Gewalttätiger Bruder!

In diesem Forumsbereich können Sie sich über Schwierigkeiten austauschen, die Sie als Angehörige(r) oder Freund(in) von psychisch Erkrankten bzw. leidenden Personen konfrontiert sind.
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Ishtar
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Beitrag Do., 01.09.2011, 19:45

charlotta hat geschrieben:Ich darf noch nicht mal ansatzweise etwas Nettes über sie sagen (ja sie ist wirklich nett!), weil ich dann in den Augen meiner Mutter sofort Partei ergreife, was ich ihrer Meinugn nicht darf, ich darf nur hinter meinem Bruder stehen.
Na ja, Du würdest ja dann etwas Nettes über die Konkurrentin sagen.
Ausserdem verbietet sie Dir etwas Positives über sie zu sagen und Deinen Bruder in Frage zu stellen, weil Du ihn damit ja doch verunsichern könntest. Das geht doch nicht, deine Mutter ist doch als Siegerin schon fast am Ziel angekommen! Was Dein Bruder nur leider noch nicht geschnallt hat, ist, dass es dabei nicht um ihn geht, sondern um die Mutter. Dein Bruder wiederum stand von Anfang an zwischen zwei Stühlen und konnte diesem Druck vermutlich nicht mehr standhalten, weil der Abnabelungsprozess nie statt gefunden hat.

An deiner Stelle würde ich Deiner Mutter mal die Wahrheit ins Gesicht posaunen, aber mir kommt es vor, als hättest Du Angst davor. hey, Du bist doppelter Löwe, das kann doch nicht angehen, liebe Lotta!

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charlotta
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Beitrag Do., 01.09.2011, 20:09

Ishtar hat geschrieben: Dein Bruder wiederum stand von Anfang an zwischen zwei Stühlen und konnte diesem Druck vermutlich nicht mehr standhalten, weil der Abnabelungsprozess nie statt gefunden hat.
Genau wie sie ihn bei mir nie hat stattfinden lassen wollen, das ist Therapiethema Nummer 1 bei mir!
Ishtar hat geschrieben:An deiner Stelle würde ich Deiner Mutter mal die Wahrheit ins Gesicht posaunen, aber mir kommt es vor, als hättest Du Angst davor. hey, Du bist doppelter Löwe, das kann doch nicht angehen, liebe Lotta!
Es ist einfach so, dass sie, schon seitdem ich mich erinnern kann, total ausflippt, wenn man ihr was sagt. Sie hat es dann soweit getrieben, dass sie versucht hat, sich vor meinen Augen das Leben nehmen zu wollen, und das mehr als einmal!
Ich bin es einfach so satt, mir diesen Nervenkrieg mit ihr zu geben, weil sie einfach nur blockiert ist, und da hilft es auch nichts mehr, ihr die Wahrheit zu sagen.
Ich war als Kind immer extrem verzweifelt und bin es heute noch, wenn ich mehr mit ihr zu tun habe. Mein Therapeut meint, ich bin noch in dem kindlichen Muster von damals hängen geblieben, wenn es um Konfliktbearbeitung geht. Ich kann mit ihr einfach keine Basis finden, um über die wirklich wichtigen Dinge zu reden. Lange habe ich dazu gebraucht, dies zu akzeptieren, noch heute holt mich das Resigniertsein ein.
Ich kann wohl froh sein, dass ich doppelter Löwe bin, sonst wäre ich wahrscheinlich schon ganz kaputt, ohne irgendwelches Selbstbewusstsein und Lebensfreude.

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Ishtar
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Beitrag Do., 01.09.2011, 20:33

Liebe Charlotta,
charlotta hat geschrieben:Es ist einfach so, dass sie, schon seitdem ich mich erinnern kann, total ausflippt, wenn man ihr was sagt. Sie hat es dann soweit getrieben, dass sie versucht hat, sich vor meinen Augen das Leben nehmen zu wollen, und das mehr als einmal!
Äh okay, ich glaube Dir zweifelsohne, dass es nichts bringt mit ihr Tacheles zu reden!
Vergiss das gleich wieder!

