Starke Verliebtheit in Therapeuten

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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saffiatou
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Beitrag So., 04.07.2021, 12:15

metropolis hat geschrieben: So., 04.07.2021, 12:14 Aber eine sehr kluge Frau schrieb mir kürzlich sinngemäß, einen guten Freund kann man überall finden, einen guten Therapeuten nicht. Wenn man den richtigen Therapeuten gefunden hat, ist das sehr kostbar. Bin mir noch nicht sicher, wie das bei deinem ist.
Danke, für dieses so wichtige Zitat, Metropolis!
never know better than the natives. Kofi Annan

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Beitrag So., 04.07.2021, 12:45

saffiatou hat geschrieben: So., 04.07.2021, 11:50
Alleine diese Berührungen, finde ich schon überschreitend.

Was ist Dir wichtig? eine richtig gute Therapie (so daß es Dir besser geht und Du besser im Leben klarkommst) oder eine Freundschaft (mitjemanden den Du gar nicht kennst, denn Du kennst nur den Therapeuten)?
Also nach 4 Jahren bei ihm und 2 bei einer anderen plus Klinikaufenthalt denke ich langsam, dass die Therapien am Ende sind. Tatsächlich wäre mir die Freundschaft mehr wert...

Warum findest du Berührungen überschreitend? Ist eine tröstende Umarmung nicht okay? Oder meine Hand zu nehmen oder sowas?

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Beitrag So., 04.07.2021, 12:54

metropolis hat geschrieben: So., 04.07.2021, 11:51
Ich würde trotzdem probieren, die Themen, die dir wichtig sind, selbst anzusprechen und nicht darauf zu warten, dass er es tut.

Wenn er mit diesen Themen nicht gut umgehen kann und Spielchen mit dir treibt (wie private Gespräche, zufällige Berührungen und ständige Feel-Good-Stimmung mit Flirten (?), würde ich tatsächlich jemand anderes suchen.

Ich dachte nur, eine Klärung und offenes Ansprechen könnte helfen, damit ihr endlich an den Themen arbeiten könnt, die dich belasten.
Ich habe gerade nochmal so einige Stunden in Gedanken auf mich wirken lassen und habe festgestellt, dass die Stimmung irgendwie von versucht nüchtern zu sexueller Spannung reicht. Ob das immer nur von mir aus geht ist aber auch fraglich. Oft gehe ich nüchtern und niedergeschlagen rein und komme energiegeladen und verliebt mit Lust auf Sex wieder raus. Kann das wirklich nur von mir alleine kommen oder ist da evtl auch eine Gegenübertragung im Spiel?

Und was das Flirten (?) angeht. Wäre das erlaubt? Ich bekomme manchmal auch komplimente von ihm. Sowas wie ich würde irgendwie so strahlen, oder das Kleid das ich da tragen würde sieht gut aus oder das ich so ein nettes lächeln hätte. Wie soll ich das alles einordnen? Es ist wirklich verwirrend :(

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amarok
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Beitrag So., 04.07.2021, 13:19

Diese Komplimente von ihm gehen meiner Ansicht nach zu weit. Vorallem weil Du ihm bereits gesagt hast, dass Du ihn sehr magst. Da muss er sich zurück halten, sehr sogar, denn es geht ja u.a. bei Dir ja um sexuelle Gewalt. Er trägt die Verantwortung und das tut er in diesem Fall nicht.

Ist er eigentlich ein Psychiater oder ein Psychotherapeut? Denn Psychotherapeuten haben eine eigene jahrelange Therapie hinter sich, genau um eigene Probleme zu erkennen und aufzulösen.
:-) bleib bei Dir :cool:

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Beitrag So., 04.07.2021, 13:27

amarok hat geschrieben: So., 04.07.2021, 13:19 Diese Komplimente von ihm gehen meiner Ansicht nach zu weit. Vorallem weil Du ihm bereits gesagt hast, dass Du ihn sehr magst. Da muss er sich zurück halten, sehr sogar, denn es geht ja u.a. bei Dir ja um sexuelle Gewalt. Er trägt die Verantwortung und das tut er in diesem Fall nicht.

Ist er eigentlich ein Psychiater oder ein Psychotherapeut? Denn Psychotherapeuten haben eine eigene jahrelange Therapie hinter sich, genau um eigene Probleme zu erkennen und aufzulösen.
Er ist beides. Also er macht halb halb. Patienten, die zur Therapie kommen und welche, die nur für Medikamente kommen und woanders in Therapie sind. Eine Therapieausbildung hat er jedenfalls. Das habe ich ihn mal gefragt, weil ich dachte als Facharzt bekommt man das quasi gratis. Er leitet auch Supervisionen an oder wie das heißt.

