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Mona
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Post Wed, 14.Aug.02, 14:02      Dysthymia Reply with quoteBack to top

Ich brauche mal GANZ dringend einige Infos...

Ich bin wegen Depressionen in Behandlung und bisher lautete die Diagnose "F32.1 Mittelgradige depressive Episode"
Heute habe ich mir wieder einen Auszahlungsschein ausfüllen lassen und habe festgestellt, dass dort jetzt als Diagnose "F 34.1 Dysthymia" eingetragen ist. Mit mir hat niemand über diese Änderung der Diagnose gesprochen und ich habe es leider erst bemerkt, als ich wieder zuhause war, konnte also auch nicht gleich nachfragen.

Da ich diesen Begriff noch nie gehört habe, habe ich eben mal in Büchern und im Internet nachgeschaut, was es damit auf sich hat.

Einerseits fühle ich mich - sorry - jetzt etwas verarscht, weil ich zum Teil gelesen habe, eine Dsythymia habe man dann, wenn die Symptome nicht stark genug sind um die Diagnose "Depression" (nicht mal LEICHTE Depressionen) zu rechtfertigen, so nach dem Motto "lästig, aber halb so schlimm". Na ja, ich heule mich jede zweite Nacht in den Schlaf, bin seit 1,5 Jahren arbeitsunfähig, kriege die einfachsten Dinge nicht mehr auf die Reihe, breche beim kleinsten Anlass in Tränen aus, bin ständig müde und kann doch kaum schlafen, bin antriebslos und kann mich kaum noch über etwas freuen, habe immer wieder Suizidgedanken, null Selbstwertgefühl, gerade dieses Wochenende habe ich mich wieder mit einer Rasierklinge selbst verletzt... Wenn das alles "nicht so schlimm" und ich gar keine "richtigen" Depressionen habe, wann hätte ich dann welche? Ja, ich weiß, eine Krankheit ist nichts, worauf man stolz sein müsste und es geht mir auch nicht darum, eine möglichst "schlechte" Diagnose und somit besonders viel Mitleid und Zuwendung zu bekommen. Aber im Moment fühle ich mich so, als wenn ich mit einem abgerissenen Arm zum Arzt gegangen wäre, und der hätte gesagt: "Ist doch nur ein kleiner Kratzer". Sorry, blödes Beispiel vielleicht, aber ist doch so...

Und andererseits habe ich dann teilweise was von "chronisch" oder "manchmal lebenslang" gelesen...

Wenn ich das alles zusammenfasse heißt das: Ich werde noch sehr lange, vielleicht den Rest meines Lebens entsetzlich leiden, aber das wird keinen wirklich interessieren, da ich ja keine "echten" Depressionen habe, sondern nur eine "leichte Verstimmung", die "keine Probleme" macht?

Dazu kommt noch, dass ich seit Dezember 2001 krankgeschrieben bin und mein Krankengeld noch nach dem Gehalt aus meinem alten Job berechnet wird, den ich Ende 2001 verloren habe. Ob das Krankengeld nun auch weiter in der gleichen Höhe gezahlt wird, nachdem sich die Diagnose geändert hat? Ist dann ja praktisch eine "neue" Krankheit, also sehe ich da schwarz...?

Oder sehe ich das alles zu dramatisch? Kennt sich jemand mit dieser Thematik bzw. dieser Diagnose aus und kann mir etwas darüber erzählen? Würde mich über Antworten auf mein Posting sehr freuen.

Mona
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r.l.fellner
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Post Wed, 14.Aug.02, 15:50      Reply with quoteBack to top

Liebe Mona,

aus der Ferne läßt sich unmöglich - jedenfalls nicht seriös - beurteilen, was die "wahre" Ursache für die nun veränderte Diagnose ist. Immerhin läßt sich auf diesem Wege aber sagen, daß F34.1 sehr wohl zum Kreis der affektiven Störungen gehört, Ihre Einschätzung im Sinne einer "zu leichten" Beschwerde halte ich daher für zumindest hinterfragenswert. Gleich weiter fragen möchte ich, warum Sie eigentlich noch nicht Ihren behandelnden Psychotherapeuten (?) gefragt haben, warum er seine Diagnose geändert hat. Dieser wäre eigentlich aus meiner Sicht diesbezüglich die erste Ansprechperson und kann dies sicher besser erklären, als alle, die hier "virtuell" erraten müßten, wie es dazu kam ..... Wink
Sollten nach seiner Erklärung noch Fragen offen sein oder Unklarheiten bestehen, die Sie im gemeinsamen Gespräch mit ihm nicht klären konnten, helfen ich sowie alle MitleserInnen sicher gerne weiter!

