Gott und die Welt

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Ive
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Gott und die Welt

Beitrag Di., 24.05.2011, 11:38

Hallo!

Das Thema ist einerseits sehr allgemein, bewusst mit einem Schlagwort betitelt, gehalten, andererseits könnte es denen, die in ein paar anderen, entweder versandeten oder belasteten Threads schon über Leben und Glauben diskutiert haben, eine neue, hoffentlich lockerere Plattform darüber bieten, wie wir heute mit oder ohne Glaube in unserer Welt zurechtkommen.

Mal sehen.

Jedenfalls würde es mich freuen, hier alte Bekannte wie Nitrat, Littlebuddha, Saul, Aditi, Sir, Lanzalotta und wer sonst noch bisher mitdiskutiert oder in die anderen Threads schon mal interessiert reingeschaut hat, wiederzusehen.

Ive

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Ive
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Beitrag Di., 24.05.2011, 11:52

Hmmm, passt gerade zum Thema:

Welcher Psychotherapeut hat noch mal gesagt, dass eigentlich alle seine psychiatrischen Patienten im tiefsten Grunde ihrer Seele daran kranken, keine Religion - im Sinne des Wortes "religio" = Rückbindung an den Urgrund - zu haben ... ? Einen Glauben zu finden, sogar gleich, welcher Art auch immer, würde ausschlaggebend zur Heilung beitragen. Weiß das jemand?

Mir ist der Name leider entfallen.

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Ive
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Beitrag Di., 24.05.2011, 11:56

Wäre das eigentlich ein Beweis dafür, dass Glaube im weitergefassten Sinn elementar und gesund ist für den Menschen? Dass in unserer weitgehend glaubenslosen Zeit die psychischen Erkrankungen zunehmen - ein weiterer Beweis?

Weitergefolgert ein Beweis auch dafür, dass Menschen früherer Zeiten trotz aller Nachteile, als Religion und Glaube einen größeren Stellenwert einnahmen, seelisch gesünder waren? Ist das zumindest EIN Aspekt des Unterschiedes zwischen früher und heute?

Eine entfremdete Welt ... der Mensch sich und Gott, was auch immer er dafür hält und unabhängig davon, wie "objektiv" ein Überwesen existiert, fremd geworden? Genügt einfach irgendein Glaube, um das zu ändern?

Ich stelle die Fragen jetzt nur so hin, mein eigener Glaube soll hier nicht hineinspielen.

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carö
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Beitrag Di., 24.05.2011, 12:10

Ive hat geschrieben:Wäre das eigentlich ein Beweis dafür, dass Glaube im weitergefassten Sinn elementar und gesund ist für den Menschen? Dass in unserer weitgehend glaubenslosen Zeit die psychischen Erkrankungen zunehmen - ein weiterer Beweis?
dass psychische krankheiten ein beweis sind, denke ich nicht. dafür gibt es zu viele andere möglichkeiten und ursachen für psych. erkrankungen.
aber es gibt glaube ich sogar studien, die festgestellt haben, dass gläubige menschen psychisch gesünder sind. das ist im sinne eines zusammenhangs zu verstehen, nicht im sinne einer kausalität.

ich "glaube" eher, dass es vielleicht eher um vertrauen geht bzw. sich anvertrauen zu können. nur mal als vorsichtige hypothese hier eingebracht - wissen tue ich das nicht... ich könnte mir aber vorstellen, dass menschen, die sich im zusammensein mit anderen menschen geborgen und sicher fühlen können - aber sich auch mit sich selbst gut fühlen und sich selbst annehmen können, trotz so viel elend, unsicherheit und gefahr da "draussen" in der welt, auch die chance haben, ein sehr gesundes psychisches leben zu führen.

LG
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

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Saul
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Beitrag Di., 24.05.2011, 12:33

Hallo Ive,

ich freue mich, dass ich hier ausdrücklich auch "erwünscht" bin (oder wahrscheinlich doch eher nur geduldet wäre ). Deine "Liste" ist meiner Meinung nach aber nicht vollständig. So wie du explizit deinen Kreis wählst, so schliesst du implizit von Anfang an auch aus dem Kreis aus.

Das ist aber nicht der einzige Grund, weshalb ich hier nicht mitdiskutieren werde. Wir haben nämlich bereits mindestens einen solchen Thread. Mir ist nicht klar, was das "Belastende", das du in Bezug auf diese Threads ansprichst, sein soll. Solche Threads wachsen nunmal in ihrer Dynamik - und im Grunde sind sämtliche Aspekte erlaubt. Das macht es doch so spannend, oder?!? Aber vielleicht widerspricht freie Dynamik auch deinem Weltbild ...

