Atemprobleme / Panikattacke

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Phobien, Zwängen, Panikattacken und verwandten Beschwerden.
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gkk94
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Atemprobleme / Panikattacke

Beitrag Mi., 30.01.2019, 22:07

Hallo zusammen,

vorerst vielen Dank fürs lesen :)

Ich leide seit einigen Wochen unter Panikattacken.

Die Panikattacken empfinde ich derzeit jedoch als zweitrangig, da mich folgendes Problem permament stört.

Es sind Atemprobleme, die Angst zu ersticken, das Gefühl eines eingeengten Halses.

Das schlimmste ist das "bewusste atmen"; ich muss ständig "manuell" atmen und ich kann es nicht abstellen (also von der manuellen zur "automatischen").

Ich weiß, dass ich eig. keine Angst haben muss, da ich ja automatisch atme.

Durch das bewusste atmen, atme ich auch zuviel.

Ich habe den Drang tief einzuatmen; irgendwann merke, dass ich nicht mehr tief einatmen kann und finde erst meine Ruhe, wenn es klappt.

Irgendwann hört es auf.

Es fängt komischerweise meistens ab Mittag an.

Ich merke, dass ich permament zuviel atme, zu tief atme.
Folge davon: Man kann sich nicht konzentrieren, man fühl sich schlapp und ab und zu benebelt (Hyperventilieren).

Schon einmal danke fürs Lesen.

Grüße :)

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Hiob
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Beitrag Do., 31.01.2019, 18:46

Das Problem ist, dass dieses zu starke Atmen, dann lange Luft anhalten oder ebenso das bewußt langsame Atmen zu unregelmäßigen Herzschlägen, also beispielsweise einer größeren Pause oder kurzzeitig verschnellerten Schlägen führt und das wiederum die Panik anfachen kann. Nach dem Motto "hab ich jetzt auch noch nen Herzfehler".
*grübel*

Hat dir denn jemand zu dieser bewußten Atmung als Hilfe nach Panikattakken geraten oder machst du das automatisch?

Oft ist das geeignet, aber nicht immer. In deinem Falle scheint es eher kontraproduktiv. Ich würde mich dann eher auf Entspannungsübungen, leichte Bewegung oder aktive, gestalterische Tätigkeiten konzentrieren, die deinen Fokus weniger stark auf die Atmung, sonden eher auf Ablenkung, also irgend eine andere Tätigkeit richten. Ich würde also eher etwas tun und mich ganz darauf einlassen. Und generell alle Stressfaktoren mal eine ganze Weile reduzieren, Glotze, Handy, Spiele, laute Musik, Radio, Lärm, Termine, Ereichbarkeit... . Der Körper fährt ganz alleine nach und nach runter, das ist eher ein physischer, als ein psychischer Prozess. Das kann man nicht erzwingen, es kann auch Monate dauern....
...also wünsch ich dir damit Geduld.

H.


theweirdeffekt
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Beitrag Fr., 01.02.2019, 14:36

Hallo :)

Bist du schon mal vom Arzt ganz durchgecheckt worden? Weil du schreibst es ist ab Mittag mehr...
Gibts vorher einen Anlass der dich stresst?
Sind alle PA nach diesem Schema?
Kanns mit Essen etc. zusammen hängen? Nimmst du irgendwelche Medikamente mittags?

Alles Gute und lg
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beean
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Beitrag Mo., 18.03.2019, 13:18

Hallo zusammen,
ich bin gerade auf dieses Forum und diesen Thread gestoßen. ich kann leider selbst keine Tipps geben, aber hätte eine passende Frage und dachte mir, bevor ich eine neue Diskussion starte, probiere ich es zuerst hier.
Momentan tut sich sehr viel bei mir, also viel Veränderung, Neues und einiges zu tun.
Mir ist aufgefallen, dass, wenn ich darüber nachdenke, was gerade alles passiert und was ich alles zu erledigen habe ich ganz ähnliche Symptome aufweise wie @gkk94 hier schreibt. Ich habe das Gefühl meine Brust und mein Hals schnüren sich so zu sagen zu und ich atme ganz schnell und bin kurz davor zu hyperventilieren, so fühlt es sich auf jeden Fall an.. glaubt ihr ist das schon eine Panikattacke?
Es ist nicht so schlimm, dass ich das Gefühl habe wirklich gar keine Luft mehr zu bekommen, aber natürlich auch nicht angenehm.
Was macht ihr gegen Panikattacken oder abgeschwächte Formen davon, um euch wieder zu beruhigen?
Liebe Grüße und danke schon mal (:

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theweirdeffekt
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Beitrag Mo., 18.03.2019, 13:44

Hallo Beean,

also Panikattacken sind ja meist ein zeitlich begrenztes Gefühl, bei dem man das Gefühl hat zu sterben. So gehts mir zumindest dabei. Ich kenn auch die von dir beschriebenen Gefühle und weiß mittlerweile, dass ich nicht sterbe ;). Aber ich hatte zu Beginn schon immer das Gefühl, als würde ich ersticken, oder einen Herzinfarkt bekommen, Kaltschweiß etc.

