Offene Beziehung?!

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vienna
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Beitrag Do., 17.01.2008, 15:09

liebes irrlicht,

schön, dass du dich an unserer diskussion beteiligst!

in einem früheren posting habe ich die these aufgestellt, dass menschen, die exklusivität in ihrer beziehung suchen vorrangig geliebt werden wollen. härter ausgedrückt, sie brauchen die liebe des partner, ob aus romantischen gründen oder auch aus bestätigung des selbstwertes.

diejenigen, die lieben schenken ihrem(n) partner(n) freiheit."these ende*gg*
in anderen worten, der selbstbewusste partner "braucht" die liebe des anderen nicht. er genießt sie, weil sie als freiwilliges, gern gegebenes geschenk gebracht wird.
Dieser eine Mensch hat eine so hohe Wertigkeit für mich, dass ich mir Liebe wünsche und geben will
in meiner o.b. war es so, dass sowohl meine frau als auch ich uns dieser "wertigkeit" bewusst waren. Aber sie war nicht der grund für unser gegeseitiges geben. wenn nun angst ins spiel kommt, weil jemand den verlust der wertigkeit befürchten muss(der eigenen wertigkeit?*lächel*), dann sehe ich es nicht als zeichen der liebe.
Droht nun der Verlust dieser Wertigkeit, empfinde ich Angst
wann kommt es denn zu solch einer bedrohung? nicht wenn alles romantisch und glücklich verläuft, sondern meist dann, wenn etwas schief hängt...

wobei dieser aspekt meiner erfahrung nach in herkömmlichen beziehungen viel stärker gelebt wird(die verlustangst) als in offenen...und dich denke auch, dass diese verlustangst der erste "schlimme gedanke" ist, der in vielen, die in einer herkömmlichen bez. leben und mit dem thema o.b konfrontiert werden, aufsteigt.
Ich möchte monogam leben, denn ich möchte mir immer der Wertigkeit meines Mannes bewusst bleiben
darüber würde ich noch gerne diskutieren, denn mit diesem satz machst du die wertigkeit deines mannes aus deiner sicht von seinem monogamen verhalten abhängig. ich greife taffis definition für liebe auf und vermische sie mit meiner, wenn du erlaubst:

liebe ist eine mischung aus vertrauen(seelisch), begehren(körperlich) und verständnis(geistig). wäre denn, wenn du nun du die wertigkeit nur an der monogamie aufhängst, dies nicht ein zu sehr gewichteter aspekt?*lächel*

im unserem(meine frau und ich)modell der offenen beziehung stand im vordergrund zu lieben. selbstbewusst und frei zu lieben. und auch an dieser stelle möchte ich nochmal betonen, dass dieses modell so gut oder schlecht ist, wie jede andere beziehungsform und niemals ein zu eins auf andere menschen zu übertragen ist.

naturgemäß ist es auch schwierig über allegorische begriffe wie liebe zu diskutieren...ist sie doch für jeden in einer anderen farbe zu sehen und mal gestreift, dann wieder kariert und doch eine ganz wunderbare sache*lächel*

liebe grüße,

vienna

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vienna
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Beitrag Do., 17.01.2008, 15:30

liebe kalika,

den besonderen status hatten ja auch miene frau und ich für einander. ich gebe dir recht, dass solch eine verbindung, für mich eine art von seelennähe, sehr wichtig ist, egal für welche art der beziehung man sich entscheidet. für uns war ab einem gewissen zeitpunkt klar, dass es nichts mehr geben kann, dass unsere verbindung trennen kann...ab dem zeitpunkt mussten wir für diese verbindung auch keine bestätigung mehr erbringen, oder einfordern...sie war einfach da und wir waren uns beide ihrer bewusst*lächel*

der ruhige elefant der monogamen beziehung kann auch ein gefesselter sein, der eträgt und schluckt und irgendwann wird es ihm zu bunt und er löst sich von seinen fesseln...seinem partner...dazu bedarf es meist eines schlimmen erlebnisses, man erfährt, dass man betrogen, belogen oder sonst wie enttäuscht wurde...und manche menschen nehmen selbst dann noch den partner in schutz und suchen die fehler bei sich selbst...

