Neues Forum! [Info]
Post new topic Reply to topic    Print
Author Message
gestört
Helferlein
Helferlein


Posts 106
Wohnort hier und da
W, 21


Post Wed, 24.Mar.04, 9:18      Therapie vor der Familie verheimlichen? Reply with quoteBack to top

hallo!

ich habe ein Problem: ich bin mir 100% sicher eine Borderline-Störung zu haben.Wurde mir auch schon öfters gesagt.Nun zum Eigentlichen..
ich möchte eine Therapie anfangen, doch was mich davon aufhält ist meine Familie (indirekt).Dazu zählt auch meine Verwandtschaft und Freunde.Niemand weiß etwas über mein Problem..wie soll ich dann eine Therapie anfangen?Meiner Familie habe ich schon Andeutungen gemacht, aber die sagen nur "such dir erstmal eine Lehrstelle".. bla
also wenn ich jetzt wirklich die Kraft habe, eine Therapie zu machen (was wahrscheinlich stationär wäre) würden das doch alle Verwandten etc. erfahren, oder? und genau das will ich nicht, weil ich dann, wenn die Therapie beendet ist und auch dabei, kein Mitleid oder Aufmerksamkeit haben will Sad habe total Angst davor..

geht es jemand ähnlich von euch?

MfG pSy

_________________
"wenn man schon tot gewesen ist, war es kein Selbstmord"
Find all posts by gestört
Werbung
Helene T.
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie


Posts 897
Wohnort Wien
W, 47


Post Wed, 24.Mar.04, 10:12      Re: Therapie verheimlichen vor der Familie? Reply with quoteBack to top

Hallo pSy!

Ich bin bei weitem nicht mehr jugendlich aber ich habe es meiner Familie auch nicht auf die Nase gebunden, dass ich Therapie mache. Irgendwann habe ich es meiner Schwester so "im Vorbeigehen" gesagt, aber das war es dann schon.

Ich kann es nur von meiner Seite her beschreiben und die ist doch sehr anders als bei dir, wenn ich jemandem gesagt habe, dass ich Therapie mache haben die meisten mit Unverständnis reagiert bzw. dieses - bloß nicht nachfragen, ich will es nicht wissen. Wenn ich heute bei jemandem sehe, dass diesem Menschen Therapie gut weiter helfen würde und sage das auch, dann ernte ich häufig: Spinnst du? Ich bin doch nicht verrückt! Erst wenn ich mit meiner Therapieerfahrung nachsetze, dann entsteht zumindest so was wie Verständnis. Bis der/die dann tatsächlich was in Richtung Therapie unternimmt, ist es meistens noch ein weiter Weg.

Insofern, ich finde es ganz, ganz großartig, dass du dieses Thema von dir aus angehen möchtest!!! Ich bin echt von den Socken, dass ein so junger Mensch die Reife besitzt derart vernünftig zu reagieren!!!!!!!

Als Strategie würde ich dir empfehlen: such dir eine/n Verbündeten in der Familie in deinem Freundeskreis der dir Hilft und dich auch mal auffängt, wenn es dir nicht so gut geht. Gibt es so jemandem in deinem Umfeld?
Wer waren die Menschen, die dir deine Krankheit genannt haben? Ist da jemand dabei, den du dir zu deiner Unterstützung holen kannst? Es ist in deinem Alter noch wichtig, dass du jemanden "vorschieben" kannst, wenn Altvordere kommen, die der Meinung sind, dass sie besser wissen was für dich gut ist, als du selbst.
Durch meine Therapie kann ich mich recht gut an die Zeit in deinem Alter erinnern, da ist so jemand manchmal unumgänglich um sich auch von der Familie abnabeln zu können ohne deren Rückhalt zu verlieren.

Wenn es irgendwie möglich ist, ich kenne dein Verhältnis zu deiner Mutter nicht und wo ihr Status in deiner Familie ist, mach deiner Mutter klar, wie wichtig das für dich ist. Spiele mit offenen Karten. Vielleicht klappt es dann. Das ist zwar sehr schwierig, weil sehr leicht passieren kann, dass sie Angst hat dass sie "Schuld hat" an deiner Krankheit. Das heißt, du müsstest dann diese Hürde überwinden in dem du ihr klar machst, dass das nichts mit ihr und ihrer Erziehung zu tun hat. Ist nicht einfach, aber überleg es dir einemal ob es klappen könnte.

