Psychotherapie bei DIS

Hier können Sie Ihre Fragen rund um die Rahmenbedingungen von Psychotherapie (Methoden, Ablauf usw.) anbringen.

mio
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Beitrag So., 28.02.2016, 19:58

Lockenkopf hat geschrieben:Das heißt kontinuierlich mit jedem Anteil ständig im Austausch zu stehen. Kein Anteil sprich oder hört für einen anderen mit. Wenn das richtig sein soll, braucht an deiner DIS nicht geändert werden.
Mit anderen Worten, du brauchst gar keine Psychotherapie.
Lockenkopf, sorry, aber ich glaube da verstehst Du was falsch: Es ist ein Unterschied, ob die Thera ständig mit allen Anteilen gleichermassen und wortgleich im Austausch steht oder sich "inkongruent" verhält den verschiedenen Anteilen gegenüber, auch in ihren Aussagen. Sowas geht eigentlich nicht, zumindest dann nicht, wenn Du "das Team" fördern willst. Bedenke: Auch ein Mensch mit DIS ist "ein" Mensch, auch wenn sich das verdammt nochmal anders anfühlt und erlebt wird.

Meiner Thera "schmeckt" Michaela Huber da in ihrer Rangehensweise beispielsweise nicht so sehr, warum das so ist, kann ich nicht genau sagen, aber wenn ich es richtig verstanden habe, dann liegt es eben genau an diesen "Unterschieden" die gemacht werden. Es ist durchaus möglich, in ein System "reinzusprechen", es als "Gesamtes" anzusprechen. Das funktioniert erstaunlich gut, ich finde es bis heute immer wieder "spooky" WIE GUT das funktioniert. Da hat ein Thera schon "Einflussmöglichkeiten", je nachdem wie er vorgeht. Einen Teil "einfach so" zum "Sündenbock" zu erklären finde ich auch problematisch, ich weiss aber auch, dass sich so unter Umständen was bewegen kann, so andere Teile dann "Partei" ergreifen und sich "mit" kümmern. Es ist also durchaus "diffizil" in Bezug auf die "Wirkweise", da diese "so" sein kann, aber auch "so".

Förderlich dürfte eine zusätzliche "interne" Spaltung im Sinne von "der ist hilfreich", "der ist nicht hilfreich" für meine Begriffe und aus meiner Erfahrung heraus allerdings nicht sein. Das geht an der "Natur der Sache" vorbei. Ebenso wenig hilfreich finde ich es, unterschiedliche Anteile allzu unterschiedlich - so sehr sie es auch sind - zu behandeln. Teamwork beinhaltet auch: Gleiches Recht und gleiche Regeln für alle! Da muss es zumindest eine nachvollziehbare "Linie" geben meiner Meinung nach, sonst entsteht erst recht "Streit" wenn man Pech hat. Und gerade der "Streit" soll ja verändert werden. Ist doch eigentlich auch logisch?

(Sorry Candy, ich will Euch nicht noch mehr verwirren, aber das war mir ein Bedürfnis loszuwerden. Im Grunde hat Lockenkopf ja eh recht, es geht darum, dass ihr jemanden findet, der das mit und für Euch alle gut hinbekommt.)

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Candykills
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Beitrag So., 28.02.2016, 20:05

Völlig OK Mio. Ich weiß selbst nicht was meine Thera grade bei Michaela Huber wollte. Ich bin von Redemann, Nijenhuis etc überzeugter, aber naja, ich kann ja nicht bestimmen von wem sie überzeugt ist. Ich weiß auch überhaupt nicht wie Michaela Huber arbeitet. Aber anscheinend bekomme ich es jetzt zu spüren.

Wenn du mehr darüber weißt, es würde mich wirklich interessieren wie sie arbeitet!

