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Ann
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Post Thu, 08.Apr.04, 19:51      Unendliche Traurigkeit beim Orgasmus... Reply with quoteBack to top

Ein seltsames Thema, ich weiß.

Ich hab immer und immer weniger die Sexualität mit meinem Freund genießen können. Hab mich allgemein immer mehr von lustvoller und schöner Sexualität entfernt.
Es wurde immer schlimmer. Zuerst war mir nach sexuellen Handlungen (nicht nur GV) ein bissl unwohl.
Heute ist es nun so, dass ich kaum noch Berührungen ertrage, die auf sexueller Basis sind.
Kurz vorm Orgasmus werde ich meistens plötzlich todtraurig, oft weine ich danach. Es spielt keine Rolle, ob ich mich selbst befriedigt hab oder nicht.
Hab so gut wie keine Lust mehr auf irgendwelche sexuellen Handlungen, auch nicht auf Selbstbefriedigung, am allerwenigsten auf richtigen Sex (den hatte ich bisher auch nur einmal in meinem Leben).
Ich weiß einfach nicht was mit mir los ist.
Als ich zum ersten Mal halb nackt neben meinem Freund lag (vor 3 Jahren), da war es dasselbe, ich hab geheult wie ne Irre. Dann konnte ich die Sexualität genießen, wir haben oft wunderschöne Sachen gemacht ohne direkten Sex.
Angefangen hat es dann, mit einem schlechten Gefühl danach, es ging dann bis hin zu verzweifelten Gefühlen und heute weinen.
Meine Seele spricht da eine Sprache, die ich nicht verstehn kann, ich weiß nicht, warum ich weine, was denn nur los ist.
Kann mir hier irgendwer weiterhelfen? Bevor die Frage kommt: Nein ich wurde in meiner Kindheit nicht missbraucht, ist mir nichts wirklich bekannt.
Mit meinem Thera kann ich noch nicht über das alles reden - irgendwie würde es mir schwer fallen, denn er ist ein etwas älterer Mann. Ansonsten mag ich ihn sehr, aber das zu besprechen würde mir irgendwie (noch) gegen den Strich gehn...
Ich weiß einfach nicht mehr, wohin ich damit soll, denn ich muss einfach mal drüber reden...
Hat jemand ein paar hilfreiche Ideen?
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heulsuse
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Post Thu, 08.Apr.04, 20:24      Re: Unendliche Traurigkeit beim Orgasmus... Reply with quoteBack to top

Ich hätte jetzt keine Idee, was da Sache ist.
Würde aber sagen wollen, dass der Thera da durchaus Bescheid kriegen sollte.
Ich sehe persönlich da nichts Peinliches.
Dieser wahrscheinlich (lebens)Erfahrene Mann wird das auch nicht als irgendwas unnormales sehen.

Es kann dir doch nur helfen, deine Probleme zu artikulieren.
Obwohl du es immerhin hier ja tatest Wink
Sexualität und der Gang zum Arzt ist vielen peinlich, ich mußte mich damals auch etwas überwinden.
Aber wenn man bedenkt, dass diese Leute sowas täglich manigfach von vielerlei Menschen mitbekommen, und wenn man dann noch bedenkt, dass ganzheitlich betrachtet ihm das auch für deinen weiteren Therapieverlauf helfen könnte, sind es doch nur Vorteile.

Ich kenne deine Geschichte jetzt (leider
) nicht " Beiträge: 236 ", und bin sicher nicht der geeigneteste Antworter, aber etwas Mut zusprechen sei mir gestattet Rolling Eyes
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Ann
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Post Thu, 08.Apr.04, 20:38      Re: Unendliche Traurigkeit beim Orgasmus... Reply with quoteBack to top

Hallo heulsuse,

Danke für die Antwort. War mir eigentlich gleich von vorneherein klar, dass ich nicht nicht auf ne Lösung treffen werde... Aber ich musste einfach mal drüber schreiben und es loswerden - in der Hoffnung jemand hat ne Lösung Wink *g*

Quote:
Dieser wahrscheinlich (lebens)Erfahrene Mann wird das auch nicht als irgendwas unnormales sehen.