Und wenn du niemanden findest, dann pack all deine Energie die du noch hast zusammen und steck sie in das Therapieprojekt. Du steckst gerade in dem Alter wo du die Weichen stellst für dein zukünftiges Leben. Lass es nicht zu, dass dir das jemand versaut. Es ist dein Leben und nur deines. Jeder hat die Pflicht auf das zu hören was du möchtest und du für dich als wichtig siehst. Absolut jeder, ganz besonders deine Eltern.
Ich kann dir verraten, ich hatte die Kraft in deinem Alter nicht. Ich habe mich manipulieren lassen und habe einen enorm hohen Preis dafür gezahlt - jahrelange schwere Depression.

Tu dir einen Gefallen, steh es durch! Wenn dir nach Schreien ist, dich alle nerven und du nicht weißt wohin, melde dich, wenn du möchtest auch per PM bei mir. irgendwie geht es immer weiter.

_________________
Liebe Grüße aus Wien,
Helene
Find all posts by Helene T.
gestört
Helferlein
Helferlein


Posts 106
Wohnort hier und da
W, 21


Post Wed, 24.Mar.04, 10:44      Re: Therapie verheimlichen vor der Familie? Reply with quoteBack to top

hallo Helene Very Happy

danke für die schnelle Antwort. hat mich sehr gefreut (;

erstmal würde mich interessieren, was für eine Therapie du gemacht hast? Und wielange? ..

"wenn ich jemandem gesagt habe, dass ich Therapie mache haben die meisten mit Unverständnis reagiert bzw. dieses - bloß nicht nachfragen, ich will es nicht wissen"

-> so ähnlich ist es bei mir auch.Aber ich sage das nicht direkt, dass ich eine Therapie machen will.Habe es nur ab und zu angedeutet (aber hat niemand wirklich ernstgenommen).Ich habe es auch mehr im Spaß gesagt, in der Hoffnung, dass trotzdem jemand den Hilferuf hört.ohne Erfolg..

"Insofern, ich finde es ganz, ganz großartig, dass du dieses Thema von dir aus angehen möchtest!!! Ich bin echt von den Socken, dass ein so junger Mensch die Reife besitzt derart vernünftig zu reagieren!!!!!!! "

-> danke (; ich weiß dass ich krank bin und ohne Hilfe wird es nur noch schlimmer, auch wenn ich denke, es kann nicht schlimmer werden.. deswegen möchte ich eine Therapie machen.Ich will Spaß haben im Leben, wie früher.. und ich will versuchen, ein paar Ansichten zu ändern.Aber ich möchte mich nicht verändern.. davor habe ich auch ein bisschen Angst.Ich kenne viele, die eine Therapie gemacht haben und denen es jetzt besser geht, die sich aber verändert haben..

hmm.. mir fällt nicht wirklich jmd ein, der mir helfen könnte oder mich unterstützen würde.Am besten fände ich ja meine Schwester...aber leider ist das unmöglich, da ich mit ihr nicht gut klar komme.Mein Vater arbeitet nur und meine Mutter hat selbst Probleme (auch wegen mir).Und ja wie du sagst, sie hat Angst Schuld daran zu sein, weil sie weiß schon, dass mit mir was nicht stimmt...sie hat ja auch meine Narben gesehen und mal kurz nachgefragt. Aber ich denke, die haben alle Angst davor zu erfahren, was mit mir los ist.Ich war einmal kurz davor, meiner Mutter das Buch zu geben "Ich hasse dich, verlass mich nicht" (viell. kennst dus ja?)..darin ist genau beschrieben, was borderline ist und wie sich die Menschen verhalten, die betroffen sind.Aber ich habs ihr nicht gegeben, weil.. ich habe kein Vertrauen.Und ich will nicht, dass es ihr dann schlecht geht deswegen.Der einzige Mensch, den ich mir vorstellen könnte, der mir hilft, ist meine Oma.Vor 2 Jahren ist mein Opa gestorben (das hat sehr viel verändert) und seitdem hat sie auch depressionen usw. Sie würde mich verstehen, aber sie hat keine Kraft mehr jmd zu unterstützen, sie war selbst in Therapie und hat dann abgebrochen.Ich denke auch, so einer alten Frau kann man nicht mehr helfen, so hart es sich auch anhört.
Auf jeden Fall..wenn ich eine Therapie machen sollte, würde ich das alleine machen müssen..viell. hätte ich etwas Halt durch ein paar Freunde im Internet..aber in real nicht.

