Sucht und Beziehung

Forums-InsiderIn 260 Küste W, 33

Hi

vielleicht will hier ja mal jemand mit Drogenproblemen seine Sicht schildern oder auch auch noch mal ein paar Freunde/Angehörige zu dem Thema.

N

Forums-InsiderIn 180 Wien W, 38

hi, ich bin eine "neue angehörige". mein freund ist auf substitol, nimmt ab und zu benzos (die ich mittlerweile sooo abgrundtief hasse Evil or Very Mad

) und wir wagen in den nächsten tagen unseren ersten (hoffentlich glz. letzten, nachdem, was ich schon alles gelesen hab in den letzten tagen, seh ich allerdings nimmer so rosig) "gemeinsamen" entzug. das heisst, er wird es bei mir zu Hause angehen und ich werd ihn dabei so gut wie möglich unterstützen. er is jetzt insgesamt 12 jahre auf opiate und war dazwischen (ich glaube vor 10 oder 8 jahren) mal 2 jahre lang clean. seit 4 jahren ist er auf substitol, davor war er im methadon programm (oder so ähnlich, ich bring leider schon alles ein bissl durcheinander, denn irgendwie is das ziemlich viel für mich in kurzer zeit Confused

). ich hab echt schon angst davor, zwar nicht, vor dem, was mich beim entzug erwartet, sondern mittlerweile von dem, was ev. danach folgt, rückfallgefahr und so. hoffe auf möglichst aufmunternde beiträge von euch. deprimierende hab ich in den letzten wochen schon genug gelesen. werd euch dann weiter berichten.

Forums-InsiderIn 180 Wien W, 38

fängt ja schon gut an. bin vom gestrigen 24stunden-dienst heute früh heimgekommen und was hat mich erwartet? mein freund im benzo-vollrausch! könnt euch vorstellen, wie´s mir jetzt geht. hoffnung auf fast null traurig

er hat also nicht, wie angekündigt, die benzos aufgehoben für den entzug, damit er ein bissl schlafen kann, nein, er wollte noch ein "allerletztes mal" so richtigen rausch haben. und natürlich war auch blut an seinem hemdsärmel, was mir sagt, dass er sich die letzten substis geschossen hat. au weh, meine seele ist ganz schön geknickt. aber noch geb ich nicht auf. hoffe halt immer noch, dass wir die ausnahme sind, die die regel bestätigen... bis bald, eure ziemlich verzweifelte hillary

Forums-InsiderIn 260 Küste W, 33

Hi Hillary,

bin selbst nicht abhängig und mein Ex war Kokser und kann so zu nem gemeinsamen Entzug zu Hause auch nichts sagen.
Warum geht Ihr nicht in eine Klinik und macht eine Therapie - oder zumindest Du? Wartet Ihr vielleicht auf einen Platz und wollt es vorher zu Hause ausprobieren?
Kann das wirklich nicht beurteilen, denke aber das die Sucht für jeden von Euch ein ganz persönliches Problem ist und jeder für sich daran arbeiten muss.
Kann mir so eine Unterstützung zwischen zwei Abhängigen schwer vorstellen... gerade wo Du das jetzt von seinem Rausch schreibst.
Ist der dann nicht eher dann jemand, der dich runterzieht - hat ja mit sich selbst zu tun - wie auch immer - und kann Dich ja wohl nicht unterstützen.

Sehe das als absolut Unwissende also skeptisch und denke, in professionellen Händen wärst Du gut aufgehoben, wenn Du den Entzug machen willst. So ein letzter Rausch von ihm stimmt mich bedenklich und lässt mich an seinem Willen zu einem wirklichen Entzug zweifeln... das kann Dir doch eher nur schaden.

Lass Dich bloß nicht runterziehen und versuche ganz klar an Dich zu denken, was Du willst.

