Falsche Wahrnehmung - oder nur ein schlechter Mensch?

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
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Sunny75
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Beitrag Fr., 19.02.2010, 13:09

Bei mir hängt alles davon ab, mit WEM ich verabredet bin. Ich hatte schon immer 2-3 Leute mit denen ich mich wirklich gerne getroffen und etwas unternommen hab. Mit allen anderen ist es auch eher eine unangenehme Verpflichtung, die ich am liebsten abgesagen würde, kaum dass ich zugesagt hab. Hast du gar niemanden, Hotaru, bei dem du das Gefühl hast, auf einer Wellenlänge zu schwimmen, und dich gerne mit ihm/ihr abzugeben? Eine Person würde für den Anfang schon reichen

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Affenzahn
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Beitrag Fr., 19.02.2010, 20:44

Danke für eure Antworten, foobar und lingaroni.

Beziehungen muss man wohl nicht nur zulassen, sondern auch abwehren können. Auswählen und sagen, was man will und was nicht - ohne Angst zu haben, deswegen verurteilt zu werden.

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Hotaru
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Beitrag Mo., 22.02.2010, 09:45

Bei mir hängt alles davon ab, mit WEM ich verabredet bin. Ich hatte schon immer 2-3 Leute mit denen ich mich wirklich gerne getroffen und etwas unternommen hab. Mit allen anderen ist es auch eher eine unangenehme Verpflichtung, die ich am liebsten abgesagen würde, kaum dass ich zugesagt hab. Hast du gar niemanden, Hotaru, bei dem du das Gefühl hast, auf einer Wellenlänge zu schwimmen, und dich gerne mit ihm/ihr abzugeben? Eine Person würde für den Anfang schon reichen
Es hat eigentlich gar nichts mit Sympathie zu tun. Menschen sind mir ja nicht unbedingt unsympathisch. Ich habe auch keine Probleme auf Menschen zu zugehen. Aber für mehr als diese Oberflächlichkeit reicht es nicht. Vermutlich auch, weil ein Mensch sehr viele Punkte erfüllen muss, damit ich diesem Vertraue und derjenige überhaupt mal in die Nähe von dem Gedanken kommt, eine Freundschaft aufzubauen. Wobei das Wort "Freundschaft" mir schon Schwierigkeiten bereitet, weil es wieder so etwas ist, dass ich nicht verstehe.
Ich habe mir dieses Verhalten irgendwie nur abgeguckt. Ich sehe im Fernsehen oder auf der Straße wie sich Menschen begrüßen und passe mich dem an, genau so, wie man sich verhalten sollte, wenn man Freunde trifft. Es läuft immer alles so rational ab, aber die Gefühle sind einfach nicht mit dabei. Das Problem ist aber auch einfach, dass ich nicht viel fühle. Das fühlt sich so an, als ob alles unter einer dicken Schicht Watte steckt. Meine depressive/melancholische Grundstimmung bleibt hingegen konstant.

Ich stecke ja in einer Beziehung und das paradoxe ist, dass mein Partner es irgendwie mit mir aushält und vorallem, dass ich noch nicht geflüchtet bin. Wobei es mein Partner war, der genau diesen Thread hier ausgelöst hat. Eben weil es in unserer Beziehung immer wieder wegen diesen Dingen krieselt: ich kann keine Gefühle zeigen, ich wirke kalt und gefühlslos, manchmal überheblich und eingebildet, ich handel in bestimmten Situationen egoistisch und ich ziehe mich viel zu oft zurück. Nur ist er nicht der einzige der das sagt, aber ich vermute, dass ich auf seine Meinung mehr gebe und sie mich mehr zum nachdenken anregt, als die von anderen.
Bei Verabredungen solltest du anfangs vielleicht darauf achten dass du nicht in zu einengende Situationen kommst. Wenn du da nur mit deinem Gegenüber konfrontiert bist, bist du eventuell bald überfordert, wenn du dich aber z.B. zu einem Stadtbummel triffst, gibt es Ablenkung durch Schaufenster usw. und auch da gilt es dass du dich langsam daran gewöhnen wirst.
Mmmh, im Prinzip tue ich genau das. Bei mir zu Hause habe ich mich noch nie mit jemanden getroffen und alleine treffe ich auch niemanden - wenn dann höchstens, weil es spontan ist, zB weil beide in der Stadt was gleiche erledigen müssen, da läuft man den Weg eben zusammen. Und das ist auch OK. Ich habe ja auch kein Problem damit morgens aufzustehen, raus zu gehen, meinen Tagesablauf zu erldigen und abends wieder heim zu kommen. Durch meinen Tag hindurch treffe ich ja viele Menschen. Da gibt es gute und schlechte Phasen. Heute ist eine schlechte.