LG
Candy
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)


mio
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Beitrag So., 28.02.2016, 20:27

Ich weiss es leider auch nicht, Candy. Irgendwie "lag" die mir auch nie so. Was ich weiss, ist, dass meine Thera ihre "Herangehensweise" als kritisch betrachtet, weil sie wohl der Meinung zu sein scheint, dass diese die "Spaltung" meist eher "aufrecht" erhält als eine innere "Annäherung" zu ermöglichen. Sie ist da auch eher bei den von Dir favorisierten Konsorten. Ich bin eh bei Putnam "hängengeblieben" und habe mich danach nur noch "peripher" damit beschäftigt, das hab ich dann brav meiner Thera überlassen mich da entsprechend in die "richtige Richtung" zu "schubsen" .

Eventuell wird da was "zu ernst" genommen, also zu sehr "eingeteilt"? Für mich funktioniert mein "System" so nicht. Selbst dann nicht, wenn ich "wenig" oder noch "gar nichts" darüber weiss? Keine Ahnung...ich finde es auf alle Fälle auch "komisch" da so ranzugehen und war immer dankbar, dass meine Thera das selbst sturr gegen jeglichen "Widerstand" nie getan hat sondern klar bei ihrer Linie die da besagte: "Ich spreche immer mit Ihnen. Und ich gehe davon aus/möchte, dass alle die dazu gehören zuhören. Und alle sind "gleich wichtig"..." geblieben ist.

Denn im Grunde sehe ich das genauso, auch wenn es mir manchmal schwer fällt .

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Candykills
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Beitrag So., 28.02.2016, 20:35

Putnam ist richtig gut, den habe ich auch meiner Therapeutin empfohlen gehabt, weil ich mich bei dem im Buch am ehesten wiedererkannt habe. Sie fand auch Nijenhuis gut, warum sie dann zu Huber geht weiß ich nicht. Habe noch nie irgendwas von Huber gelesen ehrlich gesagt.

Interessant ist, dass meine Therapeutin genau so wie deine Therapeutin arbeitet gearbeitet hat. Und jetzt eben völlig umschlägt. Ich fand das eigentlich auch ganz gut mit dem "ich grüße sie und alle die zuhören". Aber jetzt ist jeder, mit dem ich irgendwie in Kontakt bin - vor allem die Minis, völlig irritiert.

Ich denke ich werde mich mal näher mit Huber befassen (müssen). Danke dir1
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Möbius
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Beitrag So., 28.02.2016, 21:07

Huber - wer auch immer "Huber" sein mag - ist nicht wichtig für Dich. Auch Hubers Schriften spielen keine Rolle. Die Beziehung zwischen Deiner Therapeutin und Ihrer Supervisorin haben keine Relevanz für Dich. Mach 'n Haken dran !


mio
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Beitrag So., 28.02.2016, 22:29

Für meine Begriffe ist Putnam da sehr "lösungsorientiert" rangegangen. Wenig "gefühlig". Irgendwie komme ich mit sowas am Besten klar wenn es um Akzeptanz geht . Zumal seine Beobachtungen und Ansätze mir sehr "einleuchten". Hat halt was sehr "systematisches" .

Huber ist halt eine der "Fortbilderinnen" in dem Bereich. Nu ja... Ich habe wie gesagt auch nie viel von ihr "mitbekommen", selbst meine Thera hat mir nix von ihren Fortbildungen bei ihr erzählt bis zu dem Zeitpunkt wo sie mir von ihren Fortbildungen bei Nijenhuis bzw. seiner "Gruppe" erzählt hat...und dass das mehr "ihrs" ist.

Mir hat ganz zu "Anfang" meiner "therapeutischen Geschichte" vor ca. 5 1/2 Jahren mal eine Freundin ein Buch empfohlen von Michaela Huber. Ich habe es mir angesehen und mich ehrlich gesagt mehr als verarscht gefühlt - auch wenn sie es sicher nur gut gemeint hat. Ich bin kein "Volldepp" nur weil ich Probleme habe. Und ich will auch nicht so "behandelt" werden. Passt irgendwie, oder ... Mag ja sein, dass das manchmal hilft, das will ich gar nicht anzweifeln, mir hat es allerdings nicht geholfen.

Schau auf Dich morgen, schaut auf EUCH! Und lasst Euch nix erzählen, was nicht passt.