Oh ja, das ist er wirlich... Das schätze ich an ihm auch sehr. Na gut, ich bin bestimmt nicht die erste, die mit einem solchen Problem zu ihm kommt.
Andeutungsweise hab ich schon mit ihm drüber reden können. aber halt nur: So gut wie nie Sex, vielleicht ein zwei Mal in meinem Leben welchen gehabt, die Frage: verdrängter Missbrauch aus der Kindheit (???), die Tatsache: sexuelle Belästigungen durch meine Mutter.
Das ist alles was er weiß. Mein Gott, mir kam vor ein paar Tagen so ein Bild in den Kopf geschossen, bei der SB. Ich hab keine Ahnung, obs sowas wie ein Flashback war von ner evtl. verdrängten Missbrauchserinnerung, oder ob sich mein Kopf da was zusammengereimt hat, weil ich endlich wissen will, ob jemals was missbrauchsmäßiges war.
Er hält es nicht für ausgeschlossen - aber ich möchte mir keinen verdrängten Missbrauch aufzwängen lassen, auf den man dann alle meine sexuellen Probleme schieben kann - auch wenn ich froh wäre endlich zu wissen, ob was war.
Tja, ich komm sicher nicht drum herum mit ihm drüber zu reden...
Es ist nur wirklich so, dass ich als 20-jährige junge Frau ein Problem damit hab es mit meinem etwas älteren männlichen Therapeuten zu besprechen. wenn er doch nur ne Frau wär - und jünger *heul* Nee, das ist Schwachsinn, ich bin froh ihn zu haben, auch wenn es hier zum ersten mal für mich problematisch wird, dass er eben ein MANN ist...
Es ist auch so, dass ich manches einfach nicht aussprechen kann, was in die sexuelle Richtung geht. Ich bin so verklemmt, das ist abormal.
Aber ich möchte schon mit ihm drüber reden, weil ich mich von ihm immer verstanden fühle und weil ich denke, dass ich mit diesem Problem bei ihm genauso gut aufgehoben sein werde, wie mit meinen anderen...
Es ihm sagen,.... - aber wie?
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Naomi
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Post Thu, 08.Apr.04, 20:38      Re: Unendliche Traurigkeit beim Orgasmus... Reply with quoteBack to top

Liebe Ann,

Glaubst du, dass das mit deinen Jahren bei den Zeugen Jehovas zu tun haben könnte? Vielleicht war deine Erziehung insgesamt sehr körperfeindlich? Oder vielleicht hattest du Probleme mit deinem Freund, sodass du die Lust endgültig verloren hast.

LG Naomi

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Ann
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Post Thu, 08.Apr.04, 21:03      Re: Unendliche Traurigkeit beim Orgasmus... Reply with quoteBack to top

Liebe Naomi,

tja, das hab ich mich auch schon gefragt. Ich weiß noch, wie ich das erste mal in Unterwäsche neben meinem Freund lag - na präzisieren wir das: In Unterhose.
Ich hab wie gesagt angefangen zu weinen. Musste an meine Mutter denken, daran, was sie jetzt sagen würde, wenn sie das wüsste.