empathie ist für unser ,modell der o.b. immer enorm wichtig gewesen...ich hätte neimals ein treffen mit einer anderen frau in erwägunggezogen, wnen ich gespürt hätte, hoppala das geht meiner frau jetzt nahe. und sie war so ehrlich und hat es mir gesagt, wenn sie etwas gerade nicht wollte. ich hingegen durfte das auch....und dieses "vetorecht" wurde auch nie für machtspielchen missbraucht*lächel*, und nur in unserer lernphase der o.b manchmal verwendet...

das, was du als beispiel für den otto-normal-mann gebracht hast, das geht an einer offenen beziehung für mich weit vorbei...

manche frauen konnten mit meiner offenheit nicht gut umgehen...ich sagte ihnen immer was ich für sie sein könnte und was nicht. manche konnten gut damit umgehen, hatten nebenmir andere partner, die andere aspekte als ich abdeckten. für wenige war ich liebe auf den ersten blick, weil ich ihenen meine volle aufmerksamkeit schenkete...manche taten es wie du es beschrieben hast und brachen nach wochen den kontakt zu mir ab, weil sie erkannten, das sie doch lieber eine monogame beziehung führen wollen...und ich bin all diesen frauen dankbar, denn von jeder habe ich viel für mich lernen dürfen*lächel*

frisch verliebt und offene beziehung...das geht glaub ich nicht, denn im hormonrausch will man exklusivität, aufeinader kleben und all das...und das sollte man sich nicht durch solche modelle versauen, denn wenn so ein rausch richtig stark ist, dann soll man diese legalen, körper eigenen drogen auch so richtig auskosten*lach*

liebe grüße, vienna

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UncleK
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Beitrag Do., 17.01.2008, 17:35

Hallo vienna!

Hier muß ich nochmal einhaken:
vienna hat geschrieben:diejenigen, die lieben schenken ihrem(n) partner(n) freiheit."these ende*gg*
Diese Freiheit hat aber offenbar Grenzen, oder? Ich meine: so im Hinblick auf die Benutzung des Ehebetts für sexuelle Aktivitäten außerhalb der "eigentlichen" Beziehung. Und in bezug auf das Sich-Verlieben in eine(n) Dritte(n). Zumindest habe ich das aus Deinen früheren Beiträgen herausgelesen. Warum gibt es da diese Grenzen?

Liebe Grüße
UncleK(onservativ)

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Goldbeere
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Beitrag Do., 17.01.2008, 17:51

Hallo Vienna,

gefühlsmäßig, auch wenn du das immer sehr lieb formulierst, schwingt für mich schon mit, dass offene Beziehungen Beziehungen für Erwachsene sind...

*kopfkratz*

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kalika
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Beitrag Do., 17.01.2008, 19:32

@Goldbeere
darf ich das ergänzen?
Beziehungen für einen bestimmten Meschenschlag

Ich denke, man braucht schon einige Voraussetzungen, um eine solche Beziehung wirklich ohne Probleme durchführen zu können... und das muß bei beiden Partnern vorhanden sein, ansonsten entsteht nicht diese ausgeklügelte Balance.
Du erkennst auch an Viennas Schreibstil, daß er auf Menschen ganz anders zugeht und diese auch anders begreift. Ich vermute mal, daß seine Frau ähnlich gestrickt ist.
Das kann man einfach akzeptieren, wie die Vorliebe für Jazz oder Marmite. Man hat es oder man hat es nicht. Ein Stück weit kann man lernen, aber viel wird schon vorgegeben sein.
Wenn wir anderen nun einen anderen Charakter, Einstellungen oder Bedürfnisse haben, dann ist das einfach so. Würden wir uns zwingen, bestimmte Gefühle zu unterdrücken, dann würden wir unseren Charakter verleugnen.
Was Vienna beschreibt ist: Er hat die passende Frau für sich gefunden, die ihm ähnlich ist, bzw. ähnlich gestrickt ist. Er hat bestimmte Eigenschaften (damit wurde er geboren), die für eine ob vermutlich notwendig sind. Er hat viele Erfahrungen gesammelt, aus Fehlern gelernt (seine Frau wohl auch) und hat versucht dieses Model zu perfektionieren... vermutlich denkt er auch von sich, daß er noch immer in der Lernphase ist.

