwischen dem "einfach leben lassen, auch wenn es bergab gehen könnte" und "dem Helfen möchten".

Zunächst einmal finde ich es wichtig, zu schauen, was denn hinter dieser "Faulheit" steckt. Ist es u.U. Resignation ? Entmutigung durch den schlechteren Schulabschluss ? Entmutigung aufgrund ständiger Absagen auf Bewerbungen ? Wissend, wie schlecht die Aussichten auf dem Arbeitsmarkt sind - wie Du ja schon schreibst ? Es kann viele Gründe haben. Einer davon ist sicherlich auch der, dass Deine Schwester und ihr Freund praktisch keine Not haben, sich um Arbeit etc. zu bemühen, weil sie ja wohl klaglos ? von Deinem Vater versorgt werden.
Diese "Resignation" und Passivität auch schon junger Menschen erlebe ich in meiner Arbeit oft.
Und ich denke auch, dass es wichtig ist, Deine Schwester zumindest anzuregen. Kannst Du mit ihr reden ? Also ich meine ohne viele Vorwürfe, die ja in ihrer Situation m.E. wenig helfen würden ? Würde sie Deine "Begleitung" bzw. auch Ermutigungen annehmen und ein wenig aus ihrer Passivität herauskommen ? Ich weiß nicht, in welcher Stadt bzw. Dorf Deine Schwester wohnt. Hilfreich könnte sein, wenn Du zunächst mit Deiner Schwester offen sprichst und mit ihr zusammen im Internt zu schauen - z.B. unter "Google" eingeben: "Soziale Beratungsstellen" und dahinter die Stadt, in der sie wohnt oder eine nahe gegelegene Stadt. Oder in das Telefonbuch schauen, dort müssten auch bei Éuch diverse Beratungsstellen angegeben sein. Oder im Internet zu schauen, was das Arbeitsamt anzubieten hat. Sind Deine Schwester und ihr Freund denn arbeitssuchend beim Arbeitsamt gemeldet ? Wenn nicht, hat das Auswirkungen auf ihre spätere Rente.
Auch mit Deinen Eltern würde ich offen sprechen, dass Deiner Schwester und auch ihrem Freund diese Passivität nicht gut tut. Wenn Deine Eltern dafür offen sind, könnten sie anfangen, Deiner Schwester und ihrem Freund einige Bedingungen innerhalb einer Frist zu stellen - z.B. Beratungsstellen aufzusuchen in den nächsten 14 Tagen, sich eine Maßnahme herauszusuchen innerhalb der nächsten 14 Tage ... und ihnen anzubieten, über die Ergebnisse gemeinsam zu sprechen.
Und ganz klar sagen, dass für das Versorgen auch etwas von ihnen kommen muss. Wichtig finde ich - aufgrund der Erfahrungen in meinem Job - sich evtl. Bedenken der beiden oder Hinderungsgründe einmal anzuhören und zu ermutigen, die ersten Schritte zu gehen. Das Ganze soll ja keine Strafaktion sein, sondern helfen, aus der Passitivität zu finden.

MfG.
Ele

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