Umgang mit Beleidigungen

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yamaha1234
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Beitrag Di., 30.07.2013, 19:59

Nico hat geschrieben: Angenommen Yamaha wurde von ihrer Mutter des öfteren vorgehalten nicht reinlich genug zu sein und zuwenig auf ihre Sachen zu schauen.
Weiter angenommen Yamaha pflegt ihr Rad üblicherweise ziemlich sorgfältig aber diesmal ist sie nicht dazugekommen das Rad zu putzen.
So und jetzt macht der Opa diesen Sager !
"

jo Nico, soweit war Titus schon gestern mit ihrer "Analyse": klar, dass es eigentlich um den Opa allein nicht geht....dafür ist dieser Futzel viel zu unwichtig, zu banal, aber er steht für etwas. Das wurde angetriggert und meine Gefühle schossen hoch ....das Prinzip ist mir klar, werde ich aber inhaltlich mit meiner Thera und nicht mit dir besprechen......

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yamaha1234
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Beitrag Di., 30.07.2013, 20:01

Nico hat geschrieben:Ach er hat das gar nicht direkt zu dir gesagt sondern du hörtest es aus der Ferne wie er es zu seinem Kumpel sagte ? Er sagte also zu seinem Kumpel " schau dir die Drecksau mit dem Radl an"?

nicht aus der Ferne, ich hörte das als ich in den Laden lief....alte menschen hören wahrscheinlich nicht mehr gut, und so lästerte er in einer Lautstärke die nicht nur ich mitbekam....

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Nico
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Beitrag Di., 30.07.2013, 20:03

Aha ok, er hat also nicht dich sondern mehr oder weniger einen anonymen Halter eines verdreckten Fahrrades beleidigt.
Sorry das ich das gestern nicht mitbekommen hab.
Das wars dann für mich wohl hier.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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yamaha1234
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Beitrag Di., 30.07.2013, 20:04

Nico hat geschrieben:Eduard Zimmermann hat bei Aktenzeichen Xy immer gesagt es gibt einen gewissen Menschenschlag der vermehrt zum Opfer wird, ja der Verbrechen anzieht, weiß nicht ob sich hier jemand daran erinnern kann.
Ich glaube es gibt auch einen Typus Mensch der vermehrt Streit anzieht, früher war ich auch eher von dieser Sorte.
ich glaube nicht, dass ich "viel" Streit anziehe, allerdings bin ich auch alles andere als konfliktscheu und harmoniebedürftig......

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yamaha1234
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Beitrag Di., 30.07.2013, 20:06

Nico hat geschrieben:Aha ok, er hat also nicht dich sondern mehr oder weniger einen anonymen Halter eines verdreckten Fahrrades beleidigt.
Sorry das ich das gestern nicht mitbekommen hab.
Das wars dann für mich wohl hier.

nö, anonym war das nicht, ich habe ja neben ihm "geparkt" und er hat mich gesehen, der wusste schon ganz genau, dass das Rad mir gehört....

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stern
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Beitrag Di., 30.07.2013, 20:18

yamaha1234 hat geschrieben:alte menschen hören wahrscheinlich nicht mehr gut, und so lästerte er in einer Lautstärke die nicht nur ich mitbekam....
so war deine gute Tat vielleicht, den beiden Gesprächsstoff zu liefern .

Wie gesagt, ich bin nicht so oft mit Nico auf einer Linie (teile auch hier nicht alles... wäre auch sonst verdächtig ). Aber manche Gedankengänge sind vielleicht schon eine Ansatzpunkt (was nicht heißt, dass etwas dran sein muss!).
nö, anonym war das nicht, ich habe ja neben ihm "geparkt" und er hat mich gesehen, der wusste schon ganz genau, dass das Rad mir gehört....
Ist aber trotzdem fraglich, ob man das wirklich persönlich nehmen muss. Die beiden Opas hätte vielleicht jedes schmutzige Rad aufgepeitscht. Sagt also vielleicht eher etwas über deren Einstellungen (zur Sauberkeit von Fahrrädern) und Schlussfolgerungen aus (schmutziges Rad = Drecksau ... eine Gleichung, die man durchaus hinterfragen kann) als über deine Person.
.dafür ist dieser Futzel viel zu unwichtig, zu banal, aber er steht für etwas. Das wurde angetriggert und meine Gefühle schossen hoch
Aber dann sind die Opas evtl. nur teilweise die eigentlichen Adressaten deiner Rage? Ist es dir dann trotzdem wichtig, dass du sie damit erreichst, welche Wut/Verletzung sie in dir ausgelöst haben (obwohl ein Teil der Rage evtl. für ganz anderes steht als den Futzel, der von den Opas ausging)?
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

