Wann verändert sich was?

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.

Maskerade
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Beitrag Mi., 12.09.2018, 13:03

Du verwechselst da, glaube ich etwas, scars

Klar darf es einem mal nicht gut gutgehen, und man darf sich auch mal in Selbstmitleid suhlen, aber unter Krank sein und an sich arbeiten verstehe ich dann schon etwas anderes.

Zweiteres mit der Persönlichkeitsstörung, hmm, ich sehe es nicht so, dass man da eh nicht mehr rauskommt. Aber ohne aktiv zu werden und an Dir zu arbeiten, wird es wohl so sein. Du Scheinst es ja zu bevorzugen, alles, was kommt halt über Dich ergehen zu lassen. Diese Strategie, bewirkt leider das Gegenteil von dem, was Du möchtest, wenn Du es möchtest.

Und wenn Du tatsächlich eine Persönlichkeitsstörung hast, Dann gibt es nur einen konstruktiven weg. Aktiv an Dir arbeiten …


Ich habe so ein bisschen das Gefühl, dass Du Dich innerlich verweigerst. Das ist die andere Möglichkeit. Das ist ganz einfach, entweder Du machst weiter Therapie, oder Du ergibst Dich in die Krankheit. Wie Du Dich auch entscheidest, es ist DEINE Entscheidung, ganz egal, wie andere darüber denken. Nur musst Du dann auch mit den Konsequenzen leben.


Ah und noch eine andere Möglichkeit, vielleicht kommst Du zu einem späteren Zeitpunkt auf die Idee, Therapie machen zu wollen. Kannst Du natürlich auch machen, aber Aufschieben wirkt sich auf den Therapieerfolg und die Länge Therapie in Anspruch zu nehmen, nicht unbedingt positiv aus.
Liebe Grüße, Maskerade

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Atmen - Durchhalten - Sein

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Lilli81
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Beitrag Fr., 21.09.2018, 08:04

Natürlich ist es in Ordnung sich mal nicht gut zu fühlen, aber leider gibt es auch Leute, die gegen sich dem Gefühl auch hin. Die Psyche ist da leider dann auch sehr fies und gibt einem dieses Gefühl immer öfter, sodass man denkt, man müsste sich diesem Gefühl immer wieder hingeben und dann hängt man nur noch in diesen negativen Gefühlen drin, was zu einer Depression oder Frustration usw. führen kann. Versuche deine schlechten Tage zu akzeptieren Denke mir, morgen wird wieder besser.

Hänge dich auch nicht zu sehr an dem Wort Personlichkeitsstörung. Das Wort hört sich fies an, ich weiß. Das hört sich so an wie etwas, was man nun sein Leben lang haben wird, wie eine Charaktereigenschaft. Es ist auch nichts anderes als eine Krankheit, gegen die man was tun kann. Die Sache ist die zu erkennen, wann du genau das Gegenteil machst.

Nochmal zu deinen Zielen: ich meinte, was sind deine genauen Therapieziele. Was möchtest du nach der Therapie können? Was soll besser sein?

Ich weiß nicht, ob es bei der Ängstlich-vermeidenden Persönlichkeitsstörung generell so ist, dass man sich so blockiert fühlt. Ich habe diese Diagnose auch nich so lange bzw bei mir ist es auch eher nur eine Vermutung. Es fühlt sich so an als ob man an sein Unterbewusstsein nicht mehr so gut rankommt. Der Kopf in der Therapie öfter mal leer ist.

Frage deinen Therapeuten mal wie du dich aktiver in die Therapie einbringen kannst. Die meisten Menschen mit bestimmten psychischen Problemen fühlen sich nicht wirklich Erwachsen, aber sie dies positiv. Wir haben uns unsere Jugendlichkeit bewahrt. Lieber bin ich wie ein Kind als wie ein verbitterter Erwachsener, der nicht mehr lachen kann und über alles nur am meckern.

Wie sieht eigentlich deine Freizeitgestaltung aus?

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Scars
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Beitrag Sa., 22.09.2018, 09:41

Hey ihr, Danke für eure Rückmeldungen.

Ich hatte zwischenzeitlich ein riesiges Aha-Erlebnis, wo ich mich ein bisschen aus dem Mut der Verzweiflung heraus anvertraut habe und in meiner Not (hat sie gesagt) gesehen wurde (kann es immer noch nicht fassen). Mit meiner Hilflosigkeit und Überforderung, der ganzen Scham und Schuld, in welcher ich die ganze Zeit sehr stark und für mich ganz real steckte (... Opfer-Rolle...?).
Jetzt ist es "offiziell", jetzt muss ich nie wieder zu meiner Familie zurück, dort niemanden retten, mir keine gewalttätigen Menschen mehr antun... und darf da raus und für mich gerade auch will (auch der Teufelskreis aus wegbewegen -> innerlich angegriffen werden, Suizidalität etc. -> doch lieber passiv bleiben wurde (vorerst?) durchbrochen).
Ich kann es nicht besser beschreiben, aber ich wünsche jedem, das er sowas mal erleben darf!