Nicht jeder kann ohne Probleme eine ob führen. Sobald es nur bei einer Person Abweichungen gibt, geht die ob 'den Bach runter'. Deshalb sollte man sich das wirklich gut überlegen, da ansonsten viel zerstört werden kann.

Ich hab mir übrigens dieses 'Beziehungen für Erwachsene' nochmal durch den Kopf gehen lassen. Vienna ist schon ein wenig stolz darauf, daß er es geschafft hat. Er hat auch einiges beschrieben, was er erlernen mußte und was seine heute Einstellung ist. Er hat öfters klar gestellt, daß viele Menschen eine andere (ich sag extra nicht 'falsche') Einstellung zur Liebe haben. Durch sein *lächel* scheint er uns fast zu belächeln. Ja, der Eindruck könnte entstehen. Was dem ganzen aber widerspricht ist, daß er durchaus die Probleme erkannt hat, die auftreten. Er hat ja diese ja auch öfters kurz (vielleicht zu kurz?) anklingen lassen, daß es auch Krisenphasen gab, wo er mal pausiert hat. Das verlangt sehr viel Feingefühl, Rücksicht, Verständnis, etc. von beiden Seiten. Das ist fast wie ein Eiertanz oder Seiltanz. Ich denke nicht, daß es viele Paare gibt, die das praktizieren können... ohne Probleme.
Jemand, der diese Eigenschaften nicht besitzt, wird Viennas Beziehungsmodel nicht leben können (hat er ja eigentlich auch gesagt).

Otto-Normal schlägt sich (s. Forum) bereits mit 'banalen' Beziehungsfragen herum, wie: zu wenig/ zu viel Sex, Kommunikationsprobleme, unsensibler Partner (manchmal auch eine Charakterfrage, die angeboren ist), Mißverständnisse, Streit, Ängste, Vorgeschichten, etc.
Ich denke, bevor wir nicht einmal mit einem Menschen eine gute und erfüllte Beziehung führen können, wäre der Gedanke an eine ob wohl etwas vorschnell, oder? Ich könnte das mit dem Jonglieren von Bällen vergleichen... erst einer, dann zwei, dann drei....
Vienna weiß wohl, daß er aufpassen muß, damit nicht alle Bälle zum Boden fallen, oder?

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Goldbeere
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Beitrag Do., 17.01.2008, 19:46

Danke Kalika,

das konnte ich so nicht zum Ausdruck bringen.
Ja, ich hab immer das Gefühl, Vienna belächelt uns, aber auf eine sehr einfühlende und angenehme Weise, dass es sich für mich anfühlt wie jemand, der schon erwachsen geworden ist.

*lach*

Goldbeere
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vienna
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Beitrag Do., 17.01.2008, 20:03

liebe goldbeere*gg*,

ich glaube dich zu verstehen und ich find es gut, dass du das so offen ansprichst. wenn ich nun ein lächeln zwischen meinen sternchen verwende, dann mag das fürs www tatsächlich erwachsen und alt erscheinen, nur ich mag die emoticons nicht mehr lernen und verwenden*gg*.

tatsächlich ist mir dann wenn ich diese schreibweise verwende ein lächeln beim schreiben übers gesicht gehuscht und das fällt mir dann selber auf und deshalb lass ich auch den leser daran teilhaben. im persönlichen gespräch würdest du es anders empfinden denke ich, und ich versuche eben menschen so anzusprechen, dass ich transparent werde.

nichts liegt mir ferner als hier im forum jemand zu belächeln, denn auch ich will in dem was ich von mir gebe ernst genommen werde. ganz egal wie alt oder jung jemand sein mag. ich für meinen teil wünsche mir zumindest, dass ich in meinem denken immer ein plätzchen reservieren kann, dass sich auf der ebene meines kindes, dass jetzt ein halbes jahr alt ist, befindet um nie in verlegenheit zu kommen auch nur einmal zu dem süßen hasen zu sagen: dazu bist du noch zu jung*lächel*. denn dann würd ich es mir einfach machen, in wahrheit hätte ich es nicht verstanden worte zu finden, die mein kind verstehen und akzeptieren kann*gg*


ich seh mich auch nicht als erwachsenen, bestenfalls als jemand, der an dem was er erlebt hat ge-wachsen ist. und o.b ist wie auch jede andere beziehung nicht vom geistigen und physischem alter abhängig, aber doch meiner meinung nach vom bewusstsein, das man in die beziehung steckt.