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Tigerkind
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Beitrag Di., 30.07.2013, 22:27

Kann sein das ich das jetzt nicht richtig verstanden haben, habe auch nicht alles gelesen.
Aber ich habe Yamaha so verstanden, das sie das Bedürfnis hat anderen Menschen mitzuteilen das es sie verletzt hat, sie aber wertschätzenden Umgang erfahren möchte und jetzt noch einen Weg sucht dies mitzuteilen in einer Form mit der sie gut leben kann.
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

-George Orwell-

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Nico
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Beitrag Mi., 31.07.2013, 05:09

yamaha1234 hat geschrieben:
ich glaube nicht, dass ich "viel" Streit anziehe, allerdings bin ich auch alles andere als konfliktscheu und harmoniebedürftig......
Ja das sind zwei Schlagworte, konfliktSCHEU und harmonieBEDÜRFTIG bin ich auch nicht, aber für mich muss halt ein Konflikt eine gewisse Qualität haben damit ich mit feuereifer darauf einsteigen kann, er muss sozusagen für mich etwas hergeben und bringen. Daher diskutiere ich auch in der Regel sehr gerne solange halbwegs vernünftige Argumente gebracht werden und Drecksau ist nun mal kein vernünftiges Argument.Bei dieser Qualität scheue ich zwar nicht den Konflikt aber er reizt mich ganz und gar nicht und daher ist es eher ein KonfliktVERZICHT.

Und harmonieBEDÜRFTIG bin ich auch nicht gerade, aber ich bin auch nicht harmonieSCHEU und daher ist es zumindest so dass ich lieber meine Ruhe habe als zu streiten, vor allem wenn es sich auf derart miesem Niveau abspielen würde und keinerlei Nutzen für mich bringen kann.Wobei da meine innere Harmonie im Vordergrund steht und nicht die mit dem Opa.

@Tigerkind
Ja damit kannst du schon richtig liegen, bloß warum legt Yamaha so großen Wert darauf von irgendeinem Allerweltsopa auf der Straße wertschätzend behandelt zu werden ?
Sie braucht nix von ihm, hat nix zu tun mit ihm, warum wertschätzt sich Yamaha nicht selbst in einem Ausmaß dass sie sich sagt: " Der kann mich mit seiner undifferenzierten Beschimpfung gar nicht erreichen, von dem lasse ich mir meinen Einkaufsbummel nicht versauen ?"
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Fouché
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Beitrag Mi., 31.07.2013, 07:04

Hab da jetzt ein bissl mitgelesen und finde das Thema irgendwie (entschuldigung) belustigend.
Beleidigungen passieren eben manchmal, manche Menschen können nicht anders, als andere abzuwerten, sie merken oft gar nicht, daß sie zu weit gehen. Ich halte es ja für ein Zeichen von Dummheit, wenn man beleidigend wird. Weil entweder ist man zu dumm um zu merken, daß man jemandem zu nahe tritt oder man merkt das wohl und macht es trotzdem, provoziert damit einen Konflikt, und das finde ich genau so dumm.

