Diagnostik, Diagnose und passende Therapie

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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chrysokoll
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Beitrag So., 03.09.2023, 18:11

Montana hat geschrieben: So., 03.09.2023, 18:08
Das wäre sogar ziemlich bescheuert. Denn frühere Erfahrungen nimmt man ja in eine neue Therapie mit. Als mein Therapeut erfahren hat, warum ich ständig Angst hatte, er könne die Therapie abbrechen, hatte er Verständnis dafür und hat aufgehört zu betonen, dass er doch dafür nie Anlass gegeben hatte.
eben
Und wenn ich eine bestimmte Diagnose habe, was hilft es dann wenn ich die verschweige?
Dann kommt der Therapeut nach zehn oder zwanzig Stunden drauf oder vermutet es oder diagnostiziert es. Und dann ist es genau die Störung mit der er nicht arbeiten kann oder mag. Ja super. Was hab ich denn dann gewonnen?

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candle.
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Beitrag So., 03.09.2023, 18:12

LovisTochter hat geschrieben: So., 03.09.2023, 18:08 Warum sollte man das denn tun? Also die Diagnose offenlegen im Job?
Käm für mich niemals in Frage.
Und wie kommst du dann jahrelang durch den Job, wenn es keiner erfährt?

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chrysokoll
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Beitrag So., 03.09.2023, 18:16

candle. hat geschrieben: So., 03.09.2023, 18:12 Und wie kommst du dann jahrelang durch den Job, wenn es keiner erfährt?
Das versteh ich nicht. WAS konkret sollte denn im Job jemand erfahren und warum?
Hindert dich die psychische Erkrankung so sehr an der Arbeit dass es nötig wird andere einzuweihen? Hast du solche Ausfallzeiten? Eine Schwerbehinderung dadurch?
Ich kann mir wirklich keine Situation vorstellen in der ich einen Arbeitgeber einweihen würde

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LovisTochter
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Beitrag So., 03.09.2023, 18:17

candle. hat geschrieben: So., 03.09.2023, 18:12 Und wie kommst du dann jahrelang durch den Job, wenn es keiner erfährt?
Sorry, aber ich versteh die Frage nicht.
Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun?
Also, wieso sollte ich nur jahrelang durch den Job kommen, wenn ich meine Diagnose offenlege?

Ich arbeite im öffentlichen Dienst, hab meine Schwerbehinderung angegeben und auch bekanntegegeben, dass ich eine teilw. EMRente beziehe. Aber selbst in dem Zusammenhang spielt doch die Diagnose keine Rolle und muss natürlich auch nicht angegeben werden.
Zuletzt geändert von LovisTochter am So., 03.09.2023, 18:20, insgesamt 1-mal geändert.
Wer nicht auf seine Weise denkt, denkt überhaupt nicht. (Oscar Wilde)

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candle.
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Beitrag So., 03.09.2023, 18:18

Ich fühle mich permanent mißverstanden.
chrysokoll hat geschrieben: So., 03.09.2023, 18:11
Und wenn ich eine bestimmte Diagnose habe, was hilft es dann wenn ich die verschweige?
Vielleicht hätte ich es noch expliziter schreiben sollen. Beim Erstkontakt würde ich das nicht sagen/ schreiben und wenn man face to face sitzt, ist alles wieder anders und man kann die Diagnose samt Therapiekarriere dann im Gespräch anmerken. An ein grundsätzliches Verschweigen habe ich dabei gar nicht gedacht.

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chrysokoll
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Beitrag So., 03.09.2023, 18:21

candle. hat geschrieben: So., 03.09.2023, 18:18
Vielleicht hätte ich es noch expliziter schreiben sollen. Beim Erstkontakt würde ich das nicht sagen/ schreiben
hm, also Erstkontakte kenne ich nur als ganz kurze Telefonate. Wo ich eben sagte dass ich auf der Suche nach Therapie bin und ob ein Platz frei ist. Meist ist ja keiner frei und das Gespräch endet damit schon.

Beim ersten Kennenlernen würde ich aber die Karten auf den Tisch legen, und das meinst du ja offenbar auch.

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candle.
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Beitrag So., 03.09.2023, 18:22

LovisTochter hat geschrieben: So., 03.09.2023, 18:17 Sorry, aber ich versteh die Frage nicht.
Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun?
Also, wieso sollte ich nur jahrelang durch den Job kommen, wenn ich meine Diagnose offenlege?
Ich meine man kann sich nicht komplett verstecken auf Arbeit, wenn man mit Kollegen befreundet ist, wegen Krankheit ausfällt oder schlecht aussehend im Raume sitzt... da sickert immer irgendwas durch. Und schwupps, bist du nicht mehr geeignet...

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Shukria
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Beitrag So., 03.09.2023, 18:28

Und schwups bist du nicht mehr geeignet…

Genau darum geht es doch, das diese Stigmatisierung und diskriminierung abgebaut wird in der Arbeitswelt.

Viele legen zu Recht ihre Erkrankung aus eben diesem Grund nicht offen und kommen da gut @durch“
Der Arbeitgeber hat kein Recht auf das Wissen darum.

Aber wenn was aufkommt dann ist eine nicht sichtbare Behinderung genauso wenig ein Kündigungsgrund wie eine sichtbare Behinderund und ich würde muecdiese Diskriminierung aufgrund der Erkrankung verbitten und das auch so direkt aussprechen wenn nur da jemand blöde käme.