Achtsamkeit hilft mir da ganz viel. Mittlerweile weiß ich schon, wie sich mein Körper anfühlt, wenn er gestresst ist. Kenn also die ersten Anzeichen. Weißt du auch wies bei dir losgeht? Ich kann auch nachvollziehen wies dir geht, wenn viel zu tun ist. Ich hab bei mir da die Erfahrung gemacht, dass mein Hirn nicht ganz checkt, dass eh nur eins nach dem anderen geht. Also auch nicht alles zur gleichen Zeit erledigt wird/werden muss. In meinem Kopf ist das ein Gefühl, als müsse alles zeitgleich erldigt werden. Da fang ich mich immer wieder mal zu stressen an. Also allgemein, wenn zu viele Termine, Verabredungen, Sport was auch immer.

Du könntest versuchen bewusst stopp zu sagen, denn wie du schon festgestellt hast, fängt durch den Gedanken was du alles erledigen sollst die Kette an unguten Gefühlen an. Was machst du denn so zum Ausgleich? Treibst du Sport, bist du viel draußen etc.? Ist das jetzt momentan eine vorübergehende Phase oder bleibt die länger so? Bist du recht perfektionistisch veranlagt?

Alles Gute und LG
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diesoderdas
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Beitrag Fr., 22.03.2019, 11:06

Ich würde zuallererst auch das medizinische abklären lassen. Also zum Hausarzt, ggf. zum Kardiologen (kannst ja auch drum bitten, falls es nicht von allein vorgeschlagen wird). Einfach damit du für dich die - zumindest theoretische - Sicherheit hast, dass dir nichts schlimmes passieren wird.

Da gibt es ja ganz unterschiedliche Ansichten, wie man da reagieren soll. Die einen sagen, man soll sich NICHT ablenken, die anderen sagen, man SOLL sich ablenken...

Vielleicht probierst du unterschiedliches einfach aus und schaust, was bei dir am besten hilft?

Ich hatte diese Ängste früher auch. Ich habe dagegen nichts bewusst unternommen, also weder mich darauf stark konzentriert noch mich abgelenkt. Wobei man sich ja schon von allein ziemlich darauf konzentriert, ganz automatisch, man erlebt es ja als bedrohlichen Zustand.
Bei mir hat es irgendwann einfach so wieder aufgehört, hat allerdings Monate gedauert.

Habe auch schon mal den Tip gehört, dass man losrennen soll/schnell joggen soll, wenn man Panik bekommt. Wenn du beim rennen außer Puste kommst, dann kannst du deine Atmung ja bewusst weniger kontrollieren. Soll manchen wohl helfen.

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beean
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Beitrag Di., 02.04.2019, 11:45

Hallo ihr Lieben und zu allererst danke für diese netten und ausführlichen Antworten! Darüber freue ich mich wirklich sehr (:

Bei mir ist es zum Glück nicht so schlimm (gewesen) wie du, @theweirdeffekt, schreibst. Das hört sich wirklich sehr schwer an.. Ich habe jetzt einen ganz großen Schritt gewagt und mein Zweitstudium nach drei Semestern abgebrochen. Es hat mich die letzten Monate wahnsinnig belastet und mir ist erst relativ spät bewusst geworden, wie sehr eigentlich. Alleine die Entscheidung und das Hin- und Her, was wäre wenn, aber und die Ratlosigkeit haben mich unheimlich gestresst und es war mir einfach insgesamt alles zu viel. Wenn ich darüber nachgedacht habe hat das dann immer begonnen und ich hatte meine Atmung nicht mehr unter Kontrolle und dieses beengende Gefühl in der Brust. Aktuell bin ich mal wieder krank, was bei mir meistens der Fall ist, wenn ich (psychischen) Stress habe.

Achtsamkeit ist ein gutes Stichwort, ich habe mir vorgenommen wieder Tagebuch zu führen und jeden Tag zumindest für 5 Minuten zu meditieren – das habe ich vorher noch nie versucht.
Ich habe im Februar wieder damit begonnen regelmäßig Sport zu treiben und ich merke richtig wie gut mir das auspowern tut! In den Monaten davor habe ich kaum Zeit gefunden für Dinge, die ich gerne mache und ich war wenig in der Natur.

Seit ich das zweite Studium abgebrochen habe und auch umgezogen bin merke ich, dass sich ganz langsam alles wieder fügt. Ich versuche gerade mir meine eigene, neue Routine zu schaffen und To Do-Listen helfen mir auch dabei. Ich merke richtig wie in mir etwas heilt und es einfach besser wird. Vor allem im letzten Monat habe ich erkannt wie wichtig es eigentlich ist sich bewusst Zeit für etwas zu nehmenIch danke euch beiden nochmals sehr für eure Antworten! (:
Alles Liebe


theweirdeffekt
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Beitrag Di., 02.04.2019, 15:09

Hey :)
Freut mich, dass es dir besser geht! Ist sicher keine einfache Entscheidung gewesen, dass zweite studium zu lassen. Sowas ist immer schwierig, aber auch toll, dass du erkannt hast, wie zermürbend das hin und her ist.