Es ist doch völlig normal, dass man sich aufregt, wenn man Opfer einer Beleidigung wird. Wenn einer behauptet, sowas ließe ihn völlig kalt und er stünde da drüber - naja, ich glaub das nicht. Er wäre vielleicht gerne so (souverän) und spielt das auch vor, aber innerlich wirds ihn schon wurmen. Wenn einer wirklich so unempfindlich wäre, würde ich mir ehrlich gesagt Sorgen um den machen - weil das hieße, dass er keinen wirklichen emotionalen Bezug zu seiner Umwelt hat und ihm die Fähigkeit zu gewissen Gefühle (Ärger, Gekränktheit) fehlt. Aber ich glaube ja wie gesagt, daß sowas nicht (oder nur ganz selten) vorkommt. Wie gesagt, die meisten tun nur so, als ständen sie drüber und machen ihren Ärger mit sich selber ab. Was ja OK ist, wenn es funktioniert.

Manchmal passieren Beleidigungen aus ganz merkwürdigen Gründen: Jemand ist genervt und aggressiv und wer ihm dann zufällig über den Weg läuft, der ist halt dran und kriegts ab.
Manchmal hat man selber so Phasen, wo einen alles und jeder beleidigt, weil man gerade sehr dünnhäutig unterwegs ist und superempfindlich reagiert. Ich denke, das ist der Threaderöffnerin passiert. Eine Sache lief schief und damit begann sie unbewußt sehr aufmerksam auf weitere schieflaufende Dinge zu achten - die dann prompt passierten.

Also ich versuche Beleidigungen immer (nach einem kurzen Anfall von Ärger) schnell zu vergessen. Je mehr man sich da in Diskussionen einlässt, umso schlimmer wird es. Sieht man ja hier am Thread, wo auch viele Bemerkungen fallen, die man als Beleidigung auslegen kann.

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Nico
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Beitrag Mi., 31.07.2013, 07:17

Fouché hat geschrieben:
Es ist doch völlig normal, dass man sich aufregt, wenn man Opfer einer Beleidigung wird. Wenn einer behauptet, sowas ließe ihn völlig kalt und er stünde da drüber - naja, ich glaub das nicht. Er wäre vielleicht gerne so (souverän) und spielt das auch vor, aber innerlich wirds ihn schon wurmen. Wenn einer wirklich so unempfindlich wäre, würde ich mir ehrlich gesagt Sorgen um den machen - weil das hieße, dass er keinen wirklichen emotionalen Bezug zu seiner Umwelt hat und ihm die Fähigkeit zu gewissen Gefühle (Ärger, Gekränktheit) fehlt. Aber ich glaube ja wie gesagt, daß sowas nicht (oder nur ganz selten) vorkommt. Wie gesagt, die meisten tun nur so, als ständen sie drüber und machen ihren Ärger mit sich selber ab. Was ja OK ist, wenn es funktioniert.

.
Normal und nicht normal, das sind halt so Kategorien die mir überhaupt nicht liegen.
Worin jedoch der fehlende emotionale Zugang zur Umwelt bestehen soll, wenn ich mir denke:" ach Mann wer weiß warum der so auszuckt ( z.B. der Opa) vielleicht hat er gröbere Sorgen oder die Hitze tut ihm nicht gut" erschließt sich mir momentan überhaupt nicht. Kannst du mir das vielleicht etwas genauer darlegen ? Ist es für dich denn keine Fähigkeit zu einem Gefühl wenn man dem Gegenüber nicht ausnahmslos die niedersten Beweggründe sondern auch einmal mildernde Umstände zugesteht ?

Wenn man deine Ausführungen auf den Punkt bringt bist du also der Meinung dass nur Choleriker authentische Menschen sind und alle besonnenen, gelassenen Menschen sind Schauspieler.
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hawi
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Beitrag Mi., 31.07.2013, 07:32

Kurz - auch für mich - mein Stand, eher fragend, hier.

Die Überschrift suggeriert was recht einfaches, fragt nach dem Umgang mit Beleidigungen. Nun auf Seite 21? Steckt doch so einiges drin!

Jemand sendet eine Botschaft. Warum? Was ist Inhalt, wer ist Empfänger, was soll die Botschaft bewirken?
Jemand empfängt die Botschaft. Soll er sie empfangen? War er selber Anlass, Grund, sollte die Botschaft ihn berühren?