Bei uns in der Familie war Sex ein Tabuthema. Ich hab meine Sexualität sehr, sehr früh entdeckt und spielte immer an mir herum. Wenn meine Mutter das erlebt hat, dann hat sie mich angeschrien, mir eine geknallt (oder mich auch verprügelt?) und hat mich ins Bad geschickt um meine Hände zu waschen.
Als ich ein paar Jahre später, mit 9, die ersten Versuche gestartet hatte mich richtig selbst zu befriedigen und mir auch Dinge in die Scheide gesteckt hatte, fing es an mit wahnsinnigem schlechten Gewissen. Ich hatte große Angst nun Krebs bekommen zu müssen, hab nächtelang geweint, hab gebetet, weil ich Angst hatte J....a (möchte das nicht ausschreiben... es löst zuviel in mir aus) könnte mich dafür bestrafen. Ich hatte so viel Todesangst in meiner Kindheit. Es hat schon mit Doktorspielen im Kindergarten angefangen. Die Angst krank zu werden und das schlechte Gewissen, da *man* das nicht tut.
Mein gott, wenn ich heute dran denke, ich war noch ein Kind und hab so viel geweint, weil ich Angst hatte zu sterben.
Als ich mit 12 Jahren meine Tage bekam, da fing dieser Weißfluss oder Ausfluss, oder wie man das nennen mag auch an. Von den Blutungen wusste ich, hab ich hingenommen, wenn auch nur sehr schwer. Der Ausfluss aber machte mich fertig. Ich dachte 4 Jahre lang, dass ich nicht normal wäre, dass ich vielleicht tödliche Unterleibskrankheiten hätte.
Ich konnte nie mit jemandem über das alles reden. Ich hatte mal 3 Monate lang immer blutigen Ausfluss, ich dachte ich muss sterben. Niemand war da...

Diese Todesangst, die Angst vor der Strafe, weil ich was *Verbotenes* tat.... sie verfolgte mich, bis ich 14 war, dann merkte ich, es ist nichts abnormales oder perverses/verbotenes, was ich da tue.
von da an konnte ich es auch genießen, aber die Todesangst bei jedem kleinen Knoten in der Brust, der sich dann als Pickel rausstellte, die blieb. Vor 4 Jahren, als ich 16 war ließ die Angst ein bisschen nach. Heute ist sie fast weg.

Das mag so aussehen, als wäre ich nun vom Thema abgekommen, aber ich glaube da gibt es Verbindungen. Meine Mutter vermittelte mir doch, dass Sexualität was Verbotenes ist, dass Männer nur sexgeile Monster sind, die sie und mich vergewaltigt hätten (ich weiß/glaube nicht, ob da was dran ist, denn meine Mutter litt und leidet an einer schweren Psychose mit Wahnvorstellungen - auch sie war von Geburt an Z.J. und blieb ich es vor 12 Jahren, bis sie 38 war...)
wie gesagt, SIE war es, die mich doch immer begrapscht hat!!!

Boah, ich denke da gibt es Verbindungen....
Muss mich jetzt mal ablenken gehn, ich fang hier an wahnsinnig zu zittern, die ganze Sache wühlt mich auf...
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Naomi
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Post Thu, 08.Apr.04, 21:24      Re: Unendliche Traurigkeit beim Orgasmus... Reply with quoteBack to top

Liebe Ann,

Tut mir leid, ich wollte bei dir jetzt nicht etwas aufwühlen. Nach dem, was du geschrieben hast, glaube ich auch, dass deine Unlust am Sex etwas mit deiner Erziehung zu tun hat, und dass du über alles, was deine Sexualität betrifft gar nicht sprechen konntest. Es wäre sicher wichtig für dich, diese Dinge irgendwann mal in der Therapie anzusprechen. Aber lass dir Zeit damit, bis du dazu bereit bist.

Wünsche dir alles Liebe.

LG Naomi

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heulsuse
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Post Thu, 08.Apr.04, 21:39      Re: Unendliche Traurigkeit beim Orgasmus... Reply with quoteBack to top

Schön das du es alles erzählt hast.
Weißt du, dass es nicht dir gut tut, sondern anderen Menschen ebenso, endlich nicht meht oberflächlichles, peinlich berührtes gerede ?
Ja, dir ist bewußt, dass unsere Körper dafür erschaffen wurden ...
Und das schon mit 14, wahhhhnsinn ...

Ich denke, du bist schon ein sehr reifes Mädel ...