Gut, wenn du gut auf dich achtest,

LG
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Montana1986
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Beitrag Do., 10.10.2024, 19:57

Hallo seit bald 6 Wochen plagt mich das mit dem Gefühl zu Ersticken / Atemnot zu bekommen.
Ich habe immer wieder vorallem beim Auto fahren auch das Gefühl zu ersticken nicht genug Luft zu bekommen. und den Drang
immer tiefer einatmen zu müssen bis hin das ich Käse bleich werde . und atme dann ja dementsprechend auch nicht mehr so wirklich weiter
Jedenfalls fühlt es sich so an. Lunge Ct Abhören war alles frei und super. ich hab keine Ahnung wo das genau her kommen kann…
Was das auslöst
Auto fahren ist teilweise so schlimm das ich denke ich ersticke beim Auto fahren und kriege nicht genug Luft
Weil ich denke und fühle es auch sehr oft das Gefühl der Ohnmacht nah zu sein
Zwei mal war der RTW IN Abständen bei mir weil ich das Gefühl hatte das mein Brustkorb sich so zu geschnürt hat bishin das ich gedacht habe ich sterbe wirklich und das war es dann jetzt . aber die sagten das war eine ganz schlimme Panik Attacke
Und Hyperventilation.
Ich habe keine Ahnung , was ich noch machen kann außer Verhaltenstherapie suchen und Tüten Atmung bzw auch bewusster lernen wieder zu atmen . es wurde erst besser aber es wird teilweise abends dann wieder schlimmer. was kann ich da noch machen ? Hat jemand Ratschläge ?

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amorfati
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Beitrag Fr., 11.10.2024, 06:28

Ich weiß, das klingt total doof, aber meine Phase von Panikattacken hat sich erst wieder gelegt, als ich aufgehört habe, dagegen ankämpfen zu wollen. Ich habe in der Zeit oft auf kleinste körperliche Anzeichen geachtet, ob und wie schnell es wieder losgehen könnte und mich damit natürlich nur noch mehr hineingesteigert - die Angst vor der Angst.
Irgendwann habe ich mir dann gesagt, okay, wenn es kommt, dann kommt es (und es kam noch oft) und dann ist das so und ich werde das durchLEBEN. Nach und nach wurde es besser und irgendwann war es so schnell weg wie es gekommen war (war allerdings auch in einer Phase der Traumabearbeitung).

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Sinarellas
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Beitrag Fr., 11.10.2024, 07:35

VT ist schon der richtige ansatzpunkt, sofern das physische abgeklärt wurde.

Ansonsten schau mal hier:
viewtopic.php?t=44325
..:..

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~~~
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Beiträge: 1687

Beitrag Fr., 11.10.2024, 19:18

Also wenn alles körperliche abgeklärt ist: Bei mir wurden es besser, als ich mir gesagt habe, ok, wenn ich sterbe, dann sterbe ich halt. Es war mir eine Zeitlang wirklich egal. Ok, dafür braucht man schon ein spezielles Mindset, um das wirklich so fühlen zu können....

Aber ich denke, so lange man Kontrolle haben will, das weg haben will, wirds schlimmer.
Sich von Außen betrachten, wie als würde man gerade einen Film schauen und das dann innerlich kommentieren hilft auch.
Also beschreiben, was gerade passiert:
- Herschlag wird schneller, weil Stresshormone in Blut abgegeben werden
- Brust- und Bauchmuskulatur verkrampft sich als Stressreaktion, dies führt jetzt zum Gefühl nicht mehr genug Luft zu bekommen
- der Stress führt jetzt zu Schwindelsymptomen, die mit Sauerstoffmangel verwechselt werden können
bla bla bla.

Stresshormone kann man mit Bewegung abbauen. Am schlimmsten finde ich es, wenn man z. B. in der Bahn ist und da nicht wie ein Horst hin und herlaufen will/kann.
Aber wenn man irgendwo ist, kurz aussteigen und laufen.

Bewusst Kiefermuskulatur entspannen, hilft mir auch meistens...

Fokus nach Außen richten, nicht mehr auf den Körper achten, hilft auch. Klassisches Achtsamkeitsübungen, wie z. B. sich ganz bewusst auf 5 Dinge konzentieren, die man hören kann, dann auf 5 Dinge, die man sehen kann etc. Aber alles i Außen. Gibt aber viele andere Sachen, muss man halt ausprobieren und üben,

Naja und jede Panikattacke ist halt auch irgendwann einfach so wieder vorbei. Kann aus physilogischen Gründen nicht unendlich dauern.

Atemübungen haben mir auch krass geholfen.
Das z. B. aber auch andere: 2 Sekunden lang durch die Nase einatmen.
3,5 Sekunden lang den Atem anhalten.
4 Sekunden lang durch den Mund ausatmen.

Nach meiner Zeit der Notaufnahmenbesuche bin ich immer in die Nähe von einem Krankenhaus gelaufen. Das hat mich auch beruhigt.
Aber das braucht ich nun auch nicht mehr.
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf

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