ganz liebe grüße,

vienna

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Goldbeere
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Beitrag Do., 17.01.2008, 20:32

Hallo Vienna,

nein, so habe ich das nicht gemeint. *entschieden kopfschüttelt* Die Sternchenschreibweise mag ich, sie ist sehr bildhaft, und *lächel* ist etwas anderes als

Mit erwachsen meine ich eher, dass du, vielleicht kann man sagen, auf der nächsten Stufe stehst. Deine Beziehung ist erwachsen, trotz der sicherlich auch vorkommenden Schwierigkeiten habt ihr ja vieles, woran sich andere die Zähne ausbeißen, schon überwunden und ad acta gelegt. Eifersucht, Verlustängste ...

Die geistige Reife zu haben, das so zu leben, würde ich als erwachsen bezeichnen, im Gegensatz zu den vielen kindlichen Beziehungen, von denen man hier lesen kann. Ich weiß nicht, ob eine erwachsene Beziehung unbedingt eine o.b. sein muss, aber es ist auf jeden Fall was zum aufschauen.

Insofern fühl ich mich beeindruckt, respektvoll und auch ein bisschen neidisch. *lach*

Goldbeere
(noch im Basislevel von PsychoMario: Wie hab ich eine gute Beziehung mit mir selbst?)
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vienna
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Beitrag Do., 17.01.2008, 20:33

liebe kalika,

ich konnte viele wahrheiten für mich erkennen in dem was du geschrieben hast....danke für diesen wichtigen beitrag*lächel*

wie schon ein posting zuvor ist es mir wichtig menschen so anzusprechen, dass ich für sie greifbar werde. manche versuchen das auszunutzen und denken sich, so ein dummer, was der alles von sich preisgibt und sich somit angreifbar macht...manche schätzen es, weil sie ein gegenüber vorfinden, das versucht authentisch zu sein. mit wem denkst du umgebe ich mich lieber?*gg*

ich bin mir nicht sicher, ob ich das wirklich in die wiege gelegt bekommen habe. manches ganz sicher, sei es geduld oder empathie...und wieder manches hat einfach die zeit und die umstände, wie ich die zeit verlebt habe mit sich gebracht. auch ich hatte ganz normale monogame beziehungen und auch ich war mal eifersüchtig wie nur was*gg*.
Wenn wir anderen nun einen anderen Charakter, Einstellungen oder Bedürfnisse haben, dann ist das einfach so. Würden wir uns zwingen, bestimmte Gefühle zu unterdrücken, dann würden wir unseren Charakter verleugnen.
diese worte unterstreiche ich doppelt und dreifach, deshalb versuche ich auch immer wieder zu betonen, dass ich diese ominöse o.b. auch niemand empfehle. ich erzähle meine erfahrungen und vergleiche mit herkömmlichen bez. oft seh ich parallelen zwischen diesen modellen...sehr oft sogar*gg*

ja kalika, in meiner frau hab ich jemanden neben mir gehen, der mit mir auf einer wellenlänge schwimmt und das ist ein unheimlich schönes gefühl...*lächel*

und dennoch weiss ich, dass nichts für imme rist, nichts fix ist, sondern alles immer in bewegung ist...wenn sich menschen unter menschen bewegen, wenn beziehungen entstehen, soziale netze entstehen, dann ist für mich immer alles ein fluss an bewegungen....und in diesem fluss gibt es manchmal ruhigere nebenarme, manchmal stromschnellen...

ich möchte nohmal dort anknüpfen wo ich einige postings zuvor kurz etwa eingeworfen habe: nämlich wie wichtig es mir erscheint, dass in egal welcher beziehung, die frau frau ist und der mann mann. es ist für mich die grundlage jeder beziehung. ich habe erlebt, das frauen sich nicht in beziehungen öffnen können, weil männer einfach einen halbherzigen job machen(damit ist jetzt nicht der beruf gemeint*gg*). männer hingegen haben es nicht gelernt wie man mit frauen umzugehen hat und so beginnt der teufelskreislauf. ich glaub zu diesem thema muss ich wirklich mal einen eigenen thread aufmachen.das ist mir extrem wichtig*gg*

