Freund Kokainabhängig, kommen wir da raus?

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
meereselfe
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 34
Beiträge: 19

Beitrag Mi., 28.04.2010, 17:41

....
der Psychater sagt etwas komplett anderes:
1)ihm mindestens einen Monat zeit lassen, er sei auf einem sehr guten Weg und der psychater ist davon überzeigt, dass er hart an sich arbeitet, um das Cox zu lassen und sein Leben auf die Reihe zu kriegen
2) ich solle eine Therapie für Co-abhängigkeit machen, um aus meiner "mutter Rolle! auszubrechen, die ich mir selbst auferlegt habe
3) Erst dann könne man sehen, ob wir uns trennen oder nicht...

Tja, ... das ist so ähnlich wie mit einem Anwalt zu sprechen, komplett sachlich, nur der Alltag ist voll mit Stolpersteinen und Emotionen...

???

Werbung

Benutzeravatar

münchnerkindl
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 38
Beiträge: 9612

Beitrag Mi., 28.04.2010, 18:34

meereselfe hat geschrieben:.
3) Erst dann könne man sehen, ob wir uns trennen oder nicht...?
Ob du dich trennst oder nicht, ob du weiter Lust hast, das mitzumachen ist immer noch dein Problem, nicht das des Psychiaters.
Ich würde es zur Bedingung machen, daß er stationär geht, bis er sich stabilisiert hat. Es kann doch nicht angehen, daß du seine gewaltätigen Androhungen ausbaden musst. Es ist immerhin SEINE Krankheit und es ist nicht dein Job, seine Entzugsprobleme volle Breitseite abzubekommen.

Benutzeravatar

Morgen
Helferlein
Helferlein
männlich/male, 35
Beiträge: 127

Beitrag So., 02.05.2010, 09:53

Hi meereselfe!

Wie gehts bei euch? Erzähl mal!

Liebe Grüße
René

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
meereselfe
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 34
Beiträge: 19

Beitrag Mo., 17.05.2010, 20:18

Hi René,

schoen von Dir zu lesen!

bei uns geht es so lalala, er haelt sich wacker muss ich sagen und bin darueber total froh, stelle aber fest, dass ich nicht einfach aus meinen alten mustern ausbrechen kann, leider und das bereitet uns von zeit Zu zeit extreme Schwierigkeiten.

Wenn er am arbeiten ist (er ist ja nun auch noch Musiker), schlafe ich schlecht bishin gar nicht, um zu kontrollieren, ob er nun was genommen hat, oder nicht. Ich finde das selber zum kotzen!

Freitag habe ich nun endlich einen Termin bei "meiner psychologin" auf anraten des psychaters meines Freundes.

Fakt ist wohl leider, dass ich eben auch krank bin und nicht durch meinen Freund, sondern tiefsitzende kindheitsgeschichten, Mutter Diazepam Abhaengig (heute nicht mehr), diverse Selbstmordversuche vor uns kindern dran etc ppp.
Scheint an der Zeit zu sein, bei mir gruendlich aufzuraeumen...

Ist bei Dir alles gut? Wie geht es Dir?

Liebe Gruesse, Meereselfe.

Werbung

Benutzeravatar

Morgen
Helferlein
Helferlein
männlich/male, 35
Beiträge: 127

Beitrag Mi., 19.05.2010, 19:36

Hi Meereselfe!

Bei mir ist alles gut, danke der Nachfrage. Ich genieße die Zeit nach den vielen Jahren des Drogenkonsums. Nach über einem Jahr merke ich immer noch positive Veränderungen an mir. Ich habe gerade meine Gesundenuntersuchung gemacht und bekam von meinem Arzt zu hören, weniger Fleisch, mehr Bewegung

Weißt du, ich kann mir gut vorstellen, wie es dir geht. Ich habe mir für meinen letzten! Entzug fast 1 Jahr Zeit genommen, soll heißen, ich habe meine Ausbildung unterbrochen, war 6 Monate krank geschrieben und ein weiters halbes Jahr am AMS gemeldet. Das machte es meiner Frau um einiges leichter als du es jetzt hast. Ich war das ganze Jahr zuhause. Sie hatte nie diese Sorgen, wo ist er gerade, hat er wieder etwas genommen? Und trotzdem war es für uns beide sehr schwierig. Diese Zeit hat aber eine sehr intensive Beziehung geschaffen.