Wir drücken die Daumen!


Widow
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Beitrag So., 28.02.2016, 23:00

@ mio: Findest Du das jetzt, in diesem Moment, hilfreich? (Von Deiner Lektüreerfahrung mit irgendeinem Psycho-Autor zu erzählen, den der Therapeut vom TE hier gerade in einem Vortrag gehört hat?)
Wir wissen NICHTS !
Weder wissen wir etwas darüber, ob der weibliche Therapeut des TE mit diesem Vortrag - aus dem irgendwann durch den TE eine "Supervision" geworden ist, während es ursprünglich in irgendeinem dieser vielen vom TE bemühten Threads ein "Vortrag" war -, wir wissen also weder etwas darüber, ob die Therapeutin von Candykills mit diesem Zugang etwas anfangen kann.

Noch wissen wir, was diese Therapeutin zu Candykills gesagt hat - dies auch @ stern. Soweit ich sehe, schreibt hier jetzt der Anteil des Users Candykills, dem eine Psychose diagnostiziert worden ist (und zwar lt. eigener Aussage nicht nur von jener Therapeutin, sondern auch von seinem Psychiater, aber von dem nur "inoffiziell", wie dieser Anteil des Users immer betont, was schon allerhand signalisiert). Dieser Anteil also scheint (m.E.) hier zu schreiben, ein hochgradig paranoider Anteil, ein hochgradig verletzbarer Anteil. Und ER scheint mir über seine Therapeutin zu schreiben.
Wir wissen auch nicht, ob nicht jener andere Anteil - R. - mit ihm ein Spielchen treibt. (Das habt selbst Ihr, mio und stern, vorhin zu bedenken gegeben.)

Alle hier meinen, irgendwas an Ratschlägen, HInweisen, Tipps und so weiter geben zu müssen ... (Ja, ich auch ...)
Aber vielleicht schreiben wir hier vor allem UNSERE Interessen und vergessen über die völlig, dass der TE im Moment vielleicht (und das ist nicht unwahrscheinlich) eine Psychose hat und wir wie alle "draußen" ihn einfach nur verwirren, verunsichern, durcheinanderbringen mit all unseren Hinweisen, Tipps, Ratschlägen, Erfahrungsberichten etc.

@ Candykills: Nochmals alles Gute! (Und: Ich wünsche Dir ein paar Tage Forenabstinenz ..., innig!)
Widow


mio
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Beitrag So., 28.02.2016, 23:15

Widow hat geschrieben:@ mio: Findest Du das jetzt, in diesem Moment, hilfreich?

???

Was ich sicher nicht hilfreich finde, ist mit Dir darüber an dieser Stelle zu diskutieren, ob es für Candy und alle die dazu gehören hilfreich ist, wenn Du und ich das jetzt tun. Also halte einfach den Ball flach, ja? Danke.


Widow
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Beitrag So., 28.02.2016, 23:17

@ mio: Ich hatte die Hoffnung, dass Du meine Frage verstehst. Nicht dass Du sie als Aufforderung zu einer Diskussion ansiehst.
Tja, so ist das mit Hoffnungen und Hermeneutik.
Nochmal plain: Ich habe Dir hier keinen Ball zugeworfen. Nicht hoch, nicht flach - schlicht keinen Ball, denn für mich ist dieser Thread hier kein "Spiel".

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stern
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Beitrag Mo., 29.02.2016, 18:14

Widow, das ist hier ein Diskussionsforum... über welche Interessen du schreibst, weiß ich nicht. Ich bin immer bemüht, im Interesse eines TE zu schreiben und orientiere ich mich dabei an dem, was geschrieben steht. Für ein Psychose i.e.S. klingt mir das auch zu klar formuliert.... eine Beurteilung dazu obliegt mir noch nicht einmal. Noch nicht einmal darüber, welche Anteile von usern gerade schreiben. Ich betrachte user idR auch im Gesamten (hier mit einer Ausnahme). Das darf man auch ruhig mir überlassen, was ich antworte bzw. wie ich auch etwas eingehe. Ich habe ohnehin nur Möglichkeiten zurückgemeldet... sollte anhand den Formulierungen überdeutlichst hervorgehen, dass ich zu keiner Zeit etwas übergestülpt habe. Insofern verstehe ich dein OT an mich nicht.
Liebe Grüße
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Myhre
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Beitrag Mo., 29.02.2016, 19:03

