Gott und die Welt

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Ive
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Beitrag Mo., 06.06.2011, 14:34

Nico,

wir wissen zwar nicht gesichert, was Gott von "öffentlichen Lobpreisungen" hält, aber was spricht dagegen, wenn sie dem Menschen gut tun?

Dass Gott schon von ganz allein "alles richten" wird, halte ich allerdings für einen frommen Glauben. Warum sollte er das tun, wenn Mensch ihn ablehnt? Martin Buber sagte mal sinngemäß, die Tragik des modernen Menschen sei nicht seine Gottlosigkeit, sondern dass er die Chance zur Hinwendung jederzeit hat und sie nicht nutzt. Dem bleibt nichts hinzuzufügen.

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Nico
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Beitrag Mo., 06.06.2011, 14:38

Waldschratin hat geschrieben:
Ach Nico!

Für mich ist es halt Gott,der sich was dabei gedacht hat - für nen anderen mag es "die Natur" sein oder "das Universum".

Tatsache ist aber,daß alles nach sowas wie nem Gegengewicht "sucht" - daß es "Gesetzmäßigkeiten" gibt,die "dem Leben an sich" zugrundeliegen.Sonst gäbs keine Physik,keine Biologie,keine Mathematik etc.
Womit wir wieder beim begrenzten Auffassungsvermögen wären.
Hat den Gott ( wenn es ihn gibt) nicht auch die Physik, Biologie und Mathematik erschaffen ?
Demnach IST Gott also wohl auch selbst die vielzitierte Dualität und das personifizierte Gegengewicht wiederum überflüssig.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)


Waldschratin
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Beitrag Mo., 06.06.2011, 14:39

Ive hat geschrieben:Es ist wahr, ich mag die Haltung des: "Ich bin mehr als Gott" nicht besonders.
Die mag ich auch nicht...Ich mag so ne Haltung auch nicht,wenn sie sich auf nen anderen Menschen bezieht - oder überhaupt auf Lebewesen oder die Natur...

Ich glaub,der Mensch braucht diesen "Größenwahn" grade,weil er schon irgendwo "weiß",wie sagenhaft unterlegen er in den meisten Dingen jeder anderen Kreatur auf dieser Erde ist...

Ein gut Teil mehr Demut würde da jedem gut tun...Ich geb zu,ich arbeite da auch noch dran.
Ive hat geschrieben:Martin Buber sagte mal sinngemäß, die Tragik des modernen Menschen sei nicht seine Gottlosigkeit, sondern dass er die Chance zur Hinwendung jederzeit hat und sie nicht nutzt. Dem bleibt nichts hinzuzufügen.
Seh ich auch so!


Waldschratin
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Beitrag Mo., 06.06.2011, 14:42

Nico hat geschrieben:Demnach IST Gott also wohl auch selbst die vielzitierte Dualität und das personifizierte Gegengewicht wiederum überflüssig.
Da bin ich jetzt zu doof für,das zu verstehen.Erklär mal für "Durchschnittsdenkbegabte".*zugeb*

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Ive
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Beitrag Mo., 06.06.2011, 14:44

Nico, es gibt ja schon die Meinung, Gott habe "sich selbst abgeschafft", nichts Neues unter der Sonne ...

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Nico
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Beitrag Mo., 06.06.2011, 14:46

Ive hat geschrieben:Nico,

wir wissen zwar nicht gesichert, was Gott von "öffentlichen Lobpreisungen" hält, aber was spricht dagegen, wenn sie dem Menschen gut tun?
Überhaupt nix spricht dagegen, solange es diese Menschen für sich tun und nicht all jene die es nicht tun verurteilen, Ive.
Ive hat geschrieben: Dass Gott schon von ganz allein "alles richten" wird, halte ich allerdings für einen frommen Glauben. Warum sollte er das tun, wenn Mensch ihn ablehnt?
Ja immer schön schwarz - weiß Ive, nicht huldigen = ablehnen, sonst gibt´s nix.
Dein Geschäft mit Gott lautet also :" Ich huldige ihn und dafür tut er was für mich?"
Ive hat geschrieben: Martin Buber sagte mal sinngemäß, die Tragik des modernen Menschen sei nicht seine Gottlosigkeit, sondern dass er die Chance zur Hinwendung jederzeit hat und sie nicht nutzt. Dem bleibt nichts hinzuzufügen.
Aha und dieser Martin Buber weiß natürlich alles und darum ist dem nichts hinzuzufügen......
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Nico
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Beitrag Mo., 06.06.2011, 14:55

Waldschratin hat geschrieben:
Nico hat geschrieben:Demnach IST Gott also wohl auch selbst die vielzitierte Dualität und das personifizierte Gegengewicht wiederum überflüssig.
Da bin ich jetzt zu doof für,das zu verstehen.Erklär mal für "Durchschnittsdenkbegabte".*zugeb*
Wenn es nach dir und Ive geht, hat Gott doch alles erschaffen, oder ?
Also auch die Physik, die Biologie, die Mathematik usw. eben all die Dinge die ja bekanntlich ohne die Gegenteiligkeit nicht auskommen.
Tag - Nacht; kalt - warm; jung - alt; plus - minus usw. usw.
Das alles hat Gott gemacht, warum soll er dann nicht auch gut und böse beherrschen ? Warum erfindet man dann den Teufel ?