Ich halte mich auch etwas selbst davon ab, da ich nicht weiß, für wen ich das machen sollte..klar, für mich.. aber etwas in mir sagt mir auch, dass ich es nicht Wert bin.

Es wäre eben (und das weiß ich weil ich viel darüber gelesen hab) nicht eine einfache Therapie, sondern sie wär wahrscheinlich mit vielen Arztbesuchen verbunden, da ich auch eine Essstörung habe usw. da kommt soviel aufeinmal zusammen...

danke für deine Worte (;

MfG pSy

_________________
"wenn man schon tot gewesen ist, war es kein Selbstmord"
Find all posts by gestört
Helene T.
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie


Posts 897
Wohnort Wien
W, 47


Post Wed, 24.Mar.04, 13:36      Re: Therapie verheimlichen vor der Familie? Reply with quoteBack to top

Hallo pSy!

Quote:


erstmal würde mich interessieren, was für eine Therapie du gemacht hast? Und wielange? ..

Ich habe Transaktionsanalyse gemacht. Das ist das mit dem "Ich bin o.k. - Du bist o.k." Das System war für mich ideal. Erstens kannte ich es schon etwas aus einem Buch und dann hat es mir sehr schnell Werkzeuge in die Hand gegeben mit denen ich viel selbst für mich klären konnte und in der Therapie dann eigentlich nur noch die emotionale Entkoppelung zu meinem heutigen Leben durchgeziehen musste. Von der Dauer her, ich habe in 2 Etappen ca. 2 Jahre gebraucht mit einer wöchentlichen Sitzung a 1 Stunde.
Die Ausgangsbasis waren bei mir Jahrelange schwere Depressionen, die mich auch über lange Zeit arbeitsunfähig gemacht hatten und die zu schweren finanziellen Verlusten geführt hatten.

Quote:
Aber ich sage das nicht direkt, dass ich eine Therapie machen will.Habe es nur ab und zu angedeutet (aber hat niemand wirklich ernstgenommen)

Die Frage ist: Was willst du?
Willst du Therapie machen oder willst du den Applaus deiner Familie und deiner Freunde dafür, dass du den Mut aufbringst es zu tun? Hä?

Nächste Frage: Was brauchst du?
Therapie. Soviel ist mal klar. Brauchst du den Applaus der anderen? Ich glaube, nein. Du brauchst vermutlich die Akzeptanz. Die bekommst du nicht, wenn du zu dem Thema herumkasperlst. Du bist auf dem Weg ein erwachsener Mann zu werden. Du hast Bedürfnisse und es ist dein Recht und dein Pflicht sie wahr zu nehmen und durch zubringen. Es geht um dich und niemand anders.

Quote:
Aber ich möchte mich nicht verändern.. davor habe ich auch ein bisschen Angst. Ich kenne viele, die eine Therapie gemacht haben und denen es jetzt besser geht, die sich aber verändert haben..

Das verstehe ich nicht. Haben die sich für dein Empfinden negativ verändert?

Quote:
Am besten fände ich ja meine Schwester...aber leider ist das unmöglich, da ich mit ihr nicht gut klar komme.

hmm... der erste Gedanke ist häufig der beste. Wo ist das: nicht miteinander klar kommen? Woran liegt es?

Quote:
Aber ich denke, die haben alle Angst davor zu erfahren, was mit mir los ist.

...Sie haben Angst vor "der Schuld".
Quote:
Sie würde mich verstehen, aber sie hat keine Kraft mehr jmd zu unterstützen, sie war selbst in Therapie und hat dann abgebrochen.Ich denke auch, so einer alten Frau kann man nicht mehr helfen, so hart es sich auch anhört.