N

sporadischer Gast 12 W, 25

Hi Nymphe,

hab gerade gelesen dass dein Freund Kokser war. Wie ist es gelaufen?
Meiner kokst auch, hab schon was zu dem Thema geschrieben, also er kokst seit 5 Jahren, hat ca. 15000 € ausgegeben und geht dazu in den Puff. Er hat sich wohl bis jetzt was vorgemacht. Wie kann ich ihm helfen? Wir haben uns räumlich getrennt, aber ich will für ihn dasein. Ich glaube, dass er mich liebt, mit dem Puff hat er schon davor angefangen und ich hab gehört, dass Drogenabhängige ja immer noch eine Steigerung brauchen. Ich denke aber nicht, dass es richtig wäre, ihn zu verlassen, es gibt doch eine Chance, es zu schaffen, oder?

Liebe Grüsse

Forums-InsiderIn 260 Küste W, 33

Hi Süssi,

muss da eher sehr "bremsend" sein......
Mein Ex ( ja jetzt Ex) hat über 15 Jahre dieses Zeug konsumiert und er kann da wohl nicht mehr raus...
Bei Deinem Freund "nur" 5 Jahre vielleicht nicht so arg hoffnungslos...

HOffe Du bist gut informiert und warst auch schon mal bei einer Drogenberatungsstelle oder/ und besser und in einer Selbsthilfegruppe.. ohne das - bist Du auf jeden Fall auf verlorenem Posten.....

Verharmlose das nicht, hole Dir Hilfe (kann auch besser sein, ihm das erst eimal nicht zu sagen...).
Versuche an Dich zu denken und hole Dir Hilfe....
Hört sich blöd an, aber wenn, dann ist das die einzige Chance...

N

sporadischer Gast 12 W, 25

Hi Nymphe,

wir war Eure Beziehung so, wie hat er sich verhalten und warum ist es rausgekommen und auseinandergegangen?

Liebe Grüsse

Forums-InsiderIn 260 Küste W, 33

HI Süssi,

sende mir doch ne private Nachricht übers Forum, dann können wir uns vieleicht besser austauschen. Wink

))

Wink!

Nymphe

Forums-InsiderIn 180 Wien W, 38

liebe nymphe, du hast mich ein bissl missverstanden. ICH selbst bin NICHT süchtig!!! mit "gemeinsamen" entzug meinte ich, dass ich ihm helfen wollte. aber ich kann dir eh leider nur berichten, dass es nicht klappte. er hatte zu viel angst davor und hat nach 1,5 tagen aufgegeben. er ist zwar wieder um 40mg von den substitol runtergegangen (meint, er schaffts mit aussschleichen leichter), aber ich denke, dieses monatelange "krachen" zermürbt ihn mehr als eine schlimme woche...naja, vielleicht wirds ja doch noch was.
lg, hillary

neu an Bord! 1 Erlangen M, 20

also ich persönlich würde einfach mal meinen Hausarzt oder nächste Drogenberatungsstelle fragen wass du persönlich für ihn machen kannst. Die können dir sicherlich ein wenig helfen

alles gute.. gruß domi

Helferlein 43 Schweiz W, 37

hallo hillary

oh jeh, wenn ich das lese, stellen sich bei mir die nackenhaare auf. ich war 2 jahre mit einem heroinabhängigen zusammen, wollte ihm helfen, ihn unterstützen und kenne genau, was du hier berschrieben hast

hillary wrote:

bin vom gestrigen 24stunden-dienst heute früh heimgekommen und was hat mich erwartet? mein freund im benzo-vollrausch! könnt euch vorstellen, wie´s mir jetzt geht. hoffnung auf fast null traurig

ja, das wird nicht das letzte mal sein, wo deine hoffnung auf fast null ist...

hillary wrote:

er hat also nicht, wie angekündigt, die benzos aufgehoben für den entzug, damit er ein bissl schlafen kann, nein, er wollte noch ein "allerletztes mal" so richtigen rausch haben

glaube mir hillary, das sind alles ausreden. genau so war's bei mir auch. mein ex sagte, er wolle bei mir zu hause entziehen und hat sich "für den notfall" noch 1 gramm heroin besorgt. zum glück hat er sich verplappert und ich hab's ihm dann abgenommen und in den abfluss gekippt. er hätte es beim ersten anzeichen von den entzugssymptomen genommen...und aus wärs mit dem entzug. aber ich hatte damals noch keine ahnung. ein ebenfalls h-abhängiger freund meines ex-freundes gab mir diesen tip.