Gott hat (wenn es nach euch geht) die Erde erschaffen, und die Zusammensetzung der Erde macht es unabdingbar dass Erdbeben entstehen und bei Erdbeben gehen nun mal Menschen drauf. Junge, Alte, Brave, Böse angeblich sogar jene die Gott huldigen.
Zuletzt geändert von Nico am Mo., 06.06.2011, 14:57, insgesamt 1-mal geändert.
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Ive
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Beitrag Mo., 06.06.2011, 14:56

Nein, alles weiß M. Buber sicher auch nicht, aber google ruhig mal nach ihm ...

Dass dem Menschen die Anmutung, er selbst müsse schon die ausgestreckte Hand Gottes ergreifen - Gott zwingt nicht - am allerwenigsten behagt, ist schon klar, ist sehr unbequem, vor allem, wenn doch was dran sein sollte. Ich sag ja gar nicht, dass das jemand glauben soll. Aber meine Sicht, ob sie nun schwarz oder weiß oder kariert ist, musst Du mir schon auch lassen.
Zuletzt geändert von Ive am Mo., 06.06.2011, 14:58, insgesamt 1-mal geändert.

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Nico
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Beitrag Mo., 06.06.2011, 14:58

Lass ich Ive, lass ich doch
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Ive
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Beitrag Mo., 06.06.2011, 15:30

Ach ja, Nico, das war jetzt das sechstausend ... wievielte Mal?

Übrigens, das was Du WS fragst, wieso "Gerechte und Ungerechte", wie es die Bibel nennt, Unglücken zum Opfer fallen, gehört zu dem Unbegreiflichsten für uns, das ist wahr. Es gibt dafür auch keine Erklärung, die unser Gerechtigkeitsgefühl zufrieden stellen kann. Aber dass da ein blindes und zufälliges Schicksal zuschlagen soll, finde ich nicht plausibler und sicher nicht tröstlicher. Ich denke, hier stimmen wir grundsätzlich sogar überein: Gottes Wege - wie immer er aussieht - sind höher als unsere. Die Antwort ist: Wir wissen nicht, warum das so ist wie es ist.

Dass der Teufel "erfunden" wurde - ich denke nicht, für mich ist er das Sinnbild des Bösen in der Welt, ich brauche da keine Person mit Hörnern. Tja, warum "braucht" Gott ihn bzw. das Böse? Er hat viele Geheimnisse ...
Zuletzt geändert von Ive am Mo., 06.06.2011, 15:55, insgesamt 1-mal geändert.

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Nico
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Beitrag Mo., 06.06.2011, 15:55

Ive hat geschrieben:
Ich denke, hier stimmen wir grundsätzlich sogar überein: Gottes Wege - wie immer er aussieht - sind höher als unsere. Die Antwort ist: Wir wissen nicht, warum das so ist wie es ist.
Aber ihr könnt das immer erst im allerletzten Augenblick zugeben.
Ich bin und war schon immer ein Mensch der jederzeit für sich selbst gerade steht und genauso werde ich ( sollte es der Fall sein ) einmal vor meinem Schöpfer stehen und für mein Leben gerade stehen. Wenn es ihn gibt, werde ich sein "Urteil" akzeptieren und wenn es ihn nicht gibt, wird es mir auch nicht leid tun, nicht anders gelebt zu haben.

Bei so manchem Christen habe ich allerdings schon das Gefühl dass er anders leben würde wenn er das wüsste.......
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Ive
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Beitrag Mo., 06.06.2011, 16:03

Ja, und wenn wir einmal vor unserem Schöpfer stehen (sollten), spielt es sicher auch eine Rolle, wie wir gelebt haben, und vor allem wie wir geliebt haben. "Gott sieht das Herz an", ist deshalb für mich eine wichtige Aussage: Nach außen können wir viel tragen, aber wie es innen ausschaut, darauf kommt's ja eigentlich an. De Saint-Exupéry wusste schon, was er sagte ...


Waldschratin
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Beitrag Mo., 06.06.2011, 16:27

Hallo Nico,
erstmal danke fürs Erklären!

Ich wäre dir aber dankbar,wenn du mich nicht mit "allen" in einen Topf werfen würdest - ich hab da schon so meine eigenen Gedanken dazu und bin nicht einfach "blinde Gefolgsfrau".

Z.B. glaub ich nicht "unbesehen" alles,was in der Bibel steht,sondern seh das schon ähnlich wie du: da sind Schriften drin,die haben Menschen geschrieben und auch Menschen haben drüber entschieden,was denn in die Bibel "reindarf".Aber eben auch "vom Geist Gottes inspiriert"...Also auch da wieder für mich ein Sowohl-als auch...