Übrigens wurde ich auch erzogen, dass Sex bäh ist.
Ich hatte sehr große Probleme darüber zu reden, wenn ich nur ne weibliche Brust sah (Zeitschrift, Fernsehen, real ), oder ne Kussszene, wurde ich sehr nervös, und mußte es überspielen, indem ich wegsah und andere Dinge tat, obwohl mir nichts lieber gewesen wäre, mir das anzuschauen *g*

Heute kann ich mit jedem (Mann, Frau, Kind) über Sex reden, und versuche grade zu vermitteln, dass es nichts, aber auch überhaubt nichts peinliches gibt .
Mein Neffe war einmal sehr froh, mit mir darüber reden zu können, er hatte pupertätsbedingt auch so seine Fragen ...

Quote:
die Tatsache: sexuelle Belästigungen durch meine Mutter.

Ein Freund von mir, der auch eine schwere Kindheit hatte (Im Heim, da Eltern kein Interesse) erzählte mir auch, dass seine Mutter ihn wiederhaben wollte (Wuchs dann jahrelang erst bei Oma auf), wo es Erziehungsgeld gab, da nahm sie ihn dann wieder.
Und er mußte mit 8 bis 12 Jahren noch an ihrer Brust nuckeln !!!
Anscheinend gefiel es Ihr .
Er fand es ekelhaft, und hat da nat. keine wohligen Gedanken dran ...

Wenn die Eltern sich mal bewußt wären, was sie alles kaputt machen können, mit Ignoranz, Egoismus und sonstigem ...

Also nach deinen Erzählungen zu urteilen ist es kein Wunder, dass da noch was aufgearbeitet werden muß.
Aber an mir kannst du sehen, es geht !
Da glaube ich, du schaffst das auch ! Wink

Reden, reden, reden ...
Reden, reden, reden ...

Zum Thema die Schuld bei sich suchen (als Kind).
Versetz dich mit deinem heutigen Bewußtsein mal in die fiktive Situation, du (als Mutter) würdest ein kleines Mädchen haben.
Und dieses Mädchen würde sich schuldig fühlen, weil es die eigene Sexualität entdeckt, und Ausfluß hat.
Mir hat es geholfen, dieses kleine Mädchen (ich Junge *g*) in den Arm zu nehmen, und ihr/ihm die Welt zu erklären.
Das jeder Mensch das hat, dass alles völlig normal ist, dass ich sie/ihn so doll lieb habe, und sie/er gar nichts, aber auch überhaubt nichts falsch gemacht hat.
Dann verstze ich mich abwechselnd in beide Rollen (Mutter/Vater - Kind), weine in beiden Rollen, versöhne beide Rollen, und merke, ja : Es ist das normalste der Welt, und wenn meine Eltern doch nur so gewesen wären, wie ich es fiktiv zu mir bin.

Und ich sehe : Ein Kind hat keine Schuld !!!
Daher kommt wohl auch : Kinder sind Engel ...
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Ann
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Post Thu, 08.Apr.04, 21:42      Re: Unendliche Traurigkeit beim Orgasmus... Reply with quoteBack to top

Liebe Naomi,

Muss dir nicht leid tun. Hab wieder ein bissl Abstand dazu bekommen. Glaube es war schon nötig gewesen damit konfrontiert zu werden. Mir ist jetzt erst aufgefallen wie schlimm und wie frisch das alles noch ist. Sind ja noch nicht allzu viele Jahre vergangen, nicht mal die Hälfte meines Lebens.
Muss kapieren, dass es meine Erinnerungen sind. So kamen sie mir bis zu dieser Konfrontation nicht vor...

Alles Liebe und ne Gute Nacht,
Ann
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Post Thu, 08.Apr.04, 21:55      Re: Unendliche Traurigkeit beim Orgasmus... Reply with quoteBack to top

Hallo heulsuse,

die auch vielen lieben dank.bin eben auch dabei zu verstehn, dass Sexuelle Dinge eben nun mal nicht *bäh* sind Wink Es ist ja was hundsgewöhnlich Normales und das Menschlichste, das es gibt. Wenn man da auf die lange entwicklungsgeschichte des Menschen zurückblickt, dann ist es schon ziemlich seltsam, dass noch heute so verklemmt damit umgegangen wird. Verrückt, nicht wahr?