Durfte, musste die Botschaft als Beleidigung beim Empfänger ankommen?

Unterstellt, Empfänger und Sender sind sich unbekannt und der Sender beabsichtigt den Empfänger zu beleidigen. Kommt so was dann immer als Beleidigung beim Empfänger an?
Muss er sich beleidigt fühlen?

Wenn der Empfänger sich beleidigt fühlt, was bedeutet das? Wie lässt sich seine Gefühlswelt genau zu diesem Zeitpunkt beschreiben?

Wie und wann wem gegenüber kann/soll/muss entsprechend der inneren Gefühlswelt agiert werden? Muss eine Botschaft an den Sender der Beleidigung gesandt werden? Notwendig/zweckmäßig/hilfreich?
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell

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Fouché
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Beitrag Mi., 31.07.2013, 07:36

Nico
Wenn Du Dich am Wort "normal" stößt, dann sage ich halt mal: Menschlich. Es ist menschlich wenn man sich ärgert, ebenso wie es menschlich ist, wenn man sich freut.
Ist es für dich denn keine Fähigkeit zu einem Gefühl wenn man dem Gegenüber nicht ausnahmslos die niedersten Beweggründe sondern auch einmal mildernde Umstände zugesteht ?


Genau das habe ich ja im darauffolgenden Absatz beschrieben. Manchmal liegt es wirklich an ganz anderen Dingen, warum man von irgendwem angegriffen wird. Manchmal ist man selber auch grad überempfindlich drauf und reagiert dementsprechend. Ich halte das für menschlich. Beleidigungen hängen viel weniger mit den handelnden Personen als mit den Situationen zusammen. Aber das heißt, daß man die Situation erstmal "intellektualisieren" "objektivieren" muß - und das schafft man oft nicht gleich, wenn man in den Emotionenen drinnen steckt.

Am besten ist es, man vergißt solche Situationen so schnell als möglich.

Naja, vom einfachen wütend und gekränkt sein zum Choleriker ist es noch ein weiter weg. Oder meinst Du, daß nur Choleriker Wut und Ärger empfinden können?

PS: Ich wollte Dir nicht zu nahe treten.
Zuletzt geändert von Fouché am Mi., 31.07.2013, 07:41, insgesamt 1-mal geändert.

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hawi
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Beitrag Mi., 31.07.2013, 07:39

yamaha1234 hat geschrieben:Ja, da sind wir wieder ruckzuck in der Wertung....was ist besser? Was ist schlechter? Ht derjenige der nicht die Wange hinhält "zu wenig" an sich gearbeitet? Usw. Usf.

Ich denke das was bei dir "funktioniert" muss nicht zwangsläufig bei jedem anderen Menschen funktionieren. Gandhi würde das akzeptieren, ohne sein Gegenüber abzuwerten
Méabh hat geschrieben:Das finde ich aber schon etwas befremdlich:
Wenn in irgend einem Thread jemand schreibt, dass er irgendwo im RealLife aggressiv geworden ist, dann hat derjenige ein Problem.

Wenn einer im RL aggressiv zu yamaha ist, dann hat yamaha das "eigentliche" Problem (im Sinne von "zieht es halt an" oder so was).
Die zwei Zitate mal, um meine Meinung, Sicht, zu formulieren, zu entwickeln.
Beleidigungen? Ein Teil all dessen, was so im Alltag drunter verstanden wird (also jetzt nicht nur bezogen auf das Beispiel hier) muss überhaupt nicht zu einem Beleidigungsopfer führen. So unschön manches auch sein mag, es gibt Alltag, der - wie ich finde - nicht verletzen muss. All das, was ich mal unter „blöde Sprüche“ fasse.
Nicht dass ich alles verharmlosen will, aber vieles, dass Menschen so von sich geben?
Grad auch über Fremde? Noch dazu, wenn sie nur über Fremde, nicht mit Fremden reden? Ich meine, wirklich persönlich gemeint ist davon vieles eher nicht. So manches sehe ich eher als Frustventil, vielleicht noch so was wie Stammtischgequatsche, allgemeines Gelästere, Tratsch. Über jemanden oder irgendwas herziehen? Gehört doch fast überall dazu, verschont auch fast niemanden.