So wie es klingt, ist der Lebensinhalt eurer Mutter - tataaa - IHR!
charlotta hat geschrieben:Mein Therapeut meint, ich bin noch in dem kindlichen Muster von damals hängen geblieben, wenn es um Konfliktbearbeitung geht.
Wie sieht die aus? Resigniertheit, wie Du schriebst?
charlotta hat geschrieben:Ich kann wohl froh sein, dass ich doppelter Löwe bin, sonst wäre ich wahrscheinlich schon ganz kaputt, ohne irgendwelches Selbstbewusstsein und Lebensfreude.
Ja, bei so einer Mutter braucht man wohl viel Selbstbewußtsein.
Dein Bruder scheint da schlechter weggekommen zu sein.
Aber vielleicht kommt er auch noch dahinter, wenn er nicht sein Leben an der Seite Deiner Mutter verbringen will.

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charlotta
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Beitrag Do., 01.09.2011, 20:46

Liebe Ishtar,

danke, dass Du Dich mit meinem Problem intensiver befasst!
Ishtar hat geschrieben:So wie es klingt, ist der Lebensinhalt eurer Mutter - tataaa - IHR!
Richtig!
Ishtar hat geschrieben:Wie sieht die aus? Resigniertheit, wie Du schriebst?
Die sieht so aus, dass ich mich so gerne mit ihr austauschen würde, wie Töchter es oft mit ihren Müttern tun, ich mit ihr schöne gemeinsame Dinge erleben kann, mich bei ihr ausweinen darf etc.
Mich macht es einfach so fertig, dass ich das bei ihr immer wieder suche und nichts als Kälte und Distanzertheit spüre. Ich renne gegen eine Wand, und ich kann mich nicht damit abfinden, dass es so ist. Ich rege mich immer und immer wieder sehr auf, im Endeffekt für nichts.
Es hat sowas von einem Tobsuchtsanfall bei einem kleinen Kind, dass dann danach vollkommen erledigt ist.

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Ishtar
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Beitrag Do., 01.09.2011, 21:11

charlotta hat geschrieben:Die sieht so aus, dass ich mich so gerne mit ihr austauschen würde, wie Töchter es oft mit ihren Müttern tun, ich mit ihr schöne gemeinsame Dinge erleben kann, mich bei ihr ausweinen darf etc.
Mich macht es einfach so fertig, dass ich das bei ihr immer wieder suche und nichts als Kälte und Distanzertheit spüre.
Du suchst noch immer das, was Du von ihr in Deiner Kindheit nicht bekommen hast.
So wie Du es geschildert hast, weißt Du aber selbst, dass Du das nicht bekommen wirst.
Leider!

Lass Dich bitte nicht unterkriegen!


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charlotta
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Beitrag Do., 01.09.2011, 21:14

Ishtar hat geschrieben:Du suchst noch immer das, was Du von ihr in Deiner Kindheit nicht bekommen hast.
So wie Du es geschildert hast, weißt Du aber selbst, dass Du das nicht bekommen wirst.
Leider!
Ja, ich weiß es, habe aber manchmal das Gefühl, es ist noch nicht so ganz tief im Bewusstsein drin!
Ishtar hat geschrieben:Lass Dich bitte nicht unterkriegen!
Dank Dir! Nein, ich bin eine Kämpferin und habe zum Glück Ziele in meinem Leben, auf die ich mich konzentriere!

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sofa-held
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Do., 01.09.2011, 21:35

Arme Charlotta,
schlimm wenn einen Mutter mit Liebesentzug droht und nur repressiv unterwegs ist. Auch ein Zeichen von Hilflosigkeit. Ist das ein Dauerzustand, oder glaubst du, dass das auch wieder einmal besser wird?

Für mich ist das auch ein Lebensthema, die richtige Nähe und Distanz zu meiner Mutter zu finden. Die kann es ja auch ordentlich und ich musste lernen, auf Distanz zu gehen. Ganz trennen mag ich mich auch nicht und sehe auch keinen Sinn drin. Dann gibt es auch wieder Phasen, wo ich relativ normal mit ihr reden kann... Es ist eher eine innere Distanz die ich gefunden habe. Aber das ist ja nur ein Schauplatz, bei dir momentan. Ich finde es toll, dass du dich für dich für deine Nichte einsetzt. Oft verliert sich eine Ehefrau eines gewalttätigen Mannes in dieser Angst, die Angst wird dann manchmal auch zur Universalausrede. "Ich kann mich nicht scheiden lassen, weil dann flippt er total aus." usw. Weiß nicht, wie das bei dieser Geschichte genau ist.