Hast grundsätzlich recht. Nur, was ist, wenn du sie auf ihre Erfahrungen mit dem Thema ansprichst? Wird sie darüber sprechen? Wenn du ihr sagst was du vor hast, würde sie es verstehen? Es würde einfach schon reichen, sobald der Familientratsch los geht, ein Großmütterliches: Lasst den Jungen mal machen, der ist schon alt genug um zu wissen was er will! - Würde das von ihr kommen?

Quote:
Auf jeden Fall..wenn ich eine Therapie machen sollte, würde ich das alleine machen müssen.

Das sowieso. Das geht grundsätzlich jedem so!

Quote:
Ich halte mich auch etwas selbst davon ab, da ich nicht weiß, für wen ich das machen sollte..klar, für mich.. aber etwas in mir sagt mir auch, dass ich es nicht Wert bin.

Dann aber schnell! Erstens, du bist es wert, denn jeder Mensch ist es wert und zweitens, du bist zumutbar, für jeden, auch in deiner Familie. Möglicherweise werden deine Verhaltensweisen manchmal als "Zumutung'" empfunden, und die gilt es zu korrigieren, ab DU BIST O.K.! - Auch jetzt schon, vor der Therapie! Und für mich ganz persönlich bist die schwer o.k.!

Quote:
Es wäre eben (und das weiß ich weil ich viel darüber gelesen hab) nicht eine einfache Therapie, sondern sie wär wahrscheinlich mit vielen Arztbesuchen verbunden, da ich auch eine Essstörung habe usw. da kommt soviel aufeinmal zusammen...

Na dann, mach dich ran. Heut beginnt der Rest deines Lebens! Mach was schönes draus für dich, es liegt nur an dir.

_________________
Liebe Grüße aus Wien,
Helene
Find all posts by Helene T.
Werbung
nele
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie


Posts 672
Wohnort im Urlaub :-)
W


Post Wed, 24.Mar.04, 15:33      Re: Therapie verheimlichen vor der Familie? Reply with quoteBack to top

Hi pSy,

Quote:
Ich denke auch, so einer alten Frau kann man nicht mehr helfen, so hart es sich auch anhört.


Shocked Wer sagt denn das?

Für ältere Menschen gilt, genau wie für jeden anderen auch,
nicht jeder Therapeut passt zu jedem Klienten.
Vielleicht hat die Chemie nicht gestimmt und deine Oma könnte gut bei einem anderen Therapeuten einen neuen Therapieversuch starten?

Die Kommentare deiner Eltern, du solltest dich erstmal um eine Lehrstelle kümmern, statt um einen Psychotherapieplatz, würde ich als das nehmen, was sie vermutlich sind:

Es kann für Eltern ein "komisches Gefühl" sein, wenn die eigenen Kinder Therapie machen wollen, nach dem Motto: "Haben wir denn etwas falsch gemacht" und ähnliches.
Da ist es leicht, den Verdacht, dass da möglicherweise etwas nicht optimal läuft in die Richtung zu parieren, das Kind resp. d i c h erst mal darauf hin zu weisen, was d u denn richtig machen sollst (in ihren Augen), verstehst?

Deine Familie ist da kein guter Berater, was die Notwendigkeit Therapie zu machen angeht, wie du auch richtig siehst.

Ich glaube, ich würde an deiner Stelle (du wohnst ja in D) ganz einfach telefonisch einen Termin bei einem kassenzugelassenen Psychotherapeuten abmachen und den Eltern dann, so du dein Krankenkärtchen nicht selbst aufbewahrst, rechtzeitig mitteilen, dass du die Karte brauchst, weil du einen Arzttermin hast. - Basta Very Happy

Mehr dazu zu sagen, ist doch im Moment überhaupt nicht notwendig und
du kannst dann später immer noch überlegen, ob und was du ihnen sagst.
Im Übrigen gilt auch für dich/deinen Thera die Schweigepflicht.