Möbius hat geschrieben:Huber - wer auch immer "Huber" sein mag - ist nicht wichtig für Dich. Auch Hubers Schriften spielen keine Rolle. Die Beziehung zwischen Deiner Therapeutin und Ihrer Supervisorin haben keine Relevanz für Dich. Mach 'n Haken dran !
So einfach ist es nun auch nicht,denn die Thera bezieht sich in ihren Entscheidungen auf die Beurteilung des Falles durch Frau Huber.
Also ist es relevant für Candy,denn er erfährt die Folgen dieser Beziehung der Thera zu Frau Huber.
Die Grösse und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran bemessen wie Tiere behandelt werden.
Mahatma Ghandi

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stern
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Beitrag Mo., 29.02.2016, 19:27

Nur fürchte ich, kann man als Patient die Konzeption nicht vorgeben, die man gerne hätte... man kann nur kommunizieren, wie etwas wirkt und ggf. wechseln, falls etwas absolut nicht stimmig erscheint. Wenn sie nur mit einem Anteil kommuniziert, so schafft das wohl eher kein Co-Bewusstsein... fände ich daher irgendwie seltsam und sehr unplausibel, wenn das eine vorgeschlagene Vorgehensweise sein soll. Ebenso das "Ablästern" (platt gesagt). Evtl. Kritik muss ein Thera jedoch äußern können.

Das glaube ich beim besten Willen nicht, dass Huber DAS angeregt haben soll. Aber im Normalfall kann (und sollte) man mit seinem Thera reden, wenn man mit irgendetwas nicht klar kommt. Vielleicht erklärt sie dann etwas dazu. Das fände ich wichtiger als Huber zu lesen in einem ersten Schritt.

Vielleicht wäre für dich ja wichtig, dass nun verstärkt am Co-Bewusstsein gearbeitet wird, wenn das noch kaum vorhanden ist?
Liebe Grüße
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Möbius
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Beitrag Mo., 29.02.2016, 22:26

@ Myhre

Ich glaube nicht, daß man die supervisorische Beziehung und die dort verhandelten Inhalte als Patient dadurch erhellen kann, daß man Veröffentlichungen der Supervisorin liest. Ich glaube, Candys Motivation verstehen zu können - aber dieser Weg zumindest führt meiner Meinung nach in eine Sackgasse. Es wird nichts besser oder schlechter in Candys therapeutischer Beziehung dadurch, daß Candy die theoretisch-akademischen Positionen der Supervisorin seiner Therapeutin zur Kenntnis zu nehmen versucht. Es ist m.E. naiv anzunehmen, die Praxis der Psychotherapie - und der Supervision - würde sich nach dem ermessen lassen, was theoretisch über sie geschrieben und veröffentlicht wird. Denn veröffentlicht werden kann nur das, was den jeweiligen Paradigmen entspricht. Was diesen Paradigmen widerspricht, bleibt im Arkanum verborgen. Und meiner Lebenserfahrung nach ist das Arkanum um so bedeutsamer, je höher die jeweiligen Tätigkeiten angesiedelt sind. Das beste, was Candy kennenlernen würde wäre: die Schokoladenseite jener Michaela Huber.