hillary wrote:

und natürlich war auch blut an seinem hemdsärmel, was mir sagt, dass er sich die letzten substis geschossen hat

so ein bullshit. substis geschossen? meinst du mit substis methadon oder sonstige opiatblocker? ist der denn in therapie oder in ärztlicher behandlung? diese medikamente erhält man nicht einfach so.... lass dir keinen scheiss erzählen. er weiss, dass du keine ahnung davon hast und kann dir sonst was erzählen. er hat sicher heroin geknallt. oh jeh, wieviele male hatte mich mein ex vollgelabert, angelogen und abgelenkt von seinen symptomen, die ich damals nicht deuten konnte. er sei so müde vom methadon, er habe so probleme, sein körper reagiere so extrem auf dieses methadon....blablabla...er hatte schon lange wieder heroin geknallt und hatte es mir verheimlicht. schade, dass ich damals so blauäugig durchs leben ging, blauäugig im bezug auf drogen, auf heroin, und vorallem auf die versprechen eines heroinabhängigen

bitte gehe zu einer drogenberatungsstelle. erkundige dich über diese droge und was du als angehörige unbedingt beachten musst.

du kannst einem h-abhängigen nicht helfen, in dem du es ihm so leicht machst, in seiner sucht zu bleiben. diese droge ist so stark und es gelingt sehr weingen menschen davon wirklich loszukommen. sei sehr skeptisch mit seinen aussagen. ich spreche aus erfahrung. ich dachte auch, er liebt mich ja, also wird er mich nicht anlügen.... ja denkste....er hat mich nicht nur angelogen, er hat mich beklaut, mich bedroht (morddrohung), hat tausende von ausreden parat gehabt, ist mehrere tage einfach verschwunden, hat sein handy abgestellt und und und. niemand hat's gemerkt, dass er schon lange wieder drauf war. ich auch nicht. ich habe nur gelitten und bin immer schwächer geworden. ich wollte nicht zugeben, dass ich die kraft nicht habe. schnell bist du in einem teufelskreis und dein ganzes leben dreht sich nur um deine freund und seine sucht. du hast keine zeit mehr, an dich zu denken, deine bedürfnisse zu erkennen, du gehst einfach langsam zugrunde.

liebe hillary, überlege dir sehr gut, ob du diese fast aussichtslosen kampf auf dich nehmen willst. diese droge raubt dir kraft, sehr viel kraft. am ende bist du psychisch kaputt....und er ist immernoch süchtig. informiere dich sehr gut und entscheide dann, ob du stark genug bist für diesen kampf.

ich wünsche dir viel kraft
triana

Forums-InsiderIn 260 Küste W, 33

Hi Hillary,

sorry hab ich mich vertan. Embarassed

Kann mich aber nur Triana anschließen....
Falls Süssi hier noch mitliest:

Das, was Triana schreibt, gilt auch für die Beziehung zu einem Kokainabhängigen.... , was das Verleugnen, Belügen anbelangt..... und vor allem das Enttäuschtwerden.

Es gibt da z.B. eine kostenlose Broschüre im Netz zu bestellen bei der DHS heißt "Frau SUCHT Gesundheit" (Sorry hab den Link nicht parat). Findet man aber unter den Suchwörtern Co-Abhängigkeit, Sucht.

Bei BTonline Beratung gibt es auch Foren, auch eins über Sucht und lies Dir da mal ältere Beiträge zum Thema Kokain durch.. oder gucke mal in die "Tagebucheintragungen" eines Koksers unter www.Sucht-Trauma.de

Ne Beratungsstelle ist natürlich besser, oftmals konkreter....
Auch wenn es bei mir nicht soo erfolgreich verlief. Da wurde mir nur dringend geraten, mich von diesem Menschen fernzuhalten.......
was auch alle meine Freunde etc. sagten ...