Hm, je mehr du um den "heißen Brei" herumschleichst, desto komplizierter wird das möglicherweise für dich.
Sieh es einfach als das, was es ist - bei einem praktischen Arzt denkst du doch wahrscheinlich auch nicht Wochen lang darüber nach, ob du das Recht hast, dort hin zu gehen oder nicht und ähnliches, oder? Wink

lieben Gruß

Nele
Find all posts by nele
gestört
Helferlein
Helferlein


Posts 106
Wohnort hier und da
W, 21


Post Thu, 25.Mar.04, 9:35      Re: Therapie vor der Familie verheimlichen? Reply with quoteBack to top

hallo!

@Helene T.:

Quote:
Die Frage ist: Was willst du?
Willst du Therapie machen oder willst du den Applaus deiner Familie und deiner Freunde dafür, dass du den Mut aufbringst es zu tun? Hä?


nein ich will auf keine Fall den Applaus im Gegenteil. Ich will nur dass jmd für mich da ist, weil ich das sonst nicht schaffe. Aber das geht ja nicht, wenn ich keine Aufmerksamkeit will.

Quote:
Das verstehe ich nicht. Haben die sich für dein Empfinden negativ verändert?


Ja, einige ihrer Eigenschaften haben sich verändert, für sie natürlich positiv aber ich muss mich erstmal daran gewöhnen.

Quote:
Hast grundsätzlich recht. Nur, was ist, wenn du sie auf ihre Erfahrungen mit dem Thema ansprichst? Wird sie darüber sprechen?


Meine Oma würde mich verstehen, aber wenn sie es wüsste, würde es ihr noch schlechter gehen, weil sie sich dann Sorgen macht etc. Ich glaube nicht, dass das gut wäre, in ihrem Zustand.


@Nele:

Quote:
Wer sagt denn das?


Ich habe es mitbekommen, dass es so ist.Eine alte Frau hat soviel erlebt, man kann ihr ihre Ansichten zu bestimmten Themen nicht nehmen oder verändern, bzw ihre Einstellung dazu.Meine Oma nimmt auch sehr viele antidepri Tabletten etc. ..selbst damit geht das nicht.

ja das Problem ist dann nur (wenn ich einen Termin habe), wenn ich in die Psychiatrie komme.Dann müsste ich es ja meinen Eltern usw sagen..das geht aber nicht.

Mfg pSy

_________________
"wenn man schon tot gewesen ist, war es kein Selbstmord"
Find all posts by gestört
Werbung
Helene T.
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie


Posts 897
Wohnort Wien
W, 47


Post Thu, 25.Mar.04, 18:50      Re: Therapie vor der Familie verheimlichen? Reply with quoteBack to top

pSy wrote:


nein ich will auf keine Fall den Applaus im Gegenteil. Ich will nur dass jmd für mich da ist, weil ich das sonst nicht schaffe. Aber das geht ja nicht, wenn ich keine Aufmerksamkeit will.


Was hindert dich daran es "alleine" zu schaffen? Abgesehen davon, der/die Therapeutin ist ja auch noch da und die ist keine unwesentliche Person bei der Aktion. Therapeuten haben ihren Job gelernt und können mit solchen Situationen durchaus umgehen!

Quote:

Ja, einige ihrer Eigenschaften haben sich verändert, für sie natürlich positiv aber ich muss mich erstmal daran gewöhnen.


Wenn keine Veränderung sichtbar wäre, welchen Sinn hätte da eine Therapie? Wichtig ist, wie man sich selbst mit der Veränderung fühlt, dass es sich gut anfühlt. Hast du die, die sich da so verändert haben schon mal gefragt, wie sie diese Veränderung empfinden?

Quote:

Meine Oma würde mich verstehen, aber wenn sie es wüsste, würde es ihr noch schlechter gehen, weil sie sich dann Sorgen macht etc. Ich glaube nicht, dass das gut wäre, in ihrem Zustand.


Akzeptiert. Ich bin zwar auch der Meinung, dass diese Generation mit einer ganzen Menge klar kommt, ganz einfach weil sie gewöhnt sind für alles kämpfen zu müssen, aber du hast natürlich recht. Irgendwann mal hat jeder Mensch das Recht seine Ruhe zu haben.

Quote:
ja das Problem ist dann nur (wenn ich einen Termin habe), wenn ich in die Psychiatrie komme. Dann müsste ich es ja meinen Eltern usw sagen..das geht aber nicht.