"Gott hat die Erde geschaffen" schließt für mich nicht aus,daß er sie aufgrund ner evolutionären Entwicklung hat entstehen lassen,also sozusagen hat er "Leben eingehaucht" und das "Projekt Leben" sich dann entwickeln lassen,mit allen "Spielarten",die es nunmal sich hat "einfallen" lassen.

Das Spannende dran finde ich im Grunde,daß eben doch alles "Grundstrukturen" aufweist - und ich mir sicher bin,auf nem entfernten anderen Planeten,wenn da "Leben" entstanden ist,dann kann das absolut anderen Gesetzmäßigkeiten folgen,als "hier bei uns" üblich - aber es wird "Gesetzmäßigkeiten" folgen.

Da drin seh ich den "Schöpfer",also Gott : daß er Gesetzmäßigkeiten vorgibt,aber eben dann auch "Spielraum" läßt.

Wir Menschen sind ja auch so : wir können uns auf Gott einlassen,müssen aber nicht.Das stellt er uns frei.Ist aber "grundsätzlich" an ner Kommunikation und noch mehr an ner Gemeinschaft mit uns interessiert.

Ich glaube auch nicht,daß Gott "nur gut" ist.Kann mich jetzt einer angucken,wie er will...Das mag wieder mal "schutzbedürftiges Wunschdenken" von den Menschen sein,wenn ihnen einer schon so "haushoch" überlegen ist,dann muß er wenigstens durch und durch "gut" sein - sonst "erträgt" man es nicht,jemanden so "Überlegenen" derart ausgeliefert zu sein...

Ich glaub nicht an den "lieben Gott".Ich erlebe ihn liebevoll,aber in ner Art und Weise,die "nicht von dieser Welt" ist...Das ist schwer zu erklären,weil das Erlebnisse waren und sind,Erfahrungen der Begegnung mit ihm,die "jenseits" unserer Dimensionen sind...
Nico hat geschrieben:Ich bin und war schon immer ein Mensch der jederzeit für sich selbst gerade steht und genauso werde ich ( sollte es der Fall sein ) einmal vor meinem Schöpfer stehen und für mein Leben gerade stehen. Wenn es ihn gibt, werde ich sein "Urteil" akzeptieren und wenn es ihn nicht gibt, wird es mir auch nicht leid tun, nicht anders gelebt zu haben.
Für mein Leben geradestehen,das tu ich auch "selber".Und ich glaub sogar,daß gar nicht Gott sein "Urteil" spricht über einen,sondern daß das ein jeder schon selber tut...
Ich erfahre Gott so,daß es ihm viel mehr um die Beziehung an sich mit ihm geht,um die Gemeinschaft - weniger um die "guten Taten".Und da dran wird sich wohl mal entscheiden,wo ich die "nächste Dimension" verbringe...

Ich kann das nicht "belegen" oder so - es sind einfach meine Gedanken und Annahmen dazu,zum größten Teil eben aus den Erfahrungen mit Gott,mit diesem "Aufgehen" in seiner Gegenwart...Ach,ich hab da einfach nicht die Worte dafür,das zu beschreiben!Das muß man wohl erlebt haben...
Missen möcht ichs jedenfalls nicht mehr.

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TwoFace
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Beitrag Di., 07.06.2011, 08:57

Ive hat geschrieben: Dass der Teufel "erfunden" wurde - ich denke nicht, für mich ist er das Sinnbild des Bösen in der Welt, ich brauche da keine Person mit Hörnern. Tja, warum "braucht" Gott ihn bzw. das Böse? Er hat viele Geheimnisse ...
War es nicht eher so, dass die Bezeichnung Teufel oder Satan, von Menschenhand kreiert wurde?
Sein ursächlicher Name als Engel scheint Niemanden geläufig. War er von Anfang an, an Gottes Stellung interessiert?
Wann oder wodurch kam der Wandel, sodass die Taten als Engel nichts mehr gelten?
Erschuf Gott die Engel, erschuf er sich auch Widersacher?
Sollten nicht vielleicht offene Fragen beantwortet werden um vom Gottglauben zu überzeugen? Einfacher ist es auf
jeden Fall die ( ich nenne sie einfach mal ) "Wackelkanditaten" auf seine Seite zuziehen, wenn er keine Geheimnisse hat.
Verschloßenheit schürt doch die Skepsis. Und Zweifel sollen oder dürfen sein? Ist denn nicht Erkenntnis Wissen?

LG an Alle
Ich verlass´ mich auf meine Sinne!
Irrsinn
Blödsinn
Wahnsinn

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Ive
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Beitrag Di., 07.06.2011, 09:30

@ Two Face

Schön, dass Du Dich hier mit einbringst.

Natürlich ist Satan als Luzifer als der gefallene Engel aus dem Alten Testament bekannt; das wissen hier schon einige bibelfeste Leute. Aber was schließen wir aus dieser Allegorie?

Wäre toll, wenn hier die offenen Fragen beantwortet würden, aber wer soll sie beantworten? Wer weiß über alles, sogar über Gott, Bescheid? Ich jedenfalls nicht.
Zuletzt geändert von Ive am Di., 07.06.2011, 09:59, insgesamt 1-mal geändert.

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