Lg+

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Galinka
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Beitrag Fr., 02.09.2011, 06:47

Na ja bei uns war es Mißbrauch, und sonst war es wohl eher diffizile emotionale Manipulation, er hat es sehr versteckt gemacht um uns alle unter Kontrolle zu halten. Komplizierte Geschichte, systematisches Zerstören von Verbindungen untereinander (Geschwister, Tante, Oma usw.) auch klein halten vom Selbstwert, sagen wir so, wir waren ziemlich gut programmiert Deshalb hat es auch ziemlich lang gedauert um ihn "Los zu werden"
Wirklich geschlagen hat er uns selten, eher so Dinge wie beissen, wir mussten ihm (obwohl er sich nicht gewaschen hatte 1 Woche!!!) die Füße massieren als wir Kinder waren, oder er machte uns lächerlich wenns ging...eher so Sachen wo man sich fragt....ist das jetzt ok? Spinn ich jetzt? Macht das nicht jeder? Egal....würde jetzt Seiten füllen

Unsere Mutter hat uns verlassen als ich 5 und meine Geschwister 4 (Zwillinge) waren, sie ist nach Australien (hat meinen Vater nicht ausgehalten)
Und unsere Steifmutter konnte nicht, die war ja selbst erst 15 als er sie kennen gelernt hat...und später als sie hätte können stand sie lieber hinter ihm

Aber deine Nichten sind noch jung und je früher umso besser, ich find gut das deine Schwägerin ihn rausgeworfen hat (wahrscheinlich hat sie das geschafft weil du ihr zeigst das sie das nicht ertragen braucht und du da hinter ihr stehst)
Ishtars Ansatz ist wirklich gut, das wär für mich auch sehr logisch, der kleine Prinz und du wahrscheinlich auch schon immer als "Nachfolgerin" deiner Mutter. Wahrscheinlich wurdest du auch ganz anders behandelt als er, hattest schon früher Aufgaben zu übernehmen, insgesamt etwas "wertloser" halt...
Das passiert leider oft, das Jungs einfach wegen der Tatsache das sie männlich sind geliebt werden, und Mädchen wegen der Dinge die sie tun (und nicht um ihrer selbst willen)

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charlotta
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Beiträge: 236

Beitrag Fr., 02.09.2011, 15:07

Lieber sofa-held,
sofa-held hat geschrieben:schlimm wenn einen Mutter mit Liebesentzug droht und nur repressiv unterwegs ist. Auch ein Zeichen von Hilflosigkeit. Ist das ein Dauerzustand, oder glaubst du, dass das auch wieder einmal besser wird?
Sie geht da einfach ganz systematisch vor, d.h., es ist ihre Masche, die immer wieder kehrt und in mir eine große Wunde hinterlassen hat, die doch immer wieder aufgeht.
sofa-held hat geschrieben:Für mich ist das auch ein Lebensthema, die richtige Nähe und Distanz zu meiner Mutter zu finden
Für mich auch, und es ist unglaublich schwer, gerade, wenn unerfüllte wünsche mit ihm Spiel sind, die man sich heimlich doch erhofft. Da passiert es schnell, wieder Nähe zuzulassen. Oft komme ich mir vor wie ein Schaf, dass wiederholte Male ins offene Messer rennt.
sofa-held hat geschrieben:Oft verliert sich eine Ehefrau eines gewalttätigen Mannes in dieser Angst, die Angst wird dann manchmal auch zur Universalausrede. "Ich kann mich nicht scheiden lassen, weil dann flippt er total aus." usw. Weiß nicht, wie das bei dieser Geschichte genau ist.
Doch, so in etwa habe ich auch den Eindruck! Aber ich bestätige meine Schwägerin einfach darin, dass es gut ist, dass sie gehandelt und die Polizei gerufen hat, dadurch ist es jetzt offiziell. Ausserdem freut es mich, dass sie es gepackt hat, ihn rauszuwerfen. Bin mal gespannt, wie das Ganze weiterverläuft.

@galinka
eine ganz schreckliche Geschichte, die Du hinter Dir hast! Es gibt nichts Schlimmeres, als von der eigenen Mutter verlassen zu werden! Du hattest ja überhaupt keine Stütze!
Galinka hat geschrieben:Komplizierte Geschichte, systematisches Zerstören von Verbindungen untereinander (Geschwister, Tante, Oma usw.) auch klein halten vom Selbstwert, sagen wir so, wir waren ziemlich gut programmiert Deshalb hat es auch ziemlich lang gedauert um ihn "Los zu werden"
Das ist so so schwer, sich aus diesen ungesunden Verstrickungen rauszulösen!