Versuche mit diesen Ängsten zu leben, versuche sie zu kontrollieren. Lass dich nicht verrückt machen von den Gedanken die immer um das eine Kreisen. Eine gute Überlegung wären Schnelltester aus der Apotheke/Internet für Kontrolltests, 1x p/Woche. Wenn er dich liebt, wird er das verstehen. Diese Sache bedarf Vertrauen mehr als alles andere. Vertrauen kannst du aber nur erlangen, wenn du Bestätigung erntest! Regelmäßige Kontrolltests werden dir Beruhigung verschaffen und für ihn klicken auf gewisse Weise die Handschellen.

Behalte dir im Hinterkopf! Du kannst aus deinen Mustern gar nicht ausbrechen, weil es für dich in dieser Situation noch gar keine Muster gibt. Es ist auch kaum möglich sich in diesen Lebensabschnitt einzuordnen, dafür ist er zu kurz, zu turbulent und temperamentvoll. Er ist viel zu leidvoll, man möchte sich dem gar nicht anpassen. Deswegen ist es völlig in Ordnung wenn du das Gefühl hast "aus deinen Mustern auszubrechen". Wenn du abends nicht schlafen kannst, mach einen Spaziergang, versuche deine Gedanken zu ordnen, versuche Streckenweise nichts zu denken. Sport eignet sich hervorragend um den Kopf sauber zu bekommen, Yoga, ein Buch bei einer Tasse Tee, die Badewanne dazu beruhigende Musik ... Du musst etwas finden, dass dir diesen Stress nimmt!

Ich hoffe deine Psychologin ist eine Liebe und du kannst dir dabei einiges von der Seele reden. Sei nur vorsichtig, dass sich die aktuelle Problematik nicht mit den Erlebnissen aus der Kindheit vermischt. Das sind 2 Themen die getrennt behandelt gehören.

Du kannst mir gerne per PM schreiben, wenn es etwas gibt, dass du nicht veröffentlichen möchtest.

Liebe Grüße
René

Benutzeravatar

Morgen
Helferlein
Helferlein
männlich/male, 35
Beiträge: 127

Beitrag Mo., 14.06.2010, 18:44

Wie gehts? Magst du ein bisschen erzählen?

Grüße
René

Benutzeravatar

moddi
sporadischer Gast
sporadischer Gast
männlich/male, 34
Beiträge: 6

Beitrag Sa., 26.06.2010, 21:18

Ich war 8 Jahre Koksabhängig. Ich konnte erst mit dem Zeug aufhören, nachdem es mir dadurch sehr dreckig ging. Vorher hatte ich allerdings auch nie wirklich probiert damit aufzuhören. Meine Ärtzten erzählte ich nicht von meiner Kokserei. Ich hatte mich damals selbst belogen und ein Problem geleugnet. Für mich standen Alkohol und Benzos als Problem im Vordergrund.

@ Meereselfe

Wenn dein Freund "nur so tut" als probiere er aufzuhören, also sich selbst und Dich belügt, dann solltest Du vielleicht ein sehr konsequentes Verhalten gegenüber deinem Freund an den Tag legen. Der muss merken das Du das in der Form nicht mehr mitmachst. Wenn mit meine Freundin damals gedroht hat sie würde die Beziehung und jeglichen Kontakt beenden hab ich das nicht ernst genommen.
Ich bin einer von den Typen der erst voll auf die Schnauze fallen muss bevor er was ändert.

Dein Feund vielleicht auch?

gruß

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
meereselfe
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 34
Beiträge: 19

Beitrag Sa., 28.08.2010, 02:33

Hi moddi,

sieht so aus, als waere mein freund auch so einer, der voll auf die Fresse fliegen muss... leider.

@Rene,
ich war lange nicht hier, da ich selber zur Kur war, Burnout, und schlag mich immer noch damit rum. Mit meinem Freund ist es zwar harmonischer, aber eigentlich ist alles das selbe in gruen und ich bin einfach nur noch muede...

In der Zeit, wo ich selber mal Rueckendeckung braeuchte, ist er natuerlich nicht da, wieso auch...

Ich werde jezt nach Loesungen suchen und sie auch finden, dass dieser Film zumindest fuer mich aufhoert.

Ich hoffe, Dir geht es gut! Liebe Gruesse!

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag