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Sa., 12.10.2019, 21:01
Hallo liebes Forum,
ich bin nach Ewigkeiten mal wieder hier, weil ich mir einfach mal etwas von der Seele schreiben muss. Natürlich freue ich mich auch über eure Antworten.
Ich bin seit mehreren Jahren mit meinem Freund zusammen und im Alltag läuft auch alles wunderbar. Wir sind beide rücksichtsvolle Menschen und es läuft daher sehr harmonisch.
Ganz konkret ist es aber so, dass er mich diesen Sonntag wieder versetzt hat und mich das zusehends zermürbt. Wir führen seit zwei Jahren eine Fernbeziehung und können uns daher nur an den Wochenenden sehen. Leider ist er in der Planung von Ereignissen nicht immer besonders zuverlässig und hat auch relativ oft mal Termine, auch wenn es schon besser geworden ist. Dieses Wochenende kamen mehrere Faktoren zusammen und es ist ein wenig eskaliert. Ich bin nun wieder unsicher, ob es so weiter gehen kann.
Ganz konkret ist er dieses Wochenende auf einer Familienfeier. Wir hatten besprochen, dass wir uns Sonntag Abend sehen würden, daher bin ich auch über das WE zu unserem gemeinsamen Heimatort gefahren und sitze nun in meiner Wohnung. Wir haben uns Donnerstag Abend noch gesehen bevor er Freitags losfahren würde und als wir Abends im Bett lagen stellte sich plötzlich zufällig im Gespräch heraus, dass er plant am Sonntag direkt von der Familie zu einem Ort zu fahren, an dem er am Montag einen Termin hat. Ich bin aus allen Wolken gefallen und war ziemlich schockiert, weil ich ja extra hergefahren war und mich auch sehr auf ihn gefreut hatte - was möglicherweise ein Teil des Problems ist. Mir geht es nicht besonders gut, was er weiß, womit ich ihn aber als solches nicht hineinziehe, und er ist immer mein kleiner Lichtblick. Die ganze Woche habe ich "durchgehalten" und mich auf ihn gefreut und dann das. Ich war sehr erschüttert und habe sogar geweint, er konnte sich nicht so wirklich daran erinnern, dass wir uns Sonntag Abend sehen wollten und brachte teilweise ganz zusammenhangslose Argumente. Dann ist er irgendwann eingeschlafen, hat aber wie sich herausstellte mitbekommen, dass ich die halbe Nacht wach war. Das fand ich obendrauf besonders schlimm. Ich weiß nicht, ob ich, die ich sonst immer eher "stark" bin, da zu kitschig bin, aber ich hätte mir gewünscht, dass er irgendwie auf mich eingeht. Dass er mich wenn es schon schief geht mit der Planung und sich auch nicht ändern lässt, vielleicht wenigstens versucht zu trösten und noch etwas für mich da ist, als einfach einzuschlafen. Das hat mich in dem Moment noch zusätzlich verletzt und eine ganze Lawine an Gefühlen und Zweifeln losgetreten, sodass ich auch den ganzen Morgen noch geweint habe. Er hat das weitestgehend einfach hingenommen und seine Sachen gepackt. Ich habe noch ein Geschenk welches er schenken wollte für ihn eingepackt und ihn schließlich zum Bahnhof gefahren. Im Auto haben wir noch kurz gesprochen, aber es fiel mir auch schwer zu erklären was los ist, weil es mittlerweile so viel war. Einerseits die Enttäuschung, andererseits dann sein Umgang mit meiner Enttäuschung, und dann sein Umgang mit mir, der es dadurch jetzt wirklich richtig schlecht ging.
Ich bin sonst nie so und ich muss ehrlich sagen, wenn er so drauf gewesen wäre wie ich, ich wäre wohl in diesem Moment nicht gefahren, auch wenn mein Bahnticket dann zunächst verfallen wäre. (Ich glaube sogar, es wäre in seinem Fall nur die Reservierung gewesen....) Aber offensichtlich bin ich da auch extrem. Ich habe ihm das im Auto dann auch so gesagt und er meinte er würde versuchen am Sonntag noch vorbei zu kommen, könne es aber nicht versprechen. Jetzt hat er mir gerade geschrieben, dass die Feier am Sonntag bis 1800 dauern soll. Er hat dazu nichts konkretes gesagt, aber ich denke nicht, dass wir uns noch sehen, denn er hätte mehrere Stunden Bahnfahrt und wäre erst Nachts da. Sinnlos.
Es folgt Teil II
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Assassin am Sa., 12.10.2019, 21:28, insgesamt 1-mal geändert.
in war there is poetry, in death release