Quote:
Ich hatte sehr große Probleme darüber zu reden, wenn ich nur ne weibliche Brust sah (Zeitschrift, Fernsehen, real ), oder ne Kussszene, wurde ich sehr nervös, und mußte es überspielen, indem ich wegsah und andere Dinge tat, obwohl mir nichts lieber gewesen wäre, mir das anzuschauen *g*


Na das kenn ich doch woher Wink Mein Ziel ist es auch weniger verklemmt zu sein und auch auszusprechen, was ich aussprechen will.

Quote:
Und er mußte mit 8 bis 12 Jahren noch an ihrer Brust nuckeln !!!
Anscheinend gefiel es Ihr .


*wurks* Mit meiner Mutter wars so ähnlich, nur dass sie sich nicht sexuell bereichern wollte, sondern von mir Liebe erzwang, die ich ihr nicht geben wollte. Immer diese blöden Küsse, Umarmungen, vielleicht 20 Mal am Tag. wenn ich mich gewehrt hab wurd ich geschlagen. ich fands widerlich. und dann das Gegrabsche zwischen die Beine mit der versteckten Botschaft "Hey, ich bin hier der Boss, ich bin deine Mutter, ich darf das!"
Das was dein Freund da erlebt hat ist aber echt ... nee, mir fehlen die Worte.... Hab gerade so ein Bedrüfnis nach ihrer Adresse zu fragen - danach wär sie Gebissträger. Sowas macht mich wütend! fight

Quote:
Wenn die Eltern sich mal bewußt wären, was sie alles kaputt machen können, mit Ignoranz, Egoismus und sonstigem ...


Eben darum! Manche Eltern gehören sterilisiert, damit sie nicht noch mehr Kinder bekommen könnten, die sie quälen würden. (Radikale Meinung, sorry Embarassed )
Meine Eltern haben so viel kaputt gemacht, dass ich mcih frage, warum ich denn noch so einigermaßen normal bin und noch nicht komplett gaga in einer Geschlossenen sitze.

Quote:
Versetz dich mit deinem heutigen Bewußtsein mal in die fiktive Situation, du (als Mutter) würdest ein kleines Mädchen haben.
Und dieses Mädchen würde sich schuldig fühlen, weil es die eigene Sexualität entdeckt, und Ausfluß hat.
Zum Thema die Schuld bei sich suchen (als Kind).n, dieses kleine Mädchen (ich Junge *g*) in den Arm zu nehmen, und ihr/ihm die Welt zu erklären.


Wenn ich bis dahin nicht mehr so verklemmt wäre, dann würde ich wohl das selbe tun wie du. Ich weiß selbst gut, wie an sich fühlt, wenn man alleine gelassen wird, und wenn ich ich schaffen würde eine so gute Mutter zu sein, dass mein Kind auch mit solchen Sorgen zu mir käme, dann würde ich es NIE im Leben im Regen stehn lassen, NIE!
Ich hoffe ich werd mal ne bessere Mutter als meine es war...
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heulsuse
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Post Thu, 08.Apr.04, 22:11      Re: Unendliche Traurigkeit beim Orgasmus... Reply with quoteBack to top

Quote:
*wurks* Mit meiner Mutter wars so ähnlich, nur dass sie sich nicht sexuell bereichern wollte, sondern von mir Liebe erzwang, die ich ihr nicht geben wollte. Immer diese blöden Küsse, Umarmungen, vielleicht 20 Mal am Tag. wenn ich mich gewehrt hab wurd ich geschlagen. ich fands widerlich. und dann das Gegrabsche zwischen die Beine mit der versteckten Botschaft "Hey, ich bin hier der Boss, ich bin deine Mutter, ich darf das!"
Das was dein Freund da erlebt hat ist aber echt ... nee, mir fehlen die Worte.... Hab gerade so ein Bedrüfnis nach ihrer Adresse zu fragen - danach wär sie Gebissträger. Sowas macht mich wütend!