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amarok
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Beitrag So., 04.07.2021, 13:44

Tönt für mich wie nach "nur" einem Psychiater, der zuerst eine Medizinstudium und dann eine Therapieausbildung angehängt hat. Ich glaube nicht, dass diese eine eigene Therapie durchgemacht haben. Sorry, ich weiss, dass ich ein Vorurteil über Psychiater habe und dass es bestimmt sehr gute Therapeuten darunter gibt. Aber eine Freundin von mir war bei einem Psychiater, der mehr oder weniger nur Medikamente verschrieben hat und sonst nur immer auf den gleichen Themen geblieben ist. Und meine Mutter hatte auch einen Psychiater. Sie ging nur hin, weil sie die Antidepressiva wollte. Und sonst haben sie nur über die Tage zwischen den Sitzungen gesprochen, was da so gelaufen ist. Also es ist nie tiefer gegangen, nur immer oberflächlicher Smalltalk. Gut sie wollte auch nie tiefer gehen, deshalb habe ich denn Sinn dieser Therapie nie verstanden. Ich weiss das, weil ich etwas an 6 Sitzungen mit dabei war. Als das mein Therapeut hörte, wurde es echt wütend auf den Psychiater, denn das geht gar nicht! Vielleicht 1-2 mal, aber sonst geht mich das nichts an. Mir war es auch nie wohl dabei, hatte aber damals noch keinen Mut nein zu sagen.
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amarok
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Beitrag So., 04.07.2021, 13:56

Manchmal sagt man ja auch; Zeit bringt Rat. Vielleicht brauchst Du einfach noch etwas mehr Zeit, um eine Entscheidung zu treffen. Du hast jetzt viele Meinungen gelesen. Beobachte einfach weiterhin wie es Dir in der Stunde geht und er sich verhält. Sind es noch die gleichen Eindrücke oder hat sich seit diesem Wochenende etwas in Dir verändert? Irgendwann kommt evtl. ein kleines "Stopp" raus... oder "es ist für mich nicht mehr ganz stimmig".... oder irgend was, und Dir wird Stück für Stück klarer, was Du willst oder eben nicht willst. Ich hoffe es so sehr für Dich, dass wieder etwas mehr Ruhe einkehrt.
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Fairness
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Beitrag So., 04.07.2021, 16:12

Liebe NoLimits,
NoLimits hat geschrieben: Sa., 03.07.2021, 09:40 Ich genieße die Zeit mit ihm sehr und doch sitze ich jetzt hier und heule, weil ich Angst habe das es zuende geht.
als du nun merkst, dass du dir echte Beziehungen wünschst, macht dir der obige Gedanke weiterhin solche Angst? Ein Ende von etwas, kann auch ein Neuanfang von etwas Schönem sein...

Diese Liebe, welche Patienten in der Therapie erleben, könnte man als echt und gleichzeitig auch symbolisch bezeichnen... symbolisch deswegen, weil du einen Mann kennenlernen könntest, welcher kein Therapeut ist und keine eigene Familie hat, sondern frei ist und mit welchem du das, was du dir wünschst und erhoffst, auch leben könntest.

NoLimits hat geschrieben: Sa., 03.07.2021, 09:40 Anfangs fiel es mir sehr schwer mich zu öffnen. Mittlerweile klappt das echt gut. Angefangen hat es damit, dass ich ihm gefallen wollte. Ich zog mich extra immer schön an an diesem Tag und machte meine Haare zurecht, so dass ich möglichst attraktiv auf ihn wirke und ich ihm vielleicht gefalle.
Ist das auch weiterhin so, dass du dich für deinen Therapeuten schick machen brauchst? Glaubst du, dass du auch dann liebenswert bleiben würdest, wenn du ohne die Vorbereitung und extra schicke Kleidung hingehen würdest? (Als ein paar Gedankenanstöße...)
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metropolis
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Beitrag So., 04.07.2021, 16:25