Meine Mutter kommt auch aus dem Ausland und hat sich immer mal wieder dort ohne uns abgesetzt, hat mir immer gedroht, sie haut ohne mich für immer dort ab.
Meine Kindheit war echt durchzogen von ihrem Psychoterror und Drohungen, wenn sie nicht mehr weiter wusste. Jetzt habe ich darauf keine Lust mehr (die hatte ich noch nie), ich will mich nicht mehr erpressen lassen!
Galinka hat geschrieben:Wahrscheinlich wurdest du auch ganz anders behandelt als er, hattest schon früher Aufgaben zu übernehmen, insgesamt etwas "wertloser" halt...
Auf jeden Fall!

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Galinka
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Beitrag Fr., 02.09.2011, 16:52

Mein Freund ist auch doppelter Löwe und hat auch gerade an der Mutter Beziehung zu kämpfen....sie hat sooo viel abgenommen nur wegen ihm und weil er mit mir bösen bösen Weib zusammen ist ) Da läuft das ablösen grad, sie hat ihn aúch sehr manipuliert und erpresst...zum Glück macht sie immer wieder "Fehler" die ihm helfen hinter ihre Fassade zu schauen.

Du bist auf einem super Weg, das dein Bruder ein Ablöseproblem hat ist sicher auch so, und das bei ihr einiges schief läuft auch klar, nur kannst du das für sie nicht erledigen sondern nur deine Geschichte.
Meine Eltern fehlen mir zum Beispiel überhaupt nicht mehr, hat aber lange gedauert. Zuerst war ich traurig dann zornig und jetzt wunder ich mich manchmal wie selten mir ein Gedanke an sie kommt...

Schlimm finde ich das sie in deiner Gegenwart so tut als tue sie sich was an....erstens tut sie sich nichts sondern erpresst dich damit und zweitens ist diese Form der Erpressung ganz ganz böse und extremst manipulativ.
Tut mir leid, aber ich finde du solltest dich da ganz rauslösen... In solch einer Situation wo sie dich damit bedroht sich was zu tun solltest du sagen "dann ruf ich jetzt die Polizei, es gibt Spezialisten für solche Situaionen" dich umdrehen und gehen....
Ich weiß tut mir leid das hört sich hart an, und es ist auch nicht möglich solange du noch ihre Liebe willst/brauchst, aber tut mir leid so wie du das beschreibst....ich denke nicht das du die jemals bekommen wirst.

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charlotta
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Beitrag Fr., 02.09.2011, 17:38

Galinka hat geschrieben:Schlimm finde ich das sie in deiner Gegenwart so tut als tue sie sich was an....erstens tut sie sich nichts sondern erpresst dich damit und zweitens ist diese Form der Erpressung ganz ganz böse und extremst manipulativ.
Sie hat mir angekündigt, als ich fünf Jahre alt war, dass sie sich jetzt vor den Zug werfen wird, hat den Mantel angezogen, ist fortgerannt und ich heulend hinterher! Solche Szenen hat es zuhauf gegeben. Noch heute schnürt sich mir die Kehle zu, wenn ich daran denke! Ich glaube, ich habe dadurch ein echtes Traumata. Mein Therpetu meint, ich muss versuchen, mich aus diesem GEfühl von damals rauszulösen und jetzt als Erwachsene da ran.
Mich kostet dies aber eine ganze Menge Energie. Die schlimmen Gefühle kommen immer dann hoch, wenn ich wieder Stress mit ihr hatte.
Galinka hat geschrieben:Tut mir leid, aber ich finde du solltest dich da ganz rauslösen... I
Du hast da einfach recht!
Galinka hat geschrieben:.ich denke nicht das du die jemals bekommen wirst.
Nein, ich werde es niemals mehr bekommen! Jedenfalls verurteile ich mich jetzt nicht mehr, warum ich immer nach sowas wie Ersatzeltern gesucht habe. Ich konnte niemals dazu stehen, wenn ich dachte, von XY hätte ich gerne die elterliche Zuwendung. Ich habe immer versucht, dieses Gefühl ganz schnell wegzudrücken, weil ich dachte, ich habe doch eine Mutter.
Ich werde das schon schaffen, mich von ihr ganz zu lösen, ist halt ein langer Weg. Ich vergleiche es mit einem unsportlichen Menschen, der aufeinmal einen Marathon laufen will, das geht auch erst nach langem Training und dem Ziel vor Augen.