Und das von dir Erlebte macht mich wütend, du Ärmste Rolling Eyes
Gezwungen zum Schmusen.
Bist du nicht zärtlich zu ihr, bekommst du Schläge ?
Wahnsinn ...

Meine Eltern befand ich aber auch als Kind für Wahnsinnig/Verrückt/Dumm/Unfair .

Es ist nicht schön als Kind sowas zu erleben, aber machtlos zu sein, etwas für sich, für die Gerechtigkeit zu tun.

Bist du denn jetzt aus dem Zuhause (Darf man das überhaubt so nennen ? ) weg, lebst du ohne Einfluß der Eltern ?
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Post Thu, 08.Apr.04, 22:36      Re: Unendliche Traurigkeit beim Orgasmus... Reply with quoteBack to top

Quote:
Bist du denn jetzt aus dem Zuhause (Darf man das überhaubt so nennen ? ) weg, lebst du ohne Einfluß der Eltern ?


Ja, seit einem Jahr. Lernte mit 17 meinen jetzigen Freund kennen und wohne jetzt mit ihm weit weg von meinen Eltern. Ich mache seit einem Jahr Therapie, aber stehe damit irgendwie noch ganz am Anfang.

Mir wurde erst durch meinen Freund klar, wie abnormal mein Leben war. Einfach mal so weg gehn innen Mac und dann noch ein bissl durch ne Stadt bummeln war mir fremd. Auch sagen zu dürfen, was ich fühle, was ich denke, was ich möchte.
Ich war ein Eisblock. Eigene Gedanken und Gefühle waren mir fremd. Ich war ein Roboter, dem das Gedankengut meiner Eltern eingepflanzt war. Ich war ein Zombie, ein Niemand, ich konnte mich erst durch meinen Freund entdecken. Ich hatte große Teile von mir abgespalten.

Ich bin wahnsinnig froh DORT weg zu sein...
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Post Fri, 09.Apr.04, 23:35      Re: Unendliche Traurigkeit beim Orgasmus... Reply with quoteBack to top

Liebe Ann,

Ann wrote:
Mir wurde erst durch meinen Freund klar, wie abnormal mein Leben war. Einfach mal so weg gehn innen Mac und dann noch ein bissl durch ne Stadt bummeln war mir fremd. Auch sagen zu dürfen, was ich fühle, was ich denke, was ich möchte.
Ich war ein Eisblock. Eigene Gedanken und Gefühle waren mir fremd. Ich war ein Roboter, dem das Gedankengut meiner Eltern eingepflanzt war. Ich war ein Zombie, ein Niemand, ich konnte mich erst durch meinen Freund entdecken. Ich hatte große Teile von mir abgespalten.

Ich bin wahnsinnig froh DORT weg zu sein...


Kann mir gut vorstellen, dass du froh bist, dort weg zu sein, nach allem, was du hier geschrieben hast. Das muss ja die Hölle gewesen sein. Ich finde es toll, wie du deinen Lebensweg jetzt mit deinem Freund und deiner Therapie gehst. Es wird sicher eine Zeit dauern, bis du alles verarbeitet hast, aber es lohnt sich. Und du bist sicher auf dem richtigen Weg.

Alles Gute und Liebe dir.

Naomi

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Post Fri, 23.Apr.04, 22:44      Re: Unendliche Traurigkeit beim Orgasmus... Reply with quoteBack to top

Tja, nun hier bin ich mal wieder. Falle gerade irgendwie in ein tiefes Loch... Könnte nur noch weinen. :36 :05 traurig

Mittlerweile hab ich mit meinem Thera gesprochen und auch so ein paar Dinge verharmlost angesprochen, die ich hier geschrieben hab. Zu allem hab ich mich (noch) nicht getraut. War fürs erste auch mal genug.