NoLimits hat geschrieben: So., 04.07.2021, 12:54 Kann das wirklich nur von mir alleine kommen oder ist da evtl auch eine Gegenübertragung im Spiel?
Das weiß hier niemand, weil wir nicht in euren Sitzungen dabei sind. Beides ist möglich. Dass es nur auf deiner Seite diese starken Gefühle da sind. Es ist aber auch gut möglich, dass deine Gefühle durch eine ausagierte Übertragung des Therapeuten befeuert werden.
Wäre das erlaubt? Ich bekomme manchmal auch komplimente von ihm. Sowas wie ich würde irgendwie so strahlen, oder das Kleid das ich da tragen würde sieht gut aus oder das ich so ein nettes lächeln hätte. Wie soll ich das alles einordnen? Es ist wirklich verwirrend :(
Nein, das ist aus meiner Sicht nicht in Ordnung. Das sieht man an deiner Reaktion. Du bist nicht gestärkt in deinem Selbstbewusstsein und deine Heilung wird nicht gefördert. Sondern du bist verwirrt, du entwickelst eine ungesunde Abhängigkeit und falsche Erwartungen und möchtest die Therapie abbrechen.
NoLimits hat geschrieben: So., 04.07.2021, 12:45
Warum findest du Berührungen überschreitend? Ist eine tröstende Umarmung nicht okay? Oder meine Hand zu nehmen oder sowas?
Nein, das ist nicht ok. Es sei denn, dein Therapeut ist für Verfahren ausgebildet, die den Körper und Berührungen einbeziehen. Und es müsste vorher ausführlich besprochen werden. Vor allem bei Patienten, die Missbauch oder sexuelle Gewalt erfahren haben, was ja massive Grenzüberschreitungen sind. In meiner Therapie wurde genau mit der Begründung eine Umarmung vom Therapeuten abgelehnt. Es ist vor dem Hintergrund von Missbrauchserfahrungen und sozialen Defiziten nicht angebracht.

Wie gesagt, man sieht an dir, dass es dir nicht hilft, sondern dein Problem aufrecht erhält: massive Verlustängste, fehlendes Vertrauen, Abhängigkeit, dann Rückzug und Flucht.

Glaub mir, ich kann dich gut verstehen. Ich hatte auch sehr intensiv empfunden damals und ich wollte unbedingt erfahren, ob er das Gleiche empfindet. Wenn er mich doch wenigstens umarmen würde, da ist doch nichts dabei. Ich konnte das alles nicht vollends durchschauen, weil die Gefühle so stark waren. Hätte mein Therapeut nicht einen kühlen Kopf bewahrt, er hätte alles mit mir machen dürfen. Will mir gar nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn ich an den falschen geraten wäre.
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

Theodor Storm

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ExtraordinaryGirl
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Beitrag So., 04.07.2021, 18:12

Vielleicht ist an der Kritik am Therapeuten auch etwas dran.

Für mich liest es sich, als würde der Großteil der Sitzungen für Smalltalk draufgehen.

Wer hat eigentlich damit angefangen, NoLimits? Du? Dann denkt er vielleicht, du bräuchtest keine Hilfe. Dann würde ich an seiner Stelle aber auch die Therapie in Frage stellen.

Für mich ist Smalltalk oft ein Weg, mit jemandem warm zu werden, bevor es dann in die Vollen geht.

Nur braucht es dazu auch jemanden, der mitmacht und seinerseits persönliche Informationen preisgibt.

Ich bin kein unbeschriebenes Blatt, was persönliche Beziehungen zu Therapeuten angeht, aber niemand hat je aus dem Nähkästchen geplaudert.

Das verstehe ich auch. Ich trenne Job und privat, vielleicht aufgrund meiner Kindheit härter als viele andere. Aber gerade wenn ein Job, wie der eines Therapeuten oder einer Therapeutin, fordert, dass man so viel für andere gibt, braucht man doch auch einen Rückzugsraum, um seine Batterien aufzuladen.
"Charakter zeigt sich in der Krise."

(Helmut Schmidt)

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münchnerkindl
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Beitrag So., 04.07.2021, 21:47

NoLimits hat geschrieben: So., 04.07.2021, 12:54 Und was das Flirten (?) angeht. Wäre das erlaubt? Ich bekomme manchmal auch komplimente von ihm. Sowas wie ich würde irgendwie so strahlen, oder das Kleid das ich da tragen würde sieht gut aus oder das ich so ein nettes lächeln hätte. Wie soll ich das alles einordnen? Es ist wirklich verwirrend :(

Tja, der Kommentar über das Kleid das dir steht könnte komplett therapeutisch korrekt und wertvoll sein. Könnte aber auch nicht sein. Das kann echt beides sein.

Aber ganz ehrlich, ich würde mir eine Frau suchen, wo sowas nicht zum Dauerthema wird.

Verliebtheit in unerreichbare Männer und Verliebtheit in Autoritätsfiguren. Das erstere, ich würde sagen, weil es ungefährlich ist, weil klar ist da wird nix draus ist das so attraktiv. Das ist ähnlich wie einen Popstar anhimmeln.