Viel Spass mit deinem "sauberen" Thread!


Saul

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Ive
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Beitrag Di., 24.05.2011, 12:38

Danke, Carö, für Deine interessante Beleuchtung des Themas.

-----

Hat nichts mit dem, was hier nun bereits geschrieben wurde, zu tun, aber aus für aufmerksame User nachvollziehbaren Gründen ziehe ich es vor, diesen Thread hiermit direkt wieder zu schließen

... hoffe, dass das technisch klappt.

Ive

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Nico
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Beitrag Di., 24.05.2011, 13:57

Ive hat geschrieben:Wäre das eigentlich ein Beweis dafür, dass Glaube im weitergefassten Sinn elementar und gesund ist für den Menschen? Dass in unserer weitgehend glaubenslosen Zeit die psychischen Erkrankungen zunehmen - ein weiterer Beweis?
Also ich muss sagen dass ich eher den gegenteiligen Eindruck habe. Ich hatte schon mit einigen "sehr gläubigen" Menschen zu tun die eindeutig psychisch krank waren und auch in diversen Foren und Talksalons sind diese anzutreffen. Also mMn ist das Verhältnis mindestens gleich wenn nicht größer.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Nico
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Beitrag Di., 24.05.2011, 13:59

Uuuuups hab ich doch glatt übersehen dass der Faden ja schon wieder zu sein soll
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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geronimos secret
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Beitrag Di., 24.05.2011, 14:04

Ich glaube nicht, dass der Glaube an Gott weniger geworden ist. Der Glaube an die Kirche vielleicht.
Eat Pray Love

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Nico
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Beitrag Di., 24.05.2011, 14:06

Ive hat geschrieben:
-----

Hat nichts mit dem, was hier nun bereits geschrieben wurde, zu tun, aber aus für aufmerksame User nachvollziehbaren Gründen ziehe ich es vor, diesen Thread hiermit direkt wieder zu schließen

... hoffe, dass das technisch klappt.

Ive
Oh dann bin ich wohl KEIN aufmerksamer User denn ich kann eigentlich den Grund nicht nachvollziehen.
Aber das kann ich bei so manchem editieren von dir auch nicht.
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littlebuddha
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Beitrag Di., 24.05.2011, 14:29

Der Kommentar einer Userin (hab vergessen, wer) irgendwo anders (im Männerfreundschafts-Thread?), Gott breite sich hier im Forum gerade sehr aus, stimmt irgendwie wirklich. Ist ja interessant.

Zu Ive:
Also, wenn wir alle übernatürlichen Fragen nach Gott und seiner Existenz offen lassen, denke ich dennoch, dass der fest Glaube und das Vertrauen und die Rückbezüglichkeit auf ein "personales!) Höchstes, welches uns liebt und zu dem wir zurückkehren werden, große therapeutische Effekte haben kann. Und anders herum denke ich, dass es ungesund sein kann, diesen Glauben gar nicht zu haben.

Der christliche Psychotherapeut Jörg Müller sagt in seinem Büchern, dass sehr sehr viele psychische Probleme im Grunde damit zu tun haben, dass die Menschen keinen Bezug und keine Beziehung zu Gott und Religion haben. Du, Ive, könntest vielleicht auch Victor Frankl meinen.

Bei Freud war es ja bekanntlich andersrum. Religiöse Menschen gelten als irgendwie gestört. Moderne Studien zeigen, wie carö bereits sagte, dass Gebet und Religion heilsam sind. Die Kausaltiät ist nicht geklärt: Liegt es am Glauben selbst (Gebet etc.), lieg es an der festeren religiösen Gemeinschaft, liegt es daran, dass sich gesündere Menschen eh Religion zu kehren und damit die Statistik verfälscht, liegt es daran, dass religiöse Menschen durch ihre Verhaltensvorschriften gesünder leben (weniger Stress, kein Rauchen, etc.)? Also meine Erfahrung im Gebet zeigt (wenn ich es nun rein immanent erkläre), dass Gebet effektiv Stress reduziert und Frieden bringen kann.

Meine Erfahrung mit Beichte der Sünden ist, dass tatsächlich Schuldgefühle weniger werden oder aufhören. Schuldgefühle sind sehr quälend und können ganz stark binden und damit einen Veränderungsprozess sabotieren. Das ist nicht vergleichbar wie mit jemanden darüber reden oder sich rational selbst zu rechtfertigen, sondern es ist dann oft wirklich so als würde die Last von der Schulter genommen.