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Scars
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Beitrag So., 03.09.2023, 18:28

candle. hat geschrieben: So., 03.09.2023, 17:54
Scars hat geschrieben: So., 03.09.2023, 17:39 Again: Aufklärung, Entstigmatisierung, nicht alle über einen Kamm scheren… :kopfschuettel:
Das schreibst du so einfach, aber da fehlt es mir an Inhalt. Aufklärung im Großraumbüro wie man mit den Leuten zurecht kommt? Wie wo was?
Überall dort wo Informationen verbreitet werden? Ich verstehe deine Frage nicht. Wenn du mit den Leuten nicht zurecht kommst, liegt das an dir und den Leuten. Wissen schützt ja nicht vor Konflikten aber vor Vorurteilen und Stigmatisierung?
candle. hat geschrieben: So., 03.09.2023, 17:54 So wie du schreibst, Scars, brauchen wir eigentlich gar keine Diagnose Schubladen. ;)
Das war mir klar, dass du das jetzt schlussfolgerst. Wieso sollte Vielfalt die Notwendigkeit einer Diagnose in Frage stellen? Von den 256 Arten Borderline ist jede Art Borderline ist gleich eine Abweichung der gesunden Psyche mit womöglich hohem Leidensdruck. Nur „den einen typischen“ meist negativ behafteten Borderliner gibt es halt nicht.
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chrysokoll
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Beitrag So., 03.09.2023, 18:31

Scars hat geschrieben: So., 03.09.2023, 18:28 Das war mir klar, dass du das jetzt schlussfolgerst. Wieso sollte Vielfalt die Notwendigkeit einer Diagnose in Frage stellen? Von den 256 Arten Borderline ist jede Art Borderline ist gleich eine Abweichung der gesunden Psyche mit womöglich hohem Leidensdruck. Nur „den einen typischen“ meist negativ behafteten Borderliner gibt es halt nicht.
es gibt ja auch dutzende Formen und Unterformen und Ursachen von z.B. Bluthochdruck
Trotzdem stellt niemand in Frage dass es sinnvoll ist das zu diagnostizieren, zu benennen und korrekt zu behandeln

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LovisTochter
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Beitrag So., 03.09.2023, 18:32

candle. hat geschrieben: So., 03.09.2023, 18:22 Ich meine man kann sich nicht komplett verstecken auf Arbeit, wenn man mit Kollegen befreundet ist, wegen Krankheit ausfällt oder schlecht aussehend im Raume sitzt... da sickert immer irgendwas durch. Und schwupps, bist du nicht mehr geeignet...
Selbst meine Freunde kennen meine Diagnose nicht. Wozu auch?
Dementsprechend natürlich auch meine Kollegen nicht.
Ich habe den Job gerade erste gewechselt und die Schwerbehinderung direkt mit den Bewerbungsunterlagen eingereicht. Die wussten also von vorneherein was Phase ist.
Ich kapiere halt noch immer nicht, warum ich/man seine Diagnose nennen sollte/müsste.

Ich war mehrfach in Kliniken und dafür natürlich krankgeschrieben. Aber auch da kam ich nie in die Verlegenheit Diagnosen zu nennen. Das ich in psychotherapeutischer Behandlung war, daraus habe ich nie einen Hehl gemacht. Dafür schäme ich mich nicht und im Weg gestanden hat mir die diesbezügliche Ehrlichkeit noch nie. Selbst mein Chef ist in psychotherapeutischer Behandlung und..... er ist mein Chef.
Kann man also so pauschal auch nicht sagen, dass Offenheit bzgl Behandlungen immer Schwierigkeiten beim Erklimmen der Karriereleiter bedeutet.
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Arakakadu
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Beitrag So., 03.09.2023, 18:50

candle. hat geschrieben: So., 03.09.2023, 18:05
Arakakadu hat geschrieben: So., 03.09.2023, 17:37 Candle darf ich fragen, wieso du Angst um deinen Arbeitsplatz bzgl Borderline hast?
Erstmal bin ich nie mit Borderline diagnostiziert worden, sondern mit Depressionen. Und wenn man dann in einem Großkonzern arbeitet, kann die Offenlegung einer Diagnose einem den Weg auf der Karriereleiter versperren.

candle
Ja verstehe ich schon, aber wozu sollte man die Diagnose dem Arbeitgeber offenlegen. Das macht ja niemand

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candle.
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Beitrag So., 03.09.2023, 18:51

Scars hat geschrieben: So., 03.09.2023, 18:28 256 Arten Borderline
Gibt es eine Seite wo ich die lesen kann?

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candle.
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Beitrag So., 03.09.2023, 18:59

Leute, vor 25 Jahren sah das alles noch anders aus.

Schwerbehinderung habe ich bis heute nicht auch wenn mir die EUTB dazu geraten hat das zu beantragen, weil es einfach keiner machen will, warum auch immer.

candle
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Scars
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Beitrag So., 03.09.2023, 19:01

candle. hat geschrieben: So., 03.09.2023, 18:51
Scars hat geschrieben: So., 03.09.2023, 18:28 256 Arten Borderline
Gibt es eine Seite wo ich die lesen kann?
Nein, weil sich die Kombinationen einfach nur rein rechnerisch aus den Diagnosekriterien ergeben.
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