Hätte die letzten Tage was sexuelle Dinge betrifft Bäume ausreißen können flower
Mit der SB hats wieder besser geklappt, dann hab ich gestern mit ihm geredet und heute kam was, was sehr selten ist:
Ich hatte mal richtig Lust meinen Freund zu befriedigen. Einfach so, ohne Zwang, einfach nur, weils ihm gefällt. Aber schon in der Hoffnung, dass ich auch n bissl was davon hab - wenns auch nur ein kleines bisschen gewesen wär, ich wollt um Himmels Willen ja nicht viel. Nur ein bissl mehr, als dass er sich allein g**l machen lässt...
Na ja, es war dann leider nur einseitig und ich wollte auch nicht mehr. Hab doch nciht erwartet, das ers mir macht... boah, neee.....

Glaub ich hab mich übernommen. Möchte hierkeine Details ausplaudern, nur so viel: Hab was getan, was ich bisher nur enmal bei ihm gemacht hab, weil ich mich auch nicht richtig ranwage. Heute hatte cih Lust es noch mal zu tun. Doch wie gesagt, die verging, weils es ZU einseitig war und ich hab mich gezwungen weiterzumachen... War ein Fehler. Seit ner Stunde kämpfe ich mit den Tränen. Hab mich selbst mal wieder benutzt. Manchmal frag ich mich, ob man sich selbst auch *sexuell missbrauchen* kann Laughing

Na ja, jedenfalls hab ich mit meinem Thera geredet. Und wir werden weiter reden, hundertpro. Mittlerweile weiß ich, dass meine "Sexaversion" zwei Gründe hat. 1. das von damals und 2. das mich selbst zwingen und ne bisher nicht so glückliche Sexualität....

Letzteres wird SEHR intim werden, kann man eignetlich mit nem Psychotherapeuten auch über sehr intime Dinge reden, oder wo ist denn da die Grenze? nixweiss
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Post Fri, 23.Apr.04, 23:04      Re: Unendliche Traurigkeit beim Orgasmus... Reply with quoteBack to top

Sorry, aber das hier muss jetzt noch raus:

Mir gings drei wochen so gut. Wollte mich nicht mit diesem Thema auseinandersetzen. Wollte keine Therastunden. Mir gings so gut. Und nun bin ich wieder reingefallen in dieses tiefe Loch und komm wieder nicht raus. Wieder die selbe Verzweiflung, die ich seit langem gut kannte. Ich wollte mcih mit dem allem nicht auseinandersetzen seit dem Abend, als dieser Thread entstand. Mir gings echt gut... und nun... Bin nah dran ihm wieder was auf den AB zu sprechen. Wozu....

Sorry, stehe heute total neben mir.... Vieles erinnert mich an die Zeit damals, zu Hause...
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Post Fri, 23.Apr.04, 23:23      Re: Unendliche Traurigkeit beim Orgasmus... Reply with quoteBack to top

Hallo Ann. Razz

Möchte und kann dir wieder mal "nur" Mut zusprechen, und Bilanz ziehen.

Ich meine, du machst große Fortschritte !
Du sprichst Dinge hier an, die dir im Kindesalter als unaussprechbar anerzogen wurden.
Du versuchst in der Realität deine Gedanken in die Tat umzusetzen.
Du öffnest dich dem Therapeuten.

Siehe einige Monate/Jahre zurück, und vergleiche ... Wink
Aus Gedanken werden Taten.
Deine Einstellung und der daraus entspringende Wille wird real.
Aber gebe dieser Manifestation auch Zeit.
Du mußt dir der gewünschten Veränderung bewußt werden, dein Denken ändert sich nicht in 2 Wochen !
Aber es geht unaufhörlich vorran ...
Juhu ... Cool
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