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Galinka
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Beitrag Fr., 02.09.2011, 18:34

Ich finde du bist schon suuuuper weit! Du kannst irre stolz sein auf dich!
Das was deine mutter da getan hat ist BÖSARTIGST!!! Tut mir leid mir gehts grad voll über

Mir haben damals am meisten einige Bücher geholfen und Gespräche mit meiner Tante (die ist zufällig Lebensberaterin ) vor allem aber Bücher. Therapie hab ich leider nie gemacht weil ich immer dachte mich hat es nicht so schlimm erwischt (hatte ständig meine um 1 Jahr jüngere Schwester vor Augen mit extremsten Panikattacken, LKH Aufenthalten in der psychischen, Krebs den sie hatte)
Aber diese Bücher haben mir dann sozusagen die Augen geöffnet wie ungeliebt ich war. Aber es gibt den Vorteil das ich doch wen hatte in meiner Schwester die mich unvorbehalten liebt und ebenso meine Tante....ich habe das Gefühl du stehst da recht allein. Würd dich jetzt echt gern drücken!!
Du hättest eine Mutter haben sollen....ob du eine hast....nein
Ich auch nicht, aber ich hab mich und ich bin toll! Und du bist SUPERTOLL!!!!

(Falls es dich interessiert Bücher: Emotionale Erpressung von Susan Foreward, Wege aus der Abhängigkeit von Heinz-Peter Röhr, Maske der Niedertracht von Marie-France Hirigoyen) Seeeehr zu empfehlen!

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Galinka
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Beiträge: 27

Beitrag Fr., 02.09.2011, 18:48

Und ich habe mir auch eine zeitlang pefekte Eltern kreiert, das hat auch geholfen. Die haben ganz knuddelig ausgesehen in meinen Gedanken...war auch ne zeitlang ganz heilsam.

Ich musste bei einem anderen Beitrag von dir lachen, da beschreibst du wie zickig und trotzig du deinem Thera gegenüber bist, das hat mich ganz stark an mich erinnert In meiner jetzigen Beziehung bin ich so, ihm vetraue ich und er weiß das von mir, das ich mich das bei ihm traue weil ich ihm vertraue. Er lacht dann über mich. Er nimmt mich so wie ich bin und erpresst mich emotional überhaupt nicht. Owohl er es perfekt könnte da er durch eine seeeehr ähnliche "Schule" ging wie du und ich. Aber wir weisen uns dann immer gegenseitig darauf hin und reden viel lachen sogar oft darüber wenn wir uns gegenseitig "ertappen". Er beginnt gerade eine Therapie den Selbstwertproblemen, Misstrauen, Versagergefühlen, depressiven Verstimmungen usw. Auch ein Mutterproblem.

Eigentlich will ich nur sagen (ich quatsche immer soviel), du machst das schon und es gibt Menschen die einen vorbehaltlos lieben, ganz egal wie man ist! Du wirst es mit Sicherheit erleben!!!

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charlotta
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Beitrag Fr., 02.09.2011, 20:18