ja, ein bisshcne stolz bin ich auf unsere art zu leben schon, das stimmt*gg*, aber ich hoffe, dass das bei meinen postings nicht im vordergruns steht. ich denke, man soll seine erfolge auch entsprechend feiern, und dazu gehört es auch, sie zu teilen*gg*

und dein vergleich mit dem jonglieren gefällt mir gut. ich möchte es nur ein wenig umformulieren. ich und meine frau haben in der zeit der o.b. sicher viel jongliert, ich weiss nicht ob es mehr bälle waren, die wir verwendet haben, aber wir haben meist gelacht, wenn uns einer runtergefallen ist und etwas schief gegangen ist*gg*. nicht im moment aber nach guten gesprächen und viel verständnis.
und auch die krisenzeiten kann ich gern näher beleuchten, wenn das gewünscht ist*gg*

viele liebe grüße,

vienna

ps: fast hätte ich vergessen auf unclek zu antworten*gg*

ja, diese grenzen gab es auch in unserer sonst so freizügigen beziehung. es waren die zugeständisse von unperfekten menschen(meine frau und ich) an unperfekte menschen(meine frau und ich)*gg*. aber ich bin vollkommen bei dir, auch eine o.b. kann grenzen haben, warum dürfte sie es auch nicht?*gg*

liebe grüße auch an dich,

vienna
Zuletzt geändert von vienna am Do., 17.01.2008, 21:53, insgesamt 1-mal geändert.

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vienna
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Beitrag Do., 17.01.2008, 20:50

liebe goldbeere,

wenn ich dich besser kenn würde, dann würde ich dich diesen beitrag liebevoll mit "bärli, komm mal her..." beginnen*gg*

ich für mich möchte die wertigkeit von monogamer oder offener beziehung nicht vornehmen...was ist mit den unzähligen herkömmlichen beziehungen, die lange, manchmal fürs leben halten?

und so wie es kalika angedeutet hat, seh ich es als mann ungefähr so: ich habe aufgehört daran zu glauben, dass in einer beziehung mit einer frau der punkt kommt, an dem alles in ordnung ist, es keine probleme mehr gibt*gg*. das macht einen mann meiner meinung nach unter anderem aus:

zu erkennen, dass es immer etwas zu tun gibt in einer beziehung, dass eine frau einen ozean darstellt und der mann das schiff, das in ihm treibt. darin sitzt lächlend und mit offenem herzen die männlcihe seele*lächel*

ui, das war jetzt aber pathetisch, man verzeihe mir*lach*, aber so in etwas stelle ich mir das bildhaft vor...

ich hingegen bewundere menschen, die seit 60 jehren verheiratet sind und gemeinsam im park sitzen, vögel füttern und dabei lächeln...

liebe grüße vienna

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Goldbeere
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Beiträge: 813

Beitrag Do., 17.01.2008, 21:11

Lieber Vienna,

ich sagte erwachsen, nicht Großvater *lach*

Abgesehen davon scheine ich mich heute nicht verständlich machen zu können. Ich weiß, dass du eine monogame Zweierbeziehung nicht herabwürdigst, das ist ja einer der wichtigen Punkte am Erwachsen sein - andere Lebensentwürfe anerkennen können. Anzuerkennen, dass man Menschen und Umstände nicht festhalten kann, und trotzdem Vertrauen in das Leben haben und so für sich und andere einstehen können.

Ich glaube auch nicht, dass deine Art der Beziehungsführung für jeden passend und angemessen ist.
Der Punkt, worum es mir geht, hat eigentlich vielleicht gar nichts mit der offenen Beziehung zutun. Ich bin eher verwundert und hingerissen, dass man überhaupt so sein kann. In meinem Leben habe ich eine derartige Beziehung noch nicht gesehen, wie auch immer sie nun geartet sei.

lieben Gruß
Goldbeere
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Irrlicht
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Beitrag Fr., 18.01.2008, 08:05