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Nico
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Beitrag Mo., 22.02.2010, 11:33

Zuerst einmal tut es mir leid dass du in einer Beziehung steckst wie du es ausdrückst. Das klingt nicht sehr glücklich.
Ausserdem erinnern mich einige deiner Sätze an ein Buch eines Autisten dass ich einmal gelesen habe.
Der hat sich auch viele der üblichen Verhaltensweisen von anderen abgeschaut weil er sich überhaupt nicht vorstellen konnte wie man da reagiert weil er keine Empfindungen hatte.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Hotaru
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Beitrag Mo., 22.02.2010, 11:44

Ich bin auch nicht sehr glücklich. Aber das liegt nicht an der Beziehung, sondern an mir.

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AnnaK
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Beitrag Mi., 24.02.2010, 01:57

Was veranlasst Dich denn Verabredungen zuzusagen?
Was würde denn Deiner Meinung nach passieren, wenn Du es nicht tätest?
Warum lebst Du in dieser Partnerschaft?
Alles nur Nachahmung? Und wenn ja, warum? Oder gibt es doch einen inneren Antrieb hin zu anderen?

Nette Grüße
AnnaK

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Hotaru
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Beitrag Mi., 24.02.2010, 17:56

Was veranlasst Dich denn Verabredungen zuzusagen?
Mehrer Gründe. Entweder, weil ich mir denke "Du kannst jetzt nicht schon wieder absagen" oder weil ich überredet werde. Aber: ich habe aufjedenfall diese Momente, wo ich mir schon mal gerne eine Freundin wünschen würde. Oder einen Freundeskreis. Aber sobald ich das dann anpacke und mich von mir aus verabrede, zum Beispiel, bereue ich das sofort wieder. Ich stehe die ganze Zeit im Konflikt zu mir selbst. Ich bin super gern alleine. Wenn ich nicht genügend Zeit für mich alleine habe werde ich agressiv oder depressiv. Aber an manchen Tagen hätte ich gerne Menschen die mir nahe stehen. Aber der Konflikt ist einfach zu groß. Was soll ich dann damit auch anfangen?
Was würde denn Deiner Meinung nach passieren, wenn Du es nicht tätest?
Keine Ahnung. Nichts? Es würde keinen großen Unterschied machen, denke ich mir. Es gab auch schon Monate, an denen ich mich nicht mit anderen Menschen getroffen habe.
Warum lebst Du in dieser Partnerschaft?
Weil ich ihn liebe. Mir wird zwar oft gesagt, dass ich Liebe nicht zeigen kann, aber ich weiß das ich sie fühlen kann.
Alles nur Nachahmung? Und wenn ja, warum? Oder gibt es doch einen inneren Antrieb hin zu anderen?
Nein. Das mit der "Nachahmung" ist für mich schwer zu erklären, aber ich versuche es gerne. Ich begegne jemanden, soll den begrüßen: ich fühle mich total unbeholfen. Die Hand gebe ich eigentlich schon mal gar nicht, muss mich wenn dann dazu zwingen. In 80% der Fälle tue ich es gar nicht. Oder ich lerne neue Leute kennen: auch hier totale Unbeholfenheit. Wie reagiere ich jetzt? Was mache ich jetzt? Was wird von mir erwartet? Muss ich meinen Namen sagen? Sage ich einfach nur "Hallo"? Schüttel ich die Hand? Lächel ich? Nicke einfach nur zu? Küssen links, Küsschen rechts, umarmen? Was soll ich tun??? Wenn ich Glück habe, kann ich es mir von jemanden abgucken und mache es dann einfach nach, fühle mich aber trotzdem total unbeholfen und unbehaglich. Genau so bei Verabschiedungen. Meistens gehe ich einfach, ohne was zu sagen.

Ich kann das schlecht erklären...

Ich habe mal ein Praktikum an einer Schule gemacht und mit behinderten Kindern gearbeitet und habe dort Klassen unterichtet, wo soziale Fähigkeiten gelernt werden. Viele der Sachen, die ich dort erzählt haben, waren für mich selbst einfach "neu". Das man "Hallo" sagt, wenn man einen Raum betritt oder sowas.

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AnnaK
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Beitrag Mi., 24.02.2010, 20:43

Kann es sein, dass Du sehr kontaktarme Phasen schon als Kind hattest?
Freiwillig oder unfreiwillig?