@Maskerade: Deswegen schreibe ich in anonymen Internetforen, weil's da manchmal ein Stück "Vorarbeit" für das real life passiert. ;-)

@Lilli81: Ja, ich fühle mich mit der Diagnose halt eben auch gar nicht verstanden, aber genauso wenig mit einer BPS und den anderen Diagnosen, wahrscheinlich ist das eher das Problem.
Meinetwegen hab ich eine Persönlichkeitsstörung, aber wenn meine Therapeutin mich in einem anderen Kontext als Therapie kennengelernt hätte, hätte sie dies anders beurteilt.

LG scars!
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Nordrheiner
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Beitrag Sa., 22.09.2018, 18:52

Scars hat geschrieben: Do., 06.09.2018, 19:50 ….sondern suche - wie so oft - einfach Orientierung.
Die Suche nach Orientierung finde ich generell gut und wichtig.
Um Orientierung zu finden, ist eine Beschäftige-Dich-mal-mit-Dir-selbst-Therapie aus meiner Sicht denkbar ungeeignet. Da hätte ich den Gedanken, dass es dem Therapeuten ebenfalls an Orientierung fehlt.
Wenn der Mensch gleichgültig wird, besteht keine Hoffnung mehr, dass er das Gute wählen kann. Das Leben kann sehr schön sein. Jedoch setzt es voraus, dass wir den Sinn unseres Lebens erkennen.

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Scars
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Beitrag So., 23.09.2018, 09:30

Hm, letztlich geht es aber auch darum, Orientierung in sich selbst zu finden. Sodass man dann auch nicht jedem Hype, jedem Guru, jedem sonstwem im Außen erliegt, sondern weis, was man für sich will und braucht - und wer man sein möchte.
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Nordrheiner
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Beitrag Mo., 24.09.2018, 11:50

Teilweise stimme ich Dir, Scars, zu. Es ist sicherlich ein Zeichen von Desorientierung, wenn man "jedem Hype, Guru..." nachläuft. Jedoch Orientierung kann der Mensch nur dann in sich finden, wenn er Orientierung in sich hat.

So bekommen z.B. Kinder Orientierungshilfe von ihren Eltern. Eltern sagen ihrem Kind, was hilfreich ist, vermitteln feste Grundwerte, die den Menschen durch das Leben begleiten. Mit diesen Grundwerten im Bewusstsein lassen sich auch gute Entscheidungen treffen. Scheint eine Entscheidung attraktiv, widerspricht aber meinen Grundwerten, ist sie falsch.

Kein Vater und keine Mutter würden ihrem Kind sagen: "Suche die Grundwerte in Dir selbst."

Später, in der Schule, lehren Lehrer die Grundwerte/Grundwahrheiten z.B. der Mathematik. Kein Lehrer würde zu den Schülern sagen: "Suche die richtige Formel in Dir selbst".

Fehlt es an Grundwerten, die als Orientierungshilfe dienen können und sollen, dann braucht der Mensch den entsprechenden Lehrer.
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Scars
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Beitrag Mo., 24.09.2018, 13:17

Danke, da stimme ich dir voll und ganz zu. Und dein Beispiel trifft es tatsächlich auch ganz gut, ich fühle mich ja häufig wie ein orientierungsloses Kind. Wobei ich letztlich schon glaube, dass man sich die Werte auch selbst aneignen kann.
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Beitrag Mo., 24.09.2018, 15:59

Um sich einen Wert anzueignen, braucht es Erkenntnis. Nehmen wir z.B. Ehrlichkeit oder Fleiß. Es gibt immer noch viele Menschen, die Unehrlichkeit vorziehen, z.B. um sich so möglichen Konflikten zu entziehen oder um einen Vorteil zu erlangen und es gibt Menschen die Fleiß ablehnen, weil es so anstrengend ist. Natürlich kann man sich Werte selbst aneignen. Jedoch - was gute und tragende Werte betrifft - gelingt das vielen Menschen nicht.

Genauso kann man sich mit einem Buch selbst Mathematik oder Englisch beibringen. Aber wer macht das schon? Wem gelingt das?

Ich sehe es als gute Hilfe an, wenn Menschen auch Lehrer haben, die ihnen helfen, gute Werte des Lebens zu erkennen und zu leben.
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Lilli81
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Beitrag Di., 25.09.2018, 20:47

Was bedeutet BPS?

Also bei mir heißt es wohl auch Ängstlich vermeidende Persönlichkeitsstörung und so ähnlich wie es dir geht, ergeht es mir auch. Ich merke, wie ich unbewusst immer wieder unangenehme Themen wegschiebe. Ich möchte auch funktionieren. So läuft es aber nicht immer in der Therapie. Eine Therapie ist aufwühlend, man hat seine Höhen und Tiefen. Wahrscheinlich kontrollierst du dich zu sehr und kannst dich daher zu wenig auf die Therapie einlassen. Auch kenne ich die Leere im Kopf, Mir fallen die Themen immer zuhause ein. Ich finde immer Dinge, die wichtiger sind oder denke auch, dass manche Dinge unwichtig sind. Durch dieses Chaos weiß ich zurzeit nicht wirklich wer ich bin und fühle mich auch orientierungslos. Man muss sich mit sich selbst auseinandersetzen. Sich selbst besser kennenlernen. Ich denke, dass man vielleicht zuviel fremdgesteuert war.