Möchtest du eine stationäre Therapie machen oder ist das erforderlich? Geht nicht auch einmal die Woche eine Stunde oder so ähnlich?
Und grundsätzlich, einmal erfahren sie es sowieso. In deinem Alter ist es kaum zu verheimlichen. Wenn sie es erfahren, wenn du schon alle Termine vereinbart hast, dann sehen sie, dass du da ganz klar für dich eine Entscheidung getroffen hast.
Wie schätzt du das ein? Werdens sie weiter versuchen dich daran zu hindern oder werden sie einwilligen? Abgesehen davon, dass sie in deinem Alter vermutlich nicht mehr einwilligen müssen, wenn ich das richtig sehe.

_________________
Liebe Grüße aus Wien,
Helene
Find all posts by Helene T.
(¯`*·.¸BlacK~TeaR.·*´¯)
sporadischer Gast
sporadischer Gast


Posts 21
Wohnort Niedersachsen/ Deutschland
W, 16


Post Thu, 03.Jun.04, 14:19      Einwilligung der Eltern Reply with quoteBack to top

Hi Leute...
Also ich hab ne Frage (wie sollte es anders sein zwinkernd..)

AaaLso... eine Freundin (14) von mir hat MPS, und is auch in einer Therapie.
Heute kam sie total fertig an und meinte, dass der Therapeut sie in die 'Klapse' (wie sie meinte) schicken will/ dazu rät.
Ich hab zwar keine Ahnung was sie genau meint, aber sie meinte sie müsse dann ca.1 Monat in eine 'Klinik' oder so ... Confused

Also... und NU kommt meine Frage: Laughing
Sie will da auf gar keinen Fall hin, hat aber Angst dass sie vielleicht
trotzdem hin müsste wenn ihre Eltern ihre Einwilligung oder sowas geben.
Weil...nya... sie ist nun mal noch nicht volljährig...
Ist das rein rechtlich überhaupt möglich Question

Ich hoffe die Frage ist nicht total dumm -__-
aber ich hoffe dass ihr mir des nbissl erklären könnt^^

MfG,
Black
Find all posts by (¯`*·.¸BlacK~TeaR.·*´¯)
stigmata
sporadischer Gast
sporadischer Gast


Posts 14
Wohnort nrw
W, 19


Post Sat, 05.Jun.04, 16:47      Re: Therapie vor der Familie verheimlichen? Reply with quoteBack to top

hallo black tear.

gleich eine frage vorweg. wurde bei ihr mps schriftlich diagnostiziert? in einer therapie?
da sie ja in therapie ist... und ihr therapeut ihr dazu geraten hat, in eine klinik zu gehen, muss sie das nicht unbedingt, wenn sie nicht will.
wenn sie und die anderen personen bei ihr das nicht wollen.
nur... bei so jungen multiplen ist es meist so, dass absolutes chaos vorherrscht. dass die einzelnen personen kaum miteinander kooperieren können und der gleichen.

und gerade weil sie nur für einen monat in eine klinik kommen würde liegt es doch auf der hand, dass das zur krisenintervention dienen würde.
also damit sie und die anderen bei ihr wieder etwas stabiler werden und den alltag irgendwie auf die reihe bekommen.

aber wie gesagt, wenn sie nicht hinwill muss sie das nicht, so lange ihr therapeut ihr dazu rät und sie nicht einweisen lässt.
außerdem... wenn sie multipel ist... hat das seine gründe... und ich frage mich ernsthaft, ob es gut wäre, sie bei ihren eltern zu lassen, wenn die eltern selbst zu tätern geworden sind, bzw. täter waren...

aber wenn der therapeut sie einweisen lassen will und die eltern damit einverstanden sind hat deine freundin kaum eine chance dagegen anzugehen. aber ich denke, dass wird nicht passieren, da für eine zwangseinweisung folgende bedingung vorhanden sein muss:
dass der betreffende eine akute gefahr für sich selbst und andere menschen darstellt.
wenn das nicht gegeben ist kann sie kaum zwangseingewiesen werden, denke ich.

deine freundin sollte nochmal ausführlich mit ihrem thera darüber reden, dass sie nicht dahin will.
mal sehen, was dabei rauskommt.
drücken ihr die daumen.
stigmata