Im ganz Kleinen kann ich diese Verunsicherung nachvollziehen, auch wenn sie bei mir nur phasenweise in der Pubertät aufgetreten ist. Allerdings hatte ich einfach die Sorge "unangepasst" zu reagieren und damit unangenehm aufzufallen.Ich habe mich irgendwann in der Schulzeit einer Theatergruppe angeschlossen. Das war damals für mich der totale Amok, weiß auch nicht wie ich mich das getraut habe, aber es hat unglaublich gut getan. In fremde Rollen schlüpfen und einfach mal das anders sein ausprobieren können... weshalb ich aber eigentlich darauf zu sprechen komme - im Rahmen dieser Arbeit werden viele Selbsterfahrungs- und Vertrauensübungen gemacht. Es geht mir eigentlich um die. Kennst Du sowas? Schon mal gemacht?
Ich habe darüber sehr viel erfahren und auch lernen können. Das mutet jetzt mit dem Thema an sich erst mal seltsam an, sowas als Vorschlag zu machen, aber wenn man sich darauf einlassen kann, kann es helfen solche Verunsicherungen spielerisch anzugehen.

Ich habe den Eindruck, dass der Unwille mit dem Du zu einem Treffen gehst einfach damit zusammenhängt, dass das wahnsinnig anstrengend für Dich ist.
Das sollen Treffen mit Freunden ja aber gar nicht sein, sondern in erster Linie eher Kraftquelle und Inspiration.
Wenn Du ein geschütztes Feld hast, in dem Du Dich selbst erfahren kannst, lässt sich das übertragen. Kannst Du mit diesem Gedanken was anfangen, oder schieße ich völlig dran vorbei?

*grübelgrüße*
AnnaK

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lingaroni
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Beitrag Mi., 24.02.2010, 20:54

@hotaru

das klingt allerdings gar nicht gut
Ich habe mir dieses Verhalten irgendwie nur abgeguckt. Ich sehe im Fernsehen oder auf der Straße wie sich Menschen begrüßen und passe mich dem an, genau so, wie man sich verhalten sollte, wenn man Freunde trifft. Es läuft immer alles so rational ab, aber die Gefühle sind einfach nicht mit dabei. Das Problem ist aber auch einfach, dass ich nicht viel fühle. Das fühlt sich so an, als ob alles unter einer dicken Schicht Watte steckt. Meine depressive/melancholische Grundstimmung bleibt hingegen konstant.
Das kann man nicht in einem Internetforum auflösen. Das verlangt nach einem konstanten persönlichen Gespräch, einer Auseinandersetzung mit sich selbst von angesicht zu angesicht.

LG

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Hotaru
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Beitrag Mi., 24.02.2010, 21:55

Das kann man nicht in einem Internetforum auflösen. Das verlangt nach einem konstanten persönlichen Gespräch, einer Auseinandersetzung mit sich selbst von angesicht zu angesicht.
In Therapie bin ich (wieder). Zumindestens läuft der Antrag, aber ich glaube nicht, dass das Probleme geben wird.
Kann es sein, dass Du sehr kontaktarme Phasen schon als Kind hattest?
Freiwillig oder unfreiwillig?
Beides. Wie das im frühen Kindesalter war, also ob freiwillig oder unfreiwillig, weiß ich nicht mehr. Ich hatte aber keine großen Freundeskreis, sondern meist nur eine Person. Die eine war ein Mädchen, die die Tochter von Freunden meiner Eltern war und das andere ein Junge, der ein paar Straßen weiter wohnte. Zu letzteren hatte ich nicht sooo den Kontakt und der ist dann auch ganz schnell weggezogen. Bei dem Mädel weiß ich aber auch noch, dass ich irgendwann anfing Verabredungen abzuwimmeln. Keine Zeit, Hausaufgaben, "Hausarrest" usw. Ich war so lange ich denken kann immer schon lieber alleine und hatte da auch nie so das Problem mit.
im Rahmen dieser Arbeit werden viele Selbsterfahrungs- und Vertrauensübungen gemacht. Es geht mir eigentlich um die. Kennst Du sowas? Schon mal gemacht?
Nein, was kann man sich darunter vorstellen?
dass das wahnsinnig anstrengend für Dich ist
Auch, ja natürlich.
Wenn Du ein geschütztes Feld hast, in dem Du Dich selbst erfahren kannst, lässt sich das übertragen. Kannst Du mit diesem Gedanken was anfangen, oder schieße ich völlig dran vorbei?
Wie meinst du das?