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Beitrag Di., 25.09.2018, 20:49

Borderline Persönlichkeitsstörung. ;)
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Lilli81
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Beitrag Mi., 26.09.2018, 19:01

Was sind deine psychischen Ziele? Was ist zurzeit schlecht und was möchtest du verbessern? Wo hast du deine Probleme? Ich würde hier den Fokus in der Therapie draufsetzen. Dich konkreter mit dir selbst beschäftigen. Diese Dinge mit in die Therapie zu nehmen. Zur Not auch mal den Rhythmus der Therapie etwas verlängern. Statt eine Woche, alle zwei Wochen. DIr auch die Frage stellen, was tut dir gut?

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Krümmelmonster
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Beitrag Mi., 26.09.2018, 20:53

Ängstlich vermeidende Persönlichkeitsstörung
Borderline Persönlichkeitsstörung
sind doch zwei verschiedene diagnosen oder ?

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Beitrag Mi., 26.09.2018, 23:00

Scars hat geschrieben: Di., 04.09.2018, 17:37 Wie lange hat es bei euch mit Persönlichkeitsstörung + Weiterem gedauert, dass ihr angefangen habt zu merken, dass sich was zum Positiven verändert? Ihr irgendwie stabiler werdet und oder besser mit deer Welt umgehen könnt? Weniger oder besser durch Tiefs kommt? Sich irgendwas tut? Oder was hat sich so zuerst/zuletzt verändert?

Ich merke tatsächlich nur, dass die Therapie Leidensdruck auf mich selbst bezogen verursacht. Und fühle mich so orientierungslos, weil ich mich selbst so gar nicht kenne und immer weniger und überhaupt. Nicht weis was ist, nicht weis was hilft.
Wie immer verzweifelte Grüße von scars.

Nach so ca.5 Jahren vielleicht... also da habe ich es bewusst wahr genommen...

Also am Anfang wurde glaube ich der Selbsthass etwas weniger...
dadurch, dann verringerten sich auch die Dinge die ich getan habe, um mir absichtlich selbst zu schaden...
darauf aufbauend, habe ich dann einen Willen entwickelt, etwas zu tun, damit es mir besser geht...
... dann habe ich irgendwann akzeptiert, dass ich niemals ein "normaler" Mensch sein werde und es nichts bringt, einfach nur so zu tun als wäre man "normal"...
sondern, dass man eben immer wieder Abstürze hat.. aber dass man sich deshalb nicht fertig machen sollte... sondern, eben einfach immer wieder neu anfängt. Dass man eben mit den ganzen Dinge umgehen muss, sich damit auseinandersetzen muss, aktiv statt passiv sein sollte.... anstatt so zu tun als sei man "normal" bis der "große Knall" kommt, wo dann alles eskaliert...
dann konnte ich irgendwann auch eher erkennen, wie es mir gerade geht, also Emotionen besser wahrnehmen...

aber das lief alles nicht so gradlinig ab... dazwischen hatte ich immer wieder Wochen, Monate in denen es so war, so ist, als ob ich überhaupt nichts dazu gelernt habe... in denen ich wieder nicht wollte, dass es mir überhaupt besser geht usw.
Also es ist besser geworden... aber besser wie auf einem Schiff, dass zwar nicht untergeht... aber sich in so einen hohen Wellengang befindet, dass es manchmal zu kentern droht .... aber vorher bin ich selbst in diesen Wellen geschwommen... jetzt gerade hab' ich wenigstens ein Schiff :-o
"You cannot find peace by avoiding life."
Virginia Woolf

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Scars
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Beitrag Do., 27.09.2018, 13:24

Krümmelmonster hat geschrieben: Mi., 26.09.2018, 20:53 Ängstlich vermeidende Persönlichkeitsstörung
Borderline Persönlichkeitsstörung
sind doch zwei verschiedene diagnosen oder ?
Hab beide. Deckt sich mit meinem Gefühl, dass man mit mir einfach nichts anfangen kann - letztlich ist es mir auch egal. Auch wenn ich das mit das Persönlichkeitsstörung einerseits nicht so gut akzeptieren kann, hat es mich andererseits auch gefreut, weil ich mich deutlich mehr gesehen gefühlt habe, als mit "nur" einer depressiven Phase z.B.

"Wellen" Danke für deine Rückmeldung! 5 Jahre ist ja schon ein ganzer Batzen... aktuell bin ich ganz guter Dinge, weil ich doch an manchen Stellen Veränderung feststelle und glaube wirklich verstanden habe, dass ich für mich da Dinge klären und wollen muss (mal sehen wie lange diese Einstellung hält ;-) ). LG scars
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Scars
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Beitrag Do., 27.09.2018, 13:28

"Wellen", finde deine Signatur auch sehr schön und wahr.
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