@ Nico:
Wieder mal die Frage der Kausalität. Hat der Glaube die Leute krank gemacht, oder waren sie es eh. Es gibt sicher so etwas wie Gottesneurosen durch krankmachende Gottesbilder. Ich bin der Überzeugung, dass der christliche Glaube in erster Linie nicht moralischen, sondern therapeutischen Charakter hat, und zwar zutiefst therapeutisch für das Seelelheil - und zwar schon in dieser Welt und nicht erst in der nächsten. Ich habe mich dazu schon in vorigen Threads ausführlich ausgelassen.


Fazit: Ob nun das ganze wahr ist oder nicht (für mich ist es wahr), für mich kann man Religion und Glaube schon von daher nicht verdammen, weil sie faktisch einen gesundheitsfördernden Effekt zu haben scheinen. Auch wenn Omega-reiche Ernährung möglicherweise selbst nicht kausal zur Gesundung beiträgt, würde ich es dennoch beibehalten, da eine eingebildete Verbesserung eben auch eine Besserung ist.
Ich habe aufgehört, für mich alleine zu leben und angefangen, für uns alle zu leben.
Nennt mich Little!

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Beitrag Di., 24.05.2011, 14:33

Gut, wenn Ihr das nicht gesehen habt, soll er eben weiterlaufen, der Fred. Wird schon seinen Sinn nicht verfehlen, freut mich eigentlich ja auch ... Zur Sache später noch von mir.

Nico, der Grund für die versuchte Schließung war, was hier auch schon anderen aufgefallen ist: Da fast zeitgleich ein weiterer Thread zum Thema (mit meiner Einleitungsfrage als Grundidee) eröffnet wurde und zudem ein dritter wider Erwarten doch noch weiterläuft, erschien es mir somit für viele überpräsent. Wenn das nicht so ist, um so besser.

Übrigens: Ich bin ich, und ich entscheide, wie ich denke und was ich tue, und wie oft ich editiere, ist auch meine Sache. Wen das stört, der kann meine Beiträge gern links liegenlassen.

Freundlichste Grüße
Ive

Ein paar Edits einfach so, weils mir Spaß macht
Zuletzt geändert von Ive am Di., 24.05.2011, 14:40, insgesamt 3-mal geändert.

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Nico
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Beitrag Di., 24.05.2011, 14:36

Klar entscheidest das du und wenn ich etwas nicht nachvollziehen kann, heisst das noch lange nicht, dass es mich stört.

In manch anderen Foren führt allzu oftes editieren jedoch zu Verwarnungen weil es dann ( wie hier auch des öfteren) keine Nachvollziehbarkeit der Antworten gibt wenn sich das Vorposting ständig ändert.
Aber hier haben sich eh schon alle daran gewöhnt.
Zuletzt geändert von Nico am Di., 24.05.2011, 14:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag Di., 24.05.2011, 14:44

Übrigens: Was die bessere Gesundheit Gläubiger angeht, gibt es - was nicht verwundert - völlig widersprüchliche Studien, Motto: Wie die Studie ausgeht, wird von den jeweiligen Erwartungen gesteuert. Also zeige mir keine Studie, die ich nicht selbst gefälscht habe. *grins*

Ich kenne auch Gläubige, die psychisch angeschlagen sind, es aber vorher noch viel mehr waren. Ich kenne etliche, die seitdem viel gesünder geworden sind, und ich kenne welche, die seitdem sogar gestorben sind.

Ich glaube, diese Art der Betrachtung hilft uns auch nicht unbedingt weiter. Es kommt dabei ja nicht drauf an, was unser Kopf uns sagt, sondern wie es in uns tief innen ausschaut. Was eine heilsame Wirkung hat, mag für jeden anders ausschauen; ich denke aber, wer wirklich "abgeben", also vertrauen kann, für den sieht vieles in der Welt (und ggf. "hinter" der Welt) wesentlich besser aus; das versteht sich allein schon von der Logik her, da stimme ich Carö zu.

Auch die Frankl'sche Sinnfrage hat einen heilenden Einfluss; wer den Lebenssinn für sich klärt, ist ein Stück heiler, in der Tat. (Little, der Ausspruch ist aber nicht von ihm).
Zuletzt geändert von Ive am Di., 24.05.2011, 14:49, insgesamt 1-mal geändert.

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Nico
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Beitrag Di., 24.05.2011, 14:47

Wenn ich daran erinnern darf, so hast du diesen Aspekt des Glaubens in deinem Posting angesprochen und ich habe mich darauf bezogen.
Aber wenn du schnell bist kannst du es ja wege......
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