Liebe Galinka,

danke für Deine absolut tollen und sehr aufbauenden Beiträge !
Galinka hat geschrieben:Mir haben damals am meisten einige Bücher geholfen
Danke für die Büchertipps, werde sie mir mal zu Gemüte führen. Ich habe auch vorher schon Bücher dazu gelesen, dabei ging es mir dann auch gut, weil ich in aller Ruhe über meine Situation nachdenken konnte.
Meine Therapie fing ich an, nachdem ich mal eine heftigste Panikattacke hatte, da war es für mich an der Zeit, da mich nichts und niemand mehr beruhigen konnte. Ich muss sagen, ich bin glücklich darüber, diesen Schritt gegangen zu sein, da ich meinen Therapeuten einfach stützend im Rücken spüre.
Galinka hat geschrieben:Aber diese Bücher haben mir dann sozusagen die Augen geöffnet wie ungeliebt ich war.
Ich wusste das schon immer, hab es aber von meinem Therapeuten nochmal ganz arg verdeutlicht bekommen.
Galinka hat geschrieben:ich habe das Gefühl du stehst da recht allein
Dem ist so, und das macht die Sache sehr schwer. Die einzige, die mir familiär gesehen an der Seite steht ist meine Schwägerin, ihr gegenüber fühle ich mittlerweile wie zu einer Schwester. Wir stützen uns gegenseitig, sie sagt mir auch, wie wichtig ich ihr geworden bin. Naja, ganz zu schweigen von den Kids, die immer richtig vor Freude ausflippen, wenn sie mich sehen.
Galinka hat geschrieben:Würd dich jetzt echt gern drücken!!
Fühle mich von Dir gedrückt!
Galinka hat geschrieben:Du hättest eine Mutter haben sollen....ob du eine hast....nein
Nicht wirklich, eigentlich war es nie wirklich wie ein Mutter-Tochter-Verhältnis!
Galinka hat geschrieben:Und ich habe mir auch eine zeitlang pefekte Eltern kreiert, das hat auch geholfen. Die haben ganz knuddelig ausgesehen in meinen Gedanken...war auch ne zeitlang ganz heilsam.

Das mache ich heute noch! In meiner Phantasie ist auch mein Therapeut mein Vater, der für mich da ist, wenn ich ihn brauche. In meinen Phantasievorstellungen merke ich ganz stark, wie ich das mein Leben lang vermisst habe.
Galinka hat geschrieben:Ich musste bei einem anderen Beitrag von dir lachen, da beschreibst du wie zickig und trotzig du deinem Thera gegenüber bist, das hat mich ganz stark an mich erinnert
Oh ja, das kann ich werden, wie du sicher von Deinem Freund weißt, sind (Doppel) Löwen nicht gerade zurückhaltende Sternzeichen! Wie schön, dass du dies mit Deinem Partner auch leben kannst, sehr schön!
Zumal er ja eine ähnliche Problematik hat und ihr offen darüber redet.
Mein Partner (zum Glück ist er an meiner Seite) regt sich immer wieder darüber auf, wie ich mich doch immer wieder von meiner Mutter erpressen lasse.
Galinka hat geschrieben:Eigentlich will ich nur sagen (ich quatsche immer soviel), du machst das schon und es gibt Menschen die einen vorbehaltlos lieben, ganz egal wie man ist! Du wirst es mit Sicherheit erleben!!!
Ich weiß, dass es das gibt, mir sind auch meine Freunde eine große Stütze, die wirklich Partei für mich ergreifen und mich bestärken, mich abzuwenden von meiner Familie und meinen eigenen Weg zu gehen.


Widow
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 51
Beiträge: 2240

Beitrag So., 04.09.2011, 18:35

charlotta hat geschrieben: Mein Partner (zum Glück ist er an meiner Seite) regt sich immer wieder darüber auf, wie ich mich doch immer wieder von meiner Mutter erpressen lasse.
Das, liebe Charlotta, ist sehr gut! Mein Liebster hat mir auch 'endgültig die Augen geöffnet' hinsichtlich meiner Erzeugerin (samt meiner Schwester) und ihrer Manipulationsmethoden, und er war auf und an meiner Seite.
charlotta hat geschrieben: mich bestärken, mich abzuwenden von meiner Familie und meinen eigenen Weg zu gehen.
Dieses Bestärken muss den 'letzten Kick' aber vielleicht doch aus einem selbst heraus bekommen? - Dennoch vielleicht ein kleiner Mutmacher von mir:
Ich habe lange, lange gezögert (auch, weil mir das als Schwäche meinerseits erschien), den Kontakt wirklich abzubrechen.
Ich habe es jetzt getan.
Und erstmals seit vielen Jahren ist wenigstens in diesem Dschungelareal eine wunderschöne emotionale Ruhe eingekehrt, was mich überrascht hat und gut tut.
Ich weiß nicht, ob das wirklich "das Ende" meiner Familienbeziehungen ist, doch das ist letztlich gleichgültig (Leben ist nicht planbar!). Jetzt, in dieser Zeit, hier fühlt es sich gut an. (Und selbst die Karten oder Briefe, die ab und an noch kommen und die voller Boshaftigkeit und Verletzungswillen stecken, schmerzen nicht, momentan. Ihre Schreiberin tut mir ein bissl leid. Aber nur ein bissl.)

Einen lieben Gruß
von der "Entwöhnten"

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