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Affenzahn
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Beitrag Mi., 24.02.2010, 22:08

Hotaru hat geschrieben:Wenn ich Glück habe, kann ich es mir von jemanden abgucken und mache es dann einfach nach, fühle mich aber trotzdem total unbeholfen und unbehaglich. Genau so bei Verabschiedungen. Meistens gehe ich einfach, ohne was zu sagen.
Bist du vielleicht ein wenig autistisch, Hotaru?
http://de.wikipedia.org/wiki/Autismus

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Nico
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Beitrag Do., 25.02.2010, 06:54

Affenzahn hat geschrieben:
Hotaru hat geschrieben:Wenn ich Glück habe, kann ich es mir von jemanden abgucken und mache es dann einfach nach, fühle mich aber trotzdem total unbeholfen und unbehaglich. Genau so bei Verabschiedungen. Meistens gehe ich einfach, ohne was zu sagen.
Bist du vielleicht ein wenig autistisch, Hotaru?
http://de.wikipedia.org/wiki/Autismus
Das war auch mein Gedanke, aber Hotaru ist nicht darauf eingegangen.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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AnnaK
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Beitrag Do., 25.02.2010, 15:24

Na da hab ich ein Faß aufgemacht;-) Ist gar nicht so einfach zu erklären.

Die Palette der Selbsterfahrungsspiele ist unendlich bunt. Auf das Problem der Begrüßungs- und Abschiedszeremonien bezogen, bieten sich beispielsweise Rollenspiele an. Man spielt mit jemand anderem eine Begrüßung nach. Das Besondere daran ist, dass man selbst eine Rolle spielt und ausprobieren kann. Über die Grenzen des Spiels hinaus, hat die Entscheidung wie man den anderen jetzt begrüßt (sehr herzlich, sehr kühl etc.) keine Konsequenzen. Im Anschluss an das Rollenspiel wird ausgetauscht, wie der andere gewirkt hat. Man hat also eine doppelte Sicht auf das was da passiert ist, kann in einem geschützten Rahmen darüber sprechen, wie sich das Verhalten des anderen angefühlt hat, was das bei einem ausgelöst hat. Das ist in beide Richtungen sehr lehrreich und darüber hinaus schwindet natürlich auch die Unsicherheit bei realen Situationen dieser Art, weil sie nicht mehr fremd sind.

Welche Situationen da gespielt werden hängt natürlich vom Kontext ab. Im Rahmen von Theater Arbeit erarbeitet man darüber die Rolle die man spielen soll (und lernt nebenbei trotzdem unglaublich vieles für sich selbst). Im Rahmen therapeutischer Arbeit ist das ganze thematisch eher zugeschnitten: Wie sehe ich mich selbst, wie kann man soziale Muster leben etc. Wenn Du da schon eine/n Thera an der Hand hast, kannst Du ihn/sie ja mal darauf ansprechen, ob das vielleicht was für Dich wäre und wenn ja, wie man das mit Deinem bisherigen Therapieplan verbinden kann.

Das ist beileibe kein Allheilmittel. Ich dachte nur, dass diese enorme Unsicherheit in eigentlich alltäglichen Situationen es natürlich sehr anstrengend macht überhaupt Kontakte aufzubauen und zu halten. Wenn man die Anstrangung reduziert, kommt man überhaupt erst mal an den qualitativen Teil den Freundschaften ja eigentlich haben sollen ...

Kannst ja mal drüber grübeln, ob Dir das weiterhelfen kann.

Nette Grüße
AnnaK

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Hotaru
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Beitrag Do., 25.02.2010, 19:17

Autistisch bin ich mit Sicherheit nicht... also, nehme ich mal an. Ich glaube es nicht.

Da ich heute wieder einen Termin hatte, habe ich mit meiner Therapeutin gesprochen. Der zentrale Satz war eigentlich "Ich mache mir nichts aus anderen" und sie glaubt, dass das so tief in mir drin ist, dass ich mit meiner gesamten Körperhaltung, meinem Gesichtsausdruck, meiner Stimme und Gestik die Menschen auf Abstand halte. Zudem ist meine Wahrnehmung im Bezug auf mich selbst gestört und nicht im Einklang meiner Gefühle. Ich stoße Leuten vor den Kopf ohne es zu merken. Ich nehme meinen Tonfall, Körperhaltung etc. anders wahr, als es andere tue und bin dann erstaunt, wenn man sauer auf mich ist. Ich wirke in meiner ganzen Erscheinung kalt, distanziert und schroff - weil ich alleine sein will. Weil Kontakte für mich Stress sind und ich alleine glücklicher bin.

Ich habe das eigentlich immer als zwei verschiedene Faktoren angesehen, aber irgendwie macht das schon Sinn...

@ AnnaK

Ich denke, dass das etwas ist, wenn ich in der Therapie etwas weiter bin... Mal sehen.

Allgemein ist die Therapiestunde für mich immer sehr schwer, insbesondere dann, wenn es um Gefühle und Wahrnehmung geht.

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Nico
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Beitrag Do., 25.02.2010, 19:26

Womit wir wieder am Anfang wären, denn wenn du jetzt selbst schreibst ,dass du dich so verhaltest weil du alleine sein w i l l s t und alleine g l ü c k l i c h e r bist, wo ist denn bitte dann das Problem ?
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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