Gruß
Möbius

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stern
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Beitrag Di., 01.03.2016, 05:41

mio hat geschrieben:Es ist durchaus möglich, in ein System "reinzusprechen", es als "Gesamtes" anzusprechen. Das funktioniert erstaunlich gut, ich finde es bis heute immer wieder "spooky" WIE GUT das funktioniert. Da hat ein Thera schon "Einflussmöglichkeiten", je nachdem wie er vorgeht. Einen Teil "einfach so" zum "Sündenbock" zu erklären finde ich auch problematisch, ich weiss aber auch, dass sich so unter Umständen was bewegen kann, so andere Teile dann "Partei" ergreifen und sich "mit" kümmern. Es ist also durchaus "diffizil" in Bezug auf die "Wirkweise", da diese "so" sein kann, aber auch "so".
Mir sagt die Vorgehensweise etwas... nur ist die Frage, wie viel das effektiv bewirkt. Also wenn die Kommunikation noch nicht ausreichend funzt, kann alleine eine Anrede vielleicht auch nicht so viel ausrichten. Wäre ja sonst auch zu leicht. Aber sicherlich wird es Vorgehensweisen geben, die mehr liegen als andere.

Wenn sie das wortwörtlich tatsächlich so geäußert haben sollte, was geschrieben steht, so fände ich das auch kritisch... nicht nur das: teilweise untherapeutisch. Was aber schon möglich sein muss: Kritik, falls der Thera das so sieht. Ob es so ist (also wirklich berechtigt ist), kann ich natürlich wiederum nicht beurteilen. Aber dazu würde meinem Verständnis nach auch gehören, anzusprechen, wenn es unkooperative Anteile gibt. Bei einem Nicht-DIS-Patienten ist das höchstens insofern unproblematischer, dass es sozusagen das "Gesamtsystem" zur Kenntnis nehmen kann (ob es geteilt wird, ist damit auch nicht gesagt... also der Patient könnte diese genauso von sich weisen). Und hier könnte man auch differenzieren, dass es unkooperative Seiten gibt, aber auch kooperative und der Patient grds. an Veränderung interessiert ist (vielleicht wäre das in dem Fall dann eher als Widerstand zu deuten).
Förderlich dürfte eine zusätzliche "interne" Spaltung im Sinne von "der ist hilfreich", "der ist nicht hilfreich" für meine Begriffe und aus meiner Erfahrung heraus allerdings nicht sein. Das geht an der "Natur der Sache" vorbei.
Jein... so platt formuliert bzw. gegeneinander auszuspielen fände ich auch nicht hilfreich. Aber an der Sache geht das nicht vorbei... sondern das ist meiner Meinung nach sogar sehr wichtig, sowas zu benennen (in angemessener Art und Weise... und hier stellt sich evtl. auch die Frage: Ist es wirklich so). Denn wenn jemand/man nicht mitzieht, so kann dadurch Fortschritt gut und gerne sabotiert werden. Vielleicht ging es ihr eher darum, dass die anderen Teilen versuchen, den unkooperativen mitzuziehen mitzuziehen? Zumindest kann man dann nicht so tun als sei alles bestens... sondern das muss ja angesprochen sein... und möglichst zur "Gesamtperson" "durchsichern". Bei Nicht-DIS-Patienten würde man den Bezug in solchen Fällen wohl eher auf konkretes Verhalten legen, das nicht hilfreich erscheint... das wäre vielleicht hier auch angebrachter, geortetes Problemverhalten zu benennen. als per se nicht hilfreiche Anteile zu benennen (was sie wörtlich äußerte, weiß ich nicht...).

Wenn man hingegen befindet, es ist gar nicht so, wie die Therapeutin das sieht, so wäre das mit ihr durchzukauen.
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Candykills
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Beitrag Di., 01.03.2016, 07:51

Mal ein kleines Update: ich bin jetzt an die Traumaambulanz angebunden und werde in regelmäßigen Abständen dort zusätzlich Therapiestunden bekommen - die sich direkt mit der Anteilarbeit befassen werden. Außerdem kann ich dort stationär, wenn ich instabil oder suizidal bin.

Mit der Thera sprach ich mich so weit es ging aus, bin leider krank und ziemlich neben der Spur. Aber ich habe jetzt insgesamt wieder ein etwas besseres Gefühl, da der Therapeut der Traumaambulanz auch gestern dann noch mit meiner Thera telefoniert hat.

Bin jetzt zumindest nicht mehr ganz so hoffnungslos und überfordert....
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