_________________
feeling like i'm gone
feeling is no way...
Find all posts by stigmata
(¯`*·.¸BlacK~TeaR.·*´¯)
sporadischer Gast
sporadischer Gast


Posts 21
Wohnort Niedersachsen/ Deutschland
W, 16


Post Sat, 05.Jun.04, 21:19      Re: Therapie vor der Familie verheimlichen? Reply with quoteBack to top

Hi Stigmata Very Happy
Danke erstmal für die Antwort Smile

Also... ich glaube sie hat/haben einfach Angst dass alle glauben, dass sie verrückt ist wenn sie nun in eine Klink geht... Confused
Naja... und sie ist der Meinung dass sie ziemlich gut klar kommt mit dem Alltag, und der Situation überhaupt, was ich ja nicht wirklich beurteilen kann Sad

Naja... mal sehn was noch passiert...
Aber auf jeden Fall vielen Dank für deine Antwort,

MfG,
black
Find all posts by (¯`*·.¸BlacK~TeaR.·*´¯)
Werbung
stigmata
sporadischer Gast
sporadischer Gast


Posts 14
Wohnort nrw
W, 19


Post Sun, 06.Jun.04, 16:29      Re: Therapie vor der Familie verheimlichen? Reply with quoteBack to top

hmm die angst für verrückt gehalten zu werden in diesem bezug kenne ich nur zu gut. auch die angst, verrückt gehalten zu werden, wenn man auch nur irgendwem gegenüber äußert, dass man stimmen hört.
die heutige psychotherapie bzw. psychiatrie neigt leider noch viel zu oft dazu, multiple als schizophrene abzutun und auch so zu behandeln. sie pumpen sie mit medikamenten voll, was alles nur noch schlimmer macht... anstatt mit einer guten, spezialisierten traumatherapie für ordnung im system zu sorgen und sich der traumata anzunehmen und sie zu bearbeiten bzw. verarbeiten...
da muss das heutige gesundheitswesen noch eine verdammt große menge dazulernen.
ich mein, wenn sie eine diagnose hat, also dissoziative identitätsstörung, ist das in gewissem maße ein schutz für sie, da sie nicht mehr einfach so leicht als schizophrene abgestempelt zu werden.
vielleicht macht ihr das ja etwas mut, den anderen bei ihr ebenso.
und nichts zu danken ;)
ich kenn das ja selbst sehr gut und hab nur aus meinen erfahrungen bzw. wissen geschrieben.
stigmata

_________________
feeling like i'm gone
feeling is no way...
Find all posts by stigmata
BravoPunk
neu an Bord!
neu an Bord!


Posts 1
Wohnort Nds
W, 16


Post Sun, 08.Aug.04, 3:21      Re: Therapie vor der Familie verheimlichen? Reply with quoteBack to top

Hi,
also ich glaube in diesem thread bin ich richtig Smile

Ich bin der meinung, dass ich zwar nicht irgendwelche schwerwiegende probleme habe, mir aber eine therapie evtl. gut tun würde.
doch ich möchte nicht, dass meine eltern es erfahren, wenn ich mich dazu entschließe eine therapie zu machen.
und deshalb frag ich mich, ob das überhaupt möglich ist, da ich erst 16 bin und über meine eltern versichert bin.
Welche Schritte wären da nötig?

Vielen Dank schonmal für eure Antworten,
BravoPunk

_________________
Ich bin nicht blind. Ich seh' es nur nicht ein.
Find all posts by BravoPunk
gestört
Helferlein
Helferlein


Posts 106
Wohnort hier und da
W, 21


Post Wed, 18.Aug.04, 13:38      Re: Therapie vor der Familie verheimlichen? Reply with quoteBack to top

hi..

na bei dir wär es ja dann noch komplizierter in der Hinsicht. Deine Eltern würden ja informiert werden über eine Therapie für dich...da du noch unter 18 bist. Ich weiß nur nicht genau, ob die Ärzte dort unter Schweigepflicht stehen.... naja..

_________________
"wenn man schon tot gewesen ist, war es kein Selbstmord"
Find all posts by gestört
Werbung
Display posts from previous:      
Post new topic Reply to topic