N

Helferlein 30 Bayern W, 22

Hallo,
ähm ich bin mit einem heroinabhängigen zusammen, ich weiss nicht was ich tun soll,ich habe so ein starkes mitteilungsbedürfniss, ich habe keinen mit dem ich darüber reden kann.meine eltern würden ausflippen, meine freunde würden mich für verrückt erklären.
Ich weiss das mein freund mich anlügt, er hat wieder schorre genommen soviel steht fest, wie weiss ich nicht. er ist substituiert und wir wollen eigentlich zusammen ziehen, ein gemeinsames auto kaufen und machen pläne.
ein paar monate ist das mit der substitution gut gelaufen, dann hat er seinen job verlohren, im wurde langweilig und ich denke da hat er wieder angefangen. Eigentlich bekomm ich vieles mit, nur beweisen kann ich es nicht, er leugnet alles. Selbst seine kumpels kommen zu mir und erzählen mir das er mich anlügt und schon lange wieder drauf sei. Doch was soll ich tun? Er leugnet alles und erzählt mir Geschichten von hinten bis vorne.
Bis jetzt dachte ich, ok, lass ihm in glauben das ich so doof bin, lass ihn im glauben ich würde denken er wäre sauber. Was würde es nützen wenn ich einen großen streit anfange?
Komischerweise gehts ihm aber gut, er ist fit, kann gut schlafen, ist unternehmungslustig und redegewand. Das versteh ich nicht, wenn er drauf war konnte man das von 1 km entfernung erkennen.
Doch dann denke ich, er dosiert es vielleicht einfach etwas anders.
Wie bringt man jemanden bei das er einem alles sagen kann? Das er nicht lügen braucht? Ich habe Angst das ich schlecht für ihn bin, dass ich durch meine Liebe ihn einfach weiter in seiner sucht lasse und ihn vielleicht damit auch noch unterstütze.
Ich frage mich, wenn ich gehe obwohl ich es nicht will... wäre es besser für ihn? Wenn ich bei ihm bleibe, tut ihm das gut?
Ich hätte gerne mit einem von euch kontakt, jemand der das selbe fühlt. würd mich freun wenn jemand antwortet
bis dann maia

Forums-InsiderIn 260 Küste W, 33

Hi Maia,

kann Dich versstehen und bitte, bei Drogensucht ist niichts mit Freundschaft und Liebe....
Kann nur sagen, halte Distanz und gleube nicht, ihn mit Deiner Liebe zu retten.
Denke echt an Dich, wie es Dir geht, was Dich glücklich macht, so ein Süchtiger ist da kein Erfolgsgarant... und überhaupt...
Es gibt nur eine Wahl: Entwender Du lebst damit - Du musst entscheiden, ob Du das kannst und willlst,oder Du trennst Dich.

ABer klar muss sein, mit sucht, gibt es keine wirlklich glückliche Beziehung und es lliegt am ihm, da etwas zu tun.

Kenne Deinen emotionalen HOrror.. aber frage Dich auch mal warum, Du das mitmachst?

N

Helferlein 30 Bayern W, 22

wie um gotteswillen nymphe soll ich das schaffen?
ich liebe ihn so schrecklich, er liebt mich. warum kann er nicht mann genug sein mir die wahrheit zu sagen?
ich weiss du hast recht,ich weiss ich muss weg. ich weiss auch die beziehung hat keine zukunft. aber ich liebe ihn soooo sehr, so sehr das es mir in meiner brust nach einem halben jahr immernoch weh tut wenn ich ihn sehe. ich liebe ihn so stark das ich mir niemand anderen mehr vorstellen kann.
wie kann ich das schaffen ohne deibei zweifel zu hegen ob ich überhaupt das richtige tue?
ich weiss er lügt mich an, ich weiss er fixt wieder, aber wie soll ich ihn verlassen? es ist so absurt und convus, zwei menschen die sich lieben - können nicht zusammen bleiben? wie um himmelswillen schaff ich das??? ich bin am arsch, ich bin verzweifelt, ich kann nicht mehr

Psychotherapie-Forum (Archiv 2002-2007)

Forum:

Mehr über PT:

Sucht und Beziehung