Soll wirklich persönlich beleidigt werden? Sogar dann muss der Empfänger es für sich nicht immer als Verletzung auffassen. Manches sicherlich, aber nicht alles.
Wenn tatsächlich verletzt wurde? Zumindest im nachhinein, grad wenn so was einem häufiger passiert, wäre dann gut, jeweils rauszufinden, wo denn der wunde Punkt ist?
Wie es kommt, dass auch ohne persönliche Bindung zum Beleidiger etwas so sehr durchdringt.
Schon das bestimmt dann ja den Impuls zu reagieren. Grad wenn eher anonyme Außenwelt Anlass für eigenes Verhalten ist? Ich meine, grad dann ist der eigene Anteil an dem, was dann als Reaktion nach außen geschieht, sehr groß.

Um da niemandem eine unpassende Jacke anzuziehen, bleibe ich mal bei mir.
Über einige Monate war ich mal selber so sehr aus dem Gleichgewicht, so emotional belastet, dass auch nur kleine äußere Anlässe mich zu ziemlich aggressivem Verhalten brachten. Im Grunde staute sich im innern was, das den Weg nach außen suchte. Druck, der abgebaut werden wollte, musste. Vieles, das ich sonst nicht persönlich nehme, nahm ich dann so. Nicht nur das, ich reagierte, agierte auch recht aggressiv, wo ich sonst womöglich noch nicht mal irgendwelche Botschaften an mich bemerkt hätte. Zum Teil waren es auch gar keine an mich direkt. Dennoch nahm ich sie zu der Zeit so. Waren keine Beleidigungen, nichts, von dem ich sagen könnte, jemand verletzte mich. Eher, dass ich verletzt war, und Verhalten anderer zum Anlass nahm, etwas auszuagieren, dass ich sonst nicht, nicht ausreichend ausagieren konnte.

Passt hier vielleicht gar nicht, allenfalls begrenzt. Aber mein Beispiel.
Mein Hintergrund, der mich hier schon sehen lässt, dass da zum einen ein „Opa“ aggressiv wurde, dem Anschein nach zumindest, dass es aber halt auch yamaha drängte, aggressiv zu werden. Mehr, als nach dem hier beschriebenen eigentlich zu erwarten wäre.
Fragt sich also durchaus, ob es nicht um mehr oder was ganz anders geht, als um den Umgang mit Beleidigungen.

LG hawi
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
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Bertrand Russell

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Nico
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Beitrag Mi., 31.07.2013, 07:45

Gut dann nennen wir es menschlich.
Es ist folgend also unmenschlich wenn man sich von einer dahingeworfenen Drecksau nicht zwingend angesprochen und zutiefst verletzt fühlt ?
Es ist unmenschlich wenn man darauf nicht eingeht oder mit einem " verzeihen sie mein Herr sie verkennen mich" antwortet ?
Ist es tatsächlich ein Zeichen von Menschlichkeit wenn man mit einem "selber vi8el größere Drecksau" oder "am liebsten würde ich dich töten" reagieren muss?

Keine Sorge du trittst mir nicht zu nahe.
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Fouché
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Beitrag Mi., 31.07.2013, 08:07

Nico
menschlich bedeutet für mich scheinbar etwas ganz anderes als für Dich. Es bedeutet, daß man eine Verhaltensweise, einen Gedankengang (egal ob der positiv oder negativ ist) nachvollziehen kann, weil man ein Mensch wie alle anderen ist.
Unmenschlich hat eine ganz andere (moralisch wertende) Connotation.
Ist Dir das bewußt?

Bitte beantworte meine Frage: Sind D.M.n. nur Choleriker dazu fähig Gefühle wie Wut und Ärger zu empfinden?

Ich denke, ich bin Dir sehr wohl zu nahe getreten - sonst würdest Du nicht so vehement reagieren. Wir können diese Konfrontation gerne lassen wenn es Dir zu viel ist.

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