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Beitrag Di., 06.07.2021, 07:04

NoLimits hat geschrieben: So., 04.07.2021, 11:12 Nein wir arbeiten nicht an diesen Themen. Er spricht von sich aus auch nie etwas an, wenn ihm etwas auffällt. Eins meiner Probleme fing er auch mal an persönlich zu nehmen. Wir lachen eigentlich viel fast die ganze Stunde. Am Ende traue ich mich dann endlich mal noch das zu sagen was mich momentan belastet und dann winke ich ab, weil ich es dann trotzdem nicht schaffe darüber zu reden und für ihn ist es in Ordnung. So geht das schon seit 2 Jahren.

Ich bin eigentlich in Therapie gegangen, weil ich mir selbst zu viel Druck gemacht habe und im Burnout geendet bin. Dann kam raus, dass ich das getan habe, weil ich geflüchtet bin in Arbeit wegen der sexuellen Gewalt. Das Thema haben wir nie besprochen. Also das Trauma. Ich kanns nicht.
Wenn du das jetzt mal betrachtest, seit Anfang der Therapie, kannst du dir ja die Frage stellen:
Wegen welcher Probleme/Symptome bin ich in Therapie gegangen und welche haben sich gebessert oder sind verschwunden? Kann ich jetzt mit bestimmten Themen/Situationen/Beziehungen besser umgehen?
Habe ich das Gefühl, ich hab mich weiterentwickelt?

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MissingBonny
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Beitrag Di., 06.07.2021, 07:10

münchnerkindl hat geschrieben: So., 04.07.2021, 21:47
Tja, der Kommentar über das Kleid das dir steht könnte komplett therapeutisch korrekt und wertvoll sein. Könnte aber auch nicht sein. Das kann echt beides sein.

Münchnerkindl, unter welchen Umständen könntest du dir das therapeutisch korrekt vorstellen? Mir fällt da spontan keine Situation ein, in der ich das nicht unangebracht oder "grenzüberschreitend" finden würde. Ist aber vllt auch nur meine persönliche Mening. ::?

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Beitrag Di., 06.07.2021, 08:29

Ja, wenn ein Therapeut solche Komplimente macht, kann das dazu führen, dass die Klientin versucht, ihm noch mehr zu gefallen. Überlegt, was sie anziehen kann.
Und es löst natürlich Hoffnung aus, wenn der Therapeut solche Komplimente macht: Gefalle ich ihm? Ist das mehr als nur professioneller Kontakt?
Gerade bei einer Klientin die ihm schon gesagt hat, dass sie sich zu ihm hingezogen fühlt, würde ich als Therapeut sowas vermeiden.

Denn es soll ja darum gehen, dass die Patientin lernt, ihre Schwierigkeiten zu bewältigen.
Ich könnte mir das als therapeutische Intervention vorstellen, wenn es z.B. in der Therapie darum ging, dass die Patientin sagt, sie vernachlässigt ihr Äusseres seit sie depressiv ist und darüber eigentlich traurig ist und der Therapeut sie ermutigt, doch liebevoll mit sich umzugehen, sich zu pflegen.
Und dann kommt sie auf einmal mit einem Kleid zur Stunde, sichtlich zurecht gemacht und der Therapeut zeigt ihr damit, dass er das wahrnimmt, freut sich mit ihr.

Oder wenn sich die Klientin bisher nicht getraut hat, ihre Weiblichkeit zu zeigen, weil ihr immer eingeredet wurde, sie sei hässlich. Und der Therapeut bestärkt sie in ihrem Selbstvertrauen, sodass sie anfängt, Freude daran zu haben, sich hübsch zu machen und dann kommt sie mit einem Kleid zur Stunde und sein Kompliment ist dann eine korrigierende Beziehungserfahrung weil sie erlebt, nicht mehr für ihr Äusseres abgewertet zu werden.
Dann hätte das Kompliment einen direkten Bezug zur therapeutischen Arbeit.

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 06.07.2021, 18:01

MissingBonny hat geschrieben: Di., 06.07.2021, 07:10
Münchnerkindl, unter welchen Umständen könntest du dir das therapeutisch korrekt vorstellen? Mir fällt da spontan keine Situation ein, in der ich das nicht unangebracht oder "grenzüberschreitend" finden würde. Ist aber vllt auch nur meine persönliche Mening. ::?

Naja, wenn eine Klientin zB Schuldgefühle bekomme wenn sie Selbstfürsorge betreibt und sich hübsch anzieht, dann wäre es schon gut wenn der Therapeut Feedback gibt dass die Klientin in dem hübschen Kleid gut aussieht.

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