Alles Gute!
Richard L. Fellner

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Post Mon, 23.Jun.03, 17:32      I feel the same Reply with quoteBack to top

Hi Mona,
ich habe u.a. die gleiche Diagnose gestellt bekommen, aber wie gesagt nur u.a. ! ich verstehe diese unterteilung auch überhaupt nicht, einerseits hat mnein Therapeut einen deutlich erhöten Depressiongrad von ADS=28 festgestellt, andreseits stellt er auch die Diagnose. Nur hängt das bei mir zur Zeit nicht von Einkünften ab, da ich sowiso nichts bekomme. Aber falls Deine Symtome die du am besten kennst weiterhin bestehen, wird es garkein Problem sein sich wo anders zu untersuchen zu lassen. Habe die ganzen Symtome selbst und weiß das man dazu nicht mehr viel sagen kann, weil man sich wirklich irgendwann selbst verpöhnt. Ist es bei Dir auch so, das Du am liebsten Deine Beschwerden direkt telephatisch verständlich machen würdest, weil Du diese ewige wiederholten Leidensgeschichten selbst nicht mehr hören kannst,bzw. weißt das dies niemand freiwillig hören möchte? Ich will jetzt garnicht abschweifen, aber Dein Problem lässt sich durch ein erneutes Gespräch bestimmt erledigen, ansonsten wechsel Deinen Therapeut. Ich finde es immer nur Schade, das sich Menschen wie wir nie über den Weg laufen oder dann unsere Schutzmasken tragen und uns nicht erkennen. Solche Leute habe ich nur in der Therapie getroffen und das ist auch schon wieder lange her. Na ja, so spielt das Leben, und sich dagegen zu wehren ist nicht so einfach wie uns unbeteiligte weißmachen wollen, aber für mich ein ewiger Teufelskreis. Egal, ich probiere den nä. Start ins Leben. Ist jetzt glaube mein 4. Frontalangriff auf das Leben und das mit 23 J. ! Seis drum, Dir und mir wünnsche ich alles Gute ! Bye Tom
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Post Mon, 23.Jun.03, 17:49      Ach ja... Reply with quoteBack to top

Hallo nochmal,
ganz vergessen Dir zu sagen das ich die gleiche Art von Eronie und Zyhnismus(bestimmt falsch geschrieben) besitze. So vergleiche ich auch schon lange mein Leiden, ansonsten kapiert das ja keiner mehr. Bei mir sind von Arzt zu Arzt so unterschiedlich Diagnosen enstanden, das man sich sowiso verarscht fühlt, aber das sind auch nur Leute wie Du und ich die oft nur irgendwas auswendig gelernt haben ohne es wirklich zu verstehen. Also es scheint mir das Du Dir wegen der Diagnose echt den Kopf zerbrichst, aber das ist wirklich nicht nötig. Ich habe wahrscheinlich 10 verschieden Diagnosen von unterschiedlichen Einrichtungen erhalten, also seis drum. Eine härter als die andere. Nur ich selbst weiß nun was ich habe. Bei mir spielt die Soziale Phobie u.a. eine große Rolle.
Wollte jetzt nur noch mal total verpeilt etweas dazu sagen, da wir durch unsere Denkweisen sehr ähnlich sind in bezug auf die Wut die man oft nur in zyhnischen Vergleichen aüßern kann. Finde ich aber irgendwie gut. Ciau Tom
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Post Mon, 23.Jun.03, 18:10      Reply with quoteBack to top

Nur eine kleine anmerkung von mir:

mona's beitrag ist fast ein jahr her. es wäre also gut möglich, dass sie dir darauf nicht unbedingt anworten wird.
..nur damit deine enttäuschung nachher nicht so groß ist Wink
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