Hallo Vienna,
diejenigen, die lieben schenken ihrem(n) partner(n) freiheit."these ende*gg*
in anderen worten, der selbstbewusste partner "braucht" die liebe des anderen nicht. er genießt sie, weil sie als freiwilliges, gern gegebenes geschenk gebracht wird.
Ich stimme völlig mit Dir überein.
Ich denke trotzdem nicht, dass nur in einer offenen Beziehung diese Liebe gelebt werden kann.
Mein Mann hat die Freiheit, seine Grenzen für sich zu definieren und zu leben. Ich ebenso. Beide können wir immer neu entscheiden, was wir wann wie wo und mit wem tun wollen.
Sollte sich mein Mann (oder ich?) zu einem Zeitpunkt x gegen Monogamie entscheiden, müsste unsere Beziehung neu definiert werden. Zum jetzigen Zeitpunkt nehme ich mir die Freiheit zu denken, dass ich keine Nebenbeziehung(en) möchte und dann lieber keine Liebesbeziehung mehr zu ihm leben will (heisst ja nicht, dass ich ihn nicht weiter liebte).
in einem früheren posting habe ich die these aufgestellt, dass menschen, die exklusivität in ihrer beziehung suchen vorrangig geliebt werden wollen. härter ausgedrückt, sie brauchen die liebe des partner, ob aus romantischen gründen oder auch aus bestätigung des selbstwertes.
Und..."brauchst" Du nicht die Liebe Deiner Frau? Willst Du nicht geliebt werden? *auchlächel*
Es gibt ein brauchen und ein brauchen... Ich "brauche" tatsächlich die Liebe meines Mannes, denn sonst könnte ich ja auch einfach Single sein, wäre da nichts zwischen uns. Und ich will von ihm geliebt werden, denn das fühlt sich verdammt gut an. Und ich will ihm meine Liebe zeigen, das fühlt sich nämlich ebenso gut an.
Die Grenze dessen, was ich gerne ausdrücken würde, liegt in der Semantik. ...ich "brauche" seine Liebe nicht, weil ich (meine) Lücken füllen will und auch nicht, weil ich Liebe als Besitz sähe und auch nicht, weil mein Selbstwert so gering wäre.
Ich könnte ohne ihn leben und ihn dennoch lieben.
Ich möchte aber mit ihm leben, lieben und geliebt werden und das monogam.
wenn nun angst ins spiel kommt, weil jemand den verlust der wertigkeit befürchten muss(der eigenen wertigkeit?*lächel*), dann sehe ich es nicht als zeichen der liebe.


Du hast eine kleine Tochter schreibst Du. In den nächsten zwei Monaten wird sie plötzlich damit anfangen, herzzerreißend zu weinen, wenn Du (oder Deine Frau) aus ihrer Sichtweite hinausgeht.
Sie hat Angst.
Diese Angst ist Verlustangst.
Sie kann diese Angst nur empfinden, weil sie Euch eine sehr große Wertigkeit zuspricht.

Transfer zum Ewachsenen, der Piagets Objektkonstanz verinnerlicht hat und nicht abhängig von einem Versorger ist - für mich ist Sexualität etwas besonderes. Zärtlichkeiten möchte ich nur mit ganz wenigen Menschen austauschen, genieße die Intimität mit meinem Mann. Ich bin da nicht offen für andere Menschen.

Ebensowenig wie Du bekräftigst, dass Du Monogamie nicht abwerten willst, möchte ich offene Beziehungen nicht abwerten. Es sind halt verschiedene Lebens- und Liebeskonzepte.
Es gefällt mir aber nicht, wenn ich unterschwellig verstehe, dass Du der Meinung bist, dass nur in einer offenen Beziehung die Freiheiten des einzelnen, die wahre (weil eben angstfreie) Liebe zu finden ist.

Liebe hat nichts mit Besitz und nichts mit "haben" gemein. Liebe sollte nicht funktionalisierte sein, um Selbstwertmängel und Ängste zu mildern.
Aber Liebe muss nicht sexuell frei gelebt werden, um diese Kriterien zu beinhalten.

Liebe Grüße,

Irrlicht

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UncleK
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Beiträge: 295

Beitrag Fr., 18.01.2008, 09:41

Irrlicht hat geschrieben:[...] dass nur in einer offenen Beziehung die Freiheiten des einzelnen, die wahre (weil eben angstfreie) Liebe zu finden ist.
Ja, das ist fraglich. Auf der Verstandesebene kann man vielerlei bereden und beschließen. Die emotionale Ebene macht einem nicht selten einen dicken Strich durch die Rechnung - will heißen: einer der Partner kann sich doch in eine(n) Dritte(n) verlieben. Ganz angstfreie Liebe wird es nicht geben, auch nicht in der offenen Beziehung.

LG
UncleK(ritiker)

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Elfchen
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 2845

Beitrag Fr., 18.01.2008, 09:44

Wow, Irrlicht!

Das ist total das, was ich auch empfinde.
Das heisst nicht, dass man andere Meinungen und Einstellungen nicht akzeptiert, aber Du hast eigentlich schon alles auf den Punkt gebracht!

Grüessli!
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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vienna
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Beitrag Fr., 18.01.2008, 10:25

liebes irrlicht,

zu beginn meiner antwort möchte ich vorausschicken, dass es nicht meine absicht war oder ist eine beziehungsform zu favorisieren. ich erzähle von meinen erfahrungen, meinem lernprozess und den daraus resultierenden ergebnissen. vergleiche für mich dabei naturgemäß dabei verschiedene modelle und stelle einzelne aspekte gegenüber. für mich macht diese art des vergleichens aber dabei nicht-wertens vieles der diskussionskultur aus, die ich in diesem forum sehr schätze.

jetzt aber im detail zu deiner antwort*gg*:
Zum jetzigen Zeitpunkt nehme ich mir die Freiheit zu denken, dass ich keine Nebenbeziehung(en) möchte und dann lieber keine Liebesbeziehung mehr zu ihm leben will (heisst ja nicht, dass ich ihn nicht weiter liebte).
ich denke, ich versteh was du meinst und auch in unserer o.b. waren nebenbeziehungen nicht das, was wir uns wünschten, wie ich einige postings weiter oben beschrieben habe. was macht für dich eine sog. nebenbeziehung aus? und wie darf ich mir eine "nicht-liebesbeziehung" vorstellen, in der du (einseitig?) liebst? ist liebe nicht das produkt von respondierter energie? auch wenn du liebst und dafür nicht "zurückgeliebt" wirst entsteht daraus meiner meinung nach nicht liebe.
Und..."brauchst" Du nicht die Liebe Deiner Frau? Willst Du nicht geliebt werden? *auchlächel*
du hast hier einen ganz wichtigen punkt angesprochen! meine art zu leben, und das geht nun über meine präferierten beziehungsmodelle hinaus funktioniert nicht zwangsläufig nach der maslowschen bedürfnispyramide, die ich zwar als modell sehr gut finde, in der praxis aber etwas verstaubt*gg*. nein, ich brauche die liebe meiner partnerin nicht, ich schätze sie dennoch sehr hoch als freiwillig gegebenes geschenk*lächel*. diese freiwilligkeit im tun und handeln meines partners macht für mich den unterschied.
Transfer zum Ewachsenen, der Piagets Objektkonstanz verinnerlicht hat und nicht abhängig von einem Versorger ist - für mich ist Sexualität etwas besonderes. Zärtlichkeiten möchte ich nur mit ganz wenigen Menschen austauschen, genieße die Intimität mit meinem Mann. Ich bin da nicht offen für andere Menschen.
ich finde deinen logischen schluss aus der entwicklungspsychologie hin zum erwachenen, reflektierten menschen sehr gut und dennoch fehlt mir darin der entscheidende link von der angst(im falle des säuglings verlustangst) hin zur monogamen sexualität zweier partner. kannst du das für mich nochmal in andere worte fassen? genau an dieser stelle möchte ich nochmal betonen, dass ich deine haltung der monogamen liebe vorbehaltlos akzeptiere, mir ginge es nur um das verständnis...*lächel*

Es gefällt mir aber nicht, wenn ich unterschwellig verstehe, dass Du der Meinung bist, dass nur in einer offenen Beziehung die Freiheiten des einzelnen, die wahre (weil eben angstfreie) Liebe zu finden ist.
wenn ich tatsächlich in einem posting die ausschließlichkeit der freiheit der o.b. zugeordet habe, dann war dies ungewollt. viel mehr spreche ich die innere freiheit des menschen an, die es ihm ermöglicht sich über alle moralischen und sonstigen konventionen hinwegzusetzen und innere zwänge hintanzustellen.

